Provided by: debhelper_9.20160115ubuntu3_all bug

NAME

       debhelper - die Debhelper-Werkzeugsammlung

ÜBERSICHT

       dh_* [-v] [-a] [-i] [-s] [--no-act] [-pPaket] [-NPaket] [-Ptemporäres_Verzeichnis]

BESCHREIBUNG

       Debhelper wird benutzt, um Ihnen beim Bau eines Debian-Pakets zu helfen. Die Philosophie hinter Debhelper
       ist, eine kleine, einfach und leicht verständliche Werkzeugsammlung bereitzustellen, die in debian/rules
       verwandt wird, um verschiedene geläufige Aspekte der Paketerstellung zu automatisieren. Dies bedeutet für
       Sie als Paketierer weniger Arbeit. Außerdem heißt das zu einem gewissen Grad, dass diese Werkzeuge
       geändert werden können, wenn sich die Debian-Richtlinie ändert und Pakete, die sie heranziehen, nur neu
       gebaut werden müssen, um ihr zu entsprechen.

       Eine typische debian/rules-Datei, die Debhelper benutzt, wird mehrere Debhelper-Befehle hintereinander
       aufrufen oder dh(1) verwenden, um diesen Prozess zu automatisieren. Beispiele für Regeldateien, die
       Debhelper einsetzen, liegen in /usr/share/doc/debhelper/examples/.

       Um ein neues Debian-Paket unter Benutzung von Debhelper zu erstellen, können Sie einfach eine
       Beispielregeldatei kopieren und manuell bearbeiten. Oder Sie können das Paket dh-make ausprobieren, das
       einen dh_make-Befehl enthält, der den Prozess teilweise automatisiert. Für eine behutsamere Einführung
       enthält das Paket maint-guide ein Lernprogramm, wie Sie Ihr erstes Paket unter Verwendung von Debhelper
       erstellen.

DEBHELPER-BEFEHLE

       Hier ist die Liste der Debhelper-Befehle, die Sie benutzen können. Zusätzliche Dokumentation finden Sie
       in deren Handbuchseiten.

       dh_auto_build(1)
           baut ein Paket automatisch

       dh_auto_clean(1)
           räumt nach dem Bauen automatisch auf

       dh_auto_configure(1)
           konfiguriert das Paket automatisch vor dem Bauen.

       dh_auto_install(1)
           führt »make install« oder Ähnliches aus

       dh_auto_test(1)
           führt automatisch die Test-Suites eines Programms aus

       dh_bugfiles(1)
           installiert Dateien zur Anpassung von Fehlerberichten in Bauverzeichnisse von Paketen.

       dh_builddeb(1)
           baut binäre Debian-Pakete

       dh_clean(1)
           räumt die Bauverzeichnisse des Pakets auf

       dh_compress(1)
           komprimiert Dateien und feste symbolische Verweise in Bauverzeichnissen von Paketen

       dh_fixperms(1)
           korrigiert Zugriffsrechte von Dateien in Bauverzeichnissen

       dh_gconf(1)
           installiert Standard-GConf-Dateien und registriert Schemen

       dh_gencontrol(1)
           erzeugt und installiert die Datei »control«

       dh_icons(1)
           aktualisiert die Zwischenspeicher von Freedesktop-Symbolen

       dh_install(1)
           installiert Dateien in Bauverzeichnisse von Paketen

       dh_installcatalogs(1)
           installiert und registriert SGML-Kataloge

       dh_installchangelogs(1)
           installiert Änderungsprotokolle (»changelogs«) in die Paketbauverzeichnisse

       dh_installcron(1)
           installiert Cron-Skripte in etc/cron.*

       dh_installdeb(1)
           installiert Dateien in das Verzeichnis DEBIAN.

       dh_installdebconf(1)
           installiert Dateien, die von Debconf im Paketbauverzeichnis benutzt werden

       dh_installdirs(1)
           erstellt Unterverzeichnisse in den Paketbauverzeichnissen

       dh_installdocs(1)
           installiert Dokumentation in Paketbauverzeichnisse

       dh_installemacsen(1)
           registriert ein Emacs-Add-on-Paket

       dh_installexamples(1)
           installiert Beispieldateien in die Paketbauverzeichnisse.

       dh_installifupdown(1)
           installiert »if-up«- und »if-down«-Hooks.

       dh_installinfo(1)
           installiert Info-Dateien

       dh_installinit(1)
           installiert Dienstinitialisierungsdateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installlogcheck(1)
           installiert Regeldateien zur Protokollprüfung in etc/logcheck/

       dh_installlogrotate(1)
           installiert Konfigurationsdateien von Logrotate

       dh_installman(1)
           installiert Handbuchseiten in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmenu(1)
           installiert Debian-Menü-Dateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmime(1)
           installiert MIME-Dateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmodules(1)
           registriert Kernel-Module

       dh_installpam(1)
           installiert PAM unterstützende Dateien

       dh_installppp(1)
           installiert PPP-ip-up- und -ip-down-Dateien

       dh_installudev(1)
           installiert udev-Regeldateien

       dh_installwm(1)
           registriert einen Fenster-Manager

       dh_installxfonts(1)
           registriert X-Schriften

       dh_link(1)
           erzeugt symbolische Links in Paketbauverzeichnisse

       dh_lintian(1)
           installiert außer Kraft setzende Dateien für Lintian in Paketbauverzeichnisse

