plucky (5) veritytab.5.gz

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BEZEICHNUNG

       veritytab - Konfiguration für Verity-Blockgeräte

ÜBERSICHT

       /etc/veritytab

BESCHREIBUNG

       Die Datei /etc/veritytab beschreibt Verity-geschützte Blockgeräte, die während der Systemstartphase
       eingerichtet werden.

       Leere Zeilen und Zeilen, die mit »#« beginnen, werden ignoriert. Jede der verbleibenden Zeilen beschreibt
       eines der Verity-geschützten Blockgeräte. Felder werden durch Leerraum getrennt.

       Jede Zeile hat die Form

           Laufwerksname Datengerät Hash-Gerät Wurzel-Hash [Optionen]

       Die ersten vier Felder sind verpflichtend, das verbleibende ist optional.

       Das erste Feld enthält den Namen des sich ergebenden Verity-Datenträgers; sein Block-Gerät wird unterhalb
       von /dev/mapper/ eingerichtet.

       Das zweite Feld enthält einen Pfad zu dem zugrundeliegenden Blockdatengerät oder eine Festlegung eines
       Blockgerätes mittels UUID= gefolgt von der UUID.

       Das dritte Feld enthält einen Pfad zu dem zugrundeliegenden Block-Hash-Gerät oder eine Festlegung eines
       Blockgerätes mittels UUID= gefolgt von der UUID.

       Das vierte Feld ist der Wurzel-Hash in hexadezimaler Schreibweise.

       Das fünfte Feld, falls vorhanden, ist eine Kommata-getrennte Liste von Optionen. Die folgenden Felder
       werden erkannt:

       superblock=LOGISCH
           Verwendung von dm-verity mit oder ohne daurhaften Superblock auf Platte.

           Hinzugefügt in Version 254.

       format=ZAHL
           Angabe des Hash-Versionstyps. Formattyp »0« ist die ursprüngliche Chrome-OS-Version. Formattyp »1«
           ist die moderne Version.

           Hinzugefügt in Version 254.

       data-block-size=BYTE
           Verwandte Blockgröße für das Datengerät. (Beachten Sie, dass der Kernel maximal die Seitengröße hier
           unterstützt; Vielfaches von 512 byte.)

           Hinzugefügt in Version 254.

       hash-block-size=BYTE
           Verwandte Blockgröße für das Hash-Gerät. (Beachten Sie, dass der Kernel maximal die Seitengröße hier
           unterstützt; Vielfaches von 512 byte.)

           Hinzugefügt in Version 254.

       data-blocks=BLÖCKE
           Anzahl an Blöcken beim Datengerät, die für die Verifikation verwandt werden. Falls nicht angegeben,
           wird das gesamte Gerät benutzt.

           Hinzugefügt in Version 254.

       hash-offset=BYTE
           Versatz des Hash-Bereichs/-Superblocks of »Hash-Gerät«. (Vielfaches von 512 byte.)

           Hinzugefügt in Version 254.

       salt=HEX
           Zufallsstartwert, der für die Formatierung oder die Verifikation verwandt wird. Format ist eine
           hexadezimale Zeichenkette; 256 byte lang; »-« ist der besondere Wert für leer.

           Hinzugefügt in Version 254.

       uuid=UUID
           Die bereitgestellte UUID verwenden, anstelle eine neue zu erstellen. Die UUID muss im
           Standard-UUID-Format bereitgestellt werden, z.B. »12345678-1234-1234-1234-123456789abc«.

           Hinzugefügt in Version 254.

       ignore-corruption, restart-on-corruption, panic-on-corruption
           Definiert, was zu tun ist, wenn ein Daten-Verity-Problem (Datenkorruption) festgestellt wurde. Ohne
           diese Optionen lässt der Kernel die E/A-Aktion mit einem E/A-Fehler fehlschlagen. Mit der Option
           --ignore-corruption wird die Korruption nur protokolliert. Mit --restart-on-corruption oder
           --panic-on-corruption wird der Kernel sofort neu gestartet (Panik). (Sie müssen dafür sorgen, dass
           Neustart-Schleifen vermieden werden.)

           Hinzugefügt in Version 248.

       ignore-zero-blocks
           Weist den Kernel an, keine Blöcke zu verifizieren, von denen erwartet wird, dass sie nur Nullen
           enthalten, und dass er stattdessen direkt Nullen zurückliefern soll.

               Warnung
               Verwenden Sie diese Option nur in sehr bestimmten Fällen. Diese Option ist seit Kernelversion 4.5
               verfügbar.
           Hinzugefügt in Version 248.

       check-at-most-once
           Weist den Kernel an, Blöcke nur beim erstmaligen Einlesen vom Datengerät statt jedes Mal zu
           überprüfen.

               Warnung
               Dies reduziert die Datensicherheit, da nur Offline-Verfälschungen des Inhaltes des Datengeräts
               erkannt werden, aber keine Online-Verfälschung. Diese Option ist seit Kernelversion 4.17
               verfügbar.
           Hinzugefügt in Version 248.

       hash=HASH
           Hash-Algorithmus für dm-verity. Dies sollte der Name des Algorithmus wie »sha1« sein. Für die Vorgabe
           siehe veritysetup --help.

           Hinzugefügt in Version 254.

       fec-device=PFAD
           Verwendet Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC), um sich von Beschädigungen zu erholen, falls die
           Hash-Überprüfung fehlschlägt. Verwendet Kodierungsdaten von dem angegeben Gerät. Das
           fcc-Geräteargument kann ein Blockgerät oder ein Dateiabbild sein. Falls der FEC-Gerätepfad nicht
           existiert, wird er als Datei erstellt. Hinweis: Blockgrößen für Daten und Hash-Geräte müssen
           übereinstimmen. Falls das Verity-Datengerät verschlüsselt ist, sollte dies das FEC-Gerät auch sein.

