oracular (1) hostname.1.gz

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BEZEICHNUNG

       hostname - zeigt den Hostnamen des Systems an oder setzt ihn
       domainname - zeigt den NIS-/YP-Domain-Namen des Systems an oder setzt ihn
       ypdomainname - zeigt den NIS-/YP-Domain-Namen des Systems an oder setzt ihn
       nisdomainname - zeigt den NIS-/YP-Domain-Namen des Systems an oder setzt ihn
       dnsdomainname - zeigt den DNS-Domain-Namen des Systems an

ÜBERSICHT

       hostname     [-a|--alias]    [-d|--domain]    [-f|--fqdn|--long]    [-A|--all-fqdns]    [-i|--ip-address]
       [-I|--all-ip-addresses] [-s|--short] [-y|--yp|--nis]
       hostname [-b|--boot] [-F|--file Dateiname] [Hostname]
       hostname [-h|--help] [-V|--version]

       domainname [NISDOMAIN] [-F DATEI]
       ypdomainname [NISDOMAIN] [-F DATEI]
       nisdomainname [NISDOMAIN] [-F DATEI]

       dnsdomainname

BESCHREIBUNG

       hostname wird benutzt, um den DNS-Namen des Systems anzuzeigen und um seinen Host- oder NDIS-Domain-Namen
       anzuzeigen oder zu setzen.

   NAMEN ABFRAGEN
       Wenn das Programm ohne irgendwelche Argumente aufgerufen wird, zeigt es die aktuellen Namen an:

       hostname  wird  den  Namen  des Systems so ausgeben, wie er von der Funktion gethostname(2) zurückgegeben
       wird.

       domainname  wird  den  NIS-Domain-Namen  des  Systems   ausgeben.   domainname   benutzt   die   Funktion
       gethostname(2), während ypdomainname und nisdomainname getdomainname(2) benutzen.

       dnsdomainname wird den Domain-Teil des FQDN (Fully Qualified Domain Name/vollständiger Name einer Domain)
       ausgeben. Der komplette FQDN des Systems wird von hostname --fqdn zurückgegeben (beachten  Sie  aber  die
       Warnungen im folgenden Abschnitt DER FQDN.

   NAMEN SETZEN
       Wenn der Befehl ohne Argument oder mit der Option --file aufgerufen wird, setzt er den Hostnamen oder den
       NIS-/YP-Domain-Namen. hostname benutzt die Funktion sethostname(2), während domainname, ypdomainname  und
       nisdomainname  setdomainname(2)  benutzen. Beachten Sie, dass dies effektiv nur bis zum nächsten Neustart
       der Fall ist. Bearbeiten Sie /etc/hostname, um es permanent zu ändern.

       Beachten Sie, dass die Namen nur vom Super-User geändert werden können.

       Es ist nicht möglich den FQDN oder DNS-Namen mit  dem  Befehl  dnsdomainname  zu  setzen  (lesen  Sie  im
       Folgenden DER FQDN).

       Der Hostname wird üblicherweise einmal beim Systemstart in /etc/init.d/hostname.sh gesetzt (normalerweise
       durch Lesen einer Datei, die den Hostnamen enthält, z.B. /etc/hostname).

   DER FQDN
       Der FQDN (vollqualifizierter Domain-Name) des Systems ist der Name, den der resolver(3) für den Hostnamen
       zurückgibt,  wie  ursula.example.com. Es ist üblicherweise der Hostname gefolgt vom DNS-Domain-Namen (dem
       Teil nach dem ersten Punkt). Sie können den FQDN mittels hostname --fqdn oder  den  Domain-Namen  mittels
       dnsdomainname überprüfen.

       Sie können den FQDN nicht mit hostname oder dnsdomainname ändern.

       Die empfohlene Methode, den FQDN zu setzen, besteht darin, mittels /etc/hosts, DNS oder NIS den Hostnamen
       als Alias für den vollqualifizierten Namen zu setzen. Falls  der  Hostname  zum  Beispiel  »ursula«  war,
       könnten Sie eine Zeile wie die folgende in /etc/hosts haben:

              127.0.1.1 ursula.example.com ursula

       Technisch: Der FQDN ist der Name, den getaddrinfo(3) für den Hostnamen zurückgibt, der von gethostname(2)
       zurückgegeben wurde. Der DNS-Domain-Name ist der Teil nach dem ersten Punkt.

       Daher hängt es von der Konfiguration des Resolvers (üblicherweise in  /etc/host.conf)  ab,  wie  Sie  ihn
       ändern können. Normalerweise wird die Datei »hosts« vor DNS oder NIS ausgewertet, weswegen der FQDN meist
       in /etc/hosts geändert werden kann.

       Wenn eine Maschine mehrere Netzwerkschnittstellen/-adressen hat oder in einer  mobilen  Umgebung  benutzt
       wird,  dann  kann  sie entweder mehrere FQDN/Domain-Namen oder nichts von alledem haben. Vermeiden Sie es
       daher hostname --fqdn, hostname --domain und dnsdomainname zu benutzen. hostname --ip-address  unterliegt
       den gleichen Einschränkungen und sollte deshalb  auch vermieden werden.

OPTIONEN

       -a, --alias
              zeigt  den  Alias-Namen  des Hosts (falls benutzt). Diese Option wird missbilligt und sollte nicht
              mehr benutzt werden.

