Provided by: mkvtoolnix_8.8.0-1_amd64 bug

NAME

       mkvextract - extrahiert Spuren aus Matroska(TM)-Dateien in andere Dateien.

ÜBERSICHT

       mkvextract {Modus} {Quelldateiname} [Optionen] [Extrahierungsspezifikation]

BESCHREIBUNG

       Dieses Programm extrahiert bestimmte Teile einer Matroska(TM)-Datei in andere nützliche
       Formate. Das erste Argument Modus teilt mkvextract(1) mit, was zu extrahieren ist. Derzeit
       wird das Extrahieren von Spuren, Tags, Anhängen, Kapiteln, Cuesheets, Zeitstempel und
       Indexelemente unterstützt. Das zweite Argument ist der Name der Quelldatei. Es muss eine
       Matroska-Datei sein. Alle folgenden Argumente sind Optionen und Extrahierungsangaben, die
       jeweils vom Modus abhängen.

   Gemeinsame Optionen
       Die folgenden Optionen sind in allen Modi verfügbar und werden nur einmal in diesem
       Abschnitt beschrieben.

       -f, --parse-fully
           setzt den Auswertungsmodus auf »full«. Der Standardmodus wertet nicht die ganze Datei
           aus, benutzt aber Metasuchelemente zum Orten der benötigten Elemente der Quelldatei.
           In 99% der Fälle reicht dies. Aber für Dateien, die keine Metasuchelemente enthalten
           oder beschädigt sind, kann es notwendig sein, dass der Anwender diesen Modus benutzt.
           Ein vollständiger Scan einer Datei kann ein paar Minuten in Anspruch nehmen, während
           ein schneller Scan nur Sekunden dauert.

       --command-line-charset Zeichensatz
           setzt den Zeichensatz, um auf der Befehlszeile angegebene Zeichenketten umzuwandeln.
           Voreinstellung ist der Zeichensatz der aktuellen Locale des Systems.

       --output-charset Zeichensatz
           setzt den Zeichensatz, in den Zeichenketten zur Ausgabe umgewandelt werden.
           Voreinstellung ist der Zeichensatz der aktuellen Locale des Systems.

       -r, --redirect-output Dateiname
           schreibt alle Nachrichten in die Datei Dateiname, statt auf die Konsole. Obwohl dies
           einfach durch Ausgabeumleitung erledigt werden kann, gibt es Fälle, in denen diese
           Option benötigt wird: wenn das Terminal die Ausgabe vor dem Schreiben in eine Datei
           neu auswertet. Der mit --output-charset gesetzte Zeichensatz wird dabei
           berücksichtigt.

       --ui-language Code
           erzwingt, dass die Übersetzungen für die Sprache Code benutzt werden (z.B. »de_DE« für
           die deutschen Übersetzungen). Vorzugsweise sollten jedoch die Umgebungsvariablen LANG,
           LC_MESSAGES und LC_ALL benutzt werden. Die Eingabe von »list« als Code wird
           mkvextract(1) veranlassen, eine Liste der verfügbaren Übersetzungen auszugeben.

       --debug Thema
           schaltet die Fehlersuche für eine bestimmte Funktionalität ein. Diese Option ist nur
           für Entwickler nützlich.

       --engage Funktionalität
           schaltet experimentelle Funktionalitäten ein. Eine Liste verfügbarer Funktionalitäten
           kann mit mkvextract --engage list abgefragt werden. Diese Funktionalitäten sind nicht
           für die Verwendung in Alltagssituationen gedacht.

       --gui-mode
           Schaltet den Modus für graphische Benutzeroberflächen an. In diesem Modus können auf
           bestimmte Art formatierte Zeilen ausgegeben werden, die einem aufrufenden Programm
           mitteilen, was mkvmerge(1) gerade tut. Diese Nachrichten haben das folgende Format:
           '#GUI#Nachricht'. Der Nachricht folgen potenziell Schlüssel/Wert-Paare wie z.B.
           '#GUI#Nachricht#schluessel1=wert1#schluessel2=wert2...'. Weder die Nachricht selber
           noch die Schlüssel werden jemals übersetzt sondern immer in Englisch ausgegeben.

