Provided by: apt_2.0.10_amd64 bug

NAME

       apt-get - APT-Werkzeug für den Umgang mit Paketen -- Befehlszeilenschnittstelle

ÜBERSICHT

       apt-get [-asqdyfmubV] [-o=Konfigurationszeichenkette] [-c=Konfigurationsdatei] [-t=Ziel-Release]
               [-a=Architektur] {update | upgrade | dselect-upgrade | dist-upgrade |
               install Paket [{=Paketversionsnummer | /Ziel-Release}]... | remove Paket... | purge Paket... |
               source Paket [{=Paketversionsnummer | /Ziel-Release}]... |
               build-dep Paket [{=Paketversionsnummer | /Ziel-Release}]... |
               download Paket [{=Paketversionsnummer | /Ziel-Release}]... | check | clean | autoclean |
               autoremove | {-v | --version} | {-h | --help}}

BESCHREIBUNG

       apt-get ist ein Befehlszeilenwerkzeug zur Handhabung von Paketen und könnte als »Backend« anderer
       Werkzeuge betrachtet werden, die die APT-Bibliothek benutzen. Es existieren mehrere
       »Oberflächenschnittstellen«, wie aptitude(8), synaptic(8) und wajig(1).

       Sofern nicht die -h-, oder --help-Option angegeben ist, muss einer der nachfolgend aufgeführten Befehle
       vorkommen.

       update
           update wird benutzt, um die Paketindexdatei wieder mit ihren Quellen zu synchronisieren. Die Indexe
           verfügbarer Pakete werden von den in /etc/apt/sources.list angegebenen Orten geladen. Wenn Sie zum
           Beispiel ein Debian-Archiv benutzen, ruft dieser Befehl die Packages.gz-Dateien ab und wertet sie
           aus, so dass Informationen über neue und aktualisierte Pakete verfügbar sind. Ein update sollte immer
           vor einem upgrade oder dist-upgrade ausgeführt werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass die
           Gesamtfortschrittsanzeige nicht richtig sein wird, da die Größe der Pakete nicht im voraus bekannt
           ist.

       upgrade
           upgrade wird benutzt, um die neusten Versionen aller aktuell auf dem System installierten Pakete aus
           den in /etc/apt/sources.list aufgezählten Quellen zu installieren. Aktuell installierte Pakete mit
           verfügbaren neuen Versionen werden abgerufen und das Upgrade durchgeführt. Unter keinen Umständen
           werden derzeit installierte Pakete entfernt oder nicht installierte Pakete heruntergeladen und
           installiert. Neue Versionen von aktuell installierten Paketen von denen kein Upgrade durchgeführt
           werden kann, ohne den Installationsstatus eines anderen Paketes zu ändern, werden in ihrer aktuellen
           Version bleiben. Zuerst muss ein update durchgeführt werden, so dass apt-get die neuen Versionen der
           verfügbaren Pakete kennt.

       dist-upgrade
           dist-upgrade enthält zusätzlich zu der Funktion von upgrade einen intelligenten Mechanismus zur
           Auflösung von geänderten Paketabhängigkeiten in den neuen Paketversionen. apt-get hat ein
           »intelligentes« Konfliktauflösungssystem und es wird versuchen, Upgrades der wichtigsten Pakete, wenn
           nötig zu Lasten der weniger wichtigen, durchzuführen. Aufgrunddessen könnte der dist-upgrade-Befehl
           einige Pakete entfernen. Die /etc/apt/sources.list-Datei enthält eine Liste von Orten, von denen
           gewünschte Paketdateien abgerufen werden. Siehe auch apt_preferences(5) für einen Mechanismus zum
           Außerkraftsetzen der allgemeinen Einstellungen für einzelne Pakete.

       dselect-upgrade
           dselect-upgrade wird zusammen mit der traditionellen Debian-Oberfläche dselect(1) benutzt.
           dselect-upgrade folgt den durch dselect(1) am Status-Feld verfügbarer Pakete gemachten Änderungen und
           führt die notwendigen Aktionen durch, um diesen Status zu realisieren (zum Beispiel das Entfernen von
           alten und Installieren von neuen Paketen).

