Provided by: dpkg-dev_1.18.4ubuntu1.7_all bug

BEZEICHNUNG

       dpkg-buildflags - liefert Bauschalter zum Einsatz beim Paketbau

ÜBERSICHT

       dpkg-buildflags [Option ?] [Befehl]

BESCHREIBUNG

       dpkg-buildflags  ist ein Werkzeug, das zum Abfragen der zu verwendenden Kompilierungsschalter für den Bau
       von Debian-Paketen eingesetzt wird. Die Standardschalter werden vom Lieferanten definiert, sie können auf
       mehrere Arten erweitert/überschrieben werden:

       1.     systemweit mit /etc/dpkg/buildflags.conf

       2.     für den  aktuellen  Benutzer  mit  $XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildflags.conf,  wobei  $XDG_CONFIG_HOME
              standardmäßig auf $HOME/.config gesetzt ist

       3.     temporär durch den Benutzer mittels Umgebungsvariablen (siehe Abschnitt UMGEBUNG)

       4.     dynamisch  durch  den  Paketverwalter  mittels  Umgebungsvariablen,  die über debian/rules gesetzt
              wurden (siehe Abschnitt UMGEBUNG)

       Die Konfigurationsdateien können zwei Arten von Direktiven enthalten:

       SET Schalter Wert
              Überschreibt den Schalter namens Schalter, um den Wert Wert zu erhalten.

       STRIP Schalter Wert
              Aus dem Schalter namens Schalter alle in Wert aufgeführten Bauschalter entfernen

       APPEND Schalter Wert
              Erweitert den Schalter namens Schalter durch  Anhängen  der  in  Wert  angegebenen  Optionen.  Ein
              Leerzeichen wird vor den angehängten Wert vorangestellt, falls der derzeitige Wert nicht leer ist.

       PREPEND Schalter Wert
              Erweitert  den  Schalter  namens Schalter durch Voranstellen der in Wert angegebenen Optionen. Ein
              Leerzeichen wird hinter den vorangestellten Wert angehängt, falls der derzeitige Wert  nicht  leer
              ist.

       Die Konfigurationsdateien können Kommentare auf Zeilen enthalten, die mit einer Raute (#) beginnen. Leere
       Zeilen werden auch ignoriert.

BEFEHLE

       --dump Auf  der  Standardausgabe alle Kompilierschalter und ihre Werte ausgeben. Es wird ein Schalter pro
              Zeile ausgegeben, wobei der Werte durch ein Gleichheitszeichen (“Schalter=Wert”) abgetrennt  wird.
              Dies ist die Standardaktion.

       --list Gibt die Liste der vom aktuellen Lieferanten unterstützen Schalter (eine pro Zeile) aus. Lesen Sie
              den Abschnitt UNTERSTÜTZTE SCHALTER für weitere Informationen über sie.

       --status
              Alle  Informationen anzeigen, die zum Verständnis des Verhaltens von dpkg-buildflags nützlich sein
              können  (seit  Dpkg  1.16.5):  relevante  Umgebungsvariablen,  aktueller  Lieferant,  Zustand  der
              Funktionsschalter. Auch die entstehenden Compiler-Schalter mit ihrem Ursprung werden ausgeben.

              Dies  ist  zur  Ausführung in debian/rules gedacht, so dass das Bauprotokoll einen klaren Nachweis
              der verwandten Bauschalter enthält. Dies kann zur  Diagnose  von  Problemen  in  Zusammenhang  mit
              diesen nützlich sein.

       --export=Format
              Auf  der Standardausgabe Befehle ausgeben, die dazu verwandt werden können, alle Kompilierschalter
              für bestimmte Werkzeuge zu exportieren. Falls der Wert von Format nicht angegeben  wird,  wird  sh
              angenommen.  Nur Kompilierschalter, die mit einem Großbuchstaben beginnen, werden aufgenommen. Bei
              allen anderen wird angenommen, dass  sie  für  die  Umgebung  nicht  geeignet  sind.  Unterstützte
              Formate:

              sh     Shell-Befehle,  um alle Kompilierungsschalter in der Umgebung zu setzen und zu exportieren.
                     Die Schalterwerte werden maskiert, so dass die Ausgabe  für  Auswertung  durch  eine  Shell
                     bereit ist.

