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BEZEICHNUNG

       portablectl - Portierbare Diesteabbilder anhängen, abhängen oder untersuchen

ÜBERSICHT

       portablectl [OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]

BESCHREIBUNG

       portablectl kann zum Anhängen, Abhängen und Untersuchen von portablen Diensteabbildern verwandt werden.
       Es ist primär eine Befehlsschnittstelle zu systemd-portabled.service(8).

       Portierbare Diensteabbilder enthalten einen Dateisystembaum eines Betriebssystems zusammen mit
       systemd(1)-Unit-Dateiinformationen. Ein Diensteabbild kann an das lokale System »angehängt« sein. Falls
       angehängt, wird eine Gruppe von Unit-Dateien von dem Abbild zum Rechner kopiert und mit der Zuweisung
       RootDirectory= oder RootImage= erweitert (im Falle von Dienste-Units), die auf die Abbild-Datei oder das
       Abbild-Verzeichnis zeigen. Damit ist sichergestellt, dass die Dienste innerhalb des Dateisystemkontextes
       des Abbildes ausgeführt werden.

       Portierbare Diensteabbilder stellen eine effiziente Art dar, mehrere zusammengehörige Dienste und andere
       Units zu bündeln und sie als ganzes zwischen Maschinen zu übertragen. Wenn diese Abbilder an das lokale
       System angebunden werden, können die enthaltenen Units größtenteils wie reguläre, vom System
       bereitgestellte Units ausgeführt werden, abhängig von der ausgewählten Konfiguration entweder mit
       kompletten Privilegien oder innerhalb einer strengen Sandbox-Umgebung. Für weitere Details siehe die
       Portable-Dienste[1].

       Portierbare Diensteabbilder können von folgendem Typ sein:

       •   Verzeichnisbäume, die ein Betriebssystem enthalten, einschließlich der Verzeichnisse auf oberster
           Ebene wie /usr/, /etc/ usw.

       •   Btrfs-Teildatenträger, die Betriebssystembäume enthalten, ähnlich zu normalen Verzeichnisbäumen.

       •   Binäre »rohe« Plattenabbilder, die eine MBR- oder GPT-Partitionstabelle und
           Linux-Dateisystempartitionen enthalten. (Dies müssen reguläre Dateien mit der Endung .raw sein.)

BEFEHLE

       Die folgenden Befehle werden verstanden:

       list
           Listet verfügbare portierbare Diensteabbilder auf. Dies listet alle in dem (nachfolgend
           beschriebenen) Suchpfad für portierbare Diensteabbilder gefundenen portierbaren Diensteabbilder auf,
           zusammen mit kurzen Metadaten- und Zustandsinformationen. Beachten Sie, dass viele der nachfolgenden
           Befehle auf Abbilder innerhalb und außerhalb der Suchpfade agieren können. Dieser Befehl ist deshalb
           hauptsächlich eine Bequemlichkeitsoption, die Befehle sind im Allgemeinen nicht darauf beschränkt,
           was diese Liste zeigt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       attach ABBILD [PRÄFIX…]
           Hängt ein portierbares Diensteabbild an das System an. Erwartet als erstes Argument einen
           Dateisystempfad zu dem portierbaren Diensteabbild oder dem Verzeichnis. Falls der angegebene Pfad
           keinen Schrägstrich (»/«) enthält, wird dies als Abbilddateiname aufgefasst, nach dem in den
           (nachfolgend beschriebenen) Suchpfaden für portierbare Diensteabbilder gesucht wird. Um auf eine
           Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis zu verweisen, stellen Sie dem Dateinamen »./« voran, um diese
           Suchpfadlogik zu vermeiden.

           Wenn ein portierbarer Dienst angehängt wird, erfolgen vier Aktionen:

            1. Alle Unit-Dateien der Typen .service, .socket, .target, .timer und .path, die auf das angegebene
               Unit-Dateinamenpräfix passen, werden vom Abbild in das Verzeichnis /etc/systemd/system.attached/
               (oder /run/systemd/system.attached/, abhängig davon, ob --runtime angegeben wurde, siehe unten)
               kopiert. Dieses Verzeichnis ist Teil des eingebauten Unit-Suchpfades für den
               Systemdiensteverwalter.

