oracular (5) nfs.5.gz

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BEZEICHNUNG

       nfs - Format und Optionen in der fstab-Datei für das nfs-Dateisystem

ÜBERSICHT

       /etc/fstab

BESCHREIBUNG

       NFS  ist  ein von Sun Microsystems 1984 entwickeltes Internet Standardprotokoll. Es wurde zur gemeinsamen
       Dateibenutzung auf Systemen im lokalen Netz entwickelt. Abhängig von  der  Kernelkonfiguration  kann  der
       Linux-NFS-Client die NFS-Versionen 3, 4.0, 4.1 oder 4.2 unterstützen.

       Der  Befehl  mount(8) fügt ein Dateisystem an einem angegebenen Einhängepunkt zu der Namensraumhierarchie
       des Systems hinzu. Die Datei /etc/fstab beschreibt, wie mount(8) die  Dateinamenshierarchie  des  Systems
       aus  verschiedenen unabhängigen Dateisystemen (darunter von NFS-Servern exportierten) zusammenbauen soll.
       Jede Zeile in der Datei /etc/fstab beschreibt ein einzelnes Dateisystem, seinen  Einhängepunkt  und  eine
       Menge an Standardeinhängeoptionen für diesen Einhängepunkt.

       Für  NFS-Dateisystemeinhängungen  gibt  eine Zeile in der Datei /etc/fstab folgende Informationen an: den
       Servernamen,  den  Pfadnamen  des  exportierten  und  einzuhängenden   Server-Verzeichnisses,   das   als
       Einhängepunkt dienende lokale Verzeichnis und eine Liste von Einhängeoptionen, die die Art des Einhängens
       und die Reaktion des NFS-Clients beim Zugriff auf Dateien unterhalb dieses Einhängepunktes  steuern.  Das
       fünfte  und  sechste  Feld auf jeder Zeile wird von NFS nicht verwandt und enthält per Konvention jeweils
       die Ziffer Null. Beispiel:

               Server:Pfad   /Einhängepunkt         Fstype              Option,Option,…t0 0

       Der Rechnername und die exportierten Pfadnamen werden  durch  einen  Doppelpunkt  getrennt,  während  die
       Einhängeoptionen  durch  Kommata  getrennt werden. Die verbleibenden Felder werden durch Leerzeichen oder
       Tabulatoren getrennt.

       Der Rechnername des Servers kann unqualifiziert, ein voll qualifizierter Domain-Name,  eine  mit  Punkten
       versehene,  vierteilige  IPv4-Adresse  oder  eine  in  eckige Klammern eingeschlossene IPv6-Adresse sein.
       Link-local- und Site-local-IPv6-Adressen müssen von einem Schnittstellenidentifikator  begleitet  werden.
       Siehe ipv6(7) für Details zur Angabe von rohen IPv6-Adressen.

       Das Feld fstype enthält »nfs«. Die Verwendung des Dateityps »nfs4« in /etc/fstab wird missbilligt.

EINHÄNGEOPTIONEN

       Schauen Sie in mount(8) für eine Beschreibung der generischen Einhängeoptionen, die für alle Dateisysteme
       verfügbar sind. Falls Sie keine Einhängeoption  angeben  müssen,  verwenden  Sie  die  generische  Option
       defaults in /etc/fstab.

   Optionen, die von allen Versionen unterstützt werden
       Diese Optionen sind für die Verwendung mit allen NFS-Versionen gültig.

       nfsvers=n      Die  NFS-Protokollnummer,  die  für  den Kontakt zum NFS-Dienst des Servers verwandt wird.
                      Falls der Server die angefragte Version nicht  unterstützt,  schlägt  die  Einhängeanfrage
                      fehl. Falls diese Option nicht angegeben ist, versucht der Client 4.2 zuerst, handelt sich
                      dann runter, bis er eine vom Server unterstützte Version findet.

       vers=n         Diese Option ist eine Alternative zu der Option nfsvers. Sie ist für die Kompatibilität zu
                      anderen Betriebssystemen enthalten.

       soft / softerr / hard
                      Bestimmt   das   Wiederherstellungsverhalten   des   NFS-Clients   nachdem   es  zu  einer
                      Zeitüberschreitung für eine NFS-Anfrage kam. Falls keine Option angegeben ist (oder  falls
                      die  Option  hard angegeben ist), werden NFS-Anfragen unendlich oft erneut versucht. Falls
                      entweder die Option soft oder softerr angegeben ist, lässt der NFS-Client eine NFS-Anfrage
                      nach retrans Übertragungsversuchen fehlschlagen. Dadurch liefert der NFS-Client den Fehler
                      EIO (für die Option soft) oder ETIMEDOUT  (für  die  Option  softerr)  an  die  aufrufende
                      Anwendung zurück.

                      Nebenbemerkung:  Eine  sogenannte »weiche« Zeitüberschreitung kann in bestimmten Fällen zu
                      stiller Datenverfälschung führen. Verwenden Sie daher die Option soft  oder  softerr  nur,
                      wenn  die  Reaktionsfähigkeit  des  Clients  wichtiger  als  die  Datenintegrität ist. Die
                      Verwendung von NFS über TCP oder die Erhöhung des Wertes der Option  retrans  kann  einige
                      der Risiken des Einsatzes der Option soft oder softerr verringern.

       softreval / nosoftreval
                      Falls  der NFS-Server nicht verfügbar ist, könnte es nützlich sein, dass NFS-Clients Pfade
                      und Attribute weiterhin aus dem Zwischenspeicher bereitstellen, nachdem retrans  Versuche,
                      den  Zwischenspeicher  erneut zu bestätigen, wegen Zeitüberschreitungen fehlschlugen. Dies
                      könnte beispielsweise hilfreich sein, wenn versucht wird, einen Dateisystembaum von  einem
                      Server, der permanent nicht verfügbar ist, auszuhängen.

                      Es  ist  möglich,  softreval  mit  der  Einhängeoption soft zu kombinieren. In diesem Fall
                      erfolgt eine Zeitüberschreitung für Aktionen, die nicht aus dem  Zwischenspeicher  bedient
                      werden  können,  sowie  ein  Fehler  nach  retrans  Versuchen.  Die  Kombination  mit  der
                      Vorgabeeinhängeoption hard  impliziert,  dass  Aktionen,  die  nicht  im  Zwischenspeicher
                      liegen, zu Wiederholungen führen, bis vom Server eine Antwort erhalten wird.

                      Hinweis: Die Vorgabeeinhängeoption ist nosoftreval. Diese erlaubt keinen Rückgriff auf den
                      Zwischenspeicher, wenn die Neubestätigung fehlschlägt, sondern folgt stattdessen dem durch
                      die Einhängeoptionen hard oder soft vorgegebenen Verhalten.

       intr/nointr    Diese  Aktion wird für Rückwärtskompatibilität bereitgestellt. Sie wird nach Kernel 2.6.25
                      ignoriert.

       timeo=n        Die Zeit in Zehntelsekunden, die der NFS-Client auf eine Antwort  wartet,  bevor  er  eine
                      NFS-Anfrage erneut versucht.

                      Für  NFS  über  TCP  beträgt  der Standardwert für timeo 600 (60 Sekunden). Der NFS-Client
                      führt   einen   linearen   Rückschritt   aus:   Nach   jeder   Neuübertragung   wird   die
                      Zeitüberschreitung um timeo bis zum Maximum von 600 Sekunden erhöht.

                      Für  NFS  über  UDP  verwendet der Client einen adaptiven Algorithmus, um die angemessenen
                      Werte für eine Zeitüberschreitung (Timeput) für häufig verwandte Anfragetypen  (wie  READ-
                      und WRITE-Anfragen) abzuschätzen, verwendet allerdings die Einstellung timeo für seltenere
                      Anfragetypen (wie FSINFO-Anfragen). Falls die Option timeo  nicht  angegeben  ist,  werden
                      solche  selten  verwandten  Anfragetypen  nach  1,1  Sekunden  erneut versucht. Nach jeder
                      Neuübertragung verdoppelt der NFS-Client die Zeitüberschreitung für diese Anfrage  bis  zu
                      einem maximalen Wert für die Zeitüberschreitung von 60 Sekunden.

       retrans=n      Die  Anzahl  der  Versuche,  die  der  NFS-Client eine Anfrage erneut unternimmt, bevor er
                      weitere Wiederherstellungsmaßnahmen einleitet. Falls die Option  retrans  nicht  angegeben
                      ist, versucht der NFS-Client jede UDF-Anfrage drei Mal und jede TCP-Anfrage zweimal.

                      Der  NFS-Client  erzeugt  »server not responding« (Server reagiert nicht) Nachrichten nach
                      retrans Versuchen. Dann versucht er weitere Wiederherstellungen (abhängig  davon,  ob  die
                      Einhängeoption hard in Kraft ist).

       rsize=n        Die maximale Anzahl von Bytes, die der NFS-Client beim Lesen von Daten aus einer Datei auf
                      einem NFS-Server in jeder Netz-READ-Anfrage empfangen kann.  Die  tatsächliche  Datenmenge
                      jeder  NFS-READ-Anfrage  ist  identisch zu oder kleiner als die Einstellung von rsize. Die
                      größte von dem Linux-NFS-Client unterstützte  Lese-Datenmenge  ist  1.048.576  Bytes  (ein
                      Megabyte).

                      Der  Wert  von  rsize ist ein positives, ganzzahliges Vielfaches von 1024. Werte von rsize
                      kleiner als 1024 werden durch 4096 ersetzt; Werte größer als 1048576 durch 1048576.  Falls
                      ein  angegebener  Wert  in  den unterstützten Bereich fällt, aber kein Vielfaches von 1024
                      ist, wird er auf das nächste Vielfache von 1024 abgerundet.

                      Falls der Wert rsize nicht angegeben ist oder falls der angegebene Wert für  rsize  größer
                      als  das  maximale  sowohl vom Server oder vom Client unterstützte ist, handeln der Client
                      und der Server den größten Wert für rsize aus, den beide unterstützen.

                      Die Einhängeoption  rsize  taucht  in  der  Datei  /etc/mtab  so  auf,  wie  sie  auf  der
                      mount(8)-Befehlszeile   angegeben   wurde.   Der  effektive  zwischen  Server  und  Client
                      ausgehandelte Wert von rsize wird allerdings in der Datei /proc/mounts angezeigt.

       wsize=n        Die maximale Anzahl von Bytes, die der NFS-Client beim Schreiben von Daten in  eine  Datei
                      auf  einem NFS-Server in jeder Netz-WRITE-Anfrage senden kann. Die tatsächliche Datenmenge
                      jeder NFS-WRITE-Anfrage ist identisch zu oder kleiner als die Einstellung von  wsize.  Die
                      größte  von dem Linux-NFS-Client unterstützte Schreibe-Datenmenge ist 1.048.576 Bytes (ein
                      Megabyte).

                      Ähnlich wie rsize ist der Wert von wsize ein positives, ganzzahliges Vielfaches von  1024.
                      Werte von wsize kleiner als 1024 werden durch 4096 ersetzt; Werte größer als 1048576 durch
                      1048576. Falls ein  angegebener  Wert  in  den  unterstützten  Bereich  fällt,  aber  kein
                      Vielfaches von 1024 ist, wird er auf das nächste Vielfache von 1024 abgerundet.

                      Falls ein Wert von wsize nicht angegeben ist oder der angegebene Wert von wsize größer als
                      das maximal vom Client oder Server unterstützbare ist, werden der Client  und  Server  den
                      größten Wert von wsize aushandeln, den beide unterstützen können.

                      Die  Einhängeoption  wsize  taucht  in  der  Datei  /etc/mtab  so  auf,  wie  sie  auf der
                      mount(8)-Befehlszeile  angegeben  wurde.  Der  effektive  zwischen   Server   und   Client
                      ausgehandelte Wert von wsize wird allerdings in der Datei /proc/mounts angezeigt.

       ac/noac        Wählt  aus,  ob  der  Client  Dateiattribute  zwischenspeichern  darf.  Falls keine Option
                      angegeben ist (oder falls ac angegeben ist), speichert der Client Dateiattribute zwischen.