              cmdline
                     Argumente,   die  an  die  Befehlszeile  eines  Bauprogrammes  übergeben  werden,  um  alle
                     Übersetzungsschalter  zu  verwenden  (seit  Dpkg  1.17.0).  Die  Schalterwerte  werden   in
                     Shell-Syntax maskiert.

              configured (konfiguriert)
                     Dies ist ein historischer Alias für cmdline.

              make   Make-Direktiven,   um   alle  Kompilierungsschalter  in  der  Umgebung  zu  setzen  und  zu
                     exportieren.  Die  Ausgabe  kann  in  ein  Makefile-Fragment  geschrieben  und  mit   einer
                     include-Direktive ausgewertet werden.

       --get Schalter
              Gibt  den  Wert  des Schalters auf der Standardausgabe aus. Beendet sich mit 0, falls der Schalter
              bekannt ist, andernfalls mit 1.

       --origin Schalter
              Gibt den Ursprung des von --get gelieferten Werts aus. Beendet sich  mit  0,  falls  der  Schalter
              bekannt ist, andernfalls mit 1. Der Ursprung kann einer der folgenden Werte sein:

              vendor der ursprünglich vom Lieferanten gesetzte Schalter wird zurückgeliefert

              system der Schalter wurde durch eine systemweite Konfiguration gesetzt/verändert

              user   der Schalter wurde durch eine benutzerspezifische Konfiguration gesetzt/verändert

              env    der Schalter wurde durch eine umgebungsspezifische Konfiguration gesetzt/verändert

       --query-features Bereich
              Gibt die Funktionalitäten, die für den übergebenen Bereich aktiviert sind, aus (seit Dpkg 1.16.2).
              Die  einzigen  unter  Debian  und  abgeleiteten Distributionen derzeit erkannten Bereiche sind qa,
              reproducible, sanitize und hardening. Lesen Sie den Abschnitt FUNKTIONALITÄTSBEREICHE für  weitere
              Details. Beendet sich mit 0, falls der Bereich bekannt ist, andernfalls mit 1.

              Das Ausgabeformat ist im RFC822-Format, mit einem Abschnitt pro Funktionalität. Beispiel:

                Feature: pie
                Enabled: no

                Feature: stackprotector
                Enabled: yes

       --help Zeige den Bedienungshinweis und beende.

       --version
              Gebe die Version aus und beende sich.

UNTERSTÜTZTE SCHALTER

       CFLAGS Optionen für den C-Compiler. Der vom Lieferanten gesetzte Standardwert enthält -g und die Standard
              Optimierungsstufe (normalerweise -O2 oder -O0, falls die Umgebungsvariable DEB_BUILD_OPTIONS noopt
              definiert.

       CPPFLAGS
              Optionen für den C-Präprozessor. Standardwert: leer

       CXXFLAGS
              Optionen für den C++-Compiler. Identisch zu CFLAGS.

       OBJCFLAGS
              Optionen für den Objective-C-Compiler. Identisch zu CFLAGS.

       OBJCXXFLAGS
              Optionen für den Objective-C++-Compiler. Identisch zu CXXFLAGS.

       GCJFLAGS
              Optionen für den GNU-Java-Compiler (gcj). Eine Untermenge von CFLAGS.

       FFLAGS Optionen für den Fortran-77-Compiler. Eine Untermenge von CFLAGS.

       FCFLAGS
              Optionen für den Fortran-9x-Compiler. Identisch zu FFLAGS.

       LDFLAGS
              Optionen  die  beim  Linken von Programmen oder Laufzeitbibliotheken an den Compiler weitergegeben
              werden (falls der Linker direkt aufgerufen wird, müssen -Wl und ,  aus  diesen  Optionen  entfernt
              werden). Standardmäßig leer.

       Neue  Schalter können in Zukunft hinzugefügt werden, falls die Notwendigkeit aufkommt (beispielsweise, um
       weitere Sprachen zu unterstützen).