       install
           Auf install folgen ein oder mehrere Pakete, für die eine Installation oder ein Upgrade gewünscht
           wird. Jedes Paket ist ein Paketname, kein vollständig zusammengesetzter Dateiname (zum Beispiel wäre
           in einem Debian-System apt-utils das anzugebende Argument, nicht apt-utils_2.0.10_amd64.deb). Alle
           Pakete, die von den zur Installation angegebenen Paketen benötigt werden, werden zusätzlich
           heruntergeladen und installiert. Die Datei /etc/apt/sources.list wird benutzt, um die gewünschten
           Pakete zu finden. Wenn ein Bindestrich an den Paketnamen (ohne Leerzeichen dazwischen) angehängt ist,
           wird das erkannte Pakete entfernt, falls es installiert ist. Ähnlich kann ein Pluszeichen benutzt
           werden, um ein Paket zum Installieren vorzumerken. Diese letzteren Funktionen können benutzt werden,
           um Entscheidungen außer Kraft zu setzen, die vom Konfliktauflösungssystem von apt-get getroffen
           wurden.

           Eine bestimmte Version eines Paketes kann durch den Paketnamen gefolgt von einem Gleichheitszeichen
           und der Version des Paketes zur Installation ausgewählt werden. Dies bewirkt, dass diese Version
           gesucht und zum Installieren ausgewählt wird. Alternativ kann eine bestimmte Distribution durch den
           Paketnamen gefolgt von einem Schrägstrich und der Version der Distribution oder des Archivnamens
           (»stable«, »testing«, »unstable«) ausgewählt werden.

           Beide Mechanismen der Versionsauswahl können ein Downgrade von Paketen auslösen und müssen mit
           Vorsicht gehandhabt werden.

           Dies ist außerdem das zu verwendende Ziel, wenn Sie ein Upgrade eines oder mehrerer bereits
           installierter Pakete durchführen möchten, ohne ein Upgrade aller Pakete auf dem System durchzuführen.
           Anders als das Ziel »upgrade«, das die neusten Versionen aller aktuell installierten Pakete
           installiert, wird »install« nur die neusten Versionen der angegebenen Pakete installieren. Geben Sie
           einfach den Namen des Paketes an, von dem Sie ein Upgrade durchführen möchten und wenn eine neuere
           Version verfügbar ist, wird sie (mitsamt ihren Abhängigkeiten, wie oben beschrieben) heruntergeladen
           und installiert.

           Und zu guter Letzt erlaubt es Ihnen der apt_preferences(5)-Mechanismus, eine alternative
           Installationsrichtlinie für eigene Pakete zu erzeugen.

           Wenn keine Pakete dem angegebenen Ausdruck entsprechen und der Ausdruck entweder ».«, »?« oder »*«
           enthält, wird vermutet, dass es sich um einen regulären POSIX-Ausdruck handelt und dieser wird auf
           alle Paketnamen in der Datenbank angewendet. Jeder Treffer wird dann installiert (oder entfernt).
           Beachten Sie, dass nach übereinstimmenden Zeichenkettenteilen gesucht wird, so dass »lo.*« auf
           »how-lo« und »lowest« passt. Wenn dies nicht gewünscht wird, hängen Sie an den regulären Ausdruck mit
           »^« oder »$« an, um einen genaueren regulären Ausdruck zu erstellen.

           In APT 2.0 ist ein Rückgriff auf reguläre Ausdrücke missbilligt und wurde in apt(8) entfernt, außer
           für verankerte Ausdrücke. Es wird auch in einer zukünftigen Version von apt-get(8) entfernt. Nutzen
           Sie stattdessen apt-patterns(5).

       reinstall
           reinstall ist ein Alias für install --reinstall.

       remove
           remove ist identisch mit install, mit dem Unterschied, dass Pakete entfernt anstatt installiert
           werden. Beachten Sie, dass das Entfernen von Paketen deren Konfigurationsdateien im System belässt.
           Wenn ein Pluszeichen an den Paketnamen angehängt wird (ohne Leerzeichen dazwischen), wird das
           erkannte Paket installiert anstatt entfernt.

       purge
           purge entspricht remove mit dem Unterschied, dass Pakete entfernt und vollständig gelöscht werden
           (sämtliche Konfigurationsdateien werden ebenfalls gelöscht).

       source
           source veranlasst apt-get dazu, Paketquellen zu holen. APT wird die verfügbaren Pakete überprüfen, um
           zu entscheiden, welche Paketquellen geholt werden. Es wird dann die neueste Version der Paketquelle
           finden und in das aktuelle Verzeichnis herunterladen. Dabei berücksichtigt es – falls möglich – die
           Voreinstellung für die Version der Distribution, die über die Option APT::Default-Release, die Option
           -t oder pro Paket mit der Paket/Distribution-Syntax gesetzt wurde.

