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BEZEICHNUNG
mount.davfs - Hängt eine WebDAV-Resource als davfs2-Dateisystem ein
ÜBERSICHT
mount.davfs [-h | --help] [-V | --version]
mount {dir | webdavserver}
ÜBERSICHT (nur für root)
mount -t davfs [-o option[,...]] webdavserver dir
mount.davfs [-o option[,...]] webdavserver dir
BESCHREIBUNG
mount.davfs hängt die WebDAV-Resource webdavserver in das Verzeichnis dir des lokalen Dateisystems ein.
WebDAV (RFC 4918) ist eine HTTP-Erweiterung, die die gemeinsame Bearbeitung von Web-Resourcen aus der
Ferne erlaubt. mount.davfs ist Teil des davfs2-Packets.
davfs2 erlaubt es, Dokumente auf einem Webserver mit Standardanwendungen zu bearbeiten, die dafür keine
WebDAV-Erweiterungen benötigen. Z.B. könnte eine Web-Site auf einem entfernten Webserver mit den gleichen
Werkzeugen bearbeitet werden, mit denen sie erstellt wurde. Oder man kann auf einem WebDAV-Server
Dokumente speichern, die man von verschiedenen Orten aus bearbeiten will.
davfs2 unterstützt TLS/SSL (falls die Neon-Bibliothek es unterstützt) und Verbindungen über einen Proxy.
Es wird über das coda oder das fuse Kernel-Dateisystem in das virtuelle Dateisystem eingebunden. Derzeit
werden CODA_KERNEL_VERSION 3 und FUSE_KERNEL_VERSION 7 unterstützt.
mount.davfs wird normalerweise durch das mount(8)-Programm aufgerufen, wenn der Parameter -t davfs
angegeben ist. Nach dem Einhängen läuft es als Hintergrundprozess. Zum Aushängen wird das
umount(8)-Programm benutzt.
webdavserver ist die URL des Servers. Sie muss mindestens den Host-Namen enthalten. Zusätzlich können das
Schema, die Portnummer und der Pfad enthalten sein. Für fehlende Komponenten werden sinnvolle
Standardwerte eingesetzt. Die Pfad-Komponente darf nicht in %-kodierter Form sein. Wird die URL jedoch an
der Kommandozeile oder in die fstab eingegeben, müssen die Escape-Regeln der Shell bzw. der fstab
beachtet werden.
dir ist der Einhängepunkt. Es kann eine absolute oder relative Pfadangabe sein.
fstab kann wie gewohnt benutzt werden, um Dateisysteme anzugeben. Im ersten Feld muss anstelle des
Gerätes die URL des WebDAV-Servers angegeben werden. Für jeden Einhängepunkt darf es nur einen Eintrag in
fstab geben.
OPTIONEN
-V --version
Zeige die Version an.
-h --help
Zeige einen Hilfe-Text an.
-o Eine durch Kommas unterteilte Liste von Optionen. Mögliche Optionen sind:
[no]auto
Kann (nicht) mit mount -a eingehängt werden.
Voreinstellung: auto.
comment=Kommentar
Diese Option wird von mount.davfs ignoriert. Andere Programme verlangen möglicherweise
diese Option in der fstab.
conf=absoluter Pfad
Eine alternative Benutzer-Konfigurationsdatei für den Fall, dass die
Standard-Konfigurationsdatei im Home-Verzeichnis des Benutzers nicht verwendet werden kann.
Voreinstellung: ~/.davfs2/davfs2.conf
[no]dev
In einem davfs2-Dateisystem sind grundsätzlich keine Gerätedateien (device special files)
möglich. Diese Option ist nur wegen der Kompatibilität mit mount(8) vorhanden und wird
immer auf nodev gesetzt.
dir_mode=mode
Standardwert für die Dateirechte von Verzeichnissen in oktaler Schreibweise. s-Bits für den
Eigentümer und die Gruppen werden stillschweigend ignoriert.
