plucky (5) systemd.mount.5.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd.mount - Einhänge-Unit-Konfiguration

ÜBERSICHT

       mount.mount

BESCHREIBUNG

       Eine Unit-Konfigurationsdatei, deren Name in ».mount« endet, kodiert Informationen über einen durch
       Systemd gesteuerten und überwachten Dateisystemeinhängepunkt.

       Diese Handbuchseite führt die für diesen Unit-Typ spezifischen Konfigurationsoptionen auf. Siehe
       systemd.unit(5) für die gemeinsamen Optionen aller Unit-Konfigurationsdateien. Die gemeinsamen
       Konfigurationseinträge werden in den generischen Abschnitten »[Unit]« und »[Install]« konfiguriert. Die
       Einhänge-spezifischen Konfigurationsoptionen werden in dem Abschnitt »[Mount]« konfiguriert.

       Zusätzliche Optionen sind in systemd.exec(5), das die Ausführungsumgebung, in der das Programm mount(8)
       ausgeführt wird und in systemd.kill(5), das die Art der Beendigung des Prozesses definiert und in
       systemd.resource-control(5), das die Ressourcensteuerungseinstellungen für die Prozesse des Dienstes
       konfiguriert, aufgeführt.

       Beachten Sie, dass die Optionen User= und Group= für Einhänge-Units nicht nützlich sind. Systemd übergibt
       zwei Parameter an mount(8): den Wert von What= und Where=. Beim Aufruf auf diese Art liest mount(8) keine
       Optionen aus /etc/fstab und muss als UID 0 ausgeführt werden.

       Einhänge-Units müssen nach dem Einhängepunkt, den sie steuern, benannt sein. Beispiel: Der Einhängepunkt
       /home/lennart muss in einer Unit-Datei home-lennart.mount konfiguriert werden. Für Details über die
       Maskierungslogik, die zur Umwandlung von Dateisystempfaden in einen Unit-Namen verwandt wird, siehe
       systemd.unit(5). Beachten Sie, dass für Einhänge-Units keine Vorlagen benutzt werden können und dass es
       auch nicht möglich ist, mehrere Namen zu einer Einhänge-Unit hinzuzufügen, indem auf sie Symlinks zu
       ihrer Unit-Datei erstellt werden.

       Optional kann eine Einhänge-Unit von einer Automount-Unit begleitet werden, um bedarfsgesteuertes oder
       paralleles Einhängen zu ermöglichen. Siehe systemd.automount(5).

       Zur Laufzeit (unabhängig von Unit-Dateien oder /etc/fstab) erstellte Einhängepunkte werden von Systemd
       überwacht und werden wie andere Einhänge-Units in Systemd auftauchen. Siehe die Beschreibung von
       /proc/self/mountinfo in proc(5).

       Einige Dateisysteme verfügen über besondere Semantiken wie API-Dateisysteme für
       Kernel-zu-Anwendungsebene- und Anwendungsebene-zu-Anwendungsebene-Schnittstellen. Einige können nicht
       über Einhänge-Units geändert werden und können nicht deaktiviert werden. Für eine längere Diskussion
       siehe API-Dateisysteme[1].

       Der Befehl systemd-mount(1) erlaubt von der Befehlszeile die dynamische und flüchtige Erstellung der
       .mount- und .automount-Units.

AUTOMATISCHE ABHÄNGIGKEITEN

   Implizite Abhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden implizit hinzugefügt:

       •   Falls eine Einhänge-Unit unterhalb einer anderen Einhänge-Unit in der Dateisystemhierarchie ist,
           werden sowohl eine Bedingungsabhängigkeit als auch eine Ordnungsabhängigkeit zwischen beiden Units
           automatisch erstellt.

       •   Durch Blockgeräte hinterlegte Dateisysteme erhalten automatische Abhängigkeiten vom Typ Requires=,
           StopPropagatedFrom= und After= von der Geräte-Unit, die das Blockgerät kapselt (siehe
           x-systemd.device-bound= zu Details).

       •   Falls traditionelle Dateisystemquota für einen Einhängepunkt aktiviert ist, werden automatisch
           Abhängigkeiten Wants= und Before= von systemd-quotacheck.service und quotaon.service hinzugefügt.