                      Um die Leistung zu erhöhen,  speichern  NFS-Clients  Dateiattribute  zwischen.  Alle  paar
                      Sekunden  prüft  ein  NFS-Client  die  Version  des  Servers  von  jedem Dateiattribut auf
                      Aktualisierungen. Änderungen, die  auf  dem  Server  innerhalb  dieser  kurzen  Intervalle
                      passieren,  bleiben  unerkannt,  bis  der Server durch den Client erneut geprüft wird. Die
                      Option noac verhindert, dass Clients Dateiattribute zwischenspeichern, so dass Anwendungen
                      schneller Dateiänderungen auf dem Server erkennen können.

                      Zusätzlich  zur  Verhinderung  des Zwischenspeicherns von Dateiattributen durch den Client
                      zwingt die Option noac Anwendungen dazu, Schreibvorgänge synchron durchzuführen,  so  dass
                      lokale  Änderungen  an  einer  Datei  auf  dem Server sofort sichtbar werden. Damit können
                      andere  Clients  schnell  neue  Schreibvorgänge  erkennen,  wenn  sie  die  Dateiattribute
                      überprüfen.

                      Die  Verwendung  der  Option  noac  stellt  größere  Kohärenz  der  Zwischenspeicher unter
                      NFS-Clients, die auf die gleiche Datei zugreifen,  sicher,  führt  aber  zu  einem  großen
                      Leistungseinbruch. Stattdessen wird eine gezieltere Verwendung von Dateisperren empfohlen.
                      Der Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ enthält  eine  detaillierte  Diskussion  dieses
                      Zielkonflikts.

       acregmin=n     Die  minimale  Zeit  in  Sekunden,  die  Attribute  einer  regulären  Datei vom NFS-Client
                      zwischengespeichert, bevor frische Informationen vom  Server  angefordert  werden  sollen.
                      Falls  diese  Option  nicht  angegeben  ist,  verwendet  der  NFS-Client ein Minimum von 3
                      Sekunden. Siehe den Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ für eine komplette  Besprechung
                      des Zwischenspeicherns von Attributen.

       acregmax=n     Die  maximale  Zeit  in  Sekunden,  die  Attribute  einer  regulären  Datei vom NFS-Client
                      zwischengespeichert, bevor frische Informationen vom  Server  angefordert  werden  sollen.
                      Falls  diese  Option  nicht  angegeben  ist,  verwendet  der NFS-Client ein Maximum von 60
                      Sekunden. Siehe den Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ für eine komplette  Besprechung
                      des Zwischenspeicherns von Attributen.

       acdirmin=n     Die  minimale  Zeit  in  Sekunden,  die  Attribute  eines  Verzeichnisses  vom  NFS-Client
                      zwischengespeichert, bevor frische Informationen vom  Server  angefordert  werden  sollen.
                      Falls  diese  Option  nicht  angegeben  ist,  verwendet  der NFS-Client ein Minimum von 30
                      Sekunden. Siehe den Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ für eine komplette  Besprechung
                      des Zwischenspeicherns von Attributen.

       acdirmax=n     Die  maximale  Zeit  in  Sekunden,  die  Attribute  eines  Verzeichnisses  vom  NFS-Client
                      zwischengespeichert, bevor frische Informationen vom  Server  angefordert  werden  sollen.
                      Falls  diese  Option  nicht  angegeben  ist,  verwendet  der NFS-Client ein Maximum von 60
                      Sekunden. Siehe den Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ für eine komplette  Besprechung
                      des Zwischenspeicherns von Attributen.

       actimeo=n      Die  Angabe von actimeo setzt die Größen acregmin, acregmax, acdirmin und acdirmax auf den
                      gleichen Wert. Falls diese Option nicht angegeben ist verwendet der  NFS-Client  die  oben
                      aufgeführten Vorgaben für jede dieser Optionen.

       bg/fg          Bestimmt,  wie  sich  der  Befehl mount(8) verhält, falls ein Versuch des Einhängens eines
                      exportierten Verzeichnisses fehlschlägt. Die Option fg führt dazu, dass mount(8) sich  mit
                      einem   Fehlerstatus   beendet,   falls  irgend  ein  Teil  der  Einhängeanfrage  in  eine
                      Zeitüberschreitung läuft oder fehlschlägt. Dies wird »Vordergrund«-Einhängung genannt  und
                      ist das Standardverhalten, falls weder die Einhängeoption fg noch bg angegeben ist.

                      Falls  die  Option bg angegeben ist, wird eine Zeitüberschreitung oder ein Fehlschlag dazu
                      führen, dass der Befehl mount(8) mit Fork einen Kindprozess startet, der weiter  versucht,
                      das  exportierte  Dateisystem  einzuhängen.  Der  Elternprozess  kommt  sofort  mit  einem
                      Exit-Code von Null zurück. Dies ist als »Hintergrund«-Einhängung bekannt.

                      Falls das lokale Einhängeverzeichnis fehlt, verhält sich der Befehl mount(8), als ob  eine
                      Zeitüberschreitung  aufgetreten wäre. Dies erlaubt in /etc/fstab angegebene verschachtelte
                      NFS-Einhängungen in beliebiger Reihenfolge während des Systemstarts  fortzufahren,  selbst
                      falls  einige  NFS-Server  noch nicht verfügbar sind. Alternativ können diese Probleme mit
                      einem Selbsteinhängeprogramm angegangen werden (siehe automount(8) für Details).

       nconnect=n     Beim Einsatz eines verbindungsorientierten Protokolls wie TCP kann es manchmal von Vorteil
                      sein,  mehrere  Verbindungen zwischen Client und Server einzurichten. Falls beispielsweise
                      Ihre Clients und/oder Server mit mehreren Netzwerkschnittstellenkarten (NICs)  ausgerüstet
                      sind, können mehrere Verbindungen zur Lastverteilung die Gesamtleistung erhöhen. In diesen
                      Fällen erlaubt die Option nconnect dem Benutzer  die  Angabe  der  Verbindungsanzahl,  die
                      zwischen dem Client und dem Server aufgebaut werden sollen (bis zur Begrenzung von 16).

                      Beachten  Sie,  dass  die  Option nconnect auch bei einigen pNFS-Laufwerken zur Angabe der
                      Anzahl der einzurichtenden Verbindungen zu den Daten-Servern verwandt werden kann.

       rdirplus/nordirplus
                      Wählt aus, ob NFS-v3- oder -v4-READDIRPLUS-Anfragen verwandt werden  sollen.  Falls  diese
                      Option nicht angegeben ist, verwendet der NFS-Client READDIRPLUS-Anfragen auf NFS-v3- oder
                      -v4-Einhängungen, um kleine Verzeichnisse zu lesen. Einige  Anwendungen  arbeiten  besser,
                      falls der Client nur READDIR-Anfragen für alle Verzeichnisse verwendet.

       retry=n        Die  Anzahl  an  Minuten,  die der Befehl mount(8) versucht, eine NFS-Einhängungsaktion im
                      Vordergrund oder im Hintergrund durchzuführen, bevor er aufgibt. Falls diese Option  nicht
                      angegeben  ist,  ist  der  Standardwert  für  Vordergrundeinhängungen  2  Minuten  und für
                      Hintergrundeinhängungen 10000 Minuten (80 Minuten weniger als eine Woche). Falls ein  Wert
                      von 0 angegeben ist, wird der Befehl mount(8) sich sofort nach dem ersten Fehler beenden.

                      Beachten  Sie, dass dies nur die Anzahl der durchgeführten Versuche beeinflusst, nicht die
                      durch jeden Versuch hervorgerufene Verzögerung. Für UDP benötigt jeder Versuch  die  durch
                      die  Optionen  timeo und retrans bestimmte Zeit, die standardmäßig 7 Sekunden ist. Für TCP
                      ist die  Vorgabe  3  Minuten,  aber  System-TCP-Verbindungszeitüberschreitungen  begrenzen
                      manchmal die Zeitüberschreitung für jede Neuübertragung auf rund 2 Minuten.

       sec=Varianten  Eine  durch  Doppelpunkt getrennte Liste von einem oder mehreren Sicherheitsvarianten, die
                      beim Zugriff auf Dateien auf dem eingehängten Export verwandt  werden  sollen.  Falls  der
                      Server  keine  dieser  Varianten  unterstützt, schlägt die Einhängeaktion fehl. Falls sec=
                      nicht angegeben ist, versucht der Client eine Sicherheitsvariante zu  finden,  die  sowohl
                      vom  Client  als auch vom Server unterstützt wird. Gültige Varianten sind none, sys, krb5,
                      krb5i und krb5p. Der Abschnitt SICHERHEITSBETRACHTUNGEN enthält Details.

       sharecache/nosharecache
                      Bestimmt, wie die Daten-  und  Attributszwischenspeicher  des  Clients  gemeinsam  benutzt
                      werden,  wenn  die  exportierten  Verzeichnisse  gleichzeitig  mehr  als einmal eingehängt
                      werden. Die Verwendung des gleichen Zwischenspeichers reduziert die  Speicheranforderungen
                      auf  dem  Client und präsentiert Anwendungen identische Dateiinhalte, wenn auf die gleiche
                      Datei aus der Ferne über verschiedene Einhängepunkte aus zugegriffen wird.

                      Falls keine der Optionen  oder  falls  die  Option  sharecache  angegeben  ist,  wird  ein
                      einzelner Zwischenspeicher für alle Einhängepunkte, die auf den gleichen Export zugreifen,
                      verwandt. Falls die Option nosharecache angegeben ist, dann bekommt  dieser  Einhängepunkt
                      einen  separaten  Zwischenspeicher. Beachten Sie, dass die Einhängeoptionen von dem ersten
                      Einhängepunkt auch  für  folgende  gleichzeitige  Einhängungen  auf  dem  gleichen  Export
                      verwendet werden, falls die Daten- und Attributzwischenspeicher gemeinsam benutzt werden.

                      Ab  Kernel  2.6.18  ist  das  mit  nosharecache angegebene Verhalten veraltet. Es wird als
                      Datenrisiko betrachtet, da mehrere zwischengespeicherte Kopien der gleichen Datei auf  dem
                      gleichen  Client  nach  einer  lokalen  Aktualisierung  einer der Kopien auseinanderlaufen
                      können.

       resvport/noresvport
                      Gibt an, ob der NFS-Client einen privilegierten Quell-Port für die Kommunikation  mit  dem
                      NFS-Server  für  diesen  Einhängepunkt  verwenden  soll. Falls diese Option nicht oder die
                      Option resvport angegeben ist, verwendet der NFS-Client einen  privilegierten  Quell-Port.
                      Falls   die   Option   noresvport   angegeben   ist,   verwendet   der   NFS-Client  einen
                      nichtprivilegierten Port. Diese Option wird durch Kernel 2.6.28 und neuer unterstützt.

                      Die Verwendung von nichtprivilegierten Quell-Ports hilft bei  der  Erhöhung  der  auf  dem
                      Client  maximal erlaubten Anzahl an NFS-Einhängepunkten. Allerdings muss der NFS-Server so
                      konfiguriert sein, dass er Clients erlaubt, sich über  nichtprivilegierte  Quell-Ports  zu
                      verbinden.

                      Der Abschnitt SICHERHEITSBETRACHTUNGEN enthält wichtige Details.

       lookupcache=Modus
                      Gibt  an,  wie  der  Kernel  seinen  Zwischenspeicher  von  Verzeichniseinträgen für einen
                      angegebenen Einhängepunkt verwaltet. Modus kann entweder  all,  none,  pos  oder  positive
                      sein. Diese Option wird durch Kernel 2.6.28 und neuer unterstützt.

                      Der  Linux-NFS-Client speichert die Ergebnisse aller »NFS LOOKUP«-Anfragen zwischen. Falls
                      der angeforderte Verzeichniseintrag auf dem Server existiert, wird auf  das  Ergebnis  als
                      positive  referenziert.  Falls  der  angeforderte  Verzeichniseintrag auf dem Server nicht
                      existiert, wird auf das Ergebnis als negative referenziert.

                      Falls diese Option nicht oder all angegeben ist, nimmt der Client an, dass beide Arten von
                      Verzeichniseinträgen   gültig   sind,   bis   die   zwischengespeicherten   Attribute  des
                      Elternverzeichnisses verfallen.