            2. Für Unit-Dateien vom Typ .service wird eine Ergänzungsdatei zu diesen Kopien hinzugefügt, die
               RootDirectory=- oder RootImage=-Einstellungen hinzufügt (siehe systemd.unit(5) für Details), um
               sicherzustellen, dass diese Dienste innerhalb des Dateisystems des ursprünglichen portierbaren
               Diensteabbildes ausgeführt werden.

            3. Es wird eine zweite Ergänzungsdatei erstellt: die »Profil«-Ergänzung, die zusätzliche
               Sicherheitseinstellungen (und andere Einstellungen) enthalten kann. Standardmäßig sind eine Reihe
               von Profilen verfügbar, aber der Administrator kann auch seine eigenen definieren. Mehr
               Informationen nachfolgend.

            4. Falls die portierbare Diensteabbilddatei noch nicht im (nachfolgend beschriebenen) Suchpfad ist,
               wird darauf in /etc/portables/ oder /run/portables/ ein symbolischer Link erstellt, damit die
               Aufnahme sichergestellt ist.

           Standardmäßig werden alle Unit-Dateien, deren Namen mit einem aus der Abbilddatei erstellten Präfix
           beginnen, rauskopiert. Das Präfix wird konkret aus dem Abbildnamen bestimmt, wobei jede Endung wie
           ».raw« entfernt wird und der Name beim ersten Auftreten eines Unterstrichs (»_«) abgeschnitten wird,
           falls einer vorhanden ist. Die Unterstrich-Logik soll der Versionierung dienen, so dass eine
           Abbilddatei »foobar_47.11.raw« zu einer Unit-Datei, die auf das Präfix »foobar« passt, führt. Dieses
           Präfix wird dann mit allen Unit-Dateien, die im Abbild in den gewöhnlichen Verzeichnissen enthalten
           sind, verglichen, aber nur Unit-Dateinamen, bei denen auf das Präfix »-«, ».« oder »@« folgen, werden
           betrachtet. Beispiel: Falls eine portierbare Diensteabbilddatei den Namen »foobar_47.11.raw« trägt,
           dann werden standardmäßig alle seine Unit-Dateien mit Namen wie foobar-quux-waldi.service,
           foobar.service or foobar@.service in Betracht gezogen. Es ist möglich, das Vergleichspräfix außer
           Kraft zu setzen: alle Zeichenketten, die auf der Befehlszeile nach dem Abbildnamen aufgeführt sind,
           werden als Präfix betrachtet und setzen damit die implizite Logik außer Kraft, bei der das Präfix aus
           dem Abbilddateinamen abgeleitet wird.

           Standardmäßig wird die Konfiguration des Diensteverwalters neugestartet, nachdem die Unit-Dateien
           angehängt wurden, außer --no-reload ist angegeben (siehe unteunten). Dies stellt sicher, dass die
           neuen Units, die dem Diensteverwalter zur Verfügung gestellt wurden, von diesem auch gesehen werden.

           Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die portierbaren Dienste sofort gestartet
           (blockieren, außer --no-block wurde übergeben) und/oder aktiviert, nachdem das Abbild angehängt
           wurde.

           Anstelle des Abbildpfades kann ein versioniertes Verzeichnis ».v/« angegeben werden, siehe
           systemd.v(7) zu Details.

           Anstelle des Verzeichnispfades kann ein versioniertes Verzeichnis ».v/« angegeben werden, siehe
           systemd.v(7) zu Details.