       -v, --verbose
           detaillierte Ausgabe, zeigt alle wichtigen Matroska(TM)-Elemente, so wie sie gelesen
           wurden.

       -h, --help
           zeigt Benutzungsinformationen und beendet sich.

       -V, --version
           zeigt Versionsinformationen und beendet sich.

       --check-for-updates
           prüft online durch Herunterladen der URL
           http://mkvtoolnix-releases.bunkus.org/latest-release.xml, ob es neue
           Veröffentlichungen gibt. Vier Zeilen werden im Stil Schlüssel=Wert ausgegeben: die
           URL, von der die Informationen bezogen wurden (Schlüssel version_check_url), die
           aktuell laufende Version (Schlüssel running_version), die Version der neusten
           Veröffentlichung (Schlüssel available_version) und die Download-URL (Schlüssel
           download_url).

           Anschließend beendet sich das Programm mit einem Rückgabewert von 0, falls keine
           neuere Veröffentlichung verfügbar ist, mit 1, wenn eine neuere Veröffentlichung
           verfügbar ist und mit 2, falls ein Fehler auftritt (z.B., wenn die
           Aktualisierungsinformationen nicht abgefragt werden konnten).

           Diese Option ist nur verfügbar, falls das Programm mit Unterstützung für Libcurl
           gebaut wurde.

       @Optionsdatei
           liest zusätzliche Befehlszeilenargumente aus der Datei Optionsdatei. Zeilen, deren
           erstes Nichtleerraumzeichen ein Rautenzeichen (»#«) ist, werden als Kommentare
           betrachtet und ignoriert. Leerräume am Anfang und Ende einer Zeile werden
           abgeschnitten. Jede Zeile darf genau eine Option enthalten.

           Verschiedene Zeichen können maskiert werden, z.B. falls Sie möchten, dass eine
           Nichtkommentarzeile mit einem »#« beginnt. Die Regeln werden im Abschnitt über
           Maskieren von Text beschrieben.

           Die Befehlszeile »mkvextract tracks Quelle.mkv --raw 1:Ziel.raw kann in die folgende
           Optionsdatei umgewandelt werden:

               # eine Spur von Quelle.mkv extrahieren
               tracks
               Quelle.mkv
               # die Spur als Rohdaten ausgeben
               --raw
               1:Ziel.raw

   Spurextrahierungsmodus
       Syntax: mkvextract tracks Quelldateiname [Optionen] TID1:Zieldateiname1
       [TID2:Zieldateiname2 ...]

       Die folgenden Befehlszeilenoptionen sind für jede Spur im Extrahierungsmodus »tracks«
       verfügbar. Sie müssen vor der Spurenspezifikation, auf die sie angewandt werden sollen,
       erscheinen (siehe unten).

       -c Zeichensatz
           setzt den Zeichensatz in den die nächste Textuntertitelspur umgewandelt werden soll.
           Nur gültig, falls die nächste Spur-ID auf eine Untertitelspur verweist. Voreinstellung
           ist UTF-8.

       --blockadd Stufe
           behält nur die BlockAdditions bis hinauf zu dieser Stufe. Standardäßig werden alle
           Stufen behalten. Diese Option beeinflusst nur einge Codec-Arten wie WAVPACK4.

       --cuesheet
           veranlasst mkvextract(1) ein CUEsheet aus den Kapitelinformationen zu extrahieren und
           Daten für die folgende Spur in einer Datei zu kennzeichnen, deren Name der Ausgabename
           der Spur mit angehängtem ».cue« ist.

       --raw
           extrahiert die rohen Daten in eine Datei ohne irgendwelche umgebenden Container-Daten.
           Im Gegensatz zum Schalter --fullraw veranlasst dieser Schalter nicht, dass der Inhalt
           des Elements CodecPrivate in die Datei geschrieben wird. Dieser Modus funktioniert mit
           allen CodecIDs, sogar mit denen, die mkvextract(1) ansonsten nicht unterstützt, aber
           die resultierenden Dateien sind möglicherweise nicht benutzbar.