FUNKTIONALITÄTSBEREICHE

       Jede  Bereichsfunktionalität  kann  durch  den  entsprechenden  Bereichswert  in  den  Umgebungsvariablen
       DEB_BUILD_OPTIONS  und  DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS  mit den ‘+’- und ‘-’-Schaltern aktiviert und deaktiviert
       werden.   Soll   beispielsweise   für   hardening   die   “pie”-Funktionalität    aktiviert    und    die
       “fortify”-Funktionalität deaktiviert werden, können Sie Folgendes in debian/rules verwenden:

         export DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS=hardening=+pie,-fortify

       Die   spezielle  Funktionalität  all  (in  allen  Bereichen  gültig)  kann  dazu  verwandt  werden,  alle
       Bereichsfunktionalitäten auf einmal zu  aktivieren  oder  zu  deaktiveren.  Um  daher  alles  im  Bereich
       hardening zu deaktiveren und nur “format” und “fortify” zu aktiveren, kann Folgendes eingesetzt werden:

         export DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS=hardening=-all,+format,+fortify

   QS
       Mehrere  Optionen  zur  Kompilierung  (Details  weiter unten) können verwandt werden, um dabei zu helfen,
       Probleme im Quellcode oder im Bausystem zu erkennen.

       bug    Diese  Einstellung  (standardmäßig  deaktiviert)  fügt   Warnoptionen   hinzu,   die   zuverlässig
              problematischen Quellcode erkennen. Diese Warnungen sind fatal.

       canary Diese   Einstellung   (standardmäßig   deaktiviert)   fügt  Pseudo-Kanarienvögel-Optionen  zu  den
              Bauschaltern hinzu, so dass die Bauprotokolle überprüft werden können, wie  die  Bauschalter  sich
              fortpflanzen.  Dies  erlaubt,  Auslassungen  in  den  normalen Bauschaltereinstellungen zu finden.
              Derzeit werden nur die Schalter CPPFLAGS, CFLAGS, OBJCFLAGS, CXXFLAGS und OBJCXXFLAGS unterstützt,
              wobei die Schalter auf -D__DEB_CANARY_Schalter_Zufallskennung__ gesetzt werden, und  LDFLAGS,  das
              auf -Wl,-z,deb-canary-Zufallskennung gesetzt wird.

   Bereinigung
       Mehrere  Kompilierzeit-Optionen  (weiter  unten  beschrieben) können dazu verwandt werden, ein erstelltes
       Programm    vor    Speicherverfälschungsangriffen    Speicherlecks,     Verwendung     nach     Freigabe,
       Daten-Zugriffswettläufen (»races«) in Threads und Fehlern durch undefiniertes Verhalten zu bereinigen.

       address
              Diese   Einstellung   (standardmäßig   deaktiviert)   fügt   -fsanitize=address   zu  LDFLAGS  und
              -fsanitize=address -fno-omit-frame-pointer zu CFLAGS und CXXFLAGS hinzu.

       thread Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert)  fügt  -fsanitize=thread  zu  CFLAGS,  CXXFLAGS  und
              LDFLAGS hinzu.

       leak   Diese  Einstellung  (standardmäßig  deaktiviert)  fügt  -fsanitize=leak zu LDFLAGS hinzu. Sie wird
              automatisch deaktiviert, falls entweder die Funktionalitäten address oder thread aktiviert werden,
              da diese sie einschließen.

       undefined
              Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt -fsanitize=undefined zu  CFLAGS,  CXXFLAGS  und
              LDFLAGS hinzu.

   Härtung
       Mehrere  Kompilierzeit-Optionen  (weiter  unten  beschrieben) können dazu verwandt werden, ein erstelltes
       Programm gegen Speicherverfälschungsangriffe zu härten, oder zusätzliche  Warnungsmeldungen  während  der
       Übersetzung  auszugeben.  Sie  werden für Architekturen, die diese unterstützen, standardmäßig aktiviert;
       die Ausnahmen sind unten angegeben.

       format Diese Einstellung (standardmäßig  aktiviert)  fügt  -Wformat  -Werror=format-security  zu  CFLAGS,
              CXXFLAGS    CXXFLAGS,    OBJCFLAGS   und   OBJCXXFLAGS   hinzu.   Damit   wird   über   inkorrekte
              Formatzeichenkettenverwendungen gewarnt und zu einem Fehler führen,  wenn  Formatfunktionen  deart
              verwandt  werden,  dass  daraus ein mögliches Sicherheitsproblem werden könnte. Derzeit warnt dies
              über Aufrufe auf printf- und scanf-Funktionen, bei denen die Formatzeichenkette nicht  eine  reine
              Zeichenkette  ist und es keine Formatargumente gibt, wie in printf(foo); statt printf("%s", foo);.
              Dies   könnte   ein   Sicherheitsproblem   sein,   falls   die   Formatzeichenkette   aus    einer
              unvertrauenswürdigen Eingabe stammt und ‘%n’ enthält.