           Hinzugefügt in Version 254.

       fec-offset=BYTE
           Dies ist der Versatz in Byte, vom Anfang des FEC-Gerätes bis zum Anfang der kodierten Daten.
           (Ausgerichtet auf 512 byte)

           Hinzugefügt in Version 254.

       fec-roots=ZAHL
           Anzahl an Generatoren-Wurzeln. Dies ist identisch mit der Anzahl an Paritätsbits in den kodierten
           Daten. In der RS(M, N)-Kodierung ist die Anzahl der Wurzeln M-N. M ist 255 und M-N liegt zwischen
           (einschließlich) 2 und 24.

           Hinzugefügt in Version 254.

       root-hash-signature=PFAD|base64:HEX
           Eine base64-Zeichenkette, die die Wurzel-Hash-Signatur kodiert und der »base64:« oder ein Pfad zu
           einer Wurzel-Hash-Signaturdatei zur Überprüfung des Wurzel-Hashes (im Kernel) vorangestellt ist.
           Diese Funktionalität benötigt einen Linux-Kernel der Version 5.4 oder neuer.

           Hinzugefügt in Version 248.

       _netdev
           Markiert dieses Veritysetup-Gerät als netzwerkabhängig. Es wird gestartet, sobald das Netzwerk
           verfügbar ist, ähnlich wie systemd.mount(5)-Units, die mit _netdev markiert sind. Die Dienste-Unit
           zur Einrichtung dieses Gerätes wird zwischen remote-fs-pre.target und remote-veritysetup.target
           einsortiert, statt zwischen veritysetup-pre.target und veritysetup.target.

           Tipp: Falls dieses Gerät für einen in fstab(5) festgelegten Einhängepunkt verwandt wird, sollte die
           Option _netdev auch für den Einhängepunkt verwandt werden. Andernfalls könnte eine
           Abhängigkeitsschleife erstellt werden, bei der der Einhängepunkt durch local-fs.target hereingezogen,
           während der Dienst zur Konfiguration des Netzwerkes normalerweise nach dem Einhängen des lokalen
           Dateisystems gestartet wird.

           Hinzugefügt in Version 248.

       noauto
           Dieses Gerät wird nicht zu veritysetup.target hinzugefügt. Dies bedeutet, dass es beim Systemstart
           nicht automatisch aktiviert wird, außer etwas anderes zieht es herein. Falls nämlich das Gerät für
           einen Einhängepunkt verwandt wird, wird es während des Systemstarts automatisch hereingezogen, außer
           der Einhängepunkt selbst ist auch mit noauto deaktiviert.

           Hinzugefügt in Version 248.

       nofail
           Dieses Gerät wird keine harte Abhängigkeit von veritysetup.target sein. Es wird weiterhin
           hereingezogen und gestartet, aber das System wird nicht darauf warten, dass das Gerät auftaucht und
           aktiviert wird und der Systemstart wird nicht fehlschlagen, falls dies nicht erfolgreich passieren
           kann. Beachten Sie, dass andere Units, die von dem aktivierten Gerät abhängen, weiterhin fehlschlagen
           können. Falls nämlich das Gerät für einen Einhängepunkt verwandt wird, muss der Einhängepunkt selbst
           auch über die Option nofail verfügen oder der Systemstart wird fehlschlagen, falls das Gerät nicht
           erfolgreich aktiviert wurde.

           Hinzugefügt in Version 248.

       x-initrd.attach
           Richtet dieses Verity-geschützte Blockgerät in der Initrd ein, ähnlich wie mit x-initrd.mount
           markierte systemd.mount(5)-Units.

           Obwohl es nicht notwendig ist, den Einhängeeintrag für das Wurzeldateisystem mit x-initrd.mount zu
           markieren, wird x-initrd.attach weiterhin mit den Verity-geschützten Blockgeräten empfohlen, die das
           Wurzeldateisystem enthalten, da Systemd andernfalls versuchen wird, das Gerät während des normalen
           Herunterfahrens abzutrennen, während es noch benutzt wird. Mit dieser Option wird dieses Gerät
           weiterhin abgetrennt, aber später, nachdem das Wurzeldateisystem ausgehängt ist.

           Alle anderen Verity-geschützten Blockgeräte, die in der Initrd eingehängte Dateisysteme enthalten,
           sollten diese Option verwenden.

           Hinzugefügt in Version 248.

       In der frühen Systemstartphase und wenn die Systemverwalterkonfiguration neu geladen wird, wird diese
       Datei durch systemd-veritysetup-generator(8) in native Systemd-Units übersetzt.

BEISPIELE

       Beispiel 1. /etc/veritytab-Beispiel

       Richtet zwei Verity-geschützte Blockgeräte ein. Eines mittels Geräteblöcken, ein anderes mittels Dateien.

           usr  PARTUUID=783e45ae-7aa3-484a-beef-a80ff9c19cbb PARTUUID=21dc1dfe-4c33-8b48-98a9-918a22eb3e37 36e3f740ad502e2c25e2a23d9c7c17bf0fdad2300b7580842d4b7ec1fb0fa263 auto
           data /etc/data /etc/hash a5ee4b42f70ae1f46a08a7c92c2e0a20672ad2f514792730f5d49d7606ab8fdf auto

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd-veritysetup@.service(8), systemd-veritysetup-generator(8), fstab(5), veritysetup(8)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

       Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3
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