       --fullraw
           Extrahiert die rohen Daten in eine Datei ohne irgendwelche umgebenden Container-Daten.
           Der Inhalt des Elements CodecPrivate wird in die erste Datei geschrieben, falls die
           Spur solch ein Kopfelement enthält. Dieser Modus funktioniert mit allen CodecIDs,
           sogar mit denen, die mkvextract(1) ansonsten nicht unterstützt, aber die
           resultierenden Dateien sind möglicherweise nicht benutzbar.

       TID:Ausgabename
           veranlasst das Extrahieren der Spur mit der ID TID in die Datei Ausgabename, falls
           eine derartige Spur in der Quelldatei existiert. Diese Option kann mehrfach angegeben
           werden. Die Spur-IDs sind dieselben wie die, die durch mkvmerge(1)s Option --identify
           ausgegeben werden.

           Jeder Ausgabename sollte nur einmal benutzt werden. Eine Ausnahme bilden RealAudio-
           und RealVideo-Spuren. Falls Sie den gleichen Namen für unterschiedliche Spuren
           verwenden, dann werden diese Spuren in der selben Datei gespeichert. Beispiel:

               $ mkvextract tracks Eingabe.mkv 1:Ausgabe-zwei-Spuren.rm 2:Ausgabe-zwei-Spuren.rm

   Extrahierungsmodus für Tags
       Syntax: mkvextract tags Quelldateiname [Optionen]

       Die extrahierten Tags werden auf die Konsole geschrieben, falls die Ausgabe nicht
       umgeleitet ist (Einzelheiten finden Sie im Abschnitt über Ausgabeumleitung).

   Extrahierungsmodus für Anhänge
       Syntax: mkvextract attachments Quelldateiname [Optionen] AID1:Ausgabename1
       [AID2:Ausgabename2 ...]

       AID:Ausgabename
           veranlasst das Extrahieren des Anhangs mit der ID AID in die Datei Ausgabename, falls
           ein derartiger Anhang in der Quelldatei existiert. Wenn der Ausgabename leer gelassen
           wird, dann wird stattdessen der Name des Anhangs innerhalb der Matroska(TM)-Datei
           benutzt. Diese Option kann mehrfach angegeben werden. Die IDs der Anhänge sind
           dieselben wie die, die durch mkvmerge(1)s Option --identify ausgegeben werden.

   Kapitelextrahierungsmodus
       Syntax: mkvextract chapters Quelldateiname [Optionen]

       -s, --simple
           exportiert die Kapitelinformationen in das einfache, von den OGM-Werkzeugen benutzte
           Format (CHAPTER01=..., CHAPTER01NAME=...). In diesem Modus müssen einige Informationen
           verworfen werden. Standardmäßig werden die Kapitel im XML-Format ausgegeben.

       Die extrahierten Kapitel werden auf die Konsole geschrieben, falls die Ausgabe nicht
       umgeleitet ist (Einzelheiten finden Sie im Abschnitt über Ausgabeumleitung).

   Extrahierungsmodus für Cuesheets
       Syntax: mkvextract cuesheet Quelldateiname [Optionen]

       Das extrahierte Cuesheet wird auf die Konsole geschrieben, falls die Ausgabe nicht
       umgeleitet ist (Einzelheiten finden Sie im Abschnitt über Ausgabeumleitung).

   Zeitstempelextrahierungsmodus
       Syntax: mkvextract timecodes_v2 Quelldateiname [Optionen] TID1:Zieldateiname1
       [TID2:Zieldateiname2 ...]

       Die extrahierten Zeitstempel werden auf die Konsole geschrieben, falls die Ausgabe nicht
       umgeleitet ist (Einzelheiten finden Sie im Abschnitt über Ausgabeumleitung).

       TID:Ausgabename
           veranlasst das Extrahieren der Zeitstempel für die Spur mit der ID TID in die Datei
           Ausgabename, falls eine derartige Spur in der Quelldatei existiert. Diese Option kann
           mehrfach angegeben werden. Die IDs der Spuren sind dieselben wie die, die durch
           mkvmerge(1)s Option --identify ausgegeben werden.

