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BEZEICHNUNG
setfsgid - Gruppenidentität für Dateisystemprüfungen setzen
ÜBERSICHT
#include <sys/fsuid.h>
int setfsgid(uid_t fsgid);
BESCHREIBUNG
Der Systemaufruf setfsgid() ändert den Wert der Dateisystemgruppen-ID des Aufrufenden – der Gruppen-ID,
die der Linux-Kernel zum Prüfen aller Zugriffe auf das Dateisystem benutzt. Normalerweise wird der Wert
der Gruppen-ID des Dateisystems mit der effektiven Gruppen-ID übereinstimmen. Jedenfalls wird immer, wenn
die effektive Gruppen-ID geändert wird, auch die Gruppen-ID des Dateisystems auf den neuen Wert der
effektiven Gruppen-ID geändert.
Explizite Aufrufe von setfsgid(2) und setfsgid() werden gewöhnlich nur von Programmen wie dem
Linux-NFS-Server benutzt, die die für Dateizugriffe benutzten Benutzer- und Gruppen-IDs ändern müssen,
die für Dateizugriffe benutzt werden ohne die reale oder effektive Gruppen-ID zu ändern. Eine Änderung
der normalen Benutzer-ID bei Programmen wie dem NFS-Server ist eine Sicherheitslücke, die es
unerwünschten Signalen von anderen Gruppen-IDs aussetzen kann. (Aber lesen Sie Nachstehendes.)
setfsgid() wird nur erfolgreich sein, falls der Aufrufende der Superuser ist oder wenn fsgid entweder der
Gruppen-ID des Aufrufenden, der effektiven Gruppen-ID, der gesicherten SGID oder der aktuellen
Dateisystembenutzer-ID entspricht.
RÜCKGABEWERT
Sowohl im Erfolgs- wie auch im Fehlerfall liefert dieser Aufruf die vorhergehende Dateisystem-Gruppen-ID
des Aufrufenden zurück.
VERSIONEN
Dieser Systemaufruf ist in Linux seit Version 1.2 vorhanden.
KONFORM ZU
setfsgid ist Linux-spezifisch und sollte nicht in portierbaren Programmen benutzt werden.
ANMERKUNGEN
Beachten Sie, dass ein Prozess zu der Zeit, als dieser Systemaufruf eingeführt wurde, ein Signal zu einem
Prozess mit der gleichen effektiven Benutzer-ID senden konnte. Heute ist die Rechtebehandlung von
Signalen etwas anders. Lesen Sie setfsuid(2) für eine Abhandlung, warum die Verwendung von sowohl
setfsuid(2) als auch setfsgid() heutzutage nicht benötigt wird.
Der Original-Linux-Systemaufruf setfsgid() unterstützte nur 16-Bit-Gruppen-IDs. Nachfolgend fügte Linux
2.4 setfsgid32() hinzu, das 32-Bit-IDs unterstützte. Die Glibc-Wrapper-Funktion setfsgid() stellt die
Änderungen transparent über Kernel-Versionen hinweg bereit.
Unterschiede C-Bibliothek/Kernel
Wenn der Wrapper für diesen Systemaufruf unter Glibc 2.15 und älter feststellt, dass das Argument nicht
ohne Ganzzahlschnitt an den Kernel übergeben werden kann (weil der Kernel alt ist und keine
32-Bit-Gruppen-IDs unterstützt), wird -1 zurückgegeben und errno auf EINVAL gesetzt. Der Systemaufruf
unterbleibt.
FEHLER
Es werden keine Anhaltspunkte für Fehler an den Aufrufenden zurückgegeben und die Tatsache, dass sowohl
erfolgreiche als auch nicht erfolgreiche Aufrufe den selben Wert zurückgeben, macht es unmöglich, direkt
zu bestimmen, ob der Aufruf erfolgreich war oder fehlschlug. Stattdessen musste der Aufrufende auf die
Betrachtung des Rückgabewerts eines weiteren Prozesses wie setfsgid(-1) zurückgreifen (der immer
fehlschlägt), um zu bestimmen, ob ein vorheriger Aufruf von setfsgid() die Dateisystemgruppen-ID geändert
hat. Zumindest sollte EPERM zurückgegeben werden, wenn der Aufruf fehlschlägt (da dem Aufrufenden die
CAP_SETGID-Capability fehlt).
SIEHE AUCH
kill(2), setfsuid(2), capabilities(7), credentials(7)
KOLOPHON
Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 4.15 des Projekts Linux-man-pages. Eine Beschreibung des
Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden
sich unter https://www.kernel.org/doc/man-pages/.
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother <krd@gulu.net> und Chris Leick
<c.leick@vollbio.de> erstellt.
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Linux 15. September 2017 SETFSGID(2)