           Die Argumente werden als Binär- und Quellpaketnamen interpretiert. Falls Sie dies ändern möchten,
           sehen Sie sich die Option --only-source an.

           Paketquellen werden vom Binärpaket getrennt über deb-src-Zeilen in der sources.list(5)-Datei
           festgelegt. Das bedeutet, dass Sie für jedes Depot, aus dem Sie Quellen erhalten wollen, eine solche
           Zeile hinzufügen müssen; andernfalls werden Sie eventuell entweder die falschen Versionen (zu alte/zu
           neue) oder überhaupt keine Quellpakete erhalten.

           Falls die Option --compile angegeben ist, wird das Paket unter Benutzung von dpkg-buildpackage für
           die Architektur, die durch --host-architecture definiert ist, zu einem binären .deb kompiliert. Falls
           --download-only angegeben ist, wird das Quellpaket nicht entpackt.

           Eine bestimmte Quellversion kann durch Anhängen eines Gleichheitszeichens an den Paketnamen gefolgt
           von der Versionsnummer heruntergeladen werden, ähnlich dem Mechanismus, der für die Binärpakete
           benutzt wird. Dies ermöglicht exakte Übereinstimmung von Quellpaketname und -version und impliziert
           das Aktivieren der APT::Get::Only-Source-Option.

           Beachten Sie, dass Quellpakete nicht wie normale Binärpakete in der Datenbank von dpkg installiert
           und nachverfolgt werden; sie werden nur wie Quell-Tarball-Archive in das aktuelle Verzeichnis
           heruntergeladen.

       build-dep
           build-dep veranlasst apt-get, Pakete zu installieren/entfernen, um zu versuchen, die
           Bauabhängigkeiten eines Quellpakets zu erfüllen. Standardmäßig werden die Abhängigkeiten erfüllt, um
           das Paket auf native Art zu bauen. Falls gewünscht, kann stattdessen eine Rechnerarchitektur mit der
           Option --host-architecture angegeben werden.

           Die Argumente werden als Binär- oder Quellpaketnamen interpretiert. Falls Sie dies ändern möchten,
           sehen Sie sich die Option --only-source an.

       satisfy
           satisfy veranlasst apt-get, die angegebenen Abhängigkeitszeichenketten zu erfüllen. Die
           Abhängigkeitszeichenketten könnten Bauprofile und Architekturbeschränkungslisten in ihren
           Bauabhängigkeiten haben. Ihnen kann wahlweise "Conflicts: " vorangestellt sein, um die
           Abhängigkeitszeichenkette nicht zu erfüllen. Es dürfen mehrere Zeichenketten desselben Typs angegeben
           werden.

           Beispiel: apt-get satisfy "foo" "Conflicts: bar" "baz (>> 1.0) | bar (= 2.0), moo"

           Der veraltete Operator »</>« wird nicht unterstützt, benutzen Sie stattdessen »<=/>=«.

       check
           check ist ein Diagnosewerkzeug. Es aktualisiert den Paketzwischenspeicher und prüft, ob beschädigte
           Abhängigkeiten vorliegen.

       download
           download wird das angegebene Binärpaket in das aktuelle Verzeichnis herunterladen.

       clean
           clean bereinigt das lokale Depot von heruntergeladenen Paketdateien. Es entfernt alles außer der
           Sperrdatei aus /var/cache/apt/archives/ und /var/cache/apt/archives/partial/.

       autoclean (und der auto-clean Alias seit 1.1)
           Wie clean bereinigt autoclean das lokale Depot von heruntergeladenen Paketdateien. Der Unterschied
           besteht darin, dass es nur Pakete entfernt, die nicht mehr heruntergeladen werden können und
           größtenteils nutzlos sind. Dies erlaubt es, einen Zwischenspeicher über eine lange Zeitspanne zu
           betreiben, ohne dass er unkontrolliert anwächst. Die Konfigurationsoption APT::Clean-Installed wird
           installierte Pakete vor der Löschung bewahren, wenn sie auf »off« gesetzt ist.

       autoremove (und der auto-remove Alias seit 1.1)
           autoremove wird benutzt, um Pakete zu entfernen, die automatisch installiert wurden, um
           Abhängigkeiten für andere Pakete zu erfüllen, und die nicht mehr benötigt werden.

       changelog
           changelog versucht, das Changelog eines Pakets herunterzuladen und mit sensible-pager anzuzeigen.
           Standardmäßig zeigt es das Changelog für die installierte Version. Sie können jedoch die gleichen
           Optionen wie für den Befehl install angeben.