           Hinzugefügt in Version 239.

       detach ABBILD [PRÄFIX…]
           Hängt ein portierbares Diensteabbild vom Rechner ab. Dies macht die von dem oben beschriebenen Befehl
           attach vorgenommenen Aktionen rückgängig und entfernt die Unit-Datei-Kopien, Ergänzungen und
           Abbild-Symlinks wieder. Dieser Befehl erwartet einen Abbilddateinamen oder -pfad als Parameter.
           Beachten Sie, dass bei der reinen Angabe eines Pfades nur die letzte Komponente davon (d.h. die Datei
           oder der Verzeichnisname selbst, nicht der Pfad dahin) zum Finden von passenden Unit-Dateien verwandt
           wird. Dies ist eine Bequemlichkeitsfunktion, um alle Argumente, die an attach übergeben wurden, auch
           bei detach zu verwenden.

           Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die portierbaren Dienste sofort gestoppt
           (blockierende Aktion) und/oder deaktiviert, bevor das Abbild abgehängt wird. Präfix(e) werden auch
           für den Fall akzeptiert, dass die Unit-Namen nicht auf die Abbildnamen (siehe die Beschreibung bei
           attach) passen.

           Hinzugefügt in Version 239.

       reattach ABBILD [PRÄFIX…]
           Hängt ein bestehendes portierbares Diensteabbild vom Rechner ab und hängt es sofort wieder an. Dies
           ist nützlich, falls das Abbild ersetzt wurde. Während des Vorgangs werden ausgeführte Units nicht
           gestoppt. Teilweiser Vergleich wird unterstützt, um verschiedene Versionen im Abbildnamen zu
           erlauben: nur der Teil vor dem ersten »_«-Zeichen wird verglichen. Falls das neue Abbild nicht
           existiert, wird das bestehende nicht abgehängt. Die Parameter folgen der gleichen Syntax wie beim
           Befehl attach.

           Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die portierbaren Dienste sofort gestoppt,
           falls sie entfernt werden und/oder aktiviert, falls sie hinzugefügt werden, oder neugestartet, falls
           sie aktualisiert werden. Präfix(e) werden auch akzeptiert, wie im Fall attach.

           Hinzugefügt in Version 248.

       inspect ABBILD [PRÄFIX…]
           Extrahiert die verschiedenen Metadaten aus einem portierbaren Diensteabbild und zeigt sie dem
           Aufrufenden. Es werden insbesondere die Datei os-release(5) des Abbildes sowie alle passenden
           Unit-Dateien angezeigt. Standardmäßig wird eine kurze Zusammenfassung der relevantesten Metadaten in
           Kombination mit einer Liste der passenden Unit-Dateien (d.h. der Unit-Dateien, die attach im System
           installieren würde) angezeigt. Falls mit --cat (siehe oben) kombiniert, werden die Daten aus
           »os-release« und die Unit-Dateien unverändert angezeigt. Dieser Befehl ist nützlich, um zu bestimmen,
           ob das Abbild sich als portierbares Diensteabbild eignet und welche Unit-Dateien enthalten sind. Der
           Befehl erwartet einen Pfad zu dem Abbild als Parameter, optional von einer Liste von zu betrachtenden
           Unit-Dateipräfixen gefolgt, ähnlich wie beim oben beschriebenen Befehl attach.

           Hinzugefügt in Version 239.

       is-attached ABBILD
           Bestimmt, ob das angegebene Abbild derzeit angehängt ist oder nicht. Dies zeigt einen kurzen
           Zustandskennzeichner für das Abbild, außer es wurde mit dem Schalter --quiet kombiniert. Konkret:

