jammy (8) systemd-udevd.8.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd-udevd.service, systemd-udevd-control.socket, systemd-udevd-kernel.socket, systemd-udevd -
       Verwaltungs-Deamon für Geräteereignisse

ÜBERSICHT

       systemd-udevd.service

       systemd-udevd-control.socket

       systemd-udevd-kernel.socket

       /lib/systemd/systemd-udevd [--daemon] [--debug] [--children-max=] [--exec-delay=] [--event-timeout=]
                                  [--resolve-names=early|late|never] [--version] [--help]

BESCHREIBUNG

       systemd-udevd wartet auf Kernel-Uevents. Für jedes Ereignis führt systemd-udevd die passenden, in den
       Udev-Regeln festgelegten Anweisungen durch. Siehe udev(7).

       Das Verhalten des Daemons kann mittles udev.conf(5), seinen Befehlszeilenoptionen, Umgebungsvariablen und
       auf der Kernel-Befehlszeile konfiguriert oder dynamisch mittels udevadm control geändert werden.

OPTIONEN

       -d, --daemon
           Abtrennen und im Hintergrund ausführen.

       -D, --debug
           Fehlersuchmeldungen auf die Standardfehlerausgabe ausgeben.

       -c, --children-max=
           Die Anzahl parallel ausgeführter Ereignisse begrenzen.

       -e, --exec-delay=
           Die Ausführung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzögern.
           Diese Option könnte bei der Fehlersuche in Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start
           eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich sein.

       -t, --event-timeout=
           Setzt die Anzahl von Sekunden, die auf den Abschluss von Ereignissen gewartet werden soll. Nach
           dieser Zeit wird das Ereignis beendet. Die Vorgabe ist 180 Sekunden.

       -s, --timeout-signal=
           Setzt das Signal, das Systemd-udevd an den mit Fork gestarteten Prozess senden wird, nachdem es die
           Zeitüberschreitung erreicht hat. Diese Einstellung kann zum Systemstartzeitpunkt mit der
           Kernel-Befehlszeilenoption udev.timeout_signal= außer Kraft gesetzt werden. Um Fehler in der
           Zeitüberschreitung bei Arbeitsprozessen zu finden, kann die Einstellung SIGABRT hilfreich sein.
           Standardmäßig SIGKILL. Beachten Sie, dass die Einstellung auf der Befehlszeile die Einstellung aus
           der Konfigurationsdatei außer Kraft setzt.

       -N, --resolve-names=
           Legt fest, wann Systemd-udevd Namen von Benutzern und Gruppen auflösen soll. Falls auf early (die
           Vorgabe) gesetzt, werden Namen aufgelöst, wenn die Regeln ausgewertet werden. Falls auf late gesetzt,
           werden die Namen für jedes Ereignis aufgelöst. Falls auf never gesetzt, werden die Namen niemals
           aufgelöst und alle Geräte gehören Root.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

KERNEL-BEFEHLSZEILE

       Parameter, die mit »rd.« beginnen, werden von systemd-udevd gelesen, wenn sie in einer Initrd verwandt
       werden. Die anderen werden sowohl in der Initrd als auch im Rechner verarbeitet.

       udev.log_level=, rd.udev.log_level=
           Setzt die Protokollierstufe.

       udev.children_max=, rd.udev.children_max=
           Die Anzahl parallel ausgeführter Ereignisse begrenzen.

       udev.exec_delay=, rd.udev.exec_delay=
           Die Ausführung von jedem LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von Sekunden verzögern.
           Diese Option könnte bei der Fehlersuche in Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start
           eingesteckt und durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich sein.

       udev.event_timeout=, rd.udev.event_timeout=
           Wartet auf den Abschluss von Ereignis in der angegebenen Anzahl von Sekunden. Diese Option könnte
           nützlich sein, falls Ereignisse aufgrund von Kerneltreibern, die für die Initialisierung zu lange
           benötigen, beendet werden.