       fortify
              Diese  Einstellung  (standardmäßig  aktiviert) fügt -D_FORTIFY_SOURCE=2 zu CPPFLAGS hinzu. Während
              der Code-Erstellung hat der Compiler umfangreiche Informationen über Puffergrößen (wo möglich) und
              versucht, unsichere unbegrenzte Pufferfunktionsaufrufe durch längenbegrenzte zu ersetzen. Das  ist
              besonders   für   alten,  verkramten  Code  nützlich.  Zusätzlich  werden  Formatzeichenketten  in
              schreibbarem  Speicher,  die  ‘%n’  enthalten,  blockiert.  Falls  eine  Anwendung   von   solchen
              Formatzeichenketten abhängt, müssen dafür andere Lösungsmöglichkeiten gefunden werden.

              Beachten Sie, dass die Quellen auch mit -O1 oder höher übersetzt werden müssen, damit diese Option
              einen  Effekt  hat.  Falls  die  Umgebungsvariable  DEB_BUILD_OPTIONS noopt enthält, dann wird die
              Unterstützung von fortify aufgrund neuer Warnungen von Glibc 2.16 und neuer deaktiviert.

       stackprotector
              Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert falls stackprotectorstrong nicht  verwandt  wird)  fügt
              -fstack-protector --param=ssp-buffer-size=4 zu CFLAGS, CXXFLAGS, OBJCFLAGS, OBJCXXFLAGS, GCJFLAGS,
              FFLAGS   und   FCFLAGS   hinzu.  Dies  fügt  Sicherheitsprüfungen  gegen  die  Überschreibung  des
              Stapelspeichers  (Stacks)   hinzu.   Damit   werden   viele   mögliche   Code-Einfügeangriffe   zu
              Abbruchsituationen.     Im     besten     Fall    werden    damit    Code-Einfügungsangriffe    zu
              Diensteverweigerungsangriffen oder zu keinen Problemen (abhängig von der Anwendung).

              Diese  Funktionalität  benötigt  das  Linken  mit  Glibc  (oder   einem   anderen   Anbieter   von
              __stack_chk_fail).  Sie muss daher deaktiviert werden, wenn mit -nostdlib oder -ffreestanding oder
              Ähnlichem gebaut wird.

       stackprotectorstrong
              Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt  -fstack-protector-strong  zu  CFLAGS,  CXXFLAGS,
              OBJCFLAGS,  OBJCXXFLAGS,  GCJFLAGS,  FFLAGS und FCFLAGS hinzu. Dies ist eine stärkere Variante von
              stackprotector allerdings ohne signifikante Einbußen bei der Leistung.

              Deaktivierung von stackprotector deaktiviert auch diese Einstellung.

              Diese Funktionalität stellt die gleichen Anforderungen wie stackprotector und benötigt  zusätzlich
              Gcc 4.9 oder neuer.

       relro  Diese Einstellung (standardmäßig aktiviert) fügt -Wl,-z,relro zu LDFLAGS hinzu. Während des Ladens
              des  Programms müssen mehrere ELF-Speicherabschnitte vom Binder (Linker) geschrieben werden. Diese
              Einstellung signalisiert dem Ladeprogramm, diese Abschnitte in nur-Lese-Zugriff zu  ändern,  bevor
              die    Steuerung    an    das    Programm    übergeben    wird.   Insbesondere   verhindert   dies
              GOT-Überschreibeangriffe. Falls diese Option deaktiviert ist, wird auch bindnow deaktiviert.

       bindnow
              Diese Einstellung (standardmäßig deaktiviert) fügt -Wl,-z,now zu LDFLAGS hinzu. Während des Ladens
              des Programms werden alle dynamischen Symbole aufgelöst, womit das gesamte PLT nur-lesend markiert
              werden kann (aufgrund von relro oben). Diese Option kann nicht aktiviert werden, falls relro nicht
              aktiviert ist.