           Tabelle 1. Abbildanhängezustände
           ┌─────────────────┬───────────────────────────────────────┐
           │ZustandBeschreibung                          │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │detached         │ Das Abbild ist derzeit nicht          │
           │                 │ angehängt.                            │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │attached         │ Das Abbild ist derzeit angehängt,     │
           │                 │ d.h. seine Unit-Dateien wurden dem    │
           │                 │ System zur Verfügung gestellt.        │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │attached-runtime │ Wie attached, aber die Unit-Dateien   │
           │                 │ wurden nur vorübergehend verfügbar    │
           │                 │ gemacht, d.h. der Befehl attach wurde │
           │                 │ mit der Option --runtime aufgerufen.  │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │enabled          │ Das Abbild ist derzeit angehängt und  │
           │                 │ mindestens eine ihr zugeordnete       │
           │                 │ Unit-Datei wurde aktiviert.           │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │enabled-runtime  │ Wie enabled, aber die Unit-Dateien    │
           │                 │ wurden nur vorübergehend verfügbar    │
           │                 │ gemacht, d.h. der Befehl attach wurde │
           │                 │ mit der Option --runtime aufgerufen.  │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │running          │ Das Abbild ist derzeit angehängt und  │
           │                 │ mindestens eine ihr zugeordnete       │
           │                 │ Unit-Datei wird ausgeführt.           │
           ├─────────────────┼───────────────────────────────────────┤
           │running-runtime  │ Das Abbild ist derzeit vorübergehend  │
           │                 │ angehängt und mindestens eine ihr     │
           │                 │ zugeordnete Unit-Datei wird           │
           │                 │ ausgeführt.                           │
           └─────────────────┴───────────────────────────────────────┘
           Hinzugefügt in Version 239.

       read-only ABBILD [LOGISCH]
           Markiert ein portierbares Diensteabbild nur-lesbar oder hebt dies auf. Akzeptiert einen Abbild-Namen
           als Argument, gefolgt von einem logischen Wert. Falls der logische Wert fehlt, wird positiv
           impliziert, d.h. das Abbild als nur-lesbar markiert.

           Hinzugefügt in Version 239.

       remove ABBILD…
           Entfernt eines oder mehrere portierbare Dienste-Abbilder. Beachten Sie, dass dieser Befehl nur den
           angegebenen Abbildpfad selbst entfernt. Ist dieser ein symbolischer Link, dann wird der Link entfernt
           und nicht das Abbild, auf den er zeigt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       set-limit [ABBILD] BYTES
           Setzt die maximale Anzahl in Byte, auf die ein bestimmtes portables Diensteabbild oder alle Abbilder
           auf der Platte anwachsen dürfen (Plattenkontingent). Akzeptiert einen oder zwei Parameter. Der erste,
           optionale Parameter bezieht sich auf den Namen des portablen Diensteabbilds. Falls angegeben, wird
           die Größenbegrenzung des angegebenen Abbildes geändert. Falls er fehlt, wird die
           Gesamtgrößenbeschränkung für die Summe aller lokal gespeicherten Abbilder geändert. Das abschließende
           Argument gibt die Größenbeschränkung in Byte an. Dabei können die üblichen Einheiten K, M, G, T
           angehängt werden. Falls die Größenbegrenzung deaktiviert werden soll, verwenden Sie »-« als Größe.

           Beachten Sie, dass die Abbild-bezogenen Größenbeschränkungen nur auf Btrfs-Dateisystemen unterstützt
           werden. Auch können, abhängig von der Einstellung BindPaths= in der portierbaren Dienste-Unit-Datei,
           Verzeichnisse während der Laufzeit in der Abbild-Umgebung sichtbar werden, die von dieser
           Einschränkung nicht betroffen sind, da nur das Abbild selbst gegenüber der Beschränkung betrachtet
           wird.

           Hinzugefügt in Version 239.

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       -q, --quiet
           Unterdrückt bei der Ausführung zusätzliche informative Ausgaben.

           Hinzugefügt in Version 239.