       indextargets
           zeigt standardmäßig ein Liste im Deb822-Format mit Informationen über alle Datendateien (auch als
           Indexziele bekannt) an, die apt-get update herunterladen würde. Es unterstützt eine --format-Option,
           um das Ausgabeformat zu ändern und auch um Zeilen der Standardausgabe zum Filtern der Datensätze zu
           akzeptieren. Der Befehl wird hauptsächlich als Schnittstelle für externe Werkzeuge benutzt, die mit
           APT arbeiten, um Informationen sowie Dateinamen für heruntergeladenen Dateien zu holen, um sie auch
           anstelle selbst heruntergeladener zu verwenden. Umfangreiche Dokumentation ist hier nicht enthalten,
           sondern stattdessen in der Datei /usr/share/doc/apt-doc/acquire-additional-files.md.gz im Paket
           apt-doc zu finden.

OPTIONEN

       Alle Befehlszeilenoptionen können durch die Konfigurationsdatei gesetzt werden, die Beschreibung gibt die
       zu setzende Option an. Für boolesche Optionen können Sie die Konfigurationsdatei außer Kraft setzen,
       indem Sie etwas der Art -f-, --no-f, -f=no oder etliche weitere Varianten benutzen.

       --no-install-recommends
           betrachtet empfohlene Pakete nicht als Abhängigkeit für die Installation. Konfigurationselement:
           APT::Install-Recommends.

       --install-suggests
           betrachtet vorgeschlagene Pakete als Abhängigkeit für die Installation. Konfigurationselement:
           APT::Install-Suggests.

       -d, --download-only
           nur herunterladen; Paketdateien werden nur heruntergeladen, nicht entpackt oder installiert.
           Konfigurationselement: APT::Get::Download-Only.

       -f, --fix-broken
           Fehler beheben; versucht ein System von vorhandenen, beschädigten Abhängigkeiten zu befreien. Diese
           Option kann, wenn sie mit »install«/»remove« benutzt wird, einige Pakete weglassen, um es APT zu
           erlauben, eine wahrscheinliche Lösung herzuleiten. Falls Pakete angegeben wurden, müssen diese das
           Problem vollständig korrigieren. Die Option ist manchmal nötig, wenn APT zum ersten Mal ausgeführt
           wird. APT selbst erlaubt es nicht, dass auf einem System beschädigte Paketabhängigkeiten existieren.
           Es ist möglich, dass eine Abhängigkeitsstruktur eines Systems so fehlerhaft ist, dass ein manuelles
           Eingreifen erforderlich ist (was normalerweise bedeutet, dass dpkg --remove benutzt wird, um einige
           der fehlerhaften Pakete zu beseitigen). Wenn Sie die Option zusammen mit -m benutzen, könnte das in
           einigen Situationen zu Fehlern führen. Konfigurationselement: APT::Get::Fix-Broken.

       -m, --ignore-missing, --fix-missing
           ignoriert fehlende Pakete; Wenn Pakete nicht heruntergeladen werden können oder die
           Integritätsprüfung nach dem Herunterladen fehlschlägt (fehlerhafte Paketdateien), werden diese Pakete
           zurückgehalten und das Ergebnis verarbeitet. Die Benutzung dieser Option zusammen mit -f kann in
           einigen Situationen zu Fehlern führen. Wenn ein Paket zur Installation ausgewählt ist (besonders,
           wenn es auf der Befehlszeile angegeben wurde) und nicht heruntergeladen werden kann, wird es
           stillschweigend zurückgehalten. Konfigurationselement: APT::Get::Fix-Missing.

       --no-download
           schaltet das Herunterladen von Paketen aus. Es ist am sinnvollsten, dies zusammen mit
           --ignore-missing zu verwenden, um APT zu zwingen, nur die .debs zu benutzten, die es bereits
           heruntergeladenen hat. Konfigurationselement: APT::Get::Download.

       -q, --quiet
           still; erzeugt eine Ausgabe, die für Protokollierung geeignet ist und keine Fortschrittsanzeigen
           enthält. Mehr »q«s unterdrücken weitere Ausgaben, bis zu einem Maximum von 2. Sie können außerdem
           -q=# benutzen, um die Stillestufe zu setzen, was die Konfigurationsdatei außer Kraft setzt. Beachten
           Sie, dass Stillestufe 2 -y impliziert. Sie sollten niemals -qq ohne einen keine-Aktion-Schalter, wie
           -d, --print-uris oder -s benutzen, da APT Entscheidungen treffen könnte, die Sie nicht erwarteten.
           Konfigurationselement: quiet.