       pie    Diese  Einstellung  (standardmäßig  deaktiviert)  fügt  -fPIE  zu  CFLAGS,  CXXFLAGS,   OBJCFLAGS,
              OBJCXXFLAGS, GCJFLAGS, FFLAGS und FCFLAGS sowie -fPIE -pie zu LDFLAGS hinzu. »Position Independent
              Executable«   (positionsunabhängige   Programme)   werden   benötigt,  um  »Address  Space  Layout
              Randomization« (Bereitstellung eines zufälligen Adressbereichlayouts) auszunutzen, der von einigen
              Kernelversionen bereitgestellt wird. Während ASLR bereits für Datenbereiche auf dem Stapel (Stack)
              und Heap erzwungen werden  kann  (brk  und  mmap),  müssen  die  Codebereiche  positionsunabhängig
              übersetzt  werden.  Laufzeitbibliotheken machen dies bereits (-fPIC), so dass sie ASLR automatisch
              erhalten, aber Programm-.text-Regionen müssen mit PIE gebaut werden, um  ASLR  zu  erhalten.  Wenn
              dies  passiert, sind ROP- (Return Oriented Programming) Angriffe sehr viel schwerer durchzuführen,
              da es keine statischen Orte  mehr  gibt,  zu  denen  während  eines  Speicherverfälschungsangriffs
              hingesprungen werden könnte.

              Dies  ist  nicht mit -fPIC kompatibel, daher muss beim Erstellen von Laufzeitbibliotheken Vorsicht
              angewandt werden.

              Zusätzlich können auf einigen Architekturen (am deutlichsten auf i368) Leistungsverluste  von  bis
              zu  15%  in sehr text-Segment-lastigen Anwendungsfällen auftreten, da PIE über allgemeine Register
              implementiert ist; in den meisten Anwendungsfällen sind dies weniger  als  1%.  Architekturen  mit
              mehr allgemeinen Registern (z.B. Amd64) erfahren nicht diese Schlimmstfall-Strafe.

   Reproduzierbarkeit
       Die Kompilierzeit-Optionen (weiter unten beschrieben) können dazu verwandt werden, die Reproduzierbarkeit
       zu  verbessern  oder  zusätzliche  Warnungsmeldungen  während  der Übersetzung auszugeben. Sie werden für
       Architekturen, die diese unterstützen, standardmäßig aktiviert; die Ausnahmen sind unten angegeben.

       timeless
              This setting (enabled by default) adds -Wdate-time to CPPFLAGS. This will cause warnings when  the
              __TIME__, __DATE__ and __TIMESTAMP__ macros are used.

UMGEBUNG

       Es  gibt  einen  Satz  von  zwei  Umgebungsvariablen,  die  den  gleichen  Vorgang durchführen. Der erste
       (DEB_Schalter_Vorg) sollte niemals innerhalb von  debian/rules  verwandt  werden.  Er  ist  für  Benutzer
       gedacht,   die   das   Quellpaket  mit  anderen  Bauschaltern  erneut  bauen  möchten.  Der  zweite  Satz
       (DEB_Schalter_MAINT_Vorg) sollte  nur  durch  Paketbetreuer  in  debian/rules  verwandt  werden,  um  die
       entstehenden Bauschalter zu ändern.

       DEB_Schalter_SET
       DEB_Schalter_MAINT_SET
              Diese Variable kann zum Erzwingen des für Schalter zurückgegebenen Werts verwandt werden.

       DEB_Schalter_STRIP
       DEB_Schalter_MAINT_STRIP
              Diese  Variable  kann  zum  Bereitstellen  einer  durch  Leerzeichen getrennten Liste von Optionen
              verwandt werden, die aus dem Satz von Schalter zurückgelieferten Schaltern entfernt werden.

       DEB_Schalter_APPEND
       DEB_Schalter_MAINT_APPEND
              Diese Variable kann zum Anhängen ergänzender Optionen zum Wert,  der  von  Schalter  zurückgegeben
              wird, verwandt werden.

       DEB_Schalter_PREPEND
       DEB_Schalter_MAINT_PREPEND
              Diese Variable kann zum Voranstellen ergänzender Optionen zum Wert, der von Schalter zurückgegeben
              wird, verwandt werden.