       •   Zusätzliche implizite Abhängigkeiten als Ergebnis der Ausführung und der gemäß systemd.exec(5) und
           systemd.resource-control(5) dokumentierten Ressourcen-Steuerungsparameter können hinzugefügt werden.

   Standardabhängigkeiten
       Die folgenden Abhängigkeiten werden hinzugefügt, es sei denn, DefaultDependencies=no ist gesetzt:

       •   Alle Einhänge-Units erlangen automatische Before= und Conflicts= von umount.target, um während des
           Herunterfahren des Systems beendet zu werden.

       •   Einhänge-Units, die sich auf lokale Dateisysteme beziehen, erhalten automatisch eine Abhängigkeit
           After= von local-fs-pre.target und, sofern nicht eine oder mehrere der Einhänge-Option nofail,
           x-systemd.wanted-by= und x-systemd.required-by= gesetzt sind, eine Abhängigkeit Before= von
           local-fs.target. Nachfolgend finden Sie detailliertere Informationen.

           Zusätzlich wird eine Abhängigkeit After= auf swap.target hinzugefügt, wenn der Dateisystemtyp »tmpfs«
           ist.

       •   Netzwerk-Einhänge-Units erlangen automatisch After=-Abhängigkeiten von remote-fs-pre.target,
           network.target sowie After=- und Wants=-Abhängigkeiten von network-online.target und, sofern eine
           oder mehrere der Optionen nofail, x-systemd.wanted-by= und x-systemd.required-by= nicht gesetzt sind,
           eine Abhängigkeit Before= von remote-fs.target.

       Einhänge-Units, die sich auf lokale und Netzwerk-Dateisysteme beziehen, werden durch ihre
       Dateisystemspezifikation unterschieden. In einigen Fällen reicht dies nicht aus (beispielsweise für
       Netzwerkblockgeräte-basierende Einhängungen, wie iSCSI). In diesem Fällen kann _netdev zu der
       Einhängeoptionszeichenkette der Unit hinzugefügt werden, wodurch Systemd gezwungen wird, diese
       Einhänge-Unit als Netzwerk-Einhängung zu betrachten.

FSTAB

       Einhänge-Units können entweder über Unit-Dateien oder mittels /etc/fstab (siehe fstab(5) für Details)
       konfiguriert werden. In /etc/fstab aufgeführte Einhängungen werden beim Systemstart oder wenn die
       Konfiguration des Systemverwalters neu gestartet wird dynamisch in native Units umgewandelt. Im
       Allgemeinen ist die Konfiguration der Einhängepunkte durch /etc/fstab der bevorzugte Ansatz, um
       Einhängungen durch Menschen zu verwalten. Für Werkzeuge sollte das Schreiben von Einhänge-Units gegenüber
       der Bearbeitung von /etc/fstab bevorzugt werden. Siehe systemd-fstab-generator(8) für Details über die
       Umwandlung von /etc/fstab in Einhänge-Units.

       Die in nfs(5) dokumentierte NFS-Einhängeoption bg für Hintergrundeinhängungen wird durch
       systemd-fstab-generator erkannt und die Optionen werden umgewandelt, so dass Systemd die
       Auftragssteuerungskonsequenzen dieser Option erfüllt. Insbesondere agiert systemd-fstab-generator als ob
       »x-systemd .mount-timeout=infinity,retry=10000« der Optionsliste vorangestellt und »fg,nofail« ihr
       angehängt worden wäre. Abhängig von den bestimmten Anforderungen kann es geeignet sein, einige dieser
       Optionen explizit bereitzustellen oder statt von »bg« von der unten beschriebenen Option
       »x-systemd.automount« Gebrauch zu machen.

       Beim Lesen von /etc/fstab werden ein paar besondere Einhängeoptionen durch Systemd verstanden, die
       beeinflussen, wie für Einhängepunkte Abhängigkeiten erstellt werden. Systemd wird Abhängigkeiten vom Typ
       Wants= oder Requires= (siehe die Option nofail unten) von entweder local-fs.target oder remote-fs.target
       erstellen, abhängig davon, ob das Dateisystem lokal oder fern ist.

       x-systemd.requires=
           Konfiguriert eine Abhängigkeit Requires= und After= zwischen der erstellten Einhänge-Unit und einer
           anderen Systemd-Unit, wie einer Geräte- oder Einhänge-Unit. Das Argument sollte ein Unit-Name oder
           ein absoluter Pfad zu einem Geräteknoten oder Einhängepunkt sein. Diese Option kann mehr als einmal
           angegeben werden. Diese Option ist insbesondere für Einhängepunkterklärungen nützlich, die die
           Existenz eines zusätzlichen Gerätes benötigen (wie ein externes Journal-Gerät für ein
           Journal-Dateisystem) oder das Vorhandensein eines zusätzlichen Einhängepunktes (wie ein
           Überlagerungsdateisystem, das mehrere Einhängepunkte zusammenführt). Siehe After= und Requires= in
           systemd.unit(5) für Details.