       dh_listpackages(1)
           listet Binärpakete auf, auf die Dephelper einwirken wird

       dh_makeshlibs(1)
           erstellt automatisch die Shlibs-Datei und ruft dpkg-gensymbols auf

       dh_md5sums(1)
           erzeugt die Datei DEBIAN/md5sums

       dh_movefiles(1)
           verschiebt Dateien aus debian/tmp in Unterpakete

       dh_perl(1)
           berechnet Perl-Abhängigkeiten und räumt nach MakeMaker auf

       dh_prep(1)
           führt Säuberungsaktionen als Vorbereitung des Baus von Binärpaketen durch

       dh_shlibdeps(1)
           berechnet Abhängigkeiten gemeinsam benutzter Bibliotheken

       dh_testdir(1)
           Verzeichnis vor dem Bauen des Debian-Pakets testen

       dh_testroot(1)
           stellt sicher, dass ein Paket als Root gebaut wird.

       dh_usrlocal(1)
           migriert usr/local-Verzeichnisse zu Betreuerskripten

   Missbilligte Befehle
       Ein paar Debhelper-Befehle sind missbilligt und sollten nicht benutzt werden.

       dh_desktop(1)
           missbilligt, Leerbefehl

       dh_installmanpages(1)
           Handbuchseiteninstallationsprogramm im alten Stil (missbilligt)

       dh_scrollkeeper(1)
           missbilligter Leerbefehl

       dh_suidregister(1)
           SUID-Registrierungsprogramm (missbilligt)

       dh_undocumented(1)
           Programm für symbolische Links zu undocumented.7 (missbilligt, Leerbefehl)

   Weitere Befehle
       Falls  ein  Programmname mit dh_ beginnt und das Programm nicht auf obiger Liste steht, dann ist es nicht
       Teil des Debhelper-Pakets, sollte aber trotzdem wie die anderen auf dieser Seite beschriebenen  Programme
       funktionieren.

DEBHELPER-KONFIGURATIONSDATEIEN

       Viele Debhelper-Befehle machen von den Dateien in debian/ Gebrauch, um zu steuern, was sie tun. Neben den
       üblichen  debian/changelog  und  debian/control, die in allen Paketen enthalten sind, nicht nur in denen,
       die Debhelper benutzen, können einige zusätzliche Dateien verwandt werden, um  das  Verhalten  bestimmter
       Debhelper-Befehle  zu  konfigurieren.  Diese  Dateien  heißen üblicherweise debian/Paket.foo (wobei Paket
       natürlich durch das Paket ersetzt wird, auf das es sich auswirkt).

       dh_installdocs   benutzt   beispielsweise   Dateien   mit   dem   Namen   debian/package.docs,   um   die
       Dokumentationsdateien  aufzulisten,  die es installieren wird. Lesen Sie die Handbuchseiten der einzelnen
       Befehle, um Einzelheiten über die Namen und Formate der  Dateien  zu  erhalten,  die  sie  verwenden.  Im
       Allgemeinen  werden  diese Dateien Dateien auflisten, auf die sie einwirken, eine Datei pro Zeile. Einige
       Programme in Debhelper bedienen sich Paaren von Dateien und Zielen oder etwas kompiziertere Formate.

       Beachten Sie, dass Debhelper für das erste  (oder  einzige)  in  debian/control  aufgelistete  Binärpaket
       debian/foo benutzen wird, wenn es dort keine debian/package.foo-Datei gibt.

       In  einigen  seltenen  Fällen  möchten  Sie  möglicherweise unterschiedliche Versionen dieser Dateien für
       unterschiedliche   Architekturen   oder   Betriebssysteme   haben.   Falls   Dateien   mit   den    Namen
       debian/Paket.foo.ARCHITEKTUR  oder  debian/Paket.foo.BETRIEBSSYSTEM  existieren,  wobei  ARCHITEKTUR  und
       BETRIEBSSYSTEM der Ausgabe  von  »dpkg-architecture  -qDEB_HOST_ARCH_OS«  entsprechen,  dann  werden  sie
       gegenüber anderen, allgemeineren Dateien, bevorzugt.

       Meist  werden  diese  Konfigurationsdateien  benutzt,  um  verschiedene  Typen von Dateien anzugeben – zu
       installierende Dokumentations- oder Beispieldateien, Dateien zum Verschieben und so weiter.  Wenn  es  in
       Fällen  wie  diesem  zweckmäßig  ist,  können Sie die Standardplatzhalterzeichen der Shell in den Dateien
       verwenden (?, * und [..]-Zeichenklassen). Sie können  außerdem  Kommentare  in  diese  Dateien  einfügen;
       Zeilen, die mit # beginnen, werden ignoriert.

       Die  Syntax dieser Dateien ist absichtlich sehr einfach gehalten, damit sie leicht zu lesen, zu verstehen
       und zu ändern sind. Falls Sie Leistung und Komplexität vorziehen, können Sie die Datei ausführbar  machen
       und  ein  Programm  schreiben, das das ausgibt, was auch immer für eine gegebene Situation gegeignet ist.
       Wenn Sie dies tun, wird die  Ausgabe  nicht  weiter  verarbeitet,  um  Platzhalter  zu  expandieren  oder
       Kommentare zu entfernen.