       DEB_BUILD_OPTIONS
       DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS
              Diese Variablen können von Benutzern oder Betreuern zum Deaktivieren oder Aktivieren verschiedener
              Bereichsfunktionalitäten    benutzt   werden,   die   Bauschalter   beeinflussen.   Die   Variable
              DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS setzt jede Einstellung in den  Funktionalitätsbereichen  DEB_BUILD_OPTIONS
              außer Kraft. Lesen Sie den Abschnitt FUNKTIONALITÄTSBEREICHE für weitere Details.

DATEIEN

   Konfigurationsdateien
       /etc/dpkg/buildflags.conf
              Systemweite Konfigurationsdatei

       $XDG_CONFIG_HOME/dpkg/buildflags.conf oder
       $HOME/.config/dpkg/buildflags.conf
              Benutzer-Konfigurationsdatei

   Paketierungsunterstützung
       /usr/share/dpkg/buildflags.mk
              Makefile-Schnipsel,  das  alle  von dpkg-buildflags unterstützten Schalter in Variablen laden (und
              optional exportieren) wird. (seit Dpkg 1.16.1)

UMGEBUNG

       DEB_VENDOR
              Diese  Einstellung  definiert  den  aktuellen  Lieferanten.  Falls  nicht  gesetzt,  wird  er  aus
              /etc/dpkg/origins/default ermittelt.

BEISPIELE

       Um Bauschalter an eine Baubefehl in einer Makefile zu übergeben:

           $(MAKE) $(shell dpkg-buildflags --export=cmdline)

           ./configure $(shell dpkg-buildflags --export=cmdline)

       Um  Bauschalter  in einem Shell-Skript oder Shell-Fragement zu setzen, kann eval verwendet werden, um die
       Ausgabe zu interpretieren und die Schalter in die Umgebung zu exportieren:

           eval "$(dpkg-buildflags --export=sh)" && make

       Oder die Positionsparameter zu setzen, die an einen Befehl übergeben werden sollen:

           eval "set -- $(dpkg-buildflags --export=cmdline)"
           for dir in a b c; do (cd $dir && ./configure "$@" && make); done

   Verwendung in debian/rules
       Sie sollten dpkg-buildflags aufrufen oder buildflags.mk in  die  Datei  debian/rules  einbinden,  um  die
       benötigten  Bauschalter, die an das Bausystem weitergegeben werden sollen, abzufragen. Beachten Sie, dass
       ältere Versionen von dpkg-buildpackage  (vor  Dpkg  1.16.1)  diese  Variablen  automatisch  exportierten.
       Allerdings  sollten  Sie sich nicht darauf verlassen, da dies den manuellen Aufruf von debian/rules nicht
       korrekt ermöglicht.

       Für Pakete mit Autoconf-artigen Bausystemen können Sie die relevanten Optionen direkt wie oben gezeigt an
       Configure oder make(1) übergeben.

       Für  andere  Bausysteme  oder  wenn  Sie  feingranularere  Steuerung  benötigen  (welcher   Schalter   wo
       weitergegeben wird), können Sie --get verwenden. Oder Sie können stattdessen buildflags.mk einbinden, das
       sich um den Aufruf von dpkg-buildflags kümmert und die Bauschalter in Make-Variablen speichert.

       Falls  Sie  alle  Bauschalter  in die Umgebung exportieren möchten (wo sie dann vom Baussystem eingelesen
       werden können):

           DPKG_EXPORT_BUILDFLAGS = 1
           include /usr/share/dpkg/buildflags.mk

       Für zusätzliche Steuerung was exportiert wird, können Sie die Variablen  manuell  exportieren  (da  keine
       standardmäßig exportiert werden):

           include /usr/share/dpkg/buildflags.mk
           export CPPFLAGS CFLAGS LDFLAGS

       Und natürlich können Sie die Schalter manuell an Befehle weitergeben:

           include /usr/share/dpkg/buildflags.mk
           build-arch:
                $(CC) -o hello hello.c $(CPPFLAGS) $(CFLAGS) $(LDFLAGS)

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  wurde  2004,  2006-2015 von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de>, 2007 von
       Florian  Rehnisch  <eixman@gmx.de>  und  2008  von  Sven  Joachim  <svenjoac@gmx.de>  angefertigt.  Diese
       Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 2 oder neuer für
       die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.

Debian-Projekt                                     2014-09-04                                 dpkg-buildflags(1)