Voreinstellung: wird aus der umask des Benutzers abgeleitet. Wenn ein r-Bit gesetzt ist,
wird auch das entsprechende x-Bit gesetzt.
[no]exec
Die Ausführung von Programm-Dateien ist (nicht) erlaubt
Voreinstellung: exec. (Bei einem normalen Benutzer gibt mount(8) als Voreinstellung noexec
vor.)
file_mode=mode
Standardwert für die Dateirechte von normalen Dateien in oktaler Schreibweise. s-Bits für
den Eigentümer und die Gruppen werden stillschweigend ignoriert.
Voreinstellung: wird aus der umask des Benutzers abgeleitet; es werden keine x-Bits
gesetzt.
gid=group
Das Dateisystem gehört zu dieser Gruppe. Es kann die Nummer der Gruppe oder der Name
angegeben werden. Der Benutzer, der das Dateisystem einhängt, muss Mitglied dieser Gruppe
sein, es sei denn er ist root.
Voreinstellung: die primäre Gruppe des Benutzers.
[no]grpid
Wenn diese Option gesetzt ist, erhalten neue Dateien die gleiche Gruppe wie das
Verzeichnis, in dem sie erzeugt werden. Dies gilt auch für Dateien, die auf dem Server
vorhanden sind, aber nicht im lokalen Cache. (Dies wird gemacht, weil die Gruppe nicht auf
dem Server gespeichert ist.)
Wenn das Verzeichnis die Gruppe root hat, wird diese Option ignoriert.
Voreinstellung: nogrpid.
[no]_netdev
Das Dateisystem benötigt (k)eine Netzwerkverbindung. Diese Information erlaubt es dem
Betriebssystem, das Dateisystem beim Systemstart und beim Herunterfahren des Netzwerks
angemessen zu behandeln.
Voreinstellung: _netdev
ro Das Dateisystem erlaubt nur Lese-Zugriffe.
Voreinstellung: rw.
rw Auf das Dateisystem kann lesend und schreibend zugegriffen werden.
Voreinstellung: rw.
[no]suid
In davfs2-Dateisystemen sind grundsätzlich keine s-Bits für den Besitzer und die Gruppe
erlaubt. Die Option ist nur zwecks Kompatibilität mit mount(8) vorhanden und wird immer auf
nosuid gesetzt.
[no]user
Erlaube einem normalen Benutzer (nicht) das Dateisystem einzuhängen. Der Name des Benutzers
wird in die mtab geschrieben, damit er das Dateisystem wieder aushängen kann. Die Option
user zieht die Optionen noexec, nosuid und nodev nach sich, falls diese nicht explizit
anders gesetzt werden. Diese Option hat nur in der fstab einen Sinn.
Voreinstellung: normale Benutzer dürfen nicht mounten.
users Wie user, aber jeder Benutzer darf das Dateisystem wieder aushängen. Dies wird im
Allgemeinen nicht empfohlen. Wenn ein unprivilegierter Benutzer bei Verwendung der
user-Option das Dateisystem einhängen kann, derselbe Benutzer es aber nicht mehr aushängen
kann, dann kann die users-Option sinnvoll sein.
Voreinstellung: nur der Benutzer, der das Dateisystem einghängt hat, darf es wieder
aushängen.
uid=user
Der Beseitzer des Dateisystems. Kann als numerische Benutzerkennung oder als Name angegeben
werden. Nur wenn root das Dateisystem einhängt, darf sie von der Benutzerkennung des
Benutzers abweichen, der das Dateisystem einhängt.
Voreinstellung: Kennung des Benutzers.
username=WebDAV_user
Dieser Name wird zur Anmeldung beim WebDAV-Server benutzt. Die Option ist nur für den Gebrauch mit
pam_mount gedacht. Wenn sie gesetzt ist, werden die Anmaldedaten in der secrets-Datei ignoriert.
Das Passwort wird immer von stdin eingelesen, auch wenn die Option askauth auf 0 gesetzt ist.
