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BEZEICHNUNG
setgid - setzt die Gruppenidentität (GID)
BIBLIOTHEK
Standard-C-Bibliothek (libc, -lc)
ÜBERSICHT
#include <unistd.h>
int setgid(gid_t gid);
BESCHREIBUNG
setgid() setzt die effektive Gruppen-ID des aufrufenden Prozesses. Falls der aufrufende Prozess
privilegiert ist (genauer: über die Capability CAP_SETGID in seinem Benutzernamensraum verfügt), werden
auch die reale und die gespeicherte set-group-ID gesetzt.
Unter Linux ist setgid() wie die POSIX-Version mit dem _POSIX_SAVED_IDS-Merkmal implementiert. Das
ermöglicht einem set-group-ID-Programm, das nicht set-user-ID-root ist, alle seine Gruppenprivilegien
abzugeben, einige nicht privilegierte Arbeiten zu erledigen und dann auf sichere Art und Weise weiter die
ursprüngliche effektive Gruppenkennung zu nutzen.
RÜCKGABEWERT
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird -1 zurückgegeben und errno gesetzt, um den
Fehler anzuzeigen.
FEHLER
EINVAL Die in GID angegebene Gruppenkennung ist in diesem Benutzer-Namensraum unzulässig.
EPERM Der aufrufende Prozess ist nicht privilegiert (verfügt nicht über die CAP_SETGID-Capability in
seinem Benutzernamensraum) und gid entspricht nicht der realen Gruppenkennung oder der
gespeicherten set-group-ID des aufrufenden Prozesses.
VERSIONEN
Unterschiede C-Bibliothek/Kernel
Auf der Kernelebene sind Benutzer- und Gruppenkennungen Attribute pro Thread. POSIX verlangt aber, dass
sich alle Threads in einem Prozess die gleichen Berechtigungsnachweise teilen. Die
NPTL-Threading-Implementierung behandelt die POSIX-Anforderungen durch Bereitstellung von
Wrapper-Funktionen für die verschiedenen Systemaufrufe, die die UIDs und GIDs der Prozesse ändern. Diese
Wrapper-Funktionen (darunter die für setgid()) verwenden eine signalbasierte Technik, um sicherzustellen,
dass bei der Änderung der Berechtigungsnachweise eines Threads auch alle anderen Threads des Prozesses
ihre Berechtigungsnachweise ändern. Für Details siehe nptl(7).
STANDARDS
POSIX.1-2008.
GESCHICHTE
POSIX.1-2001, SVr4.
Der ursprüngliche setgid()-Systemaufruf unterstützte nur 16-Bit-Gruppen-IDs. Danach führte Linux 2.4 mit
setgid32() die Unterstützung für 32-Bit-IDs hinzu. Die Glibc-Wrapperfunktion setgid() behandelt die
Unterschiede zwischen den Kernel-Versionen transparent.
SIEHE AUCH
getgid(2), setegid(2), setregid(2), capabilities(7), credentials(7), user_namespaces(7)
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Stefan Janke <gonzo@burg.studfb.unibw-
muenchen.de>, Martin Eberhard Schauer <Martin.E.Schauer@gmx.de> und Mario Blättermann
<mario.blaettermann@gmail.com> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer
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Linux man-pages 6.9.1 2. Mai 2024 setgid(2)