GEMEINSAM BENUTZTE DEBHELPER-OPTIONEN

       Die folgenden Befehlszeilenoptionen werden von allen Debhelper-Programmen unterstützt.

       -v, --verbose
           detailreicher Modus: zeigt alle Befehle, die das Paketbauverzeichnis ändern

       --no-act
           tut  nicht wirklich etwas. Falls es mit -v benutzt wird, wird als Ergebnis ausgegeben, was der Befehl
           getan hätte.

       -a, --arch
           wirkt sich auf architekturabhängige Pakete aus, die für die Bauarchitektur gebaut werden sollen.

       -i, --indep
           wirkt sich auf alle architekturunabhängigen Pakete aus.

       -pPaket, --package=Paket
           wirkt sich auf das Paket mit Namen Paket aus. Diese Option  kann  mehrfach  angegeben  werden,  damit
           Debhelper mit einer Zusammenstellung von Paketen arbeitet.

       -s, --same-arch
           Dies wurde als intelligentere Version des Schalters -a benutzt, aber -a ist nun genauso intelligent.

       -NPaket, --no-package=Paket
           verhindert  Auswirkungen  auf  das angegebene Paket, sogar wenn die Optionen -a, -i oder -p das Paket
           als zu verarbeiten auflisten.

       --remaining-packages
           wirkt sich nicht auf die Pakete aus, auf die sich  dieser  Debhelper-Befehl  bereits  ausgewirkt  hat
           (d.h.  falls  der  Befehl  im  Debhelper-Protokoll  des Pakets auftaucht). Falls Sie zum Beispiel den
           Befehl mit speziellen Optionen für nur ein paar Pakete aufrufen müssen, geben Sie diese  Option  beim
           letzten Aufruf des Befehls an, um die restlichen Pakete mit Standardeinstellungen zu verarbeiten.

       --ignore=Datei
           ignoriert  die  angegebene Datei. Dies ist sinnvoll, falls debian/ eine Debhelper-Konfigurationsdatei
           enthält, auf die ein  Debhelper-Befehl  nicht  einwirken  soll.  Beachten  Sie,  dass  debian/compat,
           debian/control  und  debian/changelog nicht ignoriert werden können, andererseits sollte es nie einen
           Grund geben, diese Dateien zu ignorieren.

           Falls die Originalautoren zum Beispiel ein debian/init liefern, von  dem  Sie  nicht  wünschen,  dass
           dh_installinit es installiert, benutzen Sie --ignore=debian/init

       -Ptemporäres_Verzeichnis, --tmpdir=temporäres_Verzeichnis
           benutzt temporäres_Verzeichnis als Bauverzeichnis des Pakets. Voreinstellung ist debian/Paket.

       --mainpackage=Paket
           Diese  selten  benutzte  Option  ändert, welches Paket Debhelper als »Hauptpaket« ansieht, sprich das
           erste in  debian/control  aufgeführte  und  das,  für  das  debian/foo-Dateien,  statt  der  üblichen
           debian/Paket.foo-Dateien verwandt werden können.

       -O=Option|Bündel
           Dies  wird  von dh(1) verwandt, wenn benutzerdefinierte Optionen an alle von ihm ausgeführten Befehle
           weitergereicht werden.  Falls  der  Befehl  die  angegebene  Option  oder  das  Bündel  von  Optionen
           unterstützt,  kommt  er zum Tragen. Falls der Befehl (oder irgend ein Teil eines Optionenbündels) den
           Befehl nicht unterstützt, wird er ignoriert.

HÄUFIGE DEBHELPER-OPTIONEN

       Die folgende Befehlszeile wird von einigen Debhelper-Programmen unterstützt. Eine vollständige Erklärung,
       was jede Option tut, finden Sie in den Handbuchseiten jedes einzelnen Programms.

       -n  verändert keine postinst-, postrm- etc. Skripte

       -XElement, --exclude=Element
           schließt ein Element von der Verarbeitung aus. Diese Option kann mehrfach benutzt werden, um mehr als
           nur eins auszuschließen. Das \fElement\fR ist üblicherweise Teil eines Dateinamens  und  jede  Datei,
           die den angegebenen Text enthält, wird ausgeschlossen.

       -A, --all
           bewirkt,  dass Dateien oder andere Elemente, die auf der Befehlszeile angegeben wurden, sich in ALLEN
           entsprechenden Paketen auswirken, nicht nur im ersten.

BAUSYSTEMOPTIONEN

       Die folgenden Befehlszeilenoptionen werden von allen  dh_auto_*-Debhelper-Ptogrammen  unterstützt.  Diese
       Programme  unterstützen  eine  Vielzahl  von Bausystemen und bestimmen normalerweise heuristisch, welches
       benutzt werden soll und wie es verwendet wird. Sie können  diese  Befehlszeilenoptionen  nutzen,  um  das
       Standardverhalten  zu  ändern.  Typischerweise  werden  sie  an  dh(1) übergeben, das sie dann an all die
       dh_auto_*-Programme übergibt.