                      Falls pos oder positive angegeben ist, nimmt der Client an, dass positive Einträge  gültig
                      sind,   bis   die  zwischengespeicherten  Attribute  des  Elternverzeichnisses  verfallen,
                      überprüft aber immer negative Einträge, bevor eine Anwendung sie verwenden kann.

                      Falls    none    angegeben    ist,    überprüft    der    Client    beide    Arten     von
                      Verzeichniszwischenspeichereinträgen,  bevor  eine  Anwendung  sie  verwenden  kann.  Dies
                      ermöglicht eine schnelle Erkennung von Dateien, die  von  anderen  Clients  angelegt  oder
                      entfernt  wurden,  kann  aber  Auswirkungen  auf  Anwendungen und die Leistung des Servers
                      haben.

                      Der Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ enthält  eine  detaillierte  Diskussion  dieses
                      Zielkonflikts.

       fsc/nofsc      aktiviert/deaktiviert das Zwischenspeichern von (nur lesbaren) Datenseiten auf der lokalen
                      Platte     mittels     der     FS-Cache-Einrichtung.     Siehe     cachefilesd(8)      und
                      <kernel_source>/Documentation/filesystems/caching   für   Details   zur   Einrichtung  der
                      FS-Cache-Einrichtung. Die Vorgabe ist nofsc.

       sloppy         Die Option sloppy ist eine Alternative zur Angabe der Option »-s« von mount.nfs.

       xprtsec=Richtlinie
                      Legt die Verwendung der Transportebenenabsicherung fest,  um  den  NFS-Netzwerkverkehr  im
                      Auftrag  dieses  Einhängepunktes abzusichern. Richtlinie kann entweder none, tls oder mtls
                      sein.

                      Falls none angegeben ist, wird die  Transportebenensicherheit  zwangsweise  ausgeschaltet,
                      selbst falls der NFS-Server Transportebenensicherheit unterstützt.

                      Falls tls angegeben ist, verwendet der Client RPC-mit-TLS, um Vertrauenswürdigkeit während
                      der Übertragung sicherzustellen.

                      Falls mtls angegeben ist, verwendet der Client RPC-mit-TLS, um  sich  zu  authentifizieren
                      und Vertrauenswürdigkeit während der Übertragung sicherzustellen.

                      Falls  entweder  tls  oder mtls angegeben ist und der Server RPC-mit-TLS nicht unterstützt
                      oder die Authentifizierung unter Gleichrangingen fehlschlägt, schlägt der  Einhängeversuch
                      fehl.

                      Falls  die  Option  xprtsec=  nicht  festgelegt wurde, hängt das Standardverhalten von der
                      Kernelversion ab, ist aber normalerweise zu xprtsec=none äquivalent.

   Optionen nur für NFS-Version 2 und 3
       Verwenden Sie diese Optionen, zusammen mit den Optionen in  den  obigen  Unterabschnitten,  nur  für  NFS
       Version 2 und 3.

       proto=NetID    Die  NetID bestimmt den Transport, der zur Kommunikation mit dem NFS-Server verwandt wird.
                      Verfügbare Optionen sind udp, udp6, tcp, tcp6, rdma und rdma6. Die in 6 endenden verwenden
                      IPv6-Adressen und sind nur bei eingebauter Unterstützung für TI-RPC verfügbar. Die anderen
                      verwenden IPv4-Adressen.

                      Jedes Transportprotokoll verwendet andere Vorgaben für die Einstellungen von  retrans  und
                      timeo. Lesen Sie die Beschreibungen dieser Einhängeoptionen für Details.

                      Diese  Einhängungsoption  steuert, wie der NFS-Client Anfragen an den Server überträgt und
                      zusätzlich, wie der Befehl mount(8) auch mit den Diensten Rpcbind und Mountd  des  Servers
                      kommuniziert.  Wird  eine  Netid  angegeben, die TCP verwendet, wird aller Verkehr von dem
                      Befehl mount(8) und dem NFS-Client dazu gezwungen,  TCP  zu  verwenden.  Wird  eine  Netid
                      angegeben, die UDP verwendet, werden alle Verkehrstypen zur Verwendung von UDP gezwungen.

                      Lesen Sie den Abschnitt TRANSPORTMETHODEN unten, bevor Sie NFS über UDP verwenden.

                      Falls  die  Einhängeoption  proto  nicht angegeben ist, findet der Befehl mount(8) heraus,
                      welche Protokolle der Server unterstützt und  wählt  für  jeden  Dienst  ein  angemessenes
                      Protokoll. Lesen Sie den Abschnitt TRANSPORTMETHODEN für weitere Details.

       udp            Die  Option  udp ist eine Alternative zur Angabe von proto=udp. Sie ist zur Kompatibilität
                      mit anderen Betriebssystemen enthalten.

                      Lesen Sie den Abschnitt TRANSPORTMETHODEN unten, bevor Sie NFS über UDP verwenden.

       tcp            Die Option tcp ist eine Alternative zur Angabe von proto=tcp. Sie ist  zur  Kompatibilität
                      mit anderen Betriebssystemen enthalten.

       rdma           Die Option rdma ist eine Alternative zur Angabe von proto=rdma.

       port=n         Der  numerische  Wert  des Dienste-Ports des NFS-Servers. Falls der NFS-Dienst des Servers
                      nicht auf dem Port verfügbar ist, schlägt die Einhängeanfrage fehl.

                      Falls diese Option nicht angegeben ist oder falls der angegebene Port-Wert 0 ist, wird der
                      NFS-Client   die   vom   Rpcbind-Dienst  des  Servers  bekanntgemachte  Server-Port-Nummer
                      verwenden. Die Einhängeanfrage schlägt fehl, falls der Rpcbind-Dienst  des  Servers  nicht
                      verfügbar  ist,  der NFS-Dienst nicht beim Rpcbind-Dienst des Servers registriert ist oder
                      falls der NFS-Dienst des Servers nicht auf dem bekanntgemachten Port des Servers verfügbar
                      ist.

       mountport=n    Der  numerische  Wert  des  Mountd-Ports  des Servers. Falls der Mountd-Dienst des Servers
                      nicht auf dem Port verfügbar ist, schlägt die Einhängeanfrage fehl.

                      Falls diese Option nicht angegeben ist oder falls der angegebene Port-Wert 0 ist, wird der
                      Befehl  mount(8)  die  vom Rpcbind-Dienst des Servers bekanntgemachte Mountd-Dienstenummer
                      verwenden. Die Einhängeanfrage schlägt fehl, falls der Rpcbind-Dienst  des  Servers  nicht
                      verfügbar  ist,  der  Mountd-Dienst  nicht beim Rpcbind-Dienst des Servers registriert ist
                      oder falls der Mountd-Dienst des Servers nicht auf dem bekanntgemachten Port  des  Servers
                      verfügbar ist.

                      Diese   Option  kann  bei  Einhängen  eines  NFS-Servers  durch  eine  Firewall,  die  das
                      Rpcbind-Protokoll blockiert, verwandt werden.

       mountproto=netid
                      Den Transport, den der NFS-Client verwendet, um Anfragen an den Mountd-Dienst des  Servers
                      zu  übertragen,  wenn  er  diese  Einhängeanfrage  durchführt  und später, wenn der diesen
                      Einhängepunkt aushängt.

                      netid kann entweder udp oder tcp sein, die IPv4-Adressen verwenden, oder, falls TI-RPC  im
                      Befehl mount.nfs eingebaut ist, udp6 oder tcp6, die IPv6-Adressen verwenden.

                      Diese  Option  kann  beim  Einhängen  eines NFS-Servers durch eine Firewall, die bestimmte
                      Transporte blockiert, verwendet werden. Falls es  in  Kombination  mit  der  Option  proto
                      verwandt  wird,  können  verschiedene  Transporte für Mountd-Anfragen und für NFS-Anfragen
                      angegeben werden. Falls der Mountd-Dienst des Server über den angegebenen Transport  nicht
                      verfügbar ist, schlägt die Einhängeanfrage fehl.

                      Lesen  Sie  den  Abschnitt  TRANSPORTMETHODEN  für  Informationen,  wie die Einhängeoption
                      mountproto mit der Einhängeoption proto wechselwirkt.

       mounthost=Name Der Rechnername des Rechners, der Mountd betreibt. Falls diese Option nicht angegeben ist,
                      nimmt  der  Befehl  mount(8)  an,  dass der Dienst Mountd auf dem gleichen Rechner wie der
                      NFS-Dienst läuft.

       mountvers=n    Die für den Kontakt zum Mountd des Servers zu verwendende PRC-Versionsnummer. Falls  diese
                      Option  nicht  angegeben  ist,  verwendet  der  Client  eine  der  gewünschten NFS-Version
                      angemessene Versionsnummer. Diese Option ist nützlich, falls mehrere NFS-Dienste  auf  dem
                      selben Rechner in der Ferne laufen.

       namlen=n       Die maximale Länge der Pfadnamenkomponente bei dieser Einhängung. Falls diese Option nicht
                      angegeben ist, wird die maximale Länge mit  dem  Server  ausgehandelt.  Meistens  ist  die
                      maximale Länge 255 Zeichen.

                      Einige  ältere  Versionen  von  NFS  unterstützten diese Aushandlung nicht. Mittels dieser
                      Option wird sichergestellt, dass pathconf(3)  in  diesen  Fällen  die  geeignete  maximale
                      Komponentenlänge an Anwendungen meldet.

       lock/nolock    Wählt  aus, ob das NLM-Seitenbandprotokoll zum Sperren von Dateien auf dem Server verwandt
                      wird. Falls keine der Optionen (oder lock) angegeben ist,  wird  NLM-Sperrung  für  diesen
                      Einhängepunkt  verwandt.  Beim  Verwenden  der  Option  nolock  können Anwendungen Dateien
                      sperren, aber diese  Sperren  stellen  einen  exklusiven  Zugriff  nur  gegenüber  anderen
                      Anwendungen  auf  dem  gleichen  Client  sicher.  Anwendungen in der Ferne sind von diesen
                      Sperren nicht betroffen.

                      Das Sperren mit NLM muss mit der Option nolock deaktiviert sein, wenn  NFS  zum  Einhängen
                      von /var verwandt wird, da /var Dateien enthält, die von der NLM-Implementierung von Linux
                      verwandt werden. Die Verwendung der Option nolock ist auch  notwendig,  wenn  Exporte  auf
                      NFS-Servern eingehängt werden, die das NLM-Protokoll nicht unterstützen.

       cto/nocto      Wählt  aus, ob die »close-to-open« (Schließen-bis-Öffnen) Zwischenspeicherkohärenzsemantik
                      verwandt wird. Falls keine Option (oder falls cto) angegeben  ist,  verwendet  der  Client
                      »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik.  Falls  die  Option nocto angegeben ist,
                      verwendet der Client eine nicht standardisierte Heuristik,  um  zu  bestimmen,  wann  sich
                      Dateien auf dem Server geändert haben.

                      Der  Einsatz  der Option nocto kann die Leistung für rein-lesbare Einhängungen erhöhen. Er
                      sollte aber nur verwandt werden, wenn sich die  Daten  auf  dem  Server  nur  gelegentlich
                      ändern.  Der Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ enthält eine detailliertere Diskussion
                      des Verhaltens dieser Option.

       acl/noacl      Wählt aus, ob bei diesem  Einhängepunkt  das  NFSACL-Seitenbandprotokoll  verwandt  werden
                      soll.  Das  NFSACL-Seitenbandprotokoll  ist  ein  in  Solaris implementiertes proprietäres
                      Protokoll, das Zugriffssteuerlisten verwaltet. NFSACL wurde nie zu einem Standardteil  der
                      NFS-Protokollspezifikation.

                      Falls weder die Option acl noch noacl angegeben ist, handelt der NFS-Client mit dem Server
                      aus, ob das NFSACL-Protokoll unterstützt wird  und  verwendet  es,  falls  der  Server  es
                      unterstützt.  Falls  die Aushandlung zu Problemen auf dem Client oder Server führt, könnte
                      die  Deaktivierung  des  NFSACL-Seitenbandprotokolls   notwendig   sein.   Der   Abschnitt
                      SICHERHEITSBETRACHTUNGEN enthält weitere Details.

       local_lock=Mechanismus
                      Gibt  an,  ob  lokale  Sperren für einen oder beide der Sperrmechanismen (Flock und POSIX)
                      verwandt werden sollen. Mechanismus kann entweder all, flock, posix oder none sein.  Diese
                      Option wird seit Kernel 2.6.37 unterstützt.