Benutze die Option nicht in der fstab. Der Benutzername ist in der Ausgabe von ps für jedermann
sichtbar.
Voreingestellt: kein username
Experimentell: Diese Option ist experimentell und wird möglicherweise wieder entfernt. Falls du
sie erfolgreich verwendest und behalten möchtest, sende bitte einen kurzen Bericht.
SICHERHEITSREGELN
Um ein Dateisystem einzuhängen, braucht mount.davfs root-Rechte. Aber es ist ein Sicherheitsrisiko, einen
Hintergrundprozess, der mit dem Internet verbunden ist, mit root-Rechten laufen zu lassen. Deshalb ändert
mount.davfs seine Benutzer- und Gruppenkennung, wenn es in den Hinterdrund wechselt.
Wenn mount.davfs von root gestartet wird, läuft es als Benutzer davfs2 und Gruppe davfs2. Dies
kann in /etc/davfs2/davfs2.conf geändert werden.
Wenn es von einem normalen Benutzer gestartet wird, läuft es mit dessen Benutzerkennung und Gruppe
davfs2.
Da das Dateisystem über eine unsichere Internet-Verbindung angebunden sein kann, ist das Risiko erhöht,
dass darin Dateien mit schädlichem Inhalt sind. Deshalb hat mount.davfs etwas stärkere Einschränkungen
als mount(8).
Die Optionen nosuid und nodev werden immer gesetzt; das kann auch root nicht ändern.
Damit normale Benutzer ein Dateisystem einhängen können, müssen sie der Gruppe davfs2 angehören
und es muss durch einen Eintrag in der fstab erlaubt werden.
Wenn in fstab ein relativer Dateiname als Einhängepunkt angegeben ist und ein normaler Benutzer
ein Dateisystem einhängt, muss der Einhängepunkt innerhalb des Home-Verzeichnisses dieses
Benutzers liegen.
Wenn in der fstab die Optionen uid und/oder gid angegeben sind, kann ein normaler Benutzer das
Dateisystem nur einhängen, wenn es seine Benutzerkennung ist und wenn er zur angegebenen Gruppe
gehört.
WARNHINWEIS: Wenn root durch einen Eintrag in der fstab einem normalen Benutzer erlaubt, ein Dateisystem
einzuhängen, dann erlaubt er ihm damit auch, die dazu gehörigen vertraulichen Zugangsdaten aus der Datei
/etc/davfs2/secrets zu lesen, sowie den nötigen privaten Schlüssel des dazu gehörigen Client-Zertifikats.
Das sollte man nur tun, wenn man diese Informationen dem Benutzer auch direkt geben würde.
URLS UND EINHÄNGEPUNKTE MIT LEERZEICHEN
Zeichen mit Sonderfunktion, wie z.B. das Leerzeichen, in Pfadangaben sind Mist. Unterschiedliche
Programme und Protokolle interpretieren sie unterschiedlich und haben unterschiedliche Escape-Regeln.
In der fstab müssen Leerzeichen durch den dreistelligen oktalen Zeichencode mit vorangestelltem
Escape-Zeichen ersetzt werden. Also z.B. http://foo.bar/path\040with\040spaces anstelle von
http://foo.bar/path with spaces.
Für die Dateien davfs2.conf und secrets sind die Regeln im davfs2.conf(5)-Handbuch beschrieben.
Auf der Kommandozeile müssen die Regeln der Shell beachtet werden.
CACHE
mount.davfs versucht den Netzwerkverkehr durch Verwendung eines Cache zu verringern. Informationen über
Verzeichnisse werden im Hauptspeicher gehalten und heruntergeladene Dateien werden auf der Festplatte
gespeichert.
mount.davfs benötigt von allen offenen Dateien eine Lokale Kopie im Cache-Verzeichnis. Stelle bitte
sicher, dass dafür ausreichend Platz auf der Festplatte zur Verfügung steht.
mount.davfs betrachtet Informationen über Verzeichnisse und Dateiattribute für eine (konfigurierbare)
Zeit als gültig. Es holt diese Informationen nur dann erneut vom Server, wenn diese Zeit abgelaufen ist
oder es andere Hinweise hat, dass die Informationen sich geändert haben. Wenn jemand anderes auf dem
Server eine Datei neu anlegt oder löscht, kann es deshalb etwas dauern, bis dies im lokalen Dateisystem
sichtbar wird.