       -SBausystem, --buildsystem=Bausystem
           erzwingt  die  Benutzung  des  angegebenen  Bausystems,  anstatt  zu  versuchen,   automatisch   eins
           auszuwählen, das für das Paket geeignet sein könnte.

       -DVerzeichnis, --sourcedirectory=Verzeichnis
           geht  davon aus, dass der Quellverzeichnisbaum des Originalpakets im angegebenen Verzeichnis, anstatt
           auf der obersten Verzeichnisebene des Debian-Quellpaketverzeichnisbaums, liegt.

       -B[Verzeichnis], --builddirectory=[Verzeichnis]
           aktiviert das Bauen aus dem Quelltext und benutzt das  angegebene  Verzeichnis]  als  Bauverzeichnis.
           Falls der Parameter Verzeichnis] weggelassen wurde, wird ein Vorgabebauverzeichnis ausgewählt.

           Falls  diese Option nicht angegeben ist, wird standardmäßig in der Quelle gebaut, falls das Bausystem
           nicht das Bauen außerhalb des Quellverzeichnisbaums erfordert oder bevorzugt. In einem  solchen  Fall
           wird ein Standardbauverzeichnis benutzt, selbst wenn --builddirectory angegeben wurde.

           Falls das Bausystem das Bauen außerhalb des Quellverzeichnisbaums bevorzugt, aber das Bauen innerhalb
           der  Quelle  immer noch erlaubt, kann Letzteres wieder aktiviert werden, indem ein Bauverzeichnispfad
           übergeben wird, der dem Quellverzeichnispfad entspricht.

       --parallel, --no-parallel
           prüft, ob parallel gebaut werden soll, falls das zugrundeliegende  Bausystem  dies  unterstützt.  Die
           Anzahl  paralleler  Aufgaben wird zur Bauzeit durch die Umgebungsvariable DEB_BUILD_OPTIONS ("Debian-
           Richtlinie, Abschnitt 4.9.1") gesteuert, Sie könnte außerdem Gegenstand  einer  bausystemspezifischen
           Begrenzung sein.

           Falls  keine der Optionen angegeben wurde, ist die Voreinstellung von Debhelper derzeit --parallel in
           Kompatibilitätsversion 10 (oder neuer) und andernfalls --no-parallel.

           Als Optimierung wird Dh versuchen, die Übergabe dieser Optionen an Unterprozesse zu vermeiden,  falls
           sie  unnötig  sind  und als einzige Optionen übergeben werden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn
           DEB_BUILD_OPTIONS keinen parallel-Parameter hat (oder dessen Wert 1 ist).

       --max-parallel=Maximum
           Diese Option impliziert --parallel und erlaubt die weitere Begrenzung der Anzahl  von  Aufgaben,  die
           bei  einem  parallelen  Bauen benutzt werden können. Falls bekannt ist, dass das Bauen des Pakets nur
           mit einer bestimmten Stufe der Gleichzeitigkeit funktioniert, können Sie diese auf die maximale Stufe
           setzen, von der bekannt ist, dass sie funktioniert oder auf die,  von  der  Sie  wünschen,  dass  sie
           unterstützt wird.

           Bemerkenswerterweise  ist  das  Setzen des Maximums auf 1 tatsächlich dasselbe wie die Verwendung von
           --no-parallel.

       --list, -l
           listet alle Bausysteme auf, die auf diesem System  von  Debhelper  unterstützt  werden.  Diese  Liste
           enthält  sowohl  Standardbausysteme als auch Bausysteme Dritter (als solche gekennzeichnet). Außerdem
           zeigt es, welches Bausystem automatisch ausgewählt würde oder welches durch die Option  --buildsystem
           manuell angegeben wird.

KOMPATIBILITÄTSSTUFEN

       Von  Zeit  zu  Zeit  müssen  wesentliche,  nicht  rückwärtskompatible Änderungen an Debhelper vorgenommen
       werden, um es so ordentlich und gut entworfen wie nötig zu halten und  weil  sein  Autor  mehr  Erfahrung
       gewinnt.  Um  zu verhindern, dass solche wesentlichen Änderungen existierende Pakete kaputt machen, wurde
       das  Konzept  der  Debhelper-Kompatibilitätsstufen  eingeführt.  Sie   teilen   Debhelper   mit,   welche
       Kompatibilitätsstufe es nutzen sollte und sie ändern sein Verhalten auf verschiedene Arten.

       Schreiben  Sie  eine  Zahl  nach  debian/compat, um Debhelper mitzuteilen, welche Kompatibilitätsstufe es
       nutzen soll. Um beispielsweise in den Modus V9 zu schalten geben Sie Folgendes ein:

         % echo 9 > debian/compat

       Ihr Paket wird außerdem eine Bauabhängigkeit mit Versionspflege auf eine Debhelper-Version benötigen, die
       gleich (oder größer) als die ist, die von der Kompatibilitätsstufe  Ihres  Pakets  verwandt  wird.  Daher
       müssen Sie für Kompatibilitätsstufe 9 sicherstellen, dass debian/control Folgendes hat:

         Build-Depends: debhelper (>= 9)

       Wenn  nicht  anders  angegeben, geht sämtliche Debhelper-Dokumentation davon aus, dass Sie die aktuellste
       Kompatibilitätsstufe nutzen und in den meisten Fällen wird nicht angezeigt, wenn  sich  dieses  Verhalten
       von   einer   früheren   Kompatibilitätsstufe   unterscheidet.   Wenn   Sie  also  nicht  die  aktuellste
       Kompatibilitätsstufe benutzen, sind Sie gut beraten, das Folgende zu lesen, um Hinweise zu erhalten,  was
       sich gegenüber früheren Kompatibilitätsstufen unterscheidet.