                      Der  Linux-NFS-Client  bietet eine Möglichkeit, Sperren lokal durchzuführen. Das bedeutet,
                      dass  Anwendungen  Dateien  sperren  können.  Allerdings   bieten   solche   Sperren   nur
                      Ausschlussrechte  gegenüber  anderen  Anwendungen,  die  auf  dem  gleichen Client laufen.
                      Anwendungen auf anderen Rechnern sind von diesen Sperren nicht betroffen.

                      Falls diese Option nicht oder falls none angegeben ist, nimmt  der  Client  an,  dass  die
                      Sperren nicht lokal sind.

                      Falls  all  angegeben  ist, nimmt der Client an, dass sowohl Flock- als auch POSIX-Sperren
                      lokal sind.

                      Falls flock angegeben ist, nimmt der Client an, dass  nur  Flock-Sperren  lokal  sind  und
                      verwendet das NLM-Sideband-Protokoll, wenn POSIX-Sperren verwandt werden.

                      Falls  posix  angegeben  ist,  nimmt  der  Client  an,  dass  POSIX-Sperren lokal sind und
                      verwendet das NLM-Sideband-Protokoll, wenn Flock-Sperren verwandt werden.

                      Um herkömmliches Flock-Verhalten zu unterstützen, das dem von NFS-Clients < 2.6.12 ähnlich
                      ist,  benutzen  Sie  »local_lock=flock«. Diese Option wird benötigt, wenn NFS-Einhängungen
                      über Samba exportiert werden, da Samba Windows-Freigabemodusspeerren als Flock exportiert.
                      Da  NFS-Clients > 2.6.12 Flock durch Emulieren von POSIX-Sperren implementieren, wird dies
                      zu im Konflikt stehenden Sperren führen.

                      Hinweis: Falls sie zusammen verwandt werden, wird die  Einhängeoption  »local_lock«  durch
                      die Einhängeoption »nolock«/»lock« außer Kraft gesetzt.

   Optionen nur für NFS-Version 4
       Verwenden  Sie  diese  Optionen  zusammen  mit  den  Optionen  in  dem  ersten  obigen Unterabschnitt für
       NFS-Version 4 oder neuer.

       proto=NetID    netid bestimmt den Transport, der für die Kommunikation mit dem NFS-Server verwandt  wird.
                      Unterstützte Optionen sind tcp, tcp6, rdma und rdma6. tcp6 verwendet IPv6-Adressen und ist
                      nur verfügbar, falls Unterstützung für TI-RPC eingebaut ist. Die beiden anderen  verwenden
                      IPv4-Adressen.

                      Alle    NFS-Version-4-Server    müssen    TCP    unterstützen.    Daher    verwendet   der
                      NFS-Version-4-Client das TCP-Protokoll, falls diese Option nicht angegeben ist. Lesen  Sie
                      den Abschnitt TRANSPORTMETHODEN für weitere Details.

       minorversion=n Gibt  die  Unterversionsnummer  des  Protokolls  an. NFSv4 führt »Unterversionen« ein, bei
                      denen NFS-Protokollerweiterungen ohne Erhöhung der NFS-Protokollversionsnummer  eingeführt
                      werden  können.  Vor Kernel 2.6.38 war die Unterversionsnummer immer Null und diese Option
                      wird nicht erkannt. Nach diesem Kernel aktiviert  die  Angabe  von  »minorversion=1«  eine
                      Reihe von fortschrittlichen Funktionalitäten, wie NFSv4-Sitzungen.

                      Neuere  Kernel  erlauben  die  Angabe  der  Unterversionsnummer  mittels der Option vers=.
                      Beispielsweise ist die Angabe vers=4.1 identisch zur Angabe vers=4,minorversion=1.

       port=n         Der numerische Wert des Dienste-Ports des NFS-Servers. Falls der  NFS-Dienst  des  Servers
                      nicht auf dem Port verfügbar ist, schlägt die Einhängeanfrage fehl.

                      Falls   diese   Einhängeoption   nicht   angegeben   ist,  verwendet  der  NFS-Client  die
                      Standard-Portnummer 2049, ohne erst den Rpcbind-Dienst des Servers zu prüfen. Dies erlaubt
                      es,  einem  NFS-Version-4-Client,  Kontakt  zu  einem Server aufzunehmen, der hinter einer
                      Firewall, die Rpcbind-Anfragen blockiert, liegt.

                      Falls der angegebene Port-Wert 0 ist, verwendet der NFS-Client die vom Rpcbind-Dienst  des
                      NFS-Servers  bekanntgegebene  Port-Nummer.  Die  Einhängeanfrage  schlägt  fehl, falls der
                      Rpcbind-Dienst des Servers nicht verfügbar, der NFS-Dienst  nicht  in  dem  Rpcbind-Dienst
                      registriert oder der NFS-Dienst auf dem bekanntgegebenen Port nicht verfügbar ist.

       cto/nocto      Wählt  aus,  ob  für diesen Einhängepunkt »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik
                      für NFS-Verzeichnisse verwandt wird. Falls weder cto noch nocto angegeben  sind,  ist  die
                      Vorgabe, »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik für Verzeichnisse zu verwenden.

                      Das  Zwischenspeichern  von  Dateidaten  wird  durch  diese  Option nicht beeinflusst. Der
                      Abschnitt DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ enthält  eine  detailliertere  Beschreibung  dieser
                      Option.

       clientaddr=n.n.n.n

       clientaddr=n:n::n
                      Gibt     eine    einzelne    IPv4-Adresse    (in    Dreipunktschreibweise)    oder    eine
                      Nicht-Link-Local-IPv6-Adresse, die der NFS-Client bekanntgibt,  um  Servern  zu  erlauben,
                      NFS-Version-4-Rückrufanfrage für Dateien auf diesem Einhängepunkt durchzuführen, an. Falls
                      der Server keine Rückrufverbindungen zu Clients aufbauen  kann,  kann  sich  die  Leistung
                      verringern  oder  Dateizugriffe  können  zeitweise hängen. Ein Wert von IPv4_ANY (0.0.0.0)
                      oder  äquivalente  IP6-any-Adresse  kann  angegeben  werden.  Damit  wird  dem  NFS-Server
                      signalisiert, dass dieser NFS-Client keine Delegationen möchte.

                      Falls  diese  Option  nicht  angegeben  ist,  versucht  der Befehl mount(8) die geeigneten
                      Rückrufadressen automatisch  zu  ermitteln.  Dieser  automatische  Ermittlungsprozess  ist
                      allerdings    nicht    perfekt.   Falls   mehrere   Client-Netzschnittstellen,   spezielle
                      Routing-Optionen oder atypische Netztopologien vorhanden sind, ist es möglicherweise nicht
                      trivial, die genaue Adresse für Rückrufe zu ermitteln.

                      NFS-Protokollversionen  4.1  und  4.2  verwenden  Client-etablierte  TCP-Verbindungen  für
                      Rückrufanfragen und benötigen daher nicht, dass sich der Server mit dem Client  verbindet.
                      Diese Option betrifft daher nur NFS-Version-4.0-Einhängungen.

       migration/nomigration
                      Wählt  aus,  ob der Client eine Identifizierungszeichenkette verwendet, die mit dem »NFSv4
                      Transparent  State  Migration  (TSM)«  kompatibel  ist.  Falls  der   eingehängte   Server
                      NFSv4-Migration mit TSM unterstützt, geben Sie die Option migration an.

                      Einige  Server-Funktionalitäten  funktionieren  im  Angesicht einer Migrations-kompatiblen
                      Identifizierungszeichenkette nicht richtig. Die Option nomigration erhält  die  Verwendung
                      einer  traditionellen  Client-Identifizierungszeichenkette, die mit veralteten NFS-Servern
                      kompatibel ist. Dies ist auch das Verhalten, falls keine der Optionen angegeben wurde. Die
                      offenen  und  Sperrenstatus  können nicht transparent migriert werden, wenn er sich selbst
                      mit einer traditionellen Identifizierungszeichenkette identifiziert.

                      Diese Einhängeoption hat bei NFSv4-Versionen,  deren  Unternummer  größer  als  Null  ist,
                      keinen  Effekt.  Bei  diesen  wird  immer eine TSM-kompatible Identifizierungszeichenkette
                      verwandt.

       max_connect=n  Während nconnect eine Begrenzung für die Anzahl der  Verbindungen  setzt,  die  mit  einer
                      angegeben  Server-IP etabliert werden können, erlaubt die Option max_connect dem Benutzer,
                      die  maximale  Anzahl  an  Verbindungen  an  verschiedene  Server-IPs,  die  zum  gleichen
                      NFSv4.1+-Server  gehören  (Sitzungs-Trunk-Verbindungen),  bis  zu  einer  Schranke  von 16
                      festzulegen. Wenn ein Client ermittelt, dass  es  eine  Client-Kennung  zu  einem  bereits
                      bestehenden  Server  etabliert,  wird  der  Client  diese  Verbindung  zu  der  Liste  der
                      verfügbaren  Transporte  für  diesen  RPC-Client  hinzufügen,  statt  den  neu  erstellten
                      Netzwerktransport zu verwerfen.

       trunkdiscovery / notrunkdiscovery
                      Wenn  der  Client  ein  neues  Dateisystem  auf  einem  NFSv4.1+-Server entdeckt, wird die
                      Einhängeoption  trunkdiscovery  ihn  dazu  veranlassen,  ein  GETATTR  für  das   Attribut
                      fs_locations  zu senden. Falls er eine Antwort erhält, deren Länge nicht Null ist, wird er
                      durch die Antwort durchlaufen und für jeden Serverort  eine  Verbindung  etablieren,  eine
                      EXCHANGE_ID  senden und auf Sitzungsbündelung prüfen. Falls der Bündelungstest erfolgreich
                      ist, wird die  Verbindung  zu  der  bestehenden  Gruppe  an  Transporten  für  den  Server
                      hinzugefügt,  abhängig  von  der  in  der  Option max_connect festgelegten Begrenzung. Die
                      Vorgabe ist notrunkdiscovery.

NFS4-DATEISYSTEMTYP

       Der Dateisystemtyp nfs4 ist eine alte Syntax für die Angabe der Verwendung von NFSv4. Er  kann  noch  mit
       allen NFSv4-spezifischen und allgemeinen Optionen außer der nfsvers-Einhängeoption verwandt werden.

EINHÄNGEKONFIGURATIONSDATEI

       Falls  der  Befehl  »mount«  entsprechend  konfiguriert  ist,  können alle in den vorhergehenden Kapiteln
       beschriebenen  Einhängeoptionen  auch  in  der  Datei  /etc/nfsmount.conf  konfiguriert   werden.   Siehe
       nfsmount.conf(5) für Details.

BEISPIELE

       Um  mit  NFS-Version 3 einzuhängen, verwenden Sie den nfs-Dateisystemtyp und geben Sie die Einhängeoption
       nfsvers=3 an. Um mit NFS-Version 4 einzuhängen, verwenden Sie entweder  den  nfs-Dateisystemtyp  mit  der
       Einhängeoption nfsvers=4 oder den Dateisystemtyp nfs4.

       Das  folgende  Beispiel aus der Datei /etc/fstab führt dazu, dass der Befehl »mount« vernünftige Vorgaben
       für das NFS-Verhalten aushandelt.

               server:/export  /mnt  nfs   defaults                      0 0

       Dieses Beispiel zeigt, wie  NFS-Version  4  über  TCP  mit  Kerberos  5  gegenseitiger  Authentifizierung
       einzuhängen ist:

               server:/export  /mnt  nfs4  sec=krb5                      0 0

       Dieses  Beispiel zeigt, wie NFS-Version 4 über TCP mit Kerberos 5 Datenschutz- oder Datenintegritätsmodus
       einzuhängen ist:

               server:/export  /mnt  nfs4  sec=krb5p:krb5i               0 0

       Dieses Beispiel kann zum Einhängen von /usr über NFS verwandt werden:

               server:/export  /usr  nfs   ro,nolock,nocto,actimeo=3600  0 0

       Dieses Beispiel zeigt, wie ein NFS-Server mit einer rohen IPv6-link-lokalen-Adresse eingehängt wird:

               [fe80::215:c5ff:fb3e:e2b1%eth0]:/export /mnt nfs defaults 0 0

TRANSPORTMETHODEN

       NFS-Clients senden Anfragen an NFS-Server mittels  Remote  Procedure  Calls  oder  RPCs.  Der  RPC-Client
       ermittelt  die  Diensteendpunkte  automatisch,  kümmert  sich um die Authentifizierung pro Anfrage, passt
       Anfrageparameter auf verschiedene Byte-Endianess auf dem Client und  Server  an  und  überträgt  Anfragen
       erneut,  die im Netz oder auf dem Server verloren gegangen sind. RPC-Anfragen und -Antworten fließen über
       einen Netztransport.