           Beispiel:

               $ mkvextract timecodes_v2 Eingabe.mkv 1:Tc-Spur1.txt 2:Tc-Spur2.txt

   Extrahierungsmodus für Indexelemente
       Syntax: mkvextract cues Quelldateiname [Optionen] TID1:Zieldateiname1 [TID2:Zieldateiname2
       ...]

       TID:Zielname
           veranlasst das Extrahieren der Indexelemente für die Spur mit der ID TID in die Datei
           Ausgabename, falls eine derartige Spur in der Quelldatei existiert. Diese Option kann
           mehrfach angegeben werden. Die IDs der Spuren sind dieselben wie die, die durch
           mkvmerge(1)s Option --identify ausgegeben werden und nicht die Nummern, die in den
           CueTrack-Elementen enthalten sind.

       Das Ausgabeformat ist ein einfaches Textformat: eine Zeile pro CuePoint-Element, die
       schluessel=wert-Paare enthält. Falls ein optionales Element in einem CuePoint nicht
       enthalten ist (z.B. CueDuration), so wird ein Bindestrich als Wert ausgegeben.

       Beispiel:

           timecode=00:00:13.305000000 duration=- cluster_position=757741 relative_position=11

       Die möglichen Schlüsselwörter sind:

       Zeitstempel
           der Zeitstempel des Indexelementes mit Nanosekunden-Präzision. Das Format lautet
           HH:MM:SS.nnnnnnnnn. Dieses Element ist immer gesetzt.

       duration
           Die Dauer des Indexelements mit Nanosekunden-Präzision. Das Format lautet
           HH:MM::SS.nnnnnnnnn.

       cluster_position
           die absolute Position in Bytes innerhalb der Matroska(TM)-Datei, an der der Cluster
           beginnt, der das referenzierte Element enthält.

               Anmerkung
               Innerhalb der Matroska(TM)-Datei ist das CueClusterPosition-Element relativ zum
               Anfang des Datenbereiches des Segments. Der von mkvextract(1)s Indexelement-Modus
               ausgegebene Wert enthält diesen Offset allerdings bereits ind ist daher ein
               absoluter Offset, der sich auf den Anfang der ganzen Datei bezieht.

       relative_position
           Die relative Position in Bytes innerhalb des Clusters, an der das BlockGroup- oder
           SimpleBlock-Element beginnt, auf das sich der Indexeintrag bezieht.

               Anmerkung
               Innerhalb der Matroska(TM)-Datei ist das CueRelativePosition-Element relativ zum
               Anfang des Datenbereiches des Clusters. Der von mkvextract(1)s Indexelement-Modus
               ausgegebene Wert ist allerdings relativ zum Start der Cluster-Element-ID. Die
               absolute Position innerhalb der Datei kann daher durch Addition von
               cluster_position und relative_position ermittelt werden.

       Beispiel:

           $ mkvextract cues Eingabe.mkv 1:Cues-Spur1.txt 2:Cues-Spur2.txt

AUSGABEUMLEITUNG

       Mehrere Extrahierungsmodi veranlassen mkvextract(1), die extrahierten Daten auf die
       Konsole zu schreiben. Es gibt im Allgemeinen zwei Möglichkeiten, diese Dateien in eine
       Datei zu schreiben: Eine wird durch die Shell bereitgestellt, eine durch mkvextract(1)
       selbst.

       Der in die Shell integrierte Umleitungsmechanismus wird verwendet, indem »>
       Ausgabedateiname.erw an die Befehlszeile angehängt wird. Beispiel:

           $ mkvextract tags Quelle.mkv > Tags.xml

       Die mkvextract(1)-eigene Umleitung wird mit der Option --redirect-output aufgerufen.
       Beispiel:

           $ mkvextract tags Quelle.mkv --redirect-output Tags.xml

           Anmerkung
           Auf Windows sollten Sie wohl die Option --redirect-output verwenden, da cmd.exe
           manchmal Sonderzeichen vor dem Schreiben in die Ausgabedatei interpretiert, was zu
           einer beschädigten Ausgabe führt.