           Beachten Sie, dass diese Option immer nur für die erstellte Einhänge-Unit gilt, unabhängig davon, ob
           x-systemd.automount festgelegt wurde.

           Hinzugefügt in Version 220.

       x-systemd.wants=
           Konfiguriert eine Abhängigkeit Wants= und After= zwischen der erstellten Einhänge-Unit und einer
           anderen Systemd-Unit, ähnlich wie die Option x-systemd.requires=.

           Hinzugefügt in Version 257.

       x-systemd.before=, x-systemd.after=
           Konfiguriert in der erstellen Einhänge-Unit eine Abhängigkeit Before= oder After= auf eine andere
           Systemd-Unit, wie einem Einhängepunkt. Das Argument sollte ein Unit-Name oder ein absoluter Pfad zu
           einem Einhängepunkt sein. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Diese Option ist
           insbesondere für Einhängepunkte nützlich, die mit der Option nofail deklariert sind und asynchron
           eingehängt werden, aber vor oder nach dem Starten einer Unit eingehängt sein müssen, beispielsweise
           für local-fs.target unit. Siehe Before= und After= in systemd.unit(5) für Details.

           Beachten Sie, dass diese Optionen immer nur für die erstellte Einhänge-Unit gelten, unabhängig davon,
           ob x-systemd.automount festgelegt wurde.

           Hinzugefügt in Version 233.

       x-systemd.wanted-by=, x-systemd.required-by=
           Konfiguriert in der erstellen Einhänge-Unit eine Abhängigkeit WantedBy= oder RequiredBy= auf eine
           andere Unit. Diese Option kann mehr als einmal angegeben werden. Falls dies angegeben ist, werden die
           Standard-Abhängigkeiten (siehe oben) jenseits von umount.target auf die erstellte Einhänge-Unit, z.B.
           local-fs.target, nicht automatisch erstellt. Daher ist es wahrscheinlich, dass einige
           Ordnungsabhängigkeiten mittels x-systemd.before= und x-systemd.after= manuell gesetzt werden müssen.
           Siehe WantedBy= und RequiredBy= in systemd.unit(5) für Details.

           Hinzugefügt in Version 245.

       x-systemd.wants-mounts-for=, x-systemd.requires-mounts-for=
           Konfiguriert eine Abhängigkeit RequiresMountsFor= oder WantsMountsFor= zwischen der erstellten
           Einhänge-Unit und anderen Einhänge-Units. Das Argument muss ein absoluter Pfad sein. Diese Option
           kann mehr als einmal angegeben werden. Siehe RequiresMountsFor= oder WantsMountsFor= in
           systemd.unit(5) für Details.

           Hinzugefügt in Version 220.

       x-systemd.device-bound=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true oder kein Argument, wird eine BindsTo=-Abhängigkeit auf
           das zugrundeliegende Gerät gesetzt. Falls false, wird die Einhänge-Unit nicht gestoppt, egal ob das
           zugrundeliegende Gerät noch vorhanden ist. Das ist ist nützlich, wenn unterhalb des Dateisystems
           Laufwerksverwalter (»volume managers«) liegen. Falls nicht gesetzt und die Einhängung aus
           Unit-Fragementen stammt, d.h. aus /etc/fstab durch systemd-fstab-generator(8) erstellt oder aus einer
           manuell konfgurierten Einhänge-Unit geladen wurde, wird eine Kombination aus Requires=- und
           StopPropagatedFrom=-Abhängigkeiten auf das zugrundeliegende Gerät gesetzt. Andernfalls wird nur
           Requires= verwandt.

           Hinzugefügt in Version 233.

       x-systemd.automount
           Für dieses Dateisystem wird eine Automount-Unit erstellt. Siehe systemd.automount(5) für Details.