Dies betrifft nicht den Inhalt von Dateien und die Auflistung von Verzeichnisinhalten. Wenn eine Datei
geöffnet wird, wird immer der Server nach einer evtl. neuen Version gefragt. Im davfs2.conf(5)-Handbuch
finden sich Hinweise, wie dies angepasst werden kann.
SPERREN, VERLORENGEGANGENE ÄNDERUNGEN UND BACKUP-DATEIEN
Mit WebDAV wurden Sperren eingefürht und mount.davfs benutzt diese standardmäßig. Normalerweise
verhindern diese, dass zwei Leute gleichzeitig die selbe Datei ändern. Aber nicht immer:
In /etc/davfs2/davfs2.conf oder ~/.davfs2/davfs2.conf könnten die Sperren deaktiviert sein.
Möglicherweise unterstützt der Server keine Sperren (sie sind in WevDAV nicht zwingend
vorgeschrieben).
Durch eine schlechte Netzwerkverbindung könnte das rechtzeitige Erneuern einer Sperre verhindert
werden.
Ein anderer WebDAV-Client könnte deine Sperre benutzen (das ist nicht schwierig und könnte auch
aus Versehen geschehen).
mount.davfs prüft deshalb, ob sich eine Datei auf dem Server geändert hat, bevor es eine neue Version
hochlädt. Wenn es nicht möglich ist, eine lokal geänderte Datei auf den Server hochzuladen, wird sie im
Backup-Verzeichnis lost+found gespeichert. Du solltest dieses Verzeichnis ab und zu überprüfen und
entscheiden, was mit diesen Dateien zu tun ist.
Manchmal gibt ein Client eine Sperre nicht wieder frei. Möglicherweise ist er abgestürzt oder die
Netzwerkverbindung ist zusammengebrochen. Wenn mount.davfs feststellt, dass eine Datei auf dem Server
gesperrt ist, prüft es, ob die Sperre vom Benutzer mit Hilfe von mount.davfs angelegt wurde. In diesem
Fall versucht es, die vorhandene Sperre zu verwenden. Dies gelingt aber nicht immer. Deshalb sollten
Server Sperren automatisch entfernen, wenn sie vom Client nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeit
erneuert werden.
WebDAV erlaubt es auch, Dateien zu sperren, die gar nicht existieren (damit niemand anderes den Namen
benutzt, wenn ein Client eine neue Datei anlegen will). Solche gesperrten, nicht existierenden Dateien
erscheinen im Dateisystem mit der Größe 0 und dem Änderungsdatum 1970-01-01. Wenn Sperren nicht
ordnungsgemäß wieder frei gegeben werden, kann u.U. nicht mehr auf die Datei zugegriffen werden. Mit
Hilfe von cadaver(1) <http://www.webdav.org/cadaver/> können solche Sperren entfernt werden.
EIGENTÜMER UND DATEIRECHTE
davfs2 regelt die Zugriffskontrolle durch Unix-Dateirechte. Aber das Änderen des Eigentümers und der
Dateirechte ist nur lokal wirksam. Damit kann der Besitzer eines Dateisystems festlegen, welche anderen
lokalen Benutzer auf sein Dateisystem zugreifen dürfen.
Der Server weiß davon nichts. Für ihn gibt es nur den einen Benutzer (ausgewiesen durch die vertraulichen
Zugangsdaten). Ein anderer WebDAV-Client, der mit dem gleichen Server verbunden ist, bekommt von diesen
lokalen Änderungen an Eigentümer und Dateirechten nichts mit.