       -s, --simulate, --just-print, --dry-run, --recon, --no-act
           keine Aktion; führt eine Simulation von Ereignissen durch, die basierend auf dem aktuellen
           Systemstatus auftreten würden, verändert das System jedoch nicht wirklich. Sperren wird deaktiviert
           (Debug::NoLocking), daher kann sich der Systemstatus ändern, während apt-get ausgeführt wird.
           Simulationen können auch von Nicht-Root-Benutzern ausgeführt werden, die möglicherweise keinen
           Lesezugriff auf alle APT-Konfigurationsdateien haben, was die Simulation verfälschen könnte. Außerdem
           wird standardmäßig Nicht-Root-Benutzern ein Hinweis mit einer entsprechenden Warnung angezeigt.
           (APT::Get::Show-User-Simulation-Note). Konfigurationselement: APT::Get::Simulate.

           Simulieren gibt eine Serie von Zeilen aus, von denen jede eine dpkg-Aktion darstellt: Konfigurieren
           (Conf), Entfernen (Remv) oder Entpacken (Inst). Eckige Klammern zeigen beschädigte Pakete an und ein
           leeres Paar eckiger Klammern steht für Beschädigungen, die keine Folgen haben (selten).

       -y, --yes, --assume-yes
           automatisches »Ja« auf Anfragen; versucht auf alle Anfragen mit »Ja« zu antworten und ohne
           Benutzerinteraktion zu laufen. Wenn eine unerwünschte Situation eintritt, wie eine Änderung an einem
           gehaltenen Paket, die Installation eines nicht authentifizierten Pakets oder das Entfernen eines
           essenziellen Pakets, dann wird apt-get abgebrochen. Konfigurationselement: APT::Get::Assume-Yes.

       --assume-no
           automatisches »Nein« auf alle Anfragen. Konfigurationselement: APT::Get::Assume-No.

       --no-show-upgraded
           gibt keine Liste aller Pakete aus, für die ein Upgrade durchgeführt werden kann.
           Konfigurationselement: APT::Get::Show-Upgraded.

       -V, --verbose-versions
           zeigt vollständige Versionen für Pakete, von denen ein Upgrade durchgeführt oder die installiert
           wurden. Konfigurationselement: APT::Get::Show-Versions.

       -a, --host-architecture
           Diese Option steuert, wie die Architektur der durch apt-get source --compile gebauten Pakete und wie
           Cross-Bauabhängigkeiten erfüllt werden. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt, was bedeutet, dass die
           Rechnerarchitektur die gleiche wie die Bauarchitektur (die durch APT::Architecture) definiert wird)
           ist. Konfigurationselement: APT::Get::Host-Architecture.

       -P, --build-profiles
           Diese Option steuert die aktivierten Bauprofile für die ein Quellpaket durch apt-get source --compile
           gebaut und wie Cross-Bauabhängigkeiten erfüllt werden. Standardmäßig ist kein Bauprofil aktiv.
           Weitere Bauprofile können gleichzeitig aktiviert werden, indem sie durch Kommas getrennt angehängt
           werden. Konfigurationselement: APT::Build-Profiles.

       -b, --compile, --build
           kompiliert Quellpakete, nachdem sie heruntergeladen wurden. Konfigurationselement: APT::Get::Compile.

       --ignore-hold
           ignoriert Zurückhalten des Paketes; dies veranlasst apt-get, ein für das Paket gesetztes »Halten« zu
           ignorieren. Dies kann zusammen mit dist-upgrade nützlich sein, um eine große Anzahl ungewünschter
           »Halten« außer Kraft zu setzen. Konfigurationselement: APT::Ignore-Hold.

       --with-new-pkgs
           erlaubt das Installieren neuer Pakete, wenn es zusammen mit upgrade benutzt wird. Dies ist nützlich,
           falls das Aktualisieren eines installierten Pakets zur Installation neue Abhängigkeiten erfordert.
           Anstatt das Paket zurückzuhalten, wird upgrade ein Upgrade des Pakets durchführen und die neuen
           Abhängigkeiten installieren. Beachten Sie, dass upgrade mit dieser Option niemals Pakete entfernen,
           sondern nur das Hinzufügen neuer gestatten wird. Konfigurationselement: APT::Get::Upgrade-Allow-New.

       --no-upgrade
           kein Upgrade von Paketen durchführen; wenn es zusammen mit install benutzt wird, wird no-upgrade auf
           der Befehlszeile ein Upgrade von Paketen verhindern, die bereits installiert sind.
           Konfigurationselement: APT::Get::Upgrade.