       Meistens kann der Befehl mount(8), der  NFS-Client  und  der  NFS-Server  die  korrekten  Transport-  und
       Datentransfergrößeneinstellungen  für einen Einhängepunkt automatisch aushandeln. In einigen Fällen lohnt
       es sich aber, diese Einstellungen explizit mit Einhängeoptionen anzugeben.

       Traditionell verwenden NFS-Clients exklusiv den UDP-Transport für die Übertragung von Anfragen an Server.
       Obwohl  die  Implementierung einfach ist, hat NFS über UDP viele Einschränkungen, die einen reibungslosen
       Betrieb und gute Leistung in einigen typischen Einsatzumgebungen  verhindern.  Selbst  ein  unbedeutender
       Paketverlust  führt  zu  dem  Verlust ganzer NFS-Anfragen. Daher sind Neuübertragungszeitüberschreitungen
       normalerweise im Subsekundenbereich, damit Clients sich schnell von verlorengegangenen  Anfragen  erholen
       können. Dies kann aber zu zusätzlichem Netzverkehr und Serverlast führen.

       UDP  kann jedoch in spezialisierten Einstellungen ziemlich effektiv sein, bei denen die MTU des Netzes im
       Vergleich zur Datentransfergröße von NFS groß ist (wie in Netzwerkumgebungen,  die  Jumbo-Ethernet-Frames
       aktivieren).   In   derartigen   Umgebungen   wird  empfohlen,  die  Einstellungen  rsize  und  wsize  so
       einzuschränken, dass jede NFS-Lese- oder -Schreib-Anfrage in nur wenige  Netz-Frames  (oder  sogar  einem
       einzigen  Frame)  passt.  Dies  vermindert  die  Wahrscheinlichkeit,  dass  der  Verlust  eines einzelnen
       Netz-Frames in MTU-Größe zum Verlust einer ganzen großen Lese- oder Schreibabfrage führt.

       TCP ist das von allen modernen NFS-Implementierungen verwandte  Standardprotokoll.  Es  liefert  in  fast
       allen   denkbaren  Netzumgebungen  eine  gute  Leistung  und  bietet  exzellente  Garantien  gegen  durch
       Netzunzuverlässigkeit hervorgerufene Datenverfälschung. TCP ist oft eine Voraussetzung, um  einen  Server
       durch eine Firewall einzuhängen.

       Unter  normalen  Umständen verwirft das Netz viel häufiger Pakete, als dies der NFS-Server tut. Daher ist
       eine aggressive Zeitüberschreitung für die Wiederübertragung  unnötig.  Typische  Einstellungen  für  die
       Zeitüberschreitung  für  NFS  über  TCP  liegen zwischen einer und zehn Minuten. Nachdem ein Client seine
       Neuübertragungen (dem Wert der Einhängeoption retrans) ausgeschöpft hat, nimmt er an, dass  das  Netz  in
       Teile zerfallen ist und versucht, sich auf einem neuen Socket mit dem Server zu verbinden. Da TCP alleine
       für zuverlässigen Datentransfer sorgt, können rsize und wsize standardmäßig auf die größten Werte erlaubt
       werden, die vom Client und Server unterstützt werden, unabhängig von der MTU-Größe des Netzes.

   Verwendung der Einhängeoption »mountproto«
       Dieser  Abschnitt  betrifft nur NFS-Version-3-Einhängungen, da NFS Version 4 kein separates Protokoll für
       Einhängeanfragen verwendet.

       Der Linux-NFS-Client kann verschiedene Transporte zum Verbindungsaufbau mit einem  Rpcbind-Dienst,  einem
       Mountd-Dienst, dem »Network Lock Manager«- (NLM)-Dienst und dem NFS-Dienst des NFS-Servers verwenden. Der
       genaue  durch  den   Linux-NFS-Client   eingesetzte   Transport   hängt   von   den   Einstellungen   der
       Transporteinhängeoptionen ab, zu denen proto, mountproto, udp und tcp gehören.

       Der  Client  schickt  »Network Status Manager (NSM)«-Benachrichtigungen über UDP unabhängig davon, welche
       Transportoptionen angegeben wurden, wartet aber auf die NSM-Benachrichtigungen des Servers sowohl auf UDP
       als  auch  TCP.  Das  Protokoll  »NFS  Access Control List (NFSACL)« nutzt den gleichen Transport wie der
       Haupt-NFS-Dienst.

       Falls keine Transportoptionen angegeben wurden, verwendet der Linux-NFS-Client standardmäßig UDP, um  den
       Mountd-Dienst des Servers zu kontaktieren und TCP, um seine NLM- und NFS-Dienste zu kontaktieren.

       Falls  der  Server  diese  Transporte  für  diese Dienste nicht unterstützt, versucht der Befehl mount(8)
       herauszufinden, was der Server  unterstützt  und  versucht  dann,  die  Einhängeanfrage  erneut  mit  den
       herausgefundenen  Transporten.  Falls  der  Server keine vom Client unterstützten Transporte bekanntgibt,
       schlägt die Einhängeanfrage fehl. Falls die Option bg benutzt wird, bringt sich der Einhängebefehl in den
       Hintergrund und versucht die angegebene Einhängeanfragen weiter.

       Wenn die Option proto, die Option udp oder die Option tcp aber nicht die Option mountproto angegeben ist,
       wird der angegebene Transport sowohl für den Kontakt zum Mountd-Dienst des Servers als auch für die  NLM-
       und NFS-Dienste benutzt.

       Falls  die  Option  mountproto  aber  keine  der  Optionen  proto,  udp oder tcp angegeben sind, wird der
       angegebene Transport für die  initiale  Mountd-Anfrage  verwandt,  der  Befehl  mount  versucht  aber  zu
       ermitteln,  was  der  Server  für  das  NFS-Protokoll  unterstützt.  Dabei  bevorzugt er TCP, falls beide
       Transporte unterstützt werden.

       Falls beide Option mountproto und proto (oder udp oder tcp) angegeben sind dann wird der mit  der  Option
       mountproto angegebene Transport für die anfängliche Mountd-Anfrage und der mit der Option proto (oder den
       Optionen udp oder tcp) angegebene  Transport  für  NFS  verwandt,  unabhängig  von  der  Reihenfolge  der
       Optionen. Falls diese Optionen angegeben sind, erfolgt keine automatische Erkennung der Dienste.

       Falls  eine  der  Optionen  proto, udp, tcp oder mountproto mehr als einmal auf der gleichen Befehlszeile
       angegeben werden, dann tritt der Wert, der am weitesten rechts steht, in Kraft.

   Verwendung von NFS über UDP auf Hochgeschwindigkeitsverbindungen
       Die Verwendung von NFS über UDP auf Hochgeschwindigkeitsverbindungen wie Gigabit kann ohne Rückmeldung zu
       Datenverfälschung führen.

       Das   Problem   kann   durch   hohe   Lasten   ausgelöst   werden   und   wird   durch  Probleme  in  dem
       IP-Fragment-Wiederzusammenbau  verursacht.  NFS-Lese-  und  Schreibvorgänge   übertragen   typischerweise
       UDP-Pakete von 4 Kilobyte oder mehr, die in mehrere Fragmente zerteilt werden müssen, damit sie über eine
       Ethernet-Verbindung übertragen werden können, da diese  standardmäßig  Pakete  auf  1500  byte  begrenzt.
       Dieser Prozess passiert in der IP-Netzschicht und wird Fragmentierung genannt.

       Um  zusammengehörige  Fragmente  zu  identifizieren,  weist  IP  jedem  Paket einen 16-bit-IP ID-Wert zu.
       Fragmente, die vom  gleichen  UDP-Paket  erstellt  wurden,  werden  die  gleiche  IP-Kennung  haben.  Das
       Empfangssystem  sammelt  dann  diese  Fragmente  und  kombiniert  sie  so,  dass daraus das ursprüngliche
       UDP-Paket entsteht. Dieser  Prozess  heißt  Wiederzusammenbau.  Die  Standardzeitüberschreitung  für  den
       Paketwiederzusammenbau  ist 30 Sekunden. Falls der Netzwerkstapel nicht alle Fragmente für ein bestimmtes
       Paket innerhalb dieses Intervalls erhält, nimmt er an, dass fehlende Fragmente verloren gegangen sind und
       verwirft die bereits empfangenen.

       Dies  erzeugt  bei Hochgeschwindigkeitsverbindungen ein Problem, da es möglich ist, mehr als 65536 Pakete
       innerhalb von 30 Sekunden zu  übertragen.  Tatsächlich  kann  bei  umfangreichem  NFS-Verkehr  beobachtet
       werden, dass sich die IP-Kennungen nach rund 5 Sekunden wiederholen.

       Das  hat  ernsthafte  Effekte für den Wiederzusammenbau: Falls ein Fragment verloren geht und ein anderes
       Fragment von einem anderen Paket mit der gleichen IP-Kennung innerhalb der 30-Sekunden-Zeitüberschreitung
       eintrifft  wird  der  Netzwerkstapel diese Fragmente zu einem neuen Paket zusammensetzen. Meistens werden
       Netzschichten oberhalb von IP diesen fehlerhaften Wiederzusammenbau erkennen. Im Falle von UDP  wird  die
       UDP-Prüfsumme,  eine  16-Bit-Prüfsumme,  normalerweise  nicht korrekt sein und UDP wird das defekte Paket
       verwerfen.

       Allerdings ist die UDP-Prüfsumme nur 16 Bit, so dass es eine Möglichkeit von 1 in 65536  gibt,  dass  die
       Prüfsumme  passt,  obwohl  der Nutzinhalt vollkommen zufällig ist (was allerdings sehr oft nicht der Fall
       ist). Trifft dies zu, dann sind Daten ohne Rückmeldung defekt.

       Diese   Möglichkeit   sollte   sehr   ernst   genommen   werden,    zumindest    auf    Gigabit-Ethernet.
       Netzgeschwindigkeiten  von  100  MBit/s  sollten  als weniger problematisch betrachtet werden, da bei den
       meisten Verkehrsmustern der Umlauf der IP-Kennung sehr viel länger als 30 Sekunden betragen wird.

       Es wird daher nachdrücklich empfohlen, wo möglich NFS über TCP zu verwenden, da TCP keine  Fragmentierung
       durchführt.

       Wenn Sie unbedingt NFS über UDP über Gigabit-Ethernet verwenden müssen, können ein paar Dinge unternommen
       werden, um dem Problem entgegen zu wirken und die Wahrscheinlichkeit für Verfälschungen zu reduzieren:

       Jumbo Frames:  Viele  Gigabit-Netzkarten  sind  in  der  Lage,  Frames  größer  als  die  Begrenzung  des
                      traditionellen  Ethernet  von  1500  byte zu übertragen, typischerweise 9000 bytes. Werden
                      Jumbo Frames von 9000 bytes verwandt, kann NFS über UDP mit  Seitengrößen  von  8  K  ohne
                      Fragmentierung  betrieben  werden.  Natürlich  ist das nur möglich, falls alle beteiligten
                      Stationen Jumbo Frames unterstützen.

                      Um einer Maschine auf Karten, die  das  unterstützen,  zu  ermöglichen,  Jumbo  Frames  zu
                      versenden, reicht es aus, die Schnittstelle für einen MTU-Wert von 9000 zu konfigurieren.