       -p PROFIL, --profile=PROFIL
           Wählt beim Anhängen eines Abbilds das zu verwendende Profil. Standardmäßig wird das Profil »default«
           verwandt. Details zu Profilen werden nachfolgend beschrieben.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --copy=
           Wählt beim Anhängen eines Abbildes aus, ob Kopieren oder Anlegen von Symlinks zur Installation von
           Dateien im System bevorzugt wird. Akzeptiert entweder »copy« (Dateien werden kopiert), »symlink« (um
           das Anlegen von Symlinks zu bevorzugen), »auto« für einen Zwischenmodus, bei dem für
           Sicherheitsprofilergänzungsdateien und Abbilder Symlinks angelegt und Unit-Dateien kopiert werden
           oder »mixed« (seit v256), bei dem für Sicherheitsprofilergänzungsdateien Symlinks angelegt und
           Abbilder und Unit-Dateien kopiert werden. Beachten Sie, dass diese Option nur eine Präferenz
           ausdrückt: Falls symbolische Links nicht erstellt werden können, beispielsweise wenn das Abbild, auf
           dem agiert wird, ein rohes Plattenabbild ist und daher vom System aus nicht direkt auf dessen
           Dateisystem referenziert werden kann, wird bedingungslos kopiert.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --runtime
           Wenn angegeben, legt die Unit und Ergänzungsdateien in /run/systemd/system.attached/ statt in
           /etc/systemd/system.attached/ ab. Mit dieser Option angehängte Abbilder bleiben daher nur bis zum
           nächsten Systemneustart angehängt, während sie ansonsten dauerhaft angehängt bleiben.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --no-reload
           Lädt den Diensteverwalter nach An- oder Abhängen eines portierbaren Diensteabbildes nicht neu.
           Normalerweise wird der Diensteverwalter neu geladen, um sicherzustellen, dass er hinzugefügte oder
           entfernte Unit-Dateien bemerkt.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --cat
           Zeigt bei der Untersuchung portabler Diensteabbilder die (unverarbeiteten) Inhalte der von diesem
           Abbild hereingezogenen Metadaten statt einer kurzen Zusammenfassung an. Dies wird insbesondere das
           os-release(5) und die Unit-Datei-Inhalte des Abbildes anzeigen.

           Hinzugefügt in Version 239.

       --enable
           Aktiviert/Deaktiviert den portierbaren Dienst nach dem An-/Abhängen sofort.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --now
           Startet/Stoppt/Neustartet den portierbaren Dienst sofort nach dem Anhängen/vor dem Abhängen/nach dem
           Upgrade.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --no-block
           Blockiert beim Warten auf den Abschluss einer Anhängung mit --now nicht.

           Hinzugefügt in Version 245.

       --clean
           Beim Abhängen sicherstellen, dass die Konfiguration, der Zustand, die Protokolle, der
           Zwischenspeicher und die Laufzeitdatenverzeichnisse von dem portierbaren Dienst aus dem Hauptsystem
           entfernt werden.

           Hinzugefügt in Version 256.

       --extension=PFAD
           Fügt ein zusätzlichen Abbild-PFAD als Überlagerung oberhalb von ABBILD beim Anhängen/Abhängen hinzu.
           Dieses Argument kann mehrfach angegeben werden, wodurch dann die Reihenfolge, in der Abbilder
           abgelegt werden, den in systemd.exec(5) für die Direktive ExtensionImages= und der für die Werkzeuge
           systemd-sysext(8) und systemd-confext(8) festgelegten Regeln folgt. Die Abbilder müssen eine Datei
           extension-release mit Metadaten enthalten, die zu dem passen, was in der os-release von ABBILD
           definiert ist. Siehe os-release(5). Abbilder können Block-Abbilder, Btrfs-Teildatenträger oder
           Verzeichnisse sein. Für weitere Informationen über portierbare Dienste mit Erweiterungen siehe den
           Abschnitt über »Extension Images« in der Portable-Dienste[1].

           Beachten Sie, dass die gleichen Erweiterungen, in der gleichen Reihenfolge, bei Anhängen und Abhängen
           angegeben werden müssen.

           Anstelle des Abbildpfades kann ein versioniertes Verzeichnis ».v/« angegeben werden, siehe
           systemd.v(7) zu Details.

           Anstelle des Verzeichnispfades kann ein versioniertes Verzeichnis ».v/« angegeben werden, siehe
           systemd.v(7) zu Details.