Es gibt eine Ausnahme: Das Execute-Bit für Dateien wird auf dem Server als WebDAV-Eigenschaft
gespeichert. Mann sollte dies eher als eine Information über den Dateityp betrachten, denn als ein
Dateirecht. Ob die Datei lokal ausführbar ist, wird weiterhin durch die Mount-Optionen und die lokalen
Rechte festgelegt.
Wenn das Dateisystem ausgehängt wird, werden die Attribute der Dateien im Cache gespeichert, ebenso die
der übergeordneten Verzeichnisse. Es werden aber keine Attribute von Verzeichnissen gespeichert, die
keine Dateien enthalten, die im Cache sind.
DATEIEN
/etc/davfs2/davfs2.conf
Systemweite Konfigurationsdatei.
~/.davfs2/davfs2.conf
Konfigurationsdatei im Home-Verzeichnis des Benutzers. Sie hat Vorrang vor der systemweiten
Konfigurationsdatei. Wenn sie nicht existiert, legt mount.davfs eine Vorlage an.
/etc/davfs2/secrets
Enthält vertrauliche Zugangsdaten für den WebDAV-Server und den Proxy, sowie Passwörter zur
Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Die Datei darf nur Schreib- und Leserechte für root
haben.
~/.davfs2/secrets
Enthält vertrauliche Zugangsdaten für den WebDAV-Server und den Proxy, sowie Passwörter zu
Entschlüsselung von Client-Zertifikaten. Die Datei darf nur Schreib- und Leserechte für den
Besitzer haben. Zugangsdaten und Passwörter werden vorrangig dieser Datei entnommen. Wenn keine
gefunden werden, wird die systemweite Datei durchsucht. Wenn die Zugangsdaten und Passörter nicht
gefunden werden, wird der Benutzer danach gefragt (falls nicht anders konfiguriert). Wenn die
Datei nicht existiert, legt mount.davfs eine Vorlage an.
/etc/davfs2/certs
Hier können vertrauenswürdige Server-Zertifikate gespeichert werden, die nicht auf normale Weise
mit Hilfe der CA-Zertifikate des Systems überprüft werden können. Das ist dann sinnvoll, wenn der
Server ein selbst gemachtes Zertifikat benutzt. Um ein solches Zertifikat zu benutzen, muss dies
in /etc/davfs2/davfs2.conf oder ~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden. Die Zertifikate müssen
im PEM-Format vorliegen.
Vergiss nicht, das Zertifikat selbst zu prüfen.
~/.davfs2/certs
Hier können vertrauenswürdige Server-Zertifikate gespeichert werden, die nicht auf normale Weise
mit Hilfe der CA-Zertifikate des Systems überprüft werden können. Das ist dann sinnvoll, wenn der
Server ein selbst gemachtes Zertifikat benutzt. Um ein solches Zertifikat zu benutzen, muss dies
in ~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden. Die Zertifikate müssen im PEM-Format vorliegen.
Vergiss nicht, das Zertifikat selbst zu prüfen.
/etc/davfs2/certs/private
Hier können Client-Zertifikate im PKCS#12-Format gespeichert werden. Die Benutzung muss in
/etc/davfs2/davfs2.conf oder ~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden. Das Verzeichnis darf nur
Schreib-, Lese- und Ausführungsrecht für root haben.
~/.davfs2/certs/private
Hier können Client-Zertifikate im PKCS#12-Format gespeichert werden. Die Benutzung muss in
~/.davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden. Das Verzeichnis darf nur Schreib-, Lese- und
Ausführungsrecht für den Besitzer haben.
/var/run/mount.davfs
Hier speichert der Hintergrundprozess eine PID-Datei. Das Verzeichnis muss zur Gruppe davfs2
gehören; die Gruppe muss Schreibrecht haben und das Sticky-Bit muss gesetzt sein (Dateimodus
1775). Der Name der PID-Datei wird vom Einhängepunkt abgeleitet.