           Hinzugefügt in Version 215.

       x-systemd.idle-timeout=
           Konfiguriert die Leerlaufzeitüberschreitung für Automount-Units. Siehe TimeoutIdleSec= in
           systemd.automount(5) für Details.

           Hinzugefügt in Version 220.

       x-systemd.device-timeout=
           Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Auftauchen eines Gerätes warten soll, bevor es bei einem
           Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen Sie explizit eine Einheit
           wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Hinzugefügt in Version 215.

       x-systemd.mount-timeout=
           Konfiguriert, wie lange Systemd auf das Beenden eines Einhängebefehls warten soll, bevor es bei einem
           Eintrag aus /etc/fstab aufgibt. Geben Sie eine Zeit in Sekunden oder hängen Sie explizit eine Einheit
           wie »s«, »min«, »h«, »ms« an.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Siehe TimeoutSec= unten für Details.

           Hinzugefügt in Version 233.

       x-systemd.makefs
           Das Dateisystem wird auf dem Gerät initialisiert. Falls das Gerät nicht »leer« ist, d.h. es eine
           Signatur enthält, wird die Aktion übersprungen. Es wird daher erwartet, dass diese Option erhalten
           bleibt, selbst nachdem das Gerät initialisiert wurde.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Siehe systemd-makefs@.service(8).

           wipefs(8) kann zum Entfernen jeglicher Signatur von einem Blockgerät genutzt werden, um
           x-systemd.makefs zur Reinitialisierung des Geräts zu zwingen.

           Hinzugefügt in Version 236.

       x-systemd.growfs
           Das Dateisystem wird vergrößert, um das gesamte Blockgerät zu belegen. Falls das Dateisystem bereits
           bei maximaler Größe ist, wird keine Aktion durchgeführt. Es wird daher erwartet, dass diese Option
           erhalten bleibt, selbst nachdem das Dateisystem vergrößert wurde. Nur bestimmte Dateisysteme werden
           unterstützt, siehe systemd-makefs@.service(8) für Details.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist.

           Hinzugefügt in Version 236.

       x-systemd.pcrfs
           Misst Dateisystemidentitätsinformationen (Einhängepunkt, -typ, Bezeichnung, UUID,
           Partitions-Bezeichnung, Partitions-UUID) in PCR 15, nachdem das Dateisystem eingehängt wurde. Dies
           stellt sicher, dass die Dienste systemd-pcrfs@.service(8) oder systemd-pcrfs-root.service von dem
           Einhängepunkt hereingezogen werden.

           Beachten Sie, dass diese Option nur in /etc/fstab genutzt werden kann und ignoriert wird, falls sie
           Teil der Einstellungen Options= in einer Unit-Datei ist. Sie wird auch für die durch
           systemd-gpt-auto-generator(8) ermittelten Partitionen für root und /usr/ impliziert.

           Hinzugefügt in Version 253.

       x-systemd.rw-only
           Falls es der Einhängeaktion nicht gelingt, das Dateisystem schreibbar einzuhängen, versucht sie
           normalerweise, das Dateisystem stattdessen schreibgeschützt einzuhängen. Diese Option deaktiviert
           dieses Verhalten und führt dazu, dass das Einhängen stattdessen sofort fehlschlägt. Diese Option wird
           in die Einstellung ReadWriteOnly= in einer Unit-Datei übersetzt.

           Hinzugefügt in Version 246.

       _netdev
           Normalerweise wird der Dateisystemtyp verwandt, um zu bestimmen, ob eine Einhängung eine
           »Netzeinhängung« ist, d.h. ob sie nach der Verfügbarkeit des Netzes gestartet werden soll. Durch
           Verwendung dieser Option wird diese Erkennung außer Kraft gesetzt und angegeben, dass diese
           Einhängung ein Netzwerk benötigt.

           Netzeinhängungs-Units werden statt zwischen local-fs-pre.target und local-fs.target zwischen
           remote-fs-pre.target und remote-fs.target sortiert. Sie ziehen auch network-online.target herein und
           werden danach und nach network.target angeordnet.

           Hinzugefügt in Version 235.

       noauto, auto
           Mit noauto wird die Einhänge-Unit nicht als Abhängigkeit für local-fs.target oder remote-fs.target
           hinzugefügt. Dies bedeutet, dass sie während des Systemstarts nicht automatisch eingehängt wird,
           außer sie wird durch eine andere Unit hereingezogen. Die Option auto hat den gegenteiligen Effekt und
           ist die Vorgabe.