       udev.timeout_signal=, rd.udev.timeout_signal=
           Legt ein Signal fest, das Systemd-udevd bei einer Zeitüberschreitung an Arbeitsprozesse senden wird.
           Beachten Sie, dass die Kernel-Befehlszeilenoption sowohl die Einstellung in der Konfigurationsdatei
           als auch die auf der Programm-Befehlszeile außer Kraft setzen wird.

       udev.blockdev_read_only, rd.udev.blockdev_read_only
           Falls festgelegt, werden alle physischen Blockgeräte beim Auftauchen als schreibgeschützt markiert.
           Synthetische Blockgeräte (wie das Loopback-Blockgerät oder Device-Mapper-Geräte) verbleiben, wie sie
           sind. Dies ist nützlich, um zu garantieren, dass der Inhalt von physischen Blockgeräten während der
           Laufzeit unverändert verbleibt, beispielsweise um vollständig zustandslose Systeme zu implementieren,
           zum Testen oder für Rettungssituationen, bei denen beschädigte Dateisysteme nicht weiter durch
           versehentliche Änderungen beschädigt werden sollen.

           Ein Blockgerät kann wieder als beschreibbar markiert werden, indem der Befehl blockdev --setrw
           erteilt wird, siehe blockdev(8) für Details.

       net.ifnames=
           Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben. Dies
           ist standardmäßig aktiviert, durch Angabe von 0 wird dies deaktiviert.

       net.naming-scheme=
           Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben (außer
           net.ifnames=0 ist festgelegt, siehe oben). Mit dieser Kernelbefehlszeilenoption ist es möglich, eine
           bestimmte Version dieses Algorithmus auszuwählen und die beim Kompilieren gewählte Vorgabe außer
           Kraft zu setzen. Erwartet einen der in systemd.net-naming-scheme(7) aufgeführten
           Benennungsschemakennzeichner oder »latest«, um das neuste bekannte Schema auszuwählen (bezüglich
           dieser bestimmten Version von systemd-udevd.service).

           Beachten Sie, dass die Auswahl eines bestimmten Schemas nicht ausreichend ist, um die
           Schnittstellenbenennung vollständig zu stabilisieren: die Benennung wird im allgemeinen aus vom
           Kernel offengelegten Treiberattributen abgeleitet. Wird der Kernel aktualisiert, dann könnten bisher
           fehlende, aber von systemd-udevd.service überprüfte Attribute auftauchen, die auch ältere
           Namensableitungsalgorithmen betreffen.

       net.ifname-policy=Richtlinie1[,Richtlinie2,…][,MAC]
           Legt die Benennungsrichtlinien fest, die bei der Umbenennung von Netzwerkschnittstellen angewandt
           werden. Akzeptiert eine Liste von Richtlinien und eine durch Kommata abgetrennte MAC-Adresse. Jeder
           Richtlinienwert muss eine der in der Einstellung NamePolicy= in .link-Dateien verstandenen
           Richtlinien sein, z.B. »onboard« oder »path«. Siehe systemd.link(5) für weitere Details. Wenn die
           MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf die Schnittstelle angewandt, die diese Adresse
           hat. Wenn keine MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf alle Schnittstellen angewandt.
           Das Kernelbefehlszeilenargument kann mehrfach angegeben werden.

           Dieses Argument wird nicht direkt von systemd-udevd gelesen, sondern stattdessen durch
           systemd-network-generator.service(8) in eine .link-Dateien umgewandelt. Damit dieses Argument wirksam
           wird, muss systemd-network-generator.service aktiviert werden.

           Beispiel:

               net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,01:23:45:67:89:ab
               net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,mac

           Dies ist größtenteils äquivalent zur Erstellung folgender .link-Dateien:

               # 91-name-policy-with-mac.link
               [Match]
               MACAddress=01:23:45:67:89:ab

               [Link]
               NamePolicy=keep kernel path slot onboard
               AlternativeNamePolicy=path slot onboard

           und

               # 92-name-policy-for-all.link
               [Match]
               OriginalName=*

               [Link]
               NamePolicy=keep kernel path slot onboard mac
               AlternativeNamePolicy=path slot onboard mac

SIEHE AUCH

       udev.conf(5), udev(7), udevadm(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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