/var/cache/davfs2
Dieses systemweite Cache-Verzeichnis wird benutzt, wenn root das Dateisystem einhängt. Es muss zur
Gruppe davfs2 gehören und die Gruppe muss Lese-, Schreib- und Ausfürungsrecht haben. Für jedes
Dateisystem wird ein Unterverzeichnis angelegt. Der Name des Unterverzeichnisses wird aus der URL,
dem Einhängepunkt und dem Benutzernamen gebildet.
~/.davfs2/cache
Cache-Verzeichnis im Home-Verzeichnis des Benutzers. Für jedes Dateisystem wird ein
Unterverzeichnis angelegt.
mount.davfs versucht fehlende Verzeichnisse zu erstellen. Aber es lässt die Pfoten von /etc/davfs2.
UMGEBUNGSVARIABLEN
https_proxy http_proxy all_proxy
Wenn kein Proxy konfiguriert ist, wird der Wert dieser Umgebungsvariablen benutzt. Der Proxy kann
mit und ohne Schema, sowie mit und ohne Port angegeben werden.
http_proxy=[http://]foo.bar[:3218]
Wird nur benutzt, wenn der Benutzer root das Dateisystem einhängt.
no_proxy
Eine durch Kommas getrennte Liste von Domainnamen, auf die direkt zugegriffen werden soll. * passt
auf alle Domainnamen. Ein Domainname, der mit einem Punkt . beginnt, umfasst auch alle Subdomains.
Wird nur benutzt, wenn der Benutzer root das Dateisystem einhängt.
Wird nicht benutzt, wenn der Proxy in /etc/davfs2 festgelegt wird.
BEISPIELE
Normaler Benutzer (z.B filomena):
Damit ein normaler Benutzer ein Dateisystem einhängen kann, ist ein Eintrag in fstab nötig.
http://webdav.org/dav /media/dav davfs noauto,user 0 0
Falls ein Proxy benutzt werden soll, sollte dies in /etc/davfs2/davfs2.conf konfiguriert werden.
proxy proxy.mycompany.com:8080
Die vertraulichen Zugangsdaten für den Server werden in /home/filomena/.davfs2/secrets gespeichert.
proxy.mycompany.com filomena "my secret"
/media/dav webdav-username password
Jetzt kann Benutzerin filomena das Dateisystem einhängen durch
mount /media/dav
und dieselbe Benutzerin filomena kann es aushängen durch
umount /media/dav
Nur Benutzer root:
Die WebDAV-Resource https://asciigirl.com/webdav wird im Verzeichnis /mount/site eingehängt. Der
Netzwerkverkehr wird verschlüsselt. Die vertraulichen Zugangsdatenen für http://webdav.org/dav werden
/etc/davfs2/secrets entnommen. Falls sie da nicht gefunden werden, wird der Benutzer gefragt.
mount -t davfs -o uid=otto,gid=users,mode=775 https://asciigirl.com/webdav /mount/site
Die WebDAV-Resource http://linux.org.ar/repos wird auf /dav eingehängt.
mount.davfs -o uid=otto,gid=users,mode=775 http://linux.org.ar/repos/ /dav
FEHLER
davfs2 unterstützt keine Links.
Ein davfs2-Dateisystem kann nicht mit mount --move verschoben werden.
AUTOREN
Dieses Handbuch wurde von Luciano Bello <luciano@linux.org.ar> für die Version 0.2.3 von davfs2 in Debian
geschrieben.
Für spätere Versionen wurde es von Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> angepasst.
davfs2 wurde von Sung Kim <hunkim@gmail.com> entwickelt.
Version 1.0.0 (und spätere) von davfs2 sind eine vollständige Neufassung von Werner Baumann.
ÜBERSETZER
Das Handbuch wurde von Werner Baumann <werner.baumann@onlinehome.de> übersetzt. 2009-04-27
DAVFS2 HOME
http://savannah.nongnu.org/projects/davfs2
SIEHE AUCH
umount.davfs(8), davfs2.conf(5), mount(8), umount(8), fstab(5)
davfs2 2016-04-15 mount.davfs(8)