       Diese Kompatibilitätsstufen sind verfügbar:

       v3  Dies ist die unterste unterstützte Kompatibilitätsstufe.

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v4  Änderungen gegenüber v3 sind:

           -       dh_makeshlibs   -V   wird   nicht   den  Debian-Teil  der  Versionsnummer  in  der  erzeugten
                   Abhängigkeitslinie in der Shlibs-Datei enthalten.

           -       Sie werden aufgefordert, das neue ${misc:Depends} in debian/control abzulegen,  um  das  Feld
                   ${shlibs:Depends} zu ergänzen.

           -       dh_fixperms wird alle Dateien in bin/-Verzeichnissen und in etc/init.d ausführbar machen.

           -       dh_link wird bestehende Verweise korrigieren, damit sie konform mit der Richtlinie sind.

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v5  Änderungen gegenüber v4 sind:

           -       Kommentare in Debhelper-Konfigurationsdateien werden ignoriert.

           -       dh_strip  --dbg-package  gibt  nun den Name des Pakets an, in das Debug-Symbole getan werden,
                   nicht die Pakete, aus denen die Symbole genommen werden.

           -       dh_installdocs überspringt die Installation leerer Dateien.

           -       dh_install gibt Fehlermeldungen aus, wenn Platzhalter zu nichts expandieren.

       v6  Änderungen gegenüber v5 sind:

           -       Befehle, die Fragmente von Betreuerskripten erzeugen, werden die Fragmente für die prerm- und
                   postrm-Skripte in umgekehrter Reiherfolge anordnen.

           -       dh_installwm  wird  einen  untergeordneten  Handbuchseitenverweis  für  x-window-manager.1.gz
                   installieren.  falls  es die Handbuchseite in usr/share/man/man1 im Bauverzeichnis des Pakets
                   entdeckt.

           -       dh_builddeb löschte vorher nichts, was auf DH_ALWAYS_EXCLUDE passte, aber es wurde  auf  eine
                   Liste  von  Dingen  gesetzt,  die ausgeschlossen werden sollen, wie CVS:.svn:.git. Nun tut es
                   dies.

           -       dh_installman erlaubt das Überschreiben existierender Handbuchseiten  im  Bauverzeichnis  des
                   Pakets. In vorhergehenden Kompatibilitätsstufen lehnte es lautlos ab, dies zu tun.

       v7  Änderungen gegenüber v6 sind:

           -       dh_install  wird  darauf  zurückgreifen,  in  debian/tmp nach Dateien zu suchen, falls es sie
                   nicht im aktuellen Verzeichnis findet  (oder  wo  auch  immer  Sie  es  unter  Benutzung  von
                   --sourcedir vorgeben). Dies ermöglicht dh_install mit dh_auto_install zusammenzuarbeiten, das
                   nach debian/tmp installiert, ohne irgendwelche besonderen Parameter zu benötigen.

           -       dh_clean wird debian/clean lesen und die dort aufgeführten Dateien löschen.

           -       <dh_clean> wird die *-stamp-Dateien der obersten Ebene löschen.

           -       dh_installchangelogs   wird   abschätzen,   in   welcher  Datei  das  Änderungsprotokoll  der
                   Originalautoren liegt, falls keines angegeben wurde.

       v8  Änderungen gegenüber v7 sind:

           -       Befehle werden fehlschlagen, anstatt zu warnen,  wenn  ihnen  unbekannte  Optionen  übergeben
                   werden.

           -       dh_makeshlibs  wird dpkg-gensymbols auf allen gemeinsam benutzten Bibliotheken ausführen, für
                   die es Shlib-Dateien erzeugt. Daher kann -X verwandt werden, um Bibliotheken  auszuschließen.
                   Außerdem  würden  Bibliotheken  an  unüblichen  Speicherplätzen,  die  dpkg-gensymbols  nicht
                   verarbeiten würde, bevor es sie übergeben bekäme, eine Verhaltenweise ändern, was dazu führen
                   könnte, dass der Bau einiger Pakete fehlschlagen würde.

           -       dh erfordert, dass  die  auszuführende  Sequenz  als  erster  Parameter  angegeben  wird  und
                   sämtliche Schalter danach kommen. »dh $@ --foo« nicht »dh --foo $@«.

           -       dh_auto_* bevorzugt Perls Module::Build gegenüber Makefile.PL.

       v9  Dies ist der empfohlene Betriebsmodus.

           Änderungen gegenüber v8 sind:

           -       Multiarch-Unterstützung.   Insbesondere  gibt  dh_auto_configure  Multiarch-Verzeichnisse  an
                   Autoconf in --libdir and --libexecdir weiter.

