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BEZEICHNUNG

       hosts - statische Tabelle für die Auflösung von Rechnernamen

ÜBERSICHT

       /etc/hosts

BESCHREIBUNG

       Diese  Handbuchseite  beschreibt das Format der Datei /etc/hosts. Diese einfache Textdatei
       ordnet in jeder Zeile einer IP-Adresse einen Rechnernamen zu. Für jeden einzelnen  Rechner
       sollte eine Zeile mit folgenden Angaben enthalten sein:

              IP-Adresse  kanonischer_Rechnername  [Aliasse]

       Die IP-Adresse kann entweder IPv4 oder IPv6 folgen. Die Felder eines Eintrags werden durch
       eine beliebige Anzahl von Leerzeichen und/oder  Tabulatoren  getrennt.  Kommentare  werden
       durch  »#«  eingeleitet;  sämtlicher  Text  vom  »#«  bis  zum  Zeilenende wird ignoriert.
       Rechnernamen  dürfen  nur  alphanumerische  Zeichen,  Minus-Zeichen  »-«  und  Punkte  ».«
       enthalten. Sie müssen mit einem Buchstaben beginnen und mit einem alphanumerischen Zeichen
       enden.  Aliasse  bieten  die  Möglichkeit,  Namensänderungen,  abweichende  Schreibweisen,
       abgekürzte Rechnernamen oder generische Rechnernamen (zum Beispiel localhost) zu benutzen.
       Falls notwendig, kann ein Rechner zwei separate Einträge in dieser Datei haben, einen  für
       jede Version des Internet-Protokolls (IPv4 und IPv6).

       Der Berkeley Internet Name Domain (BIND) Server implementiert den Internet-Name-Server für
       UNIX-Systeme. Er erweitert die Datei /etc/hosts und die damit  verbundene  Namensauflösung
       und  macht  den  Rechner  dadurch  unabhängig  von  der Aktualität und Vollständigkeit von
       /etc/hosts.

       Auch wenn auf modernen Systemen die Rechnertabelle von DNS ersetzt wurde, wird  sie  immer
       noch viel verwendet für:

       Hochfahren des Systems
              Die  meisten  Systeme  verfügen  über  eine  kleine Rechnertabelle, die Namens- und
              Adressinformation für die wichtigsten Rechner im lokalen  Netz  enthält.  Dies  ist
              dann nützlich, wenn der DNS noch nicht läuft, zum Beispiel beim Systemstart.

       NIS    Wird   NIS   verwendet,   dient   die  Rechnertabelle  als  Ausgangsbasis  für  die
              NIS-Rechnerdatenbank. Obwohl NIS mit  DNS  verwendet  werden  kann,  verwendet  die
              Mehrzahl  der  NIS-Rechner aber sicherheitshalber eine Rechnertabelle mit Einträgen
              für alle lokalen Rechner.

       Isolierte Systeme
              In sehr kleinen, unabhängigen Netzen wird gern eine Rechnertabelle anstelle des DNS
              eingesetzt.  DNS  bietet  kaum  einen Vorteil, wenn das Netz nicht mit dem Internet
              verbunden ist und sich das lokale Netz selten ändert.

DATEIEN

       /etc/hosts

ANMERKUNGEN

       Änderungen  dieser  Datei  wirken  sich  sofort  aus,  außer  wenn  sie   von   Programmen
       zwischengespeichert wird.

   Geschichtliche Anmerkungen
       In RFC 952 wurde das ursprüngliche Format der Rechnertabelle veröffentlicht, das sich aber
       seither geändert hat.

       Vor der Einführung des DNS  war  in  dem  damals  gerade  den  Kinderschuhen  entwachsenen
       Internet  die Rechnertabelle die einzige Möglichkeit, Rechnernamen aufzulösen. Diese Datei
       konnte aus der offiziellen Rechner-Datenbank, die vom Network Information  Control  Center
       (NIC)  gepflegt  wurde,  erstellt  werden.  Es  waren  allerdings  oft  lokale  Änderungen
       notwendig, um sie bezüglich inoffizieller Aliasse und/oder  unbekannter  Rechner  auf  den
       neuesten  Stand  zu  bringen.  Das NIC pflegt die hosts.txt-Dateien nicht mehr, allerdings
       konnten zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Handbuchseite (circa 2000) im WWW  historische
       hosts.txt-Dateien  gefunden  werden. Der Verfasser fand drei aus den Jahren 1992, 1994 und
       1995.

BEISPIELE

       # Die folgenden Zeilen werden für IPv4-fähige Rechner erwünscht
       127.0.0.1       localhost

       # 127.0.1.1 wird oft als der FQDN der Maschine verwandt
       127.0.1.1       thishost.example.org  thishost
       192.168.1.10    foo.example.org       foo
       192.168.1.13    bar.example.org       bar
       146.82.138.7    master.debian.org     master
       209.237.226.90  www.opensource.org

       # Die folgenden Zeilen werden für IPv6-fähige Rechner erwünscht
       ::1             localhost ip6-localhost ip6-loopback
       ff02::1         ip6-allnodes
       ff02::2         ip6-allrouters

SIEHE AUCH

       hostname(1), resolver(3), host.conf(5), resolv.conf(5), resolver(5), hostname(7), named(8)

       Internet RFC 952

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Martin   Eberhard   Schauer
       <Martin.E.Schauer@gmx.de>,  Dr.  Tobias  Quathamer <toddy@debian.org> und Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License
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