       -A, --all-fqdns
              zeigt alle FQDNs der Maschine. Diese Option zählt alle konfigurierten Netzwerkadressen  auf  allen
              konfigurierten  Netzwerkschnittstellen  auf  und  übersetzt sie in DNS-Domain-Namen. Adressen, die
              nicht übersetzt werden können (d.h. weil  sie  keinen  geeigneten  umgekehrten  IP-Eintrag  haben)
              werden übersprungen. Beachten Sie, dass unterschiedliche Adressen auf den gleichen Namen aufgelöst
              werden können und daher die Ausgabe einen Eintrag  mehrfach  enthalten  kann.  Treffen  Sie  keine
              Annahmen über die Reihenfolge der Ausgabe.

       -b, --boot
              setzt  immer  einen Hostnamen; dies erlaubt, dass die per -F angegebene Datei nicht existiert oder
              leer ist. In diesem Fall wird der  vorgegebene  Hostname  localhost  benutzt,  falls  noch  keiner
              gesetzt ist.

       -d, --domain
              zeigt   den   Namen  der  DNS-Domain  an.  Benutzen  Sie  nicht  den  Befehl  domainname,  um  den
              DNS-Domain-Namen abzufragen, weil er den NIS-Domain-Namen und nicht den DNS-Domain-Namen  anzeigen
              wird.  Benutzen  Sie stattdessen dnsdomainname. Lesen Sie die Warnungen im Abschnitt DER FQDN oben
              und vermeiden Sie es, diese Option zu benutzen.

       -f, --fqdn, --long
              zeigt den FQDN (Fully Qualified Domain Name/vollständiger Name einer Domain) an. Ein FQDN  besteht
              aus  einem  kurzen Hostnamen und dem DNS-Domain-Namen. Sofern Sie nicht Bind oder NIS zum Abfragen
              von Hosts benutzen, können Sie den FQDN und DNS-Domain-Namen (der Teil des FQDN ist) in der  Datei
              /etc/hosts ändern. Lesen Sie die Warnungen im Abschnitt DER FQDN oben und benutzen Sie stattdessen
              hostname --all-fqdns, wo dies möglich ist.

       -F, --file DATEINAME
              liest den Hostnamen aus der angegebenen Datei. Kommentare  (Zeilen  die  mit  #  beginnen)  werden
              ignoriert.

       -i, --ip-address
              zeigt  die  Netzwerkadresse(n)  des Hostnamens. Beachten Sie, dass dies nur funktioniert, wenn der
              Hostname aufgelöst werden  kann.  Vermeiden  Sie  es,  diese  Option  zu  benutzen;  benutzen  Sie
              stattdessen hostname --all-ip-addresses.

       -I, --all-ip-addresses
              zeigt  alle  Netzwerkadressen des Hosts. Diese Option zählt alle konfigurierten Adressen auf allen
              Netzwerkschnittstellen  auf.  Die  Loopback-Schnittstelle  und  IPv6-link-lokale  Adressen  werden
              ausgelassen.  Im  Gegensatz  zur  Option  -i  hängt diese Option nicht von der Namensauflösung ab.
              Treffen Sie keine Annahmen über die Reihenfolge der Ausgabe.

       -s, --short
              gibt den Kurznamen des Hosts an. Dies ist der Hostname, der am ersten Punkt abgeschnitten wurde.

       -V, --version
              gibt Versionsinformation auf der Standardausgabe aus und beendet sich erfolgreich.

       -y, --yp, --nis
              zeigt den NIS-Domain-Namen an. Falls ein Parameter angegeben wurde (oder --file name),  dann  kann
              auch Root einen neuen NIS-Domain-Namen setzen.

       -h, --help
              gibt eine Nachricht über den Aufruf aus und beendet sich.

ANMERKUNGEN

       Die  hostname-Adressfamilien  versuchen  beim  Abfragen des FQDN, der Aliase und der Netzwerkadressen des
       Hosts, ob diese durch die Konfiguration des Resolvers festgelegt werden. Auf GNU-Libc-Systemen  kann  der
       Resolver zum Beispiel angewiesen werden zuerst IPv6 nachzuschlagen, indem die Option inet6 in /etc/resolv
       benutzt wird.

DATEIEN

       /etc/hostname: Früher sollte diese Datei nur den Hostnamen und nicht den FQDN enthalten.  Heutzutage  ist
       die  meiste  Software  in der Lage, mit einem FQDN umzugehen. Diese Datei wird beim Systemstart durch die
       System-Initialisierungsskripte eingelesen, um den Hostnamen zu setzen.

       /etc/hosts: Dies ist üblicherweise die Stelle, an der der Domain-Name gesetzt wird,  indem  der  Hostname
       als Alias für den FQDN eingetragen wird.

AUTOREN

       Peter Tobias, <tobias@et-inf.fho-emden.de>
       Bernd Eckenfels, <net-tools@lina.inka.de> (NIS und Handbuchseite).
       Michael Meskes, <meskes@debian.org>

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche  Übersetzung  dieser  Handbuchseite  wurde  von  Chris  Leick  <c.leick@vollbio.de>,  Mario
       Blättermann <mario.blaettermann@gmail.com> und Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License  Version  3
       ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
       HAFTUNG übernommen.

       Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte  eine  E-Mail  an  die
       Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.