           Hinzugefügt in Version 249.

       --force
           Sicherheitsüberprüfung überspringen und Abbilder an- oder abhängen (mit Erweiterungen), ohne zuerst
           sicherzustellen, dass die Units nicht laufen. Es wird nicht darauf bestanden, dass die Datei
           extension-release.NAME im Erweiterungsabbild auf den Dateinamen des Abbildes passt.

           Hinzugefügt in Version 252.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und
           Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf optional
           ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch »:« und dann ein Container-Name, abgetrennt
           durch »/«, folgen, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen Rechner verbunden
           wird. Dies verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu
           kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden. Setzen Sie
           IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem
           verbunden werden soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt durch ein »@«-Zeichen, als
           der verbunden werden soll, vorangestellt werden. Falls die besondere Zeichenkette ».host« anstelle
           des Container-Names verwandt wird, wird eine Verbindung zu dem lokalen System aufgebaut (das ist
           nützlich, um sich zu dem Benutzerbus eines bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user
           --machine=lennart@.host«. Falls die »@«-Syntax nicht verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer
           »root« vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder die linke oder die rechte Seite
           fortgelassen werden (aber nicht beide). In diesem Fall wird der lokale Benutzername und ».host«
           angenommen.

       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       --no-legend
           Gibt die Legende nicht aus, d.h. die Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.

       --no-ask-password
           Befragt den Benutzer nicht für Authentifizierung für privilegierte Aktionen.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

DATEIEN UND VERZEICHNISSE

       Portierbare Dienste-Abbilder werden bevorzugt in /var/lib/portables/ gespeichert, werden aber auch in
       /etc/portables/, /run/systemd/portables/, /usr/local/lib/portables/ und /usr/lib/portables/ gesucht. Es
       wird empfohlen, Abbild-Dateien nicht direkt in /etc/portables/ oder /run/systemd/portables/ abzulegen (da
       diese im Allgemeinen nicht zum Speichern großer oder nichttextueller Daten geeignet sind), sondern diese
       Verzeichnisse nur zum Verlinken von Abbildern, die sich woanders befinden, in den Suchpfad zu verwenden.

       Wenn ein portierbares Dienste-Abbild angehängt wird, werden passende Unit-Dateien auf den Rechner in die
       Verzeichnisse /etc/systemd/system.attached/ und /run/systemd/system.attached/ kopiert. Beim Abhängen des
       Abbildes werden die Unit-Dateien aus diesen Verzeichnissen wieder entfernt.

PROFILE

       Wird ein portierbares Dienste-Abbild angehängt, wird eine »Profil«-Ergänzung hereingelinkt, die zur
       Erzwingung zusätzlicher lokaler Sicherheitsbeschränkungen (und weiterer) verwandt werden kann.
       Standardmäßig sind vier Profilergänzungen definiert und werden in /usr/lib/systemd/portable/profile/
       ausgeliefert. Zusätzlich können lokale Profile definiert werden, indem diese in
       /etc/systemd/portable/profile/ abgelegt werden. Die Standardprofile sind:

       Tabelle 2. Profile
       ┌──────────┬───────────────────────────────────────┐
       │NameBeschreibung                          │
       ├──────────┼───────────────────────────────────────┤
       │default   │ Dies ist das Standard-Profil, falls   │
       │          │ nicht mit --profile= ein anderer      │
       │          │ Profilname gesetzt ist (siehe oben).  │
       │          │ Es ist recht einschränkend, sollte    │
       │          │ aber für typische, nicht              │
       │          │ privilegierte Systemarbeiten geeignet │
       │          │ sein. Dazu gehören Schreibzugriff auf │
       │          │ das Protokollierungsrahmenwerk sowie  │
       │          │ IPC-Zugriff auf das D-Bus-System.     │
       ├──────────┼───────────────────────────────────────┤
       │nonetwork │ Sehr ähnlich zu »default«, aber       │
       │          │ Netzwerk ist für alle Dienste des     │
       │          │ portablen Dienste-Abbilds             │
       │          │ abgeschaltet.                         │
       ├──────────┼───────────────────────────────────────┤
       │strict    │ Ein Profil mit sehr strengen          │
       │          │ Einstellungen. Dieses Profil schließt │
       │          │ IPC- (D-Bus) und Netzwerkzugriff aus. │
       ├──────────┼───────────────────────────────────────┤
       │trusted   │ Ein Profil mit sehr entspannten       │
       │          │ Einstellungen. In diesem Profil       │
       │          │ laufen die Dienste mit vollen         │
       │          │ Privilegien.                          │
       └──────────┴───────────────────────────────────────┘