UMWANDLUNGEN VON TEXTDATEIEN UND ZEICHENSÄTZEN

       Für eine tiefer gehende Diskussion darüber, wie die Programme in der MKVToolNix-Sammlung
       die Umwandlung von Zeichensätzen, Eingabe-/Ausgabecodierung, Kommandozeilenzeichensätze
       und Konsolenzeichensätze handhaben, sei auf den Abschnitt »Umwandlungen von Textdateien
       und Zeichensätzen« in der Handbuchseite von mkvmerge(1) verwiesen.

AUSGABEDATEIFORMATE

       Die Entscheidung über das Ausgabeformat basiert auf dem Spurtyp, nicht auf der für den
       Ausgabedateinamen benutzen Dateiendung. Die folgenden Spurtypen werden derzeit
       unterstützt:

       V_MPEG4/ISO/AVC
           H.264-/AVC-Videospuren werden in einfache H.264-Datenströme geschrieben, die später
           z.B. mit MP4Box(TM) aus dem Paket GPAC(TM) bearbeitet werden können.

       V_MS/VFW/FOURCC
           Feste BpS-Videospuren mit dieser CodecID werden in AVI-Dateien geschrieben.

       V_REAL/*
           RealVideo(TM)-Spuren werden in RealMedia(TM)-Dateien geschrieben.

       V_THEORA
           Theora(TM)-Datenströme werden innerhalb eines Ogg(TM)-Containers geschrieben.

       V_VP8, V_VP9
           VP8-/VP9-Spuren werden in IVF-Dateien geschrieben.

       A_MPEG/L2
           MPEG-1-Audio-Layer-II-Datenströme werden in rohe MP2-Dateien extrahiert.

       A_MPEG/L3, A_AC3
           Diese werden in rohe MP3- und AC-3-Dateien extrahiert.

       A_PCM/INT/LIT
           Rohe PCM-Daten werden in eine WAV-Datei geschrieben.

       A_AAC/MPEG2/*, A_AAC/MPEG4/*, A_AAC
           Alle AAC-Dateien werden in eine AAC-Datei mit ADTS-Kopfdaten vor jedem Paket
           geschrieben. Die ADTS-Kopfdaten werden nicht das missbilligte Feld »emphasis«
           enthalten.

       A_VORBIS
           Vorbis-Audio wird in eine OggVorbis(TM)-Datei geschrieben.

       A_REAL/*
           RealAudio(TM)-Spuren werden in RealMedia(TM)-Dateien geschrieben.

       A_TTA1
           TrueAudio(TM)-Spuren werden in TTA-Dateien geschrieben. Bitte beachten Sie, dass die
           extrahierten Dateikopfdaten wegen der begrenzten Zeitstempelgenauigkeit von
           Matroska(TM) in Bezug auf zwei Felder unterschiedlich sind: data_length (die
           Gesamtzahl der Samples in der Datei) und der CRC.

       A_ALAC
           ALAC-Spuren werden in CAF-Dateien geschrieben.

       A_FLAC
           FLAC-Spuren werden in FLAC-Dateien geschrieben.

       A_WAVPACK4
           WavPack-Spuren werden in WV-Dateien geschrieben.

       A_OPUS
           Opus(TM)-Spuren werden in OggOpus(TM)-Dateien geschrieben.

       S_TEXT/UTF8
           Einfache Textuntertitel werden in SRT-Dateien geschrieben.

       S_TEXT/SSA, S_TEXT/ASS
           SSA- und ASS-Textuntertitel werden als SSA- beziehungsweise ASS-Dateien geschrieben.

       S_KATE
           Kate(TM)-Datenströme werden innerhalb eines Ogg(TM)-Containers geschrieben.

       S_VOBSUB
           VobSub(TM)-Untertitel werden als SUB-Dateien geschrieben, zusammen mit den jeweiligen
           Indexdateien als IDX-Dateien.

       S_TEXT/USF
           USF-Textuntertitel werden als USF-Dateien geschrieben.

       S_HDMV/PGS
           PGS-Untertitel werden als SUP-Dateien geschrieben.

       Tags
           Tags werden in ein XML-Format umgewandelt. Dieses Format ist dasselbe, das mkvmerge(1)
           zum Lesen der Tags unterstützt.