           -       dh kennt die üblichen Abhängigkeiten zwischen Zielen in debian/rules. Daher wird »dh  binary«
                   alle   »build«-, »build-arch«-, »build-indep«-, »install«-Ziele etc. ausführen, die in dieser
                   Regeldatei  stehen.  Es  ist  nicht  nötig,  explizit  ein  binäres   Ziel   mit   expliziten
                   Abhängigkeiten zu den anderen Zielen zu definieren.

           -       dh_strip  komprimiert  Debug-Symboldateien,  um  die installierte Größe von »-dbg«-Paketen zu
                   verringern.

           -       dh_auto_configure enthält nicht den Quellpaketnamen in --libexecdir,  wenn  Autoconf  benutzt
                   wird.

           -       Standardmäßig aktiviert dh nicht --with=python-support.

           -       Alle   dh_auto_*-Debhelper-Programme  und  dh  setzen  Umgebungsvariablen,  die  durch  dpkg-
                   buildflags aufgelistet werden, wenn sie nicht bereits gesetzt sind.

           -       dh_auto_configure  übergibt  CFLAGS,  CPPFLAGS  und  LDFLAGS  von  dpkg-buildflags  an  Perls
                   Makefile.PL und Build.PL.

           -       dh_strip legt getrennte Debug-Symbole an einer Stelle ab, die auf ihrer Baukennzahl basiert.

           -       Ausführbare  Debhelper-Konfigurationsdateien  werden  ausgeführt  und  ihre  Ausgabe wird als
                   Konfiguration benutzt.

       v10 Diese Kompatibilitätsstufe ist immer noch in Entwicklung; benutzen Sie sie mit Vorsicht.

           Änderungen gegenüber v9 sind:

           -       dh_installinit wird nicht mehr eine Datei namens debian/Paket als Init-Skript installieren.

           -       dh_installdocs wird  mit  einem  Fehler  fehlschlagen,  falls  es  Links  entdeckt,  die  mit
                   --link-doc  zwischen  Paketen  der  Architektur  »all«  und nicht-»all« erzeugt wurden, da es
                   binNMUs beschädigt.

           -       dh erstellt das Bauverzeichnis des Pakets nicht mehr,  wenn  die  Ausführung  von  Debhelper-
                   Befehlen übersprungen wird. Dies wird auf Pakete, die nur mit Debhelper-Befehlen bauen, keine
                   Auswirkungen  haben,  es  könnte  aber  Fehler in Befehlen offenlegen, die nicht in Debhelper
                   enthalten sind.

           -       dh_installdeb installiert keine vom Paketbetreuer  bereitgestellte  debian/Paket.shlibs-Datei
                   mehr. Dies wird stattdessen von dh_makeshlibs erledigt.

           -       dh_installwm  weigert  sich,  ein  kaputtes  Paket  zu  erstellen,  falls keine Handbuchseite
                   gefunden wird (erforderlich, um die Alternative zum X-Window-Manager zu registrieren).

           -       --parallel  ist  Debhelpers  Voreinstellung  für  alle  Bausysteme,  die   paralleles   Bauen
                   unterstützen.  Dies  kann entweder durch Verwendung von --no-parallel oder durch Übergabe von
                   --max-parallel mit einem Wert von 1 deaktiviert werden.

           -       The dh command will not accept any of the deprecated  "manual  sequence  control"  parameters
                   (--before, --after, etc.). Please migrate to use override targets instead.

           -       The  dh  command  will  no longer use log files to track which commands have been run. The dh
                   command still keeps track of whether it already ran the "build" sequence and skip  it  if  it
                   did.

                   The main affects of this are:

                   -   With this, it is now easier to debug the install or/and binary sequences because they can
                       now trivially be re-run (without having to do a full "clean and rebuild" cycle)

                   -   The  main  caveat is that dh_* now only keeps track of what happened in a single override
                       target. When all the calls to a given dh_cmd command happens in the same override  target
                       every thing will work as before.

                       Example of where it can go wrong:

                         override_dh_foo:
                           dh_foo -pmy-pkg

                         override_dh_bar:
                           dh_bar
                           dh_foo --remaining

                       In  this  case,  the  call  to  dh_foo --remaining will also include my-pkg, since dh_foo
                       -pmy-pkg was run in a separate override target. This issue is not limited to --remaining,
                       but also includes -a, -i, etc.

ANMERKUNGEN

   Unterstützung mehrerer Binärpakete
       Falls Ihr Quellpaket mehr als ein Binärpaket erzeugt, werden Debhelper-Programme  standardmäßig  bei  der
       Ausführung  auf  alle Paketen einwirken. Falls es vorkommt, dass Ihr Quellpaket ein architekturabhängiges
       Paket und ein anderes architekturunabhängiges Paket erzeugt, ist dies nicht das  korrekte  Verhalten,  da
       Sie  die  architekturabhängigen  Pakete  im  debian/rules-Ziel  »binary-arch«  erzeugen  müssen  und  die
       unabhängigen Pakete im debian/rules-Ziel »binary-indep«.