       Für Details über diese Profile und ihre Auswirkungen schauen Sie bitte auf ihre genauen Definitionen,
       z.B. /usr/lib/systemd/portable/profile/default/service.conf und ähnliche.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe für ausgegebene Meldungen (Meldungen mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Akzeptiert eine Kommata-getrennte
           Liste von Werten. Ein Wert kann einer der folgenden sein (in Reihenfolge absteigender Bedeutung):
           emerg, alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7. Siehe
           syslog(3) für weitere Informationen. Jedem Wert kann optional eine Zeichenkette aus console, syslog,
           kmsg oder journal gefolgt von einem Doppelpunkt vorangestellt werden, um die maximale
           Protokollierstufe für dieses spezielle Protokollierziel zu setzen (d.h.
           SYSTEMD_LOG_LEVEL=debug,console:info legt fest, dass auf der Stufe »debug« protokolliert werden soll,
           außer beim Protokollieren auf die Konsole, die auf Stufe »info« erfolgen soll). Beachten Sie, dass
           die globale maximale Protokollierstufe Priorität gegenüber jeder zielbezogenen maximalen
           Protokollierstufe hat.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls true, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
           eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden,
           da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
           Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel
           vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig
           Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls true, wird den Protokollnachrichten ein Dateiname und eine Zeilenummer in
           dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt
           ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls true, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID)
           vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadaten an Journal-Einträge angehängt wird. Die
           Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
           console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung«
           voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren),
           journal (in das Journal protokollieren), journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
           verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_LOG_RATELIMIT_KMSG
           Ob Kmsg ratenlimitiert werden soll oder nicht. Akzeptiert einen logischen Wert. Standardmäßig »true«.
           Falls deaktiviert, wird Systemd die nach Kmsg geschriebenen Meldungen nicht ratenlimitieren.

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
           Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter Implementierungen
           von Textanzeigeprogrammen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis eines
           gefunden wird. Falls keine Implementierung eines Textanzeigeprogramms gefunden wird, wird keines
           aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

           Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird $SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER)
           ohne Rückmeldung ignoriert.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um
               less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
               setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
               ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
               gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
               die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
               Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung;
               insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESS keine Auswirkungen auf die
           Ausführung von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal
           als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

           Beachten Sie, dass das Setzen der regulären Umgebungsvariablen $LESSCHARSET keine Auswirkungen auf
           die Ausführungen von less(1) durch systemd(1)-Werkzeuge hat.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn true, wird der »sichere« Modus des Textanzeigeprogramms
           verwandt, falls false, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt
           ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem
           Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Textanzeigeprogramms gesetzt und das Textanzeigeprogramm muss
           Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess
           starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Textanzeigeprogramme, bei
           denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit
           implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder
           pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
           interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Textanzeigeprogramm kann
           wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch
           Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige
           Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die
           Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein, stattdessen
           das Textanzeigeprogramm komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn true, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in
           ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable
           eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die
           grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM
           und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu
           setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
           unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd
           basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-sysext(8), org.freedesktop.portable1(5), systemd-portabled.service(8), importctl(1)

ANMERKUNGEN

        1. Portable Dienste
           https://systemd.io/PORTABLE_SERVICES

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
       ⟨https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html⟩ oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE
       HAFTUNG übernommen.

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       Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.