       Anhänge
           Anhänge werden, so wie sie sind, in ihre Ausgabedatei geschrieben. Es wird keine
           Umwandlung in irgendeiner Art durchgeführt.

       Kapitel
           Kapitel werden in ein XML-Format umgewandelt. Dieses Format ist dasselbe, das
           mkvmerge(1) zum Lesen der Kapitel unterstützt. Alternativ kann eine heruntergekürzte
           Version im einfachen OGM-Formatstil ausgegeben werden.

       Zeitstempel
           Zeitstempel werden zuerst sortiert und dann als eine Datei ausgegeben, die konform zum
           Zeitstempelformat v2 und fertig zur Eingabe in mkvmerge(1) ist. Das Extrahieren in
           andere Formate (v1, v3 und v4) wird nicht unterstützt.

RÜCKGABEWERTE

       mkvextract(1) wird mit einem von drei Rückgabewerten beendet:

       •   0 – dieser Rückgabewert bedeutet, dass das Extrahieren erfolgreich abgeschlossen
           wurde.

       •   1 – in diesem Fall hat mkvextract(1) mindestens eine Warnung ausgegeben, das
           Extrahieren wurde aber fortgesetzt. Einer Warnung wird der Text »Warning:«
           vorangestellt. Abhängig von den aufgetretenen Problemen können die resultierenden
           Dateien in Ordnung oder nicht sein. Dem Anwender wird nachdrücklich geraten, sowohl
           die Warnung als auch die resultierenden Dateien zu überprüfen.

       •   2 – dieser Rückgabewert wird benutzt, nachdem ein Fehler aufgetreten ist.
           mkvextract(1) wird gleich nach der Ausgabe der Fehlermeldung abgebrochen.
           Fehlermeldungen reichen von falschen Befehlszeilenargumenten über Lese-/Schreibfehler
           bis hin zu beschädigten Dateien.

SONDERZEICHEN IN TEXT MASKIEREN

       Es gibt ein paar Stellen, an denen Sonderzeichen in Text maskiert werden müssen oder
       sollen. Die Regeln zum Maskieren sind einfach: Jedes Zeichen, das maskiert werden soll,
       wird durch einen Rückwärtsschrägstrich gefolgt von einem weiteren Zeichen ersetzt.

       Die Regeln lauten: » « (ein Leerzeichen) wird »\s«, »"« (doppeltes Anführungszeichen) wird
       »\2«, »:« wird »\c«, »#« wird »\h« und »\« (ein einfacher Rückwärtsschrägstrich selbst)
       wird »\\«.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       mkvextract(1) verwendet die Standardvariablen, um die Locale des Systems zu bestimmen
       (z.B. LANG und die LC_*-Familie). Zusätzliche Variablen:

       MKVEXTRACT_DEBUG, MKVTOOLNIX_DEBUG und ihre Kurzform MTX_DEBUG
           Der Inhalt wird behandelt, als ob er mit der Option --debug übergeben worden wäre.

       MKVEXTRACT_ENGAGE, MKVTOOLNIX_ENGAGE und ihre Kurzform MTX_ENGAGE
           Der Inhalt wird behandelt, als ob er mit der Option --engage übergeben worden wäre.

       MKVEXTRACT_OPTIONS, MKVTOOLNIX_OPTIONS und ihre Kurzform MTX_OPTIONS
           Der Inhalt wird bei Leerräumen aufgeteilt. Die resultierenden Teilzeichenketten werden
           behandelt, als ob sie als Befehlszeilenoptionen übergeben worden wären. Falls Sie
           Sonderzeichen übergeben möchten (z.B. Leerzeichen), müssen Sie sie maskieren (siehe
           den Abschnitt über Maskieren von Sonderzeichen in Text).

SIEHE AUCH

       mkvmerge(1), mkvinfo(1), mkvpropedit(1), mkvtoolnix-gui(1)

WWW

       Die neuste Version kann immer auf der MKVToolNix-Homepage[1] gefunden werden.

AUTOR

       Moritz Bunkus <moritz@bunkus.org>
           Entwickler

FUßNOTEN

        1. der MKVToolNix-Homepage
           https://mkvtoolnix.download/