       Um dies zu erleichtern sowie Ihnen mehr Kontrolle darüber zu geben, auf welche Pakete Debhelper-Programme
       einwirken, akzeptieren alle Debhelper-Programme die Parameter -a, -i, -p und  -s.  Diese  Parameter  sind
       kumulativ.  Falls  keiner angegeben wurde, wirken Debhelper-Programme standardmäßig auf alle Paketen ein,
       die in der Datei »control« aufgeführt sind, mit nachfolgenden Ausnahmen.

       Zuerst werden alle  Pakete  deren  Architecture-Feld  in  debian/control  nicht  mit  der  Bauarchitektur
       übereinstimmt ausgeschlossen ("Debian Policy, Abschnitt 5.6.8").

       Außerdem   können   einige   zusätzliche   Paket   basierend   auf   dem   Inhalt  der  Umgebungsvariable
       DEB_BUILD_PROFILES und den Feldern Build-Profiles in den Absätzen für  binäre  Pakete  in  debian/control
       ausgeschlossen      werden.      Dies      geschieht      gemäß      der      Entwurfrichtlinie     unter
       <https://wiki.debian.org/BuildProfileSpec>.

   Automatisches Erzeugen von Debian-Installationsskripten
       Einige Debhelper-Befehle werden automatisch Teile der Debian-Betreuerskripte erzeugen.  Falls  Sie  diese
       automatisch  erzeugten  Dinge  in Ihre existierenden Debian-Betreuerskripte einfügen möchten, dann müssen
       Sie Ihren Skripten #DEBHELPER# an der Stelle  hinzufügen,  an  die  der  Kode  hinzugefügt  werden  soll.
       #DEBHELPER# wird bei der Ausführung durch irgendeinen automatisch erzeugten Kode ersetzt.

       Falls  ein  Skript  überhaupt  noch  nicht existiert und Debhelper etwas darin hinzufügen muss, dann wird
       Debhelper das komplette Skript erstellen.

       Alle Debhelper-Befehle, die auf diese Art automatisch Kode erzeugen, lassen dies durch den  Parameter  -n
       deaktiviert (siehe oben).

       Beachten  Sie,  dass der eingefügte Kode Shell-Kode sein wird. Sie können ihn daher nicht direkt in einem
       Perl-Skript verwenden. Falls Sie ihn in ein Perl-Skript einbetten  wollen,  wird  hier  eine  Möglichkeit
       beschrieben, dies zu tun (beachten Sie, dass über den Befehl »set« sichergestellt wird, dass $1, $2, etc.
       gesetzt sind):

         my $temp="set -e\nset -- @ARGV\n" . << 'EOF';
         #DEBHELPER#
         EOF
         if (system($temp)) {
            my $exit_code = ($? >> 8) & 0xff;
            my $signal = $? & 0x7f;
            if ($exit_code) {
                die("Das Debhelper-Skript scheiterte mit folgendem Fehlercode: ${exit_code}");
            } else {
                die("Das Debhelper-Skript wurde per Signal abgebrochen: ${signal}");
            }
         }

   Automatisches Erzeugen verschiedener Abhängigkeiten
       Einige  Debhelper-Befehle  könnten  dazu  führen,  dass  das  erzeugte  Paket von einigen anderen Paketen
       abhängt. Falls Sie beispielsweise dh_installdebconf(1) benutzen, wird  Ihr  Paket  von  Debconf  abhängen
       müssen.  Oder,  falls  Sie  dh_installxfonts(1)  verwenden,  wird ihr Paket generell von einer bestimmten
       Version der Xutils abhängen. Den Überblick über  diese  verschiedenen  Abhängigkeiten  zu  behalten  kann
       lästig  sein, da sie davon abhängen, wie Debhelper Dinge tut, weswegen Debhelper eine Möglichkeit bietet,
       sie zu automatisieren.

       Für jeden Befehl werden die benötigten Abhängigkeiten in den Handbuchseiten  dokumentiert.  Daneben  wird
       automatisch  eine »substvar« erzeugt, die ${misc:Depends} genannt wird. Falls Sie eine Markierung in Ihre
       debian/control-Datei schreiben, wird es sie  zu  den  Abhängigkeiten  expandieren,  von  denen  Debhelper
       findet, dass Sie sie benötigen.

       Dies  ist  gänzlich unabhängig von dem vorgegebenen ${shlibs:Depends}, das durch dh_makeshlibs(1) erzeugt
       wurde und den durch dh_perl(1) erzeugten ${perl:Depends}. Sie können auswählen, keines davon zu benutzen,
       falls die Einschätzung von Debhelper nicht der Wirklichkeit entspricht.

   Paketbauverzeichnisse
       Standardmäßig gehen  alle  Debhelper-Programme  davon  aus,  dass  das  temporäre  Verzeichnis,  das  zum
       Zusammenbau des Dateibaums in einem Paket benutzt wird, debian/Paket ist.

       Manchmal  wollen  Sie  möglicherweise  ein  anderes  temporäres  Vezeichnis benutzen. Dies wird durch den
       Schalters -P unterstützt. »dh_installdocs -Pdebian/tmp«  wird  zum  Beispiel  debian/tmp  als  temporäres
       Verzeichnis  nutzen.  Beachten  Sie,  falls  Sie  -P  verwenden, dass die Debhelper-Programme nur auf ein
       einzelnes Paket auf einmal einwirken kann. Falls Sie also ein Paket haben, das mehrere Binärpakete  baut,
       müssen  Sie  außerdem den Schalter -p einsetzen, um anzugeben, auf welches Binärpaket sich das Debhelper-
       Programm auswirkt.