       --only-upgrade
           keine neuen Pakete installieren; wenn es zusammen mit install benutzt wird, wird only-upgrade nur
           Upgrades bereits installierter Pakete durchführen und Anfragen zur Installation neuer Pakete
           ignorieren. Konfigurationselement: APT::Get::Only-Upgrade.

       --allow-downgrades
           Dies ist eine gefährliche Option, die APT veranlasst, ohne Nachfrage fortzufahren, wenn es Downgrades
           durchführt. Sie sollte nicht benutzt werden, außer in ganz besonderen Situationen. Ihre Verwendung
           kann möglicherweise Ihr System zerstören. Konfigurationselement: APT::Get::allow-downgrades.
           Eingeführt mit APT 1.1.

       --allow-remove-essential
           erzwingt »Ja«; dies ist eine gefährliche Option, die APT veranlasst, ohne Nachfrage fortzufahren,
           wenn wesentliche Teile des Systems entfernt werden sollen. Sie sollte nicht benutzt werden, außer in
           ganz besonderen Situationen. Ihre Verwendung kann möglicherweise Ihr System zerstören.
           Konfigurationselement: APT::Get::allow-remove-essential. Eingeführt mit APT 1.1.

       --allow-change-held-packages
           erzwingt »Ja«; dies ist eine gefährliche Option, die APT veranlasst, ohne Nachfrage fortzufahren,
           wenn gehaltene Pakete geändert werden sollen. Sie sollte nicht benutzt werden, außer in ganz
           besonderen Situationen. Sie zu benutzen, kann möglicherweise Ihr System zerstören!
           Konfigurationselement: APT::Get::allow-change-held-packages. Eingeführt mit APT 1.1.

       --force-yes
           erzwingt »Ja«; dies ist eine gefährliche Option, die APT veranlasst, ohne Nachfrage fortzufahren,
           wenn es etwas möglicherweise schädliches tut. Es sollte nicht benutzt werden, außer in ganz
           besonderen Situationen. force-yes zu benutzen, kann möglicherweise Ihr System zerstören!
           Konfigurationselement: APT::Get::force-yes. Dies ist veraltet und wurde in 1.1. durch
           --allow-unauthenticated, --allow-downgrades, --allow-remove-essential und
           --allow-change-held-packages ersetzt.

       --print-uris
           Anstatt die Dateien herunterzuladen, werden ihre URIs ausgegeben. Jeder URI wird den Pfad, den
           Zieldateinamen, die Größe und den erwarteten MD5-Hash enthalten. Beachten Sie, dass der zu
           schreibende Dateiname nicht immer dem Dateinamen auf der entfernt gelegenen Site entspricht. Dies
           funktioniert auch mit den Befehlen source und update. Wenn es mit dem Befehl update benutzt wird,
           sind MD5 und Größe nicht enthalten und es ist Aufgabe des Benutzers, komprimierte Dateien zu
           dekomprimieren. Konfigurationselement: APT::Get::Print-URIs.

       --purge
           »purge« anstelle von »remove« für alles zu entfernende benutzen. Ein Stern (»*«) wird bei Paketen
           angezeigt, die zum vollständigen Entfernen vorgemerkt sind. remove --purge entspricht dem Befehl
           purge. Konfigurationselement: APT::Get::Purge.

       --reinstall
           installiert Pakete erneut, die bereits mit der neusten Version installiert sind.
           Konfigurationselement: APT::Get::ReInstall.

       --list-cleanup
           Diese Option ist standardmäßig eingeschaltet. Um sie auszuschalten, benutzen Sie --no-list-cleanup.
           Wenn eingeschaltet, wird apt-get den Inhalt von /var/lib/apt/lists automatisch verwalten, um
           sicherzustellen, dass veraltete Dateien gelöscht werden. Nur das häufige Ändern der Quelllisten
           stellt den einzigen Grund zum Ausschalten der Option dar. Konfigurationselement:
           APT::Get::List-Cleanup.

       -S, --snapshot
           This option controls the snapshot chosen for archives with Snapshot: enable in the source entry. For
           example, -S 20220102T030405Z selects a snapshot from January 2nd, 2022 at 03:04:05 UTC. Configuration
           Item: APT::Snapshot; see also the sources.list(5) manual page.