           Beachten Sie, dass bei der Verwendung von x-systemd.automount (siehe oben) weder auto noch noauto
           eine Auswirkung haben werden. Die passende Automount-Unit wird als Abhängigkeit zu dem geeigneten
           Ziel hinzugefügt.

           Hinzugefügt in Version 215.

       nofail
           Mit nofail wird diese Einhängung durch local-fs.target oder remote-fs.target nur erwünscht, nicht
           verlangt. Desweiteren wird die Einhänge-Unit nicht vor diese Ziel-Units sortiert. Das bedeutet, dass
           mit dem Systemstart fortgefahren wird, ohne auf die Einhänge-Unit zu warten und unabhängig davon, ob
           der Einhängepunkt erfolgreich eingehängt werden kann.

           Hinzugefügt in Version 215.

       x-initrd.mount
           Ein zusätzliches Dateisystem, das in die Initrd eingehängt werden soll. Siehe die Beschreibung von
           initrd-fs.target in systemd.special(7). Dies ist sowohl ein Hinweis an die Initrd, diese Partition
           früh einzuhängen als auch ein Hinweis an das Hauptsystem, die Partition bis zum abschließenden
           Herunterfahren eingehängt zu lassen. Oder mit anderen Worten, falls dieser Schalter gesetzt ist, wird
           angenommen, dass die Einhängung während der gesamten regulären Laufzeit des Systems aktiv sein soll,
           d.h. vor dem Übergang von der Initrd an den Rechner etabliert sein soll und die gesamte Zeit bis der
           Rechner in die abschließende Herunterfahrphase übergeht.

           Hinzugefügt in Version 215.

       Falls ein Einhängepunkt sowohl in /etc/fstab und in einer unter /usr/ gespeicherten Unit-Datei
       konfiguriert ist, wird erstere Vorrang haben. Falls die Unit-Datei unter /etc/ gespeichert ist, wird sie
       Vorrang haben. Das bedeutet: Native Unit-Dateien haben vor traditionellen Konfigurationsdateien Vorrang,
       aber dies wird durch die Regel verdrängt, dass Konfiguration in /etc/ immer Vorrang vor Konfiguration in
       /usr/ hat.

OPTIONEN

       Einhänge-Unit-Dateien können Abschnitte [Unit] und [Install] enthalten, die in systemd.unit(5)
       beschrieben sind.

       Einhänge-Unit-Dateien müssen einen Abschnitt [Mount] enthalten, der Informationen über den
       Dateisystemeinhängepunkt, den sie überwacht, transportiert. Eine Reihe von Optionen, die in diesem
       Abschnitt verwandt werden können, werden auch von anderen Unit-Typen verwandt. Diese Optionen sind in
       systemd.exec(5), systemd.kill(5) und systemd.resource-control(5) dokumentiert. Die für den Abschnitt
       [Mount] von Einhänge-Units spezifischen Optionen sind die folgenden:

       What=
           Akzeptiert einen absoluten Pfad oder einen fstab-artigen Kennzeichner zu einem Geräteknoten, einer
           Datei oder einer anderen einzuhängenden Ressource. Siehe mount(8) für Details. Falls sich dies auf
           einen Geräteknoten bezieht, wird eine Abhängigkeit auf die respektive Geräte-Unit automatisch
           erstellt. (Siehe systemd.device(5) für weitere Informationen.) Diese Option ist verpflichtend.
           Beachten Sie, dass die üblichen Angabeerweiterungen auf diese Einstellung angewandt werden, wörtliche
           Prozentzeichen sollten daher als »%%« geschrieben werden. Falls dies eine Bind-Einhängung ist und der
           festgelegte Pfad noch nicht existiert, wird er als Verzeichnis erstellt.

       Where=
           Akzeptiert einen absoluten Pfad einer Datei oder eines Verzeichnisses für einen Einhängepunkt;
           insbesondere kann das Ziel kein symbolischer Link sein. Falls der Einhängepunkt zum Zeitpunkt des
           Einhängens nicht existiert, wird er entweder als Verzeichnis oder als Datei erstellt. Ersteres ist
           der Normallfall; letzteres erfolgt nur, falls diese Einhängung eine Bind-Einhängung ist und die
           Quelle (What=) kein Verzeichnis ist. Diese Zeichenkette muss sich im Dateinamen der Unit
           widerspiegeln. (Siehe oben.) Diese Option ist verpflichtend.

