focal (5) systemd.kill.5.gz

Provided by: manpages-de_2.16-1_all bug

BEZEICHNUNG

       systemd.kill - Konfiguration für das Verfahren zum Töten von Prozessen

ÜBERSICHT

       service.service, socket.socket, mount.mount, swap.swap, scope.scope

BESCHREIBUNG

       Unit-Konfigurationsdateien für Dienste, Sockets, Einhängepunkte, Auslagerungsgeräte und Geltungsbereiche
       nutzen eine Untermenge der Konfigurationsoptionen gemeinsam, die das Verfahren zum Töten von Prozessen,
       die zu der Unit gehören, definieren.

       Diese Handbuchseite listet die Konfigurationsoptionen auf, die von diesen fünf Unit-Typen gemeinsam
       benutzt werden. Siehe systemd.unit(5) für die Konfiguration der von allen Unit-Typen gemeinsam benutzten
       Optionen und systemd.service(5), systemd.socket(5), systemd.swap(5), systemd.mount(5) und
       systemd.scope(5) für weitere Informationen über die Konfigurationsdateioptionen, die für jeden Unit-Typen
       spezifisch sind.

       Die Konfigurationsoptionen für das Verfahren zum Töten werden in den Abschnitten [Service], [Socket],
       [Mount] oder [Swap], abhängig vom Unit-Typ, konfiguriert.

OPTIONEN

       KillMode=
           Legt fest, wie die Prozesse dieser Unit getötet werden sollen. Entweder control-group, process, mixed
           oder none.

           Falls auf control-group gesetzt, werden alle verbleibenden Prozesse in der Control-Gruppe dieser Unit
           beim Unit-Stopp getötet (für Dienste: nachdem der Stopp-Befehl ausgeführt wurde, wie in ExecStop=
           konfiguriert). Falls auf process gesetzt, wird nur der Hauptprozess selbst getötet. Falls auf mixed
           gesetzt, wird das Signal SIGTERM (siehe unten) an den Hauptprozess gesandt, während nachfolgende
           Signale SIGKILL (siehe unten) an alle verbliebenen Prozesse der Control-Gruppe dieser Unit gesandt
           werden. Falls auf none gesetzt, wird kein Prozess getötet. In diesem Fall wird nur der Befehl Stop
           beim Unit-Stopp ausgeführt, aber weiter kein Prozess getötet werden. Prozesse, die nach dem Stopp
           noch existent sind, verbleiben in dieser Control-Gruppe und die Control-Gruppe existiert nach dem
           Stopp weiterhin, außer sie ist leer.

           Prozesse werden zuerst mittels SIGTERM beendet (falls das zu sendende Signal nicht mittels
           KillSignal= geändert wurde). Optional folgt dann sofort ein SIGHUP (falls mittels SendSIGHUP=
           aktiviert). Falls nach der Beendigung des Hauptprozesses oder nach Ablauf der mittels TimeoutStopSec=
           konfigurierten Verzögerung immer noch Prozesse verbleiben, wird die Beendigungsaufforderung mit dem
           Signal SIGKILL oder dem mit FinalKillSignal= festgelegten Signal wiederholt (außer dies ist mit der
           Option SendSIGKILL= deaktiviert). Siehe kill(2) für weitere Informationen.

           Standardmäßig control-group.

       KillSignal=
           Legt fest, welches Signal zum Töten eines Dienstes verwandt werden soll. Dies steuert, welches Signal
           im ersten Schritt beim Herunterfahren einer Unit (siehe oben) gesandt werden soll, darauf folgt
           normalerweise ein SIGKILL (siehe oben und unten). Eine Liste der gültigen Signale finden Sie in
           signal(7), standardmäßig wird SIGTERM verwandt.

           Beachten Sie, dass direkt nach dem Senden des in dieser Einstellung festgelegten Signals Systemd
           immer SIGCONT senden wird, um sicherzustellen, dass selbst suspendierte Prozesse sauber beendet
           werden können.

       SendSIGHUP=
           Legt fest, ob SIGHUP sofort nach dem Senden des mittels KillSignal= konfigurierten Signals gesandt
           werden soll. Dies ist nützlich, um Shells und Shell-ähnlichen Programmen anzuzeigen, dass ihre
           Verbindung abgetrennt wurde. Akzeptiert einen logischen Wert, standardmäßig wird »no« verwandt.

       SendSIGKILL=
           Legt fest, ob an verbliebene Prozesse nach einer Zeitüberschreitung SIGKILL (oder das mit
           FinalKillSignal= festgelegte Signal) gesandt werden soll, falls nach dem normalen Herunterfahrprozess
           noch Dienste verblieben sind. Wenn deaktiviert, wird ein KillMode= eines control-group- oder
           mixed-Dienstes nicht neustarten, falls innerhalb der Control-Gruppe Prozesse eines vorherigen
           Dienstes existieren. Akzeptiert einen logischen Wert, standardmäßig wird »yes« verwandt.

       FinalKillSignal=
           Legt fest, welches Signal an die verbliebenen Prozesse nach einer Zeitüberschreitung gesandt werden
           soll, falls SendSIGKILL= aktiviert ist. Das hier konfigurierte Signal sollte eines sein, das
           typischerweise nicht abgefangen und von Diensten verarbeitet wird (SIGTERM ist nicht geeignet).
           Entwickler können dies für die Erstellung von Speicherauszügen verwenden, um zu analysieren, warum
           sich ein Dienst nicht beim anfänglichen Signal SIGTERM beendet hat. Dies kann erreicht werden, indem
           LimitCORE= konfiguriert und FinalKillSignal= auf entweder SIGQUIT oder SIGABRT gesetzt wird.
           Standardmäßig SIGKILL.

       WatchdogSignal=
           Legt fest, welches Signal zum Beenden des Dienstes verwandt wird, wenn die
           Watchdog-Zeitüberschreitung abläuft (aktiviert mittels WatchdogSec=). Standardmäßig SIGABRT.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), journalctl(1), systemd.unit(5), systemd.service(5), systemd.socket(5),
       systemd.swap(5), systemd.mount(5), systemd.exec(5), systemd.directives(7), kill(2), signal(7)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
       bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an
       <debian-l10n-german@lists.debian.org>.