       -t, --target-release, --default-release
           Diese Option steuert die standardmäßige Eingabe an die Einheit zur Durchsetzung der Richtlinien
           (»policy«), sie erstellt eine Vorgabe-Pin mit Priorität 990 unter Benutzung der angegebenen
           Release-Zeichenkette. Dies setzt die allgemeinen Einstellungen in /etc/apt/preferences außer Kraft.
           Pakete mit speziellem Pinning sind nicht vom Wert dieser Option betroffen. Kurz gesagt, gibt Ihnen
           diese Option einfache Kontrolle darüber, aus welcher Distribution Pakete heruntergeladen werden
           sollen. Einige typische Beispiele könnten -t '2.1*', -t unstable oder -t sid sein.
           Konfigurationselement: APT::Default-Release; lesen Sie auch die apt_preferences(5)-Handbuchseite.

       --trivial-only
           führt nur Aktionen aus, die »trivial« sind. Von der Logik her ähnelt sie der --assume-yes. An
           Stellen, an denen --assume-yes »ja« auf Fragen antwortet, antwortet --trivial-only »Nein«.
           Konfigurationselement: APT::Get::Trivial-Only.

       --no-remove
           Wenn irgendwelche Pakete entfernt werden sollen, bricht apt-get sofort ohne Nachfrage ab.
           Konfigurationselement: APT::Get::Remove.

       --auto-remove, --autoremove
           Wenn der Befehl entweder install oder remove lautet, dann bewirkt diese Option wie das Ausführen des
           autoremove-Befehls das Entfernen der nicht mehr benötigten abhängigen Pakete. Konfigurationselement:
           APT::Get::AutomaticRemove.

       --only-source
           hat nur eine Bedeutung für die Befehle source und build-dep. Zeigt an, dass die angegebenen
           Quellnamen nicht durch die binäre Tabelle ermittelt werden. Dies bedeutet, dass dieser Befehl, wenn
           diese Option angegeben ist, nur Quellpaketnamen als Argumente akzeptiert, anstatt Binärpaketnamen zu
           akzeptieren und das entsprechende Quellpaket nachzuschlagen. Konfigurationselement:
           APT::Get::Only-Source.

       --diff-only, --dsc-only, --tar-only
           lädt nur die diff-, dsc-, oder tar-Dateien eines Quellarchivs herunter. Konfigurationselemente:
           APT::Get::Diff-Only, APT::Get::Dsc-Only und APT::Get::Tar-Only.

       --arch-only
           verarbeitet nur architekturabhängige Bauabhängigkeiten. Konfigurationselement: APT::Get::Arch-Only.

       --indep-only
           verarbeitet nur architekturunabhängige Bauabhängigkeiten. Konfigurationselement:
           APT::Get::Indep-Only.

       --allow-unauthenticated
           ignoriert, falls Pakete nicht authentifiziert werden können, und zeigt es nicht an. Dies kann bei der
           Arbeit mit lokalen Depots nützlich sein, ist jedoch ein großes Sicherheitsrisiko, falls die Echtheit
           der Daten nicht durch den Benutzer selbst auf eine andere Art sichergestellt ist. Die Benutzung der
           Option Trusted für sources.list(5)-Einträge sollte normalerweise diesem globalen Außer-Kraft-setzen
           vorgezogen werden. Konfigurationselement: APT::Get::AllowUnauthenticated.

       --no-allow-insecure-repositories
           verbietet dem Befehl »update« das Beschaffen nicht überprüfbarer Daten von konfigurierten Quellen.
           APT wird beim Befehl »update« für Depots ohne gültige kryptografische Signaturen fehlschlagen. Weiter
           Einzelheiten über das Konzept und dessen Folgen finden Sie unter apt-secure(8).
           Konfigurationselement: Acquire::AllowInsecureRepositories.

       --allow-releaseinfo-change
           erlaubt dem Aktualisierungsbefehl mit dem Herunterladen von Daten aus einem Depot fortzufahren, bei
           dem sich die Information geändert hat, welche Veröffentlichung im Depot enthalten ist, z.B. eine neue
           Hauptveröffentlichung. APT wird beim Aktualisierungsbefehl für derartige Depots bis zur Bestätigung
           scheitern, um sicherzustellen, dass der Benutzer auf die Änderung vorbereitet ist. Weitere
           Einzelheiten des Konzepts und der Konfiguration finden Sie unter apt-secure(8).

           Es existieren Spezialoptionen (--allow-releaseinfo-change-Feld), um Änderungen nur für bestimmte
           Felder wie origin, label, codename, suite, version und defaultpin zu erlauben. Siehe auch
           apt_preferences(5). Konfigurationselement: Acquire::AllowReleaseInfoChange.