       Niederigere Zeitüberschreitung für den Wiederzusammenbau:
                      Durch    Absenken    dieser    Zeitüberschreitung    unter   die   Zeit,   die   für   den
                      IP-Kennungszählerumlauf benötigt wird, kann auch  der  fehlerhafte  Wiederzusammenbau  der
                      Fragmente   vermieden   werden.   Um   dies   zu   erreichen,   schreiben  Sie  den  neuen
                      Zeitüberschreitungswert (in Sekunden) in die Datei /proc/sys/net/ipv4/ipfrag_time.

                      Ein Wert von 2 Sekunden reduziert die Wahrscheinlichkeit von IP-Kennungszusammenstößen auf
                      einer einzelnen Gigabit-Verbindung deutlich, erlaubt dabei aber auch noch eine vernünftige
                      Zeitüberschreitung  beim  Empfang  von  fragmentiertem   Verkehr   von   weit   entfernten
                      Teilnehmern.

DATEN- UND METADATENKOHÄRENZ

       Einige moderne Cluster-Dateisysteme stellen zwischen ihren Clients eine perfekte Zwischenspeicherkohärenz
       bereit. Es ist sehr teuer, eine perfekte  Zwischenspeicherkohärenz  zwischen  verteilten  NFS-Clients  zu
       erreichen,   besonders   auf   Weitverkehrsnetzen.   Daher   belässt   es   NFS   bei  einer  schwächeren
       Zwischenspeicherkohärenz, die die Anforderungen der meisten gemeinsamen Dateinutzungsarten erfüllt.

   »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik
       Typischerweise erfolgt das gemeinsame Benutzen von Dateien  sequenziell.  Zuerst  öffnet  Client  A  eine
       Datei,  schreibt  etwas  hinein und schließt sie dann. Danach öffnet Client B die gleiche Datei und liest
       die Änderungen.

       Wenn eine Anwendung eine auf einem NFS-3-Server gespeicherte Datei öffnet, überprüft der  NFS-Client,  ob
       die  Datei  noch  auf dem Server existiert und dem Öffner erlaubt ist, indem er eine Anfrage GETATTR oder
       ACCESS sendet. Der NFS-Client sendet diese Anfragen unabhängig von der Frische der  zwischengespeicherten
       Attribute der Datei.

       Wenn  die  Anwendung die Datei schließt, schreibt der NFS-Client alle anhängenden Änderungen an der Datei
       zurück, so dass  der  nächste  Öffner  die  Änderungen  sehen  kann.  Dieses  gibt  dem  NFS-Client  eine
       Möglichkeit, alle Schreibfehler mittels des Rückgabewerts von close(2) mitzuteilen.

       Das  Verhalten  der Prüfung zum Zeitpunkt des Öffnens und des Rückschreibens zum Zeitpunkt des Schließens
       wird als  »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik  oder  CTO  bezeichnet.  Sie  kann  für  einen
       gesamten Einhängepunkt mit der Einhängeoption nocto deaktiviert werden.

   Schwache Zwischenspeicherkohärenz
       Es  gibt  immer  noch Möglichkeiten für den Zwischenspeicher des Clients, abgelaufene Daten zu enthalten.
       Das NFS-Version-3-Protokoll führt die »schwache Zwischenspeicherkohärenz« ein (auch als WCC bekannt), die
       einen  Weg  beschreibt,  mit der die Dateiattribute vor und nach einer Anfrage effizient überprüft werden
       können. Dies hilft einem Client, Änderungen, die durch andere Clients vorgenommen worden sein könnten, zu
       identifizieren.

       Wenn  ein Client viele parallele Aktionen einsetzt, die die gleiche Datei zur gleichen Zeit aktualisieren
       (beispielsweise während asynchronem verzögertem Schreiben), ist es immer noch schwierig, zu  entscheiden,
       ob  es  diese  Aktualisierungen des Clients oder Aktualisierungen auf einem anderen Client waren, die die
       Datei veränderten.

   Attribut-Zwischenspeicherung
       Verwenden Sie die Einhängeoption noac, um die Zwischenspeicherkohärenz für  Attribute  zwischen  mehreren
       Clients  zu  erreichen.  Fast jede Dateisystemaktion prüft Dateiattributinformationen. Die Clients halten
       diese Informationen für eine bestimmte Zeit im Zwischenspeicher, um Netz- und Server-Last zu  reduzieren.
       Wenn  noac  aktiv ist, ist der Zwischenspeicher des Clients für Dateiattribute deaktiviert und daher muss
       jede Aktion, die die Dateiattribute prüft, zwingend zum Server gehen. Dies ermöglicht  es  einem  Client,
       Änderungen sehr schnell zu erkennen, führt aber zu vielen zusätzlichen Netzaktionen.

       Achtung:  Verwechseln Sie die Option noac nicht mit »keine Daten-Zwischenspeicherung«. Die Einhängeoption
       noac hindert  den  Client  daran,  die  Dateimetadaten  zwischenzuspeichern,  aber  es  gibt  immer  noch
       Ressourcenwettläufe, die zu Daten-Zwischenspeicher-Inkohärenzen zwischen Client und Server führen können.

       Das  NFS-Protokoll  wurde  nicht  entwickelt,  um  echte  Cluster-Dateisystem-Zwischenspeicherkohärenz zu
       unterstützen, ohne dass die Anwendungen eine Art von  Serialisierung  unterstützen.  Falls  zwischen  den
       Clients  eine  absolute  Zwischenspeicherkohärenz  benötigt wird, sollten die Anwendungen das Sperren von
       Dateien einsetzen. Alternativ können Anwendungen ihre Dateien auch mit dem Schalter O_DIRECT  öffnen,  um
       das Zwischenspeichern der Daten komplett zu deaktivieren.

   Dateizeitstempelverwaltung
       NFS-Server  sind  dafür verantwortlich, die Datei- und Verzeichniszeitstempel (atime, ctime und mtime) zu
       verwalten. Wenn auf eine Datei zugegriffen oder diese auf dem NFS-Server aktualisiert  wird,  werden  die
       Zeitstempel  der Datei so aktualisiert, als ob sie relativ zu der Anwendung auf einem lokalen Dateisystem
       wären.

       NFS-Clients speichern Dateiattribute, auch Zeitstempel, zwischen. Die Zeitstempel einer Datei werden  auf
       den  NFS-Clients aktualisiert, wenn seine Attribute von dem NFS-Server abgefragt werden. Daher kann es zu
       Verzögerungen kommen, bevor  eine  Zeitstempelaktualisierung  auf  dem  NFS-Server  für  Anwendungen  auf
       NFS-Clients sichtbar wird.

       Um  den POSIX-Dateisystemstandard zu erfüllen, verlässt sich der Linux-NFS-Client auf die NFS-Server, die
       Zeitstempel mtime und ctime der Datei korrekt aktuell zu halten. Um dies zu erreichen, schiebt er  lokale
       Datenänderungen an den Server, bevor er mtime mittels Systemaufrufen wie stat(2) an Anwendungen meldet.

       Der  Linux-Client  handhabt  allerdings Aktualisierungen der atime lockerer. NFS-Clients halten eine gute
       Leistung, indem sie Daten zwischenspeichern, aber das bedeutet, dass Lesezugriffe  von  Anwendungen,  die
       normalerweise  die  atime  aktualisierten, nicht auf dem Server gespiegelt werden, wo die atime der Datei
       tatsächlich verwaltet wird.

       Aufgrund  dieses  Zwischenspeicherverhaltens  unterstützt  der  Linux-NFS-Client  nicht  die  generischen
       Atime-bezogenen Einhängeoptionen. Siehe mount(8) für Details über diese Optionen.

       Insbesondere  haben  die  Einhängeoptionen  atime/noatime,  diratime/nodiratime,  relatime/norelatime und
       strictatime/nostrictatime auf NFS-Einhängungen keinen Effekt.

       /proc/mounts könnte berichten, dass die Einhängeoption relatime auf NFS-Einhängungen  gesetzt  ist,  aber
       tatsächlich sind die atime-Semantiken immer wie hier beschrieben und nicht wie die relatime-Semantik.

   Zwischenspeicherung von Verzeichniseinträgen
       Der Linux-NFS-Client-Zwischenspeicher ist das Ergebnis aller »NFS LOOKUP«-Anfragen. Falls die angefragten
       Verzeichniseinträge  auf  dem  Server  existieren,  wird  das  Ergebnis  als  positives   Abfrageergebnis
       bezeichnet.  Falls  der  angefragte  Verzeichniseintrag  nicht  auf dem Server existiert (d.h. der Server
       ENOENT zurücklieferte), wird das Ergebnis als negatives Abfrageergebnis bezeichnet.

       Um zu erkennen, wann Verzeichniseinträge auf dem Server hinzugefügt oder dort entfernt wurden,  überwacht
       der  Linux-NFS-Client  die  Mtime  eines  Verzeichnisses. Falls der Client eine Änderung in der Mtime des
       Verzeichnisses erkennt, beseitigt der Client  alle  zwischengespeicherten  LOOKUP-Ergebnisse  für  dieses
       Verzeichnis.  Da die Mtime des Verzeichnisses ein zwischengespeichertes Attribut ist, kann es einige Zeit
       dauern, bis der Client eine Änderung bemerkt.  Siehe  die  Beschreibung  der  Einhängeoptionen  acdirmin,
       acdirmax  und  noac  für  weitere  Informationen  darüber,  wie  lange  die  Mtime  eines  Verzeichnisses
       zwischengespeichert wird.

       Das Zwischenspeichern von Verzeichniseinträgen verbessert die Leistung von Anwendungen, die Dateien nicht
       mit   Anwendungen  auf  anderen  Clients  gemeinsam  nutzen.  Die  Verwendung  von  zwischengespeicherten
       Informationen über Verzeichnisse kann  allerdings  Anwendungen  durcheinanderbringen,  die  parallel  auf
       mehreren  Clients  laufen  und die die Erstellung und Entfernung von Dateien schnell erkennen müssen. Die
       Einhängeoption    lookupcache    erlaubt    teilweise    das    Einstellen     des     Verhaltens     der
       Verzeichniseintragszwischenspeicherung.

       Vor  Kernelveröffentlichung  2.6.28  verfolgte  der Linux-NFS-Client nur positive Abfrageergebnisse. Dies
       ermöglichte Anwendungen, neue Verzeichniseinträge, die von anderen Clients erstellt  wurden,  schnell  zu
       erkennen, und dabei immer noch einige der Leistungsvorteile des Zwischenspeichers zu genießen. Falls eine
       Anwendung   von   dem   vorherigen   Abfrageverhalten   des   Linux-NFS-Clients   abhängt,   können   Sie
       lookupcache=positive verwenden.

       Falls  der  Client  seinen  Zwischenspeicher  ignoriert und jede Anwendungsnachschlageanfrage beim Server
       überprüft, kann der Client sofort erkennen, wenn ein neuer Verzeichniseintrag durch einen anderen  Client
       entweder  erstellt  oder  entfernt wurde. Sie können dieses Verhalten mittels lookupcache=none festlegen.
       Die  zusätzlichen  NFS-Anfragen,  die  benötigt  werden,  falls  der  Client  Verzeichniseinträge   nicht
       zwischenspeichert,  kann  eine  Leistungseinbuße zur Folge haben. Deaktivieren des Zwischenspeicherns der
       Nachfragen sollte zu einer geringeren Leistungseinbuße führen als die Verwendung von noac und hat  keinen
       Effekt darauf, wie der NFS-Client die Attribute von Dateien zwischenspeichert.

   Die Einhängeoption »sync«
       Der  NFS-Client  behandelt  die  Einhängeoption  sync  anders  als  einige andere Dateisysteme (lesen Sie
       mount(8) für eine Beschreibung der generischen Einhängeoptionen sync und async). Falls  weder  sync  noch
       async  angegeben ist (oder falls die Option async angegeben wurde) verzögert der NFS-Client das Versenden
       von Schreibanforderungen von Anwendungen an den Server, bis eines der folgenden Ereignisse auftritt:

              Speicherdruck erzwingt die Zurückgewinnung von Systemspeicherressourcen.

              Eine Anwendung schiebt explizit die Dateidaten mit sync(2), msync(2) oder fsync(3) raus.

              Eine Anwendung schließt eine Datei mit close(2).

              Die Datei wird mittels fcntl(2) gesperrt/entsperrt.