   Udebs
       Debhelper beinhaltet Unterstützung für Udebs. Um ein Udeb mit  Debhelper  zu  erstellen,  fügen  Sie  dem
       Absatz  des  Pakets  in  debian/control  »Package-Type:  udeb«  hinzu. Debhelper wird versuchen, Udebs zu
       erstellen, die der Debian-Installer-Richtlinie entsprechen, indem die erzeugten  Paketdateien  mit  .udeb
       enden,  indem  keine  Dokumentation  in ein Udeb installiert wird und indem preinst-, postrm-, prerm- und
       config-Skripte etc. übersprungen werden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Die folgenden Umgebungsvariablen können das Verhalten von Debhelper beeinflussen. Es ist wichtig,  darauf
       hinzuweisen,  dass  dies  tatsächlich  Umgebungsvariablen  (nicht  nur  einfache Makefile-Variablen) sein
       müssen, damit dies korrekt funktioniert. Um sie  ordnungsgemäß  in  debian/rules  anzugeben,  müssen  sie
       sicherstellen, dass sie »export«iert werden, zum Beispiel »export DH_VERBOSE«.

       DH_VERBOSE
           auf  1  gesetzt,  um  den Modus mit detailreicher Ausgabe zu aktivieren. Debhelper wird jeden von ihm
           ausgeführten Befehl ausgeben. Außerdem wird die detailreiche Ausgabe von  Bauprotokollen  für  einige
           Bausysteme wie Autoconf aktiviert.

       DH_QUIET
           auf 1 gesetzt, um den detailarmen Modus zu aktivieren. Debhelper wird weder Befehle ausgeben, die das
           Bausystem  der  Ursprungsautoren  aufrufen,  noch  wird  Dh  ausgeben, welche Unterbefehle aufgerufen
           werden. Abhängig vom benutzten Bausystem wird auch dieses weniger Details ausgeben. Dadurch  wird  es
           einfacher,  wichtige  Nachrichten  zu erkennen, die Ausgabe wird jedoch als Buildd-Protokoll ziemlich
           nutzlos. Falls DH_VERBOSE ebenfalls gesetzt ist, wird diese Einstellung ignoriert.

       DH_COMPAT
           gibt vorübergehend an, auf welcher Kompatibilitätsstufe Debhelper ausgeführt werden sollte und  setzt
           dabei jeden Wert in debian/compat außer Kraft.

       DH_NO_ACT
           auf 1 gesetzt, um Modus ohne Aktion zu aktivieren.

       DH_OPTIONS
           Alles in dieser Variable wird den Befehlszeilenargumenten aller Debhelper-Befehle vorangestellt.

           Wenn  dh(1)  benutzt  wird,  können  ihm  Optionen übergeben werden, die es an jeden Debhelper-Befehl
           weitergibt, was im Allgemeinen besser ist, als DH_OPTIONS zu verwenden.

       DH_ALWAYS_EXCLUDE
           Falls gesetzt, fügt dies den Wert, auf den die Variable gesetzt ist, den  -X-Optionen  aller  Befehle
           hinzu,  die  die  Option  -X unterstützen. Außerdem wird dh_builddeb für alles, das dem Wert in Ihrem
           Paketbaubaum entspricht, rm -rf ausführen.

           Dies kann nützlich  sein,  falls  Sie  aus  einem  CVS-Quellverzeichnisbaum  bauen.  In  diesem  Fall
           verhindert  das  Setzen  von  DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS,  dass irgendwelche CVS-Verzeichnisse sich in das
           Paket  einschleichen,  das  Sie  bauen.  Oder,  falls  ein  Paket  einen   Quell-Tarball   hat,   der
           (unklugerweise)  CVS-Verzeichnisse  enthält,  möchten  Sie  möglicherweise  DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS  in
           debian/rules exportieren, damit es wirksam ist, wo auch immer Ihr Paket gebaut wird.

           Mehrere Dinge, die ausgeschlossen werden sollen, können mit Doppelpunkten  getrennt  werden,  wie  in
           DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS:.svn.

SIEHE AUCH

       /usr/share/doc/debhelper/examples/
           eine Zusammenstellung von debian/rules-Beispieldateien, die Debhelper benutzen

       <http://joeyh.name/code/debhelper/>
           Debhelper-Website

ÜBERSETZUNG

       Diese  Übersetzung  wurde  mit  dem  Werkzeug  po4a  <http://po4a.alioth.debian.org/>  durch  Chris Leick
       c.leick@vollbio.de und das deutsche Debian-Übersetzer-Team im Dezember 2011 erstellt.

       Bitte melden  Sie  alle  Fehler  in  der  Übersetzung  an  debian-l10n-german@lists.debian.org  oder  als
       Fehlerbericht an das Paket debhelper.

       Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen man -L en Abschnitt Handbuchseite

AUTOR

       Joey Hess <joeyh@debian.org>

9.20160115ubuntu3                                  2016-03-31                                       debhelper(7)