       --show-progress
           zeigt benutzerfreundliche Fortschrittsinformationen im Terminalfenster, wenn Pakete installiert
           beziehungsweise entfernt werden oder ein Upgrade durchgeführt wird. Informationen über eine
           maschinell auswertbare Version dieser Daten finden Sie in README.progress-reporting im
           Dokumentationsverzeichnis apt/doc. Konfigurationselemente: Dpkg::Progress und Dpkg::Progress-Fancy.

       --with-source Dateiname
           fügt die angegebene Datei als Quelle für Metadaten hinzu. Dies kann mehrfach verwendet werden, um
           mehrere Dateien hinzuzufügen. Weitere Einzelheiten der --with-source-Beschreibung finden Sie unter
           apt-cache(8).

       -eany, --error-on=any
           Fail the update command if any error occured, even a transient one.

       -h, --help
           eine kurze Aufrufzusammenfassung zeigen

       -v, --version
           die Version des Programms anzeigen

       -c, --config-file
           Konfigurationsdatei; hiermit wird die zu verwendende Konfigurationssdatei angegeben. Das Programm
           wird die Vorgabe-Konfigurationsdatei und dann diese Konfigurationsdatei lesen. Falls
           Konfigurationseinstellungen vor der Vorgabe-Konfiguration ausgewertet werden müssen, geben Sie eine
           Datei in der Umgebungsvariable APT_CONFIG an. Lesen Sie apt.conf(5), um Syntax-Informationen zu
           erhalten.

       -o, --option
           eine Konfigurationsoption setzen; hiermit wird eine beliebige Konfigurationsoption gesetzt. Die
           Syntax lautet -o Foo::Bar=bar. -o und --option kann mehrfach benutzt werden, um verschiedene Optionen
           zu setzen.

DATEIEN

       /etc/apt/sources.list
           Orte, von denen Pakete geladen werden. Konfigurationselement: Dir::Etc::SourceList.

       /etc/apt/sources.list.d/
           Dateifragmente für Orte, von denen Pakete geladen werden. Konfigurationselement:
           Dir::Etc::SourceParts.

       /etc/apt/apt.conf
           APT-Konfigurationsdatei. Konfigurationselement: Dir::Etc::Main.

       /etc/apt/apt.conf.d/
           APT-Konfigurationsdatei-Fragmente. Konfigurationselement: Dir::Etc::Parts.

       /etc/apt/preferences
           Version-Einstellungsdatei. Hier können Sie "pinning" festlegen, d.h. eine Einstellung, um bestimmte
           Pakete aus einer separaten Quelle oder von einer anderen Version einer Distribution zu erhalten.
           Konfigurationselement: Dir::Etc::Preferences.

       /etc/apt/preferences.d/
           Dateifragmente für die Versionseinstellungen. Konfigurationselement: Dir::Etc::PreferencesParts.

       /var/cache/apt/archives/
           Speicherbereich für abgerufene Paketdateien. Konfigurationselement: Dir::Cache::Archives.

       /var/cache/apt/archives/partial/
           Speicherbereich für Paketdateien auf dem Transportweg. Konfigurationselement: Dir::Cache::Archives
           (partial wird implizit angehängt)

       /var/lib/apt/lists/
           Speicherbereich für Statusinformationen jeder in sources.list(5) angegebenen Paketquelle
           Konfigurationselement: Dir::State::Lists.

       /var/lib/apt/lists/partial/
           Speicherbereich für Statusinformationen auf dem Transportweg. Konfigurationselement:
           Dir::State::Lists (partial wird implizit angehängt)

SIEHE AUCH

       apt-cache(8), apt-cdrom(8), dpkg(1), sources.list(5), apt.conf(5), apt-config(8), apt-secure(8), die
       APT-Benutzeranleitung in /usr/share/doc/apt-doc/, apt_preferences(5), das APT-Howto.

DIAGNOSE

       apt-get gibt bei normalen Aktionen 0 zurück, dezimal 100 bei Fehlern.

FEHLER

       APT-Fehlerseite[1]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte
       /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte
       auf Englisch.

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <c.leick@vollbio.de> in Zusammenarbeit mit dem
       deutschen l10n-Team von Debian <debian-l10n-german@lists.debian.org> angefertigt.

       Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit
       kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.

AUTOREN

       Jason Gunthorpe

       APT-Team

FUßNOTEN

        1. APT-Fehlerseite
           http://bugs.debian.org/src:apt