       Mit anderen Worten, unter normalen Bedingungen können von einer Anwendung geschriebene Daten nicht sofort
       auf dem Server, der die Datei beherbergt, auftauchen.

       Falls  die  Option  sync  am  Einhängepunkt  angegeben wurde, werden bei jedem Systemaufruf, der Daten in
       Dateien  unter  diesem  Einhängepunkt  schreibt,  diese  erst  auf  den  Server  geschrieben,  bevor  der
       Systemaufruf     die    Steuerung    an    den    Benutzerraum    zurückgibt.    Damit    wird    größere
       Datenzwischenspeicherkohärenz   unter   den   Clients   erreicht,    allerdings    unter    signifikanten
       Leitungseinbußen.

       Anwendungen  können  den Schalter »O_SYNC« von open verwenden, um zu erzwingen, dass Schreibanforderungen
       von Anwendungen für bestimmte Dateien sofort an den Server gesandt werden, ohne die  Einhängeoption  sync
       zu verwenden.

   Verwendung von Dateisperren mit NFS
       Das  Protokoll  »Network  Lock  Manager«  ist  ein  separates Seitenbandprotokoll, das zur Verwaltung von
       Dateisperren  in  NFS-Version  3  verwandt  wird.  Um  das  Wiederherstellen  von  Sperren   nach   einem
       Systemneustart  eines Clients oder Servers zu unterstützen, ist ein zweites Seitenbandprotokoll – bekannt
       als »Network Status Manager«-Protokoll –  notwendig.  In  NFS  Version  4  wird  das  Sperren  direkt  im
       Haupt-NFS-Protokoll unterstützt und die NLM- und NSM-Seitenbandprotokolle werden nicht verwandt.

       Meistens  werden  die Dienste NLM und NSM automatisch gestartet und es wird keine spezielle Konfiguration
       benötigt. Konfigurieren Sie alle NFS-Clients mit den vollqualifizierten Rechnernamen, um sicherzustellen,
       dass NFS-Server die Clients finden und sie über Server-Neustarts informieren können.

       NLM  unterstützt  nur  empfohlene  Sperren.  Um  NFS-Dateien  zu  sperren, verwenden Sie fcntl(2) mit den
       Befehlen F_GETLK und F_SETLK. Der NFS-Client wandelt via flock(2) erworbene  Dateisperren  in  empfohlene
       Sperren um.

       Wenn  von  Servern,  die  nicht das NLM-Protokoll unterstützen, oder wenn von einem NFS-Server durch eine
       Firewall, die den NLM-Dienste-Port blockiert, eingehängt wird,  dann  verwenden  Sie  die  Einhängeoption
       nolock.  NLM-Sperren  müssen mit der Option nolock ausgeschaltet werden, wenn /var mit NFS verwandt wird,
       da /var Dateien enthält, die von der NLM-Implementierung unter Linux verwandt werden.

       Es wird auch empfohlen, die Option nolock zu verwenden, um die Leistung von proprietären Anwendungen, die
       auf einem einzelnen Client laufen und extensiv Dateisperren verwenden, zu verbessern.

   Zwischenspeicherfunktionalitäten in NFS Version 4
       Das  Zwischenspeicherverhalten  für  Daten und Metadaten bei Clients der NFS-Version 4 ist ähnlich zu dem
       von  älteren  Versionen.  Allerdings  fügt  NFS  Version  4  zwei   Funktionalitäten   hinzu,   die   das
       Zwischenspeicherverhalten verbessern: Attributänderung und Datei-Delegation.

       Die  Attributänderung  ist  ein  neuer  Teil  der  NFS-Datei-  und -Verzeichnis-Metadaten, die Änderungen
       nachverfolgt. Sie ersetzt die Verwendung von Zeitstempeln der Dateiänderung, um Clients  zu  ermöglichen,
       die  Gültigkeit  der  Inhalte  ihrer  Zwischenspeicher  zu überprüfen. Attributänderungen sind allerdings
       unabhängig von der Zeitstempelauflösung sowohl auf dem Server als auch auf dem Client.

       Eine Datei-Delegation ist ein Vertrag zwischen einem NFS-Version-4-Client und einem Server,  der  es  dem
       Client  erlaubt,  eine Datei temporär so zu behandeln, als ob kein anderer Client darauf zugreifen würde.
       Der Server verspricht dem Client, ihn  zu  benachrichtigen  (mittels  einer  Rückrufanfrage),  falls  ein
       anderer  Client  versucht,  auf die Datei zuzugreifen. Sobald eine Datei dem Client delegiert wurde, kann
       der  Client  aggressiv  die  Daten  und  Metadaten  der  Datei  zwischenspeichern,  ohne  den  Server  zu
       benachrichtigen.

       Datei-Delegationen  gibt  es  in  zwei Varianten: read und write. Eine read-Delegation bedeutet, dass der
       Server den Client über jeden  anderen  Client  informiert,  der  in  die  Datei  schreiben  möchte.  Eine
       write-Delegation bedeutet, dass der Client sowohl über Lese- als auch Schreibzugreifende informiert wird.

       Server   gewähren   Datei-Delegationen,  wenn  eine  Datei  geöffnet  wird  und  können  diese  jederzeit
       zurückfordern, wenn ein anderer Client auf die Datei zugreifen möchte und dies im Widerspruch zu  bereits
       gewährten Delegationen steht. Delegationen von Verzeichnissen werden nicht unterstützt.

       Um Delegations-Rückrufe zu unterstützen, prüft der Server während des ursprünglichen Kontakts des Clients
       mit dem Server den Rückkehrpfad zum Client. Falls der Kontakt mit dem Client nicht aufgebaut werden kann,
       gewährt der Server einfach diesem Client keine Delegationen.

SICHERHEITSBETRACHTUNGEN

       NFS-Server  steuern  den Zugriff auf Dateidaten, sie hängen aber von ihrer RPC-Implementierung ab, um die
       Authentifizierung  von  NFS-Anfragen  bereitzustellen.  Traditionelle  NFS-Zugriffssteuerung   ahmt   die
       Standard-Modusbits-Zugriffssteuerung   nach,   die   von   lokalen   Dateisystemen  bereitgestellt  wird.
       Traditionelle RPC-Authentifizierung verwendet eine Zahl, um jeden Benutzer darzustellen  (gewöhnlich  die
       UID  des Benutzers), eine Zahl, um die Gruppe des Benutzers darzustellen (die GID des Benutzers) und eine
       Menge von bis zu 16 Hilfsgruppennummern, um weitere Gruppen darzustellen,  bei  denen  der  Benutzer  ein
       Mitglied sein könnte.

       Typischerweise  erscheinen  Dateidaten-  und  Benutzerkennungswerte unverschlüsselt (d.h. im Klartext) im
       Netz. Desweiteren verwenden NFS-Version 2 und 3 separate Seitenbandprotokolle zum Einhängen, Sperren  und
       Entsperren  von Dateien und zum Berichten des Systemstatus von Clients und Servern. Diese Hilfsprotokolle
       verwenden keine Authentifizierung.

       NFS-Version 4 kombiniert diese Seitenbandprotokolle mit  dem  Haupt-NFS-Protokoll  und  führt  zusätzlich
       fortschrittlichere Formen der Zugriffssteuerung, Authentifizierung und des Übertragungsdatenschutzes ein.
       Die  NFS-Version-4-Spezifikation  verlangt  starke  Authentifizierung   und   Sicherheitsvarianten,   die
       pro-RPC-Integritätsprüfungen  und  Verschlüsselung  bereitstellen.  Da  NFS  Version 4 die Funktionen der
       Seitenbandprotokolle in das Haupt-NFS-Protokoll integriert, gelten die neuen  Sicherheitsfunktionalitäten
       für alle NFS-Version-4-Aktionen inklusive Einhängen, Dateisperren und so weiter. RPCGSS-Authentifizierung
       kann auch mit NFS-Version 2 und 3 verwandt werden, allerdings schützt es nicht ihre Seitenbandprotokolle.

       Die Einhängeoption sec legt die Sicherheitsvariante fest, die für Aktionen im Auftrag von  Benutzern  auf
       diesem NFS-Einhängepunkt gelten. Die Verwendung von sec=krb5 liefert einen kryptographischen Nachweis der
       Identität in jeder RPC-Anfrage. Dies stellt eine starke Überprüfung der Identität des Benutzers, der  auf
       Daten auf dem Server zugreift, dar. Beachten Sie, dass neben der Hinzunahme dieser Einhängeoption weitere
       Konfiguration  benötigt  wird,  um  Kerberos-Sicherheit  zu  aktivieren.  Lesen  Sie  die   Handbuchseite
       rpc.gssd(8) für weitere Details.

       Zwei   zusätzliche   Varianten   der   Kerberos-Sicherheit  werden  unterstützt:  krb5i  und  krb5p.  Die
       Sicherheitsvariante krb5i stellt  eine  kryptographisch  starke  Garantie  dar,  dass  keine  RPC-Anfrage
       verändert  wurde.  Die  Sicherheitsvariante  krb5p  verschlüsselt  jede  RPC-Anfrage, um Datenoffenlegung
       während der Netzübertragung zu verhindern, allerdings müssen Sie  Leistungseinbußen  erwarten,  wenn  Sie
       Integritätsprüfung  oder  Verschlüsselung  verwenden.  Ähnliche  Unterstützung  für  weitere  Formen  der
       kryptographischen Sicherheit sind ebenfalls verfügbar.

   Dateisystemwechsel in NFS Version 4
       Das NFS-Version-4-Protokoll erlaubt es einem Client, die Sicherheitsvariante neu auszuhandeln,  wenn  der
       Client  in  ein  neues  Dateisystem  auf dem Server wechselt. Die neu ausgehandelte Variante betrifft nur
       Zugriffe auf dem neuen Dateisystem.

       Solche Aushandlungen treten typischerweise auf, wenn ein Client von einem Pseudodateisystem  des  Servers
       in  eines  der  vom  Server  exportierten physischen Dateisysteme wechselt. Diese haben oft restriktivere
       Sicherheitseinstellungen als das Pseudodateisystem.

   NFS-Version-4-Ausleihe
       In NFS Version 4 ist eine Ausleihe (»lease«) eine Periode, in der der  Server  einem  Client  unumkehrbar
       Dateisperren  gewährt.  Sobald  die Ausleihe abläuft, darf der Server diese Sperren zurückziehen. Clients
       erneuern ihre Ausleihe periodisch, um die Zurückziehung von Sperren zu vermeiden.

       Nachdem ein NFS-Version-4-Server neustartet, teilt jeder Client dem Server mit, welche Dateien offen sind
       und welchen Sperrzustand unter seiner Ausleihe vorliegt, bevor die Arbeit fortgefahren werden kann. Falls
       ein Client neu startet, löst der Server alle offenen und Sperrzustände, die mit der Ausleihe des  Clients
       verbunden sind.

       Wenn  eine  Ausleihe  etabliert wird, muss der Client sich daher beim Server identifizieren. Jeder Client
       zeigt  eine  beliebige  Zeichenkette  vor,  um  sich  von   anderen   Clients   zu   unterscheiden.   Der
       Client-Administrator  kann  die Vorgabe-Identitätszeichenkette mit dem Modulparameter nfs4.nfs4_unique_id
       ergänzen, um Kollisionen mit den Identifikationszeichenketten anderer Clients zu vermeiden.

       Ein Client verwendet auch eine eindeutige Sicherheitsvariante  und  -Principal,  wenn  es  eine  Ausleihe
       etabliert.  Falls  zwei  Clients  die  gleiche  Identitätszeichenkette  vorweisen,  kann  ein  Server die
       Client-Principals verwenden, um zwischen beiden zu unterscheiden, und damit auf sichere Weise verhindern,
       dass Clients sich gegenseitig mit ihren Ausleihen in die Quere kommen.

       Der Linux-NFS-Client etabliert eine Ausleihe auf jeden NFS-Version-4-Server. Ausleih-Verwaltungsaktionen,
       wie Ausleih-Erneuerung, werden  nicht  im  Auftrag  einer  bestimmten  Datei,  Sperre,  eines  bestimmten
       Benutzers  oder  Einhängepunkts durchgeführt, sondern für den Client, dem die Ausleihe gehört. Ein Client
       verwendet  eine  konsistente  Identitätszeichenkette,  Sicherheitsvariante  und   Principal   auch   über
       Systemneustarte   hinweg,   um   sicherzustellen,  dass  der  Server  schnell  ausgelaufene  Ausleihstati
       wiedererlangt.