       Type=
           Akzeptiert eine Zeichenkette für den Dateisystemtyp. Siehe mount(8) für Details. Diese Einstellung
           ist optional.

           Falls der Typ »overlay« ist und »upperdir=« oder »workdir=« als Optionen festgelegt sind und die
           Verzeichnisse nicht existieren, werden sie erstellt.

       Options=
           Beim Einhängen zu benutzende Einhängeoptionen. Dies akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von
           Optionen. Diese Einstellung ist optional. Beachten Sie, dass die üblichen Angabeerweiterungen auf
           diese Einstellung angewandt werden, wörtliche Prozentzeichen sollten daher als »%%« geschrieben
           werden.

       SloppyOptions=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, erfolgt eine entspannte Auswertung der in Options=
           festgelegten Optionen und unbekannte Einhängeoptionen werden toleriert. Dies entspricht dem Schalter
           -s von mount(8). Standardmäßig off.

           Hinzugefügt in Version 215.

       LazyUnmount=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, wird das Dateisystem aus der Dateisystemhierarchie zum
           Zeitpunkt der Aushängeaktion abgehängt und alle Referenzen zu dem Dateisystem werden bereinigt,
           sobald sie nicht mehr beschäftigt sind. Dies entspricht dem Schalter -l von mount(8). Standardmäßig
           off.

           Hinzugefügt in Version 232.

       ReadWriteOnly=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls false, wird ein Einhängepunkt, der schreibbar eingehängt
           werden soll, dies aber nicht funktioniert, stattdessen schreibgeschützt (falls möglich) eingehängt.
           Falls true, wird die Aktion sofort fehlschlagen, nachdem der Versuch, ihn schreibbar einzuhängen,
           keinen Erfolg hatte. Dies entspricht dem Schalter -w von mount(8). Standardmäßig off.

           Hinzugefügt in Version 246.

       ForceUnmount=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Falls true, erzwingt es ein Aushängen (im Falle nicht erreichbarer
           NFS-Systeme). Dies entspricht dem Schalter -f von umount(8). Standardmäßig off.

           Hinzugefügt in Version 232.

       DirectoryMode=
           Verzeichnisse von Einhängepunkten (und alle Elternverzeichnisse) werden falls notwendig automatisch
           erzeugt. Diese Option legt den bei der Erstellung der Verzeichnisse zu verwendenden
           Dateisystemzugriffsmodus fest. Akzeptiert einen Zugriffsmodus in oktaler Notation. Standardmäßig
           0755.

       TimeoutSec=
           Konfiguriert die Zeit, die auf das Beenden des Einhängebefehls gewartet wird. Falls ein Befehl sich
           nicht innerhalb der konfigurierten Zeit beendet, wird die Einhängung als fehlgeschlagen betrachtet
           und wieder heruntergefahren. Alle noch laufenden Befehle werden zwangsweise mittels SIGTERM und nach
           einer weiteren Verzögerung dieser Zeitdauer mit SIGKILL beendet. (Siehe KillMode= in
           systemd.kill(5).) Akzeptiert einen einheitenfreien Wert in Sekunden oder einen Zeitdauerwert wie
           »5min 20s«. Durch Übergabe von »0« wird die Zeitüberschreitungslogik deaktiviert. Der Vorgabewert
           wird aus der Option DefaultTimeoutStartSec= in systemd-system.conf(5) gesetzt.

       Lesen Sie systemd.unit(5), systemd.exec(5) und systemd.kill(5) für weitere Einstellungen.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1), systemd-system.conf(5), systemd.unit(5), systemd.exec(5), systemd.kill(5),
       systemd.resource-control(5), systemd.service(5), systemd.device(5), proc(5), mount(8),
       systemd-fstab-generator(8), systemd.directives(7), systemd-mount(1)

ANMERKUNGEN

        1. API-Dateisysteme
           https://systemd.io/API_FILE_SYSTEMS

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
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       Mailingliste der Übersetzer ⟨debian-l10n-german@lists.debian.org⟩.