       Wenn auf einem Linux-NFS-Client Kerberos konfiguriert ist  (d.h.  es  eine  /etc/krb5.keytab  auf  diesem
       Client     gibt),     versucht     der    Client,    eine    Kerberos-Sicherheitsvariante    für    seine
       Ausleih-Verwaltungsaktionen zu verwenden. Kerberos bietet sichere  Authentifizierung  jedes  Clients  an.
       Standardmäßig  verwendet  der  Client  für  diesen Zweck die Dienst-Principials host/ oder nfs/ in seiner
       /etc/krb5.keytab, wie dies in rpc.gssd(8) dargestellt ist.

       Falls der  Client  aber  nicht  der  Server  Kerberos  konfiguriert  hat  oder  falls  der  Client  keine
       Schlüsseltabelle  oder  die benötigten Server-Principals hat, verwendet der Client AUTH_SYS und UID 0 für
       die Ausleih-Verwaltung.

   Verwendung nichtprivilegierter Quell-Ports
       NFS-Clients kommunizieren normalerweise über Netz-Sockets mit dem Server. Jedes Ende eines  Sockets  wird
       ein  Port-Wert  zugeordnet. Dieser ist einfach eine Nummer zwischen 1 und 65535, der die Socket-Endpunkte
       auf der gleichen IP-Adresse unterscheidet. Ein Socket ist eindeutig durch  das  Tupel  Transportprotokoll
       (TCP oder UDP), dem Port-Wert und der IP-Adresse beider Endpunkte definiert.

       Der  NFS-Client  kann  jeden  Quell-Port-Wert  für  seine  Sockets auswählen, nimmt aber gewöhnlich einen
       privilegierten Port. Ein privilegierter Port-Wert ist kleiner als 1024. Nur ein Prozess mit  Root-Rechten
       kann einen Socket mit einem privilegierten Quell-Port erstellen.

       Der  genaue Bereich der auswählbaren privilegierten Quell-Ports wird durch ein Sysctl-Paar ausgewählt, um
       gut bekannte Ports zu vermeiden, wie den von SSH verwandten Port. Das bedeutet, dass die Anzahl  der  für
       den  NFS-Client  verfügbaren  Quell-Ports  und damit die Anzahl der Socket-Verbindungen, die gleichzeitig
       verwandt werden können, praktisch auf nur einige Hundert begrenzt ist.

       Wie oben beschrieben, verlässt sich das traditionelle Standard-NFS-Authentifizierungsschema, bekannt  als
       AUTH_SYS,  auf  das  Senden  der  lokalen  UID und GID-Nummern, um Benutzer, die NFS-Anfragen stellen, zu
       identifizieren. Ein NFS-Server nimmt an, dass die UID und  GID-Nummer  in  den  NFS-Anfragen  auf  dieser
       Verbindung  vom  Client-Kernel oder einer anderen lokalen Autorität überprüft wurde, falls die Verbindung
       von einem privilegierten Port kommt. Dieses System ist leicht zu  täuschen,  aber  in  vertrauenswürdigen
       physischen Netzen zwischen vertrauenswürdigen Rechnern ist es vollkommen angemessen.

       Grob   gesprochen   wird  ein  Socket  für  jeden  NFS-Einhängepunkt  verwandt.  Falls  ein  Client  auch
       nichtprivilegierte Quell-Ports verwenden könnte, wäre die Anzahl der  erlaubten  Sockets  und  damit  die
       maximale Anzahl an gleichzeitigen Einhängepunkten viel größer.

       Die  Verwendung  nichtprivilegierter  Quell-Ports  könnte die Server-Sicherheit etwas beeinträchtigen, da
       jeder Benutzer auf AUTH_SYS-Einhängepunkten bei NFS-Anfragen jetzt vorgeben kann, ein beliebiger  anderer
       zu  sein.  Daher  unterstützen  NFS-Server dies standardmäßig nicht. Normalerweise erlauben sie dies über
       eine explizite Export-Option.

       Um gute Sicherheit zu wahren und gleichzeitig so viele Einhängepunkte wie möglich zu erlauben, ist es  am
       besten,  nichtprivilegierte  Ports  nur  zu  erlauben,  falls der Server und der Client beide eine starke
       Authentifizierung wie Kerberos verlangen.

   Einhängen durch eine Firewall
       Eine Firewall könnte zwischen einem NFS-Client und -Server liegen, oder der Client oder der Server könnte
       einige  seiner  eigenen Ports über IP-Filterregeln blockieren. Es ist weiterhin möglich, einen NFS-Server
       durch    eine    Firewall    einzuhängen,     allerdings     könnten     einige     der     automatischen
       Serverendpunktentdeckungsmechanismen  des  Befehls  mount(8)  nicht  funktionieren. Daher müssen Sie dann
       spezifische Endpunktdetails über NFS-Einhängeoptionen bereitstellen.

       NFS-Server betreiben normalerweise einen Portmapper oder einen Rpcbind-Daemon, um  ihre  Diensteendpunkte
       den Clients bekanntzugeben. Clients verwenden den Rpcbind-Daemon, um zu ermitteln:

              Welchen Netzwerk-Port jeder RPC-basierte Dienst verwendet

              Welches Transportprotokoll jeder RPC-basierte Dienst unterstützt

       Der  Rpcbind-Daemon  verwendet  eine  gut bekannte Port-Nummer (111), damit Clients einen Diensteendpunkt
       finden. Obwohl NFS oft eine Standard-Port-Nummer (2049) verwendet, können Hilfsdienste wie der NLM-Dienst
       jede unbenutzte Port-Nummer zufällig auswählen.

       Typische Firewall-Konfigurationen blockieren den gut bekannten Rpcbind-Port. Ohne den Rpcbind-Dienst kann
       der Administrator die Port-Nummer von Diensten mit Bezug zu NFS festlegen, so dass die  Firewall  Zugriff
       auf  bestimmte NFS-Dienste-Ports erlauben kann. Client-Administratoren legen dann die Port-Nummer für den
       Mountd-Dienst mittels der Option mountport des Befehls mount(8) fest. Es kann auch  notwendig  sein,  die
       Verwendung von TCP oder UDP zu erzwingen, falls die Firewall einen dieser Transporte blockiert.

   NFS-Zugriffssteuerlisten
       Solaris  erlaubt  NFS-Version-3-Clients  direkten  Zugriff  auf  die  auf  seinen  lokalen  Dateisystemen
       gespeicherten POSIX-Zugriffsteuerlisten. Dieses proprietäre Seitenbandprotokoll namens NFSACL stellt eine
       umfassendere  Zugriffssteuerung  als  die  Modusbits  bereit.  Linux  implementiert  dieses Protokoll zur
       Kompatibilität mit der Solaris-NFS-Implementierung. Das NFSACL-Protokoll  wurde  allerdings  niemals  ein
       Standardteil der NFS-Version-3-Spezifikation.

       Die  NFS-Version-4-Spezifikation  verlangt  eine  neue  Version  der Zugriffssteuerlisten, die semantisch
       reicher als POSIX ACLs ist. NFS-Version-4-ACLs sind mit den POSIX ACLs nicht voll kompatibel,  daher  ist
       eine  Übersetzung  zwischen  den  beiden  in  Umgebungen,  die  POSIX  ACLs und NFS Version 4 vermischen,
       notwendig.

DIE OPTION REMOUNT

       Generische Einhängeoptionen wie rw und  sync  können  bei  NFS-Einhängepunkten  mit  der  Option  remount
       geändert werden. Siehe mount(8) für weitere Informationen über generische Einhängeoptionen.

       Bis  auf  wenige Ausnahmen können NFS-spezifische Optionen nicht bei einer Neueinhängung geändert werden.
       Beispielsweise kann der unterliegende Transport oder  die  NFS-Version  durch  eine  Neueinhängung  nicht
       geändert werden.

       Das  Neueinhängen auf einem NFS-Dateisystem, das mit der Option noac eingehängt ist, kann unbeabsichtigte
       Konsequenzen haben. Die Option  noac  stellt  eine  Kombination  der  generischen  Option  sync  und  der
       NFS-spezifischen Option actimeo=0 dar.

   Aushängen nach einem erneuten Einhängen
       Für  Einhängepunkte,  die  NFS Version 2 oder 3 verwenden, hängt der NFS-Unterbefehl umount davon ab, die
       ursprüngliche Menge der Einhängeoptionen zu kennen, die zur Ausführung der  MNT-Aktion  verwandt  wurden.
       Diese  Optionen  werden  durch den NFS-Unterbefehl mount auf Platte gespeichert und können durch erneutes
       Einhängen gelöscht werden.

       Um sicherzustellen, dass die gespeicherten  Einhängeoptionen  während  eines  erneuten  Einhängens  nicht
       gelöscht werden, geben Sie während eines erneuten Einhängens entweder das lokale Einhängeverzeichnis oder
       den Rechnernamen und den Exportpfadnamen, aber nicht beide, an. Beispielsweise fügt

               mount -o remount,ro /mnt

       die Einhängeoption ro mit  den  bereits  auf  Platte  gespeicherten,  für  den  unter  /mnt  eingehängten
       NFS-Server zusammen.

DATEIEN

       /etc/fstab     Dateisystemtabelle

       /etc/nfsmount.conf
                      Konfigurationsdatei für NFS-Einhängungen

ANMERKUNGEN

       Vor Version 2.4.7 unterstützte der Linux-NFS-Client NFS über TCP nicht.

       Vor Linux 2.4.20 verwendete der Linux-NFS-Client eine Heuristik, um zu bestimmen, ob zwischengespeicherte
       Dateidaten    noch     gültig     waren,     statt     die     oben     beschriebene,     standardisierte
       »close-to-open«-Zwischenspeicherkohärenzsemantik zu verwenden.

       Beginnend  mit  2.4.22 setzt der Linux-NFS-Client einen Van-Jacobsen-basierten RTT-Abschätzer ein, um die
       Neuübertragungs-Zeitüberschreitungen zu bestimmen, wenn NFS über UDP verwandt wird.

       Vor Version 2.6.0 unterstützte der Linux-NFS-Client die NFS-Version 4 nicht.

       Vor 2.6.8 verwendete der Linux NFS-Client nur synchrone Lese- und Schreibzugriffe, wenn die Einstellungen
       für rsize und wsize kleiner als die Seitengröße des Systems waren.

       Die  Unterstützungen  für  Protokollversionen  des  Linux-Clients  hängen davon ab, ob der Kernel mit den
       Optionen CONFIG_NFS_V2, CONFIG_NFS_V3, CONFIG_NFS_V4, CONFIG_NFS_V4_1 und CONFIG_NFS_V4_2 gebaut wurde.

SIEHE AUCH

       fstab(5), mount(8), umount(8), mount.nfs(5), umount.nfs(5), exports(5),  nfsmount.conf(5),  netconfig(5),
       ipv6(7), nfsd(8), sm-notify(8), rpc.statd(8), rpc.idmapd(8), rpc.gssd(8), rpc.svcgssd(8), kerberos(1)

       RFC 768 für die UDP-Spezifikation
       RFC 793 für die TCP-Spezifikation
       RFC 1813 für die NFS-Version-3-Spezifikation
       RFC 1832 für die XDR-Spezifikation
       RFC 1833 für die RPC-Bind-Spezifikation
       RFC 2203 für die RPCSEC-GSS-API-Protokoll-Spezifikation
       RFC 7530 für die NFS-version-4.0-Spezifikation
       RFC 5661 für die Spezifikation der NFS-Version 4.1.
       RFC 7862 für die NFS-Version-4.2-Spezifikation

ÜBERSETZUNG

       Die  deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von René Tschirley <gremlin@cs.tu-berlin.de>, Martin
       Schulze <joey@infodrom.org>, Jochen Hein <jochen@jochen.org>, Chris Leick <c.leick@vollbio.de> und  Helge
       Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese  Übersetzung  ist  Freie  Dokumentation;  lesen  Sie  die  GNU  General  Public  License  Version 3
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       HAFTUNG übernommen.

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                                                 9. Oktober 2012                                          NFS(5)