focal (1) systemd-analyze.1.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd-analyze - Systemverwalter analysieren und auf Fehler überprüfen

ÜBERSICHT

       systemd-analyze [OPTIONEN…] [Zeit]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] blame

       systemd-analyze [OPTIONEN…] critical-chain [UNIT…]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] log-level [STUFE]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] log-target [ZIEL]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] service-watchdogs [LOGISCH]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] dump

       systemd-analyze [OPTIONEN…] plot [>Datei.svg]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] dot [MUSTER…] [>Datei.dot]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] unit-paths

       systemd-analyze [OPTIONEN…] exit-status [STATUS…]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] condition BEDINGUNGsystemd-analyze [OPTIONEN…] syscall-filter [GRUPPE…]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] calendar SPEZsystemd-analyze [OPTIONEN…] timestamp ZEITSTEMPELsystemd-analyze [OPTIONEN…] timespan SPANNEsystemd-analyze [OPTIONEN…] cat-config NAME|PFADsystemd-analyze [OPTIONEN…] verify [DATEI…]

       systemd-analyze [OPTIONEN…] security UNIT

BESCHREIBUNG

       systemd-analyze kann zur Bestimmung der Systemstartleistungsstatistik benutzt werden. Es kann Status- und
       Nachverfolgungsinformationen aus dem System- und Diensteverwalter abrufen und die Korrektheit von
       Unit-Dateien überprüfen. Es wird auch dazu verwandt, auf besondere Funktionen zuzugreifen, die für
       fortgeschrittene Systemverwalterfehlersuche nützlich sind.

       Falls kein Befehl übergeben wird, wird systemd-analyze time impliziert.

   systemd-analyze time
       Dieser Befehl gibt die im Kernel verbrachte Zeit, bevor der Anwendungsbereich erreicht wurde, die Zeit,
       die in der anfänglichen RAM-Platte (Initrd), bevor die normale Systemanwendungsebene erreicht wurde und
       die Zeit, die die normale Systemanwendungsebene zur Initialisierung benötigte, aus. Beachten Sie, dass
       diese Messungen einfach die Zeit zu dem Punkt messen, an dem alle Systemdienste gestartet wurden, aber
       nicht notwendigerweise bis sie ihre Initialisierung abgeschlossen hatten oder die Platte im Leerlauf war.

       Beispiel 1. Anzeigen, wie lange ein Systemstart brauchte

           # in einem Container
           $ systemd-analyze time
           Startup finished in 296ms (userspace)
           multi-user.target reached after 275ms in userspace

           # in einer echten Maschine
           $ systemd-analyze time
           Startup finished in 2.584s (kernel) + 19.176s (initrd) + 47.847s (userspace) = 1min 9.608s
           multi-user.target reached after 47.820s in userspace

   systemd-analyze blame
       Dieser Befehl gibt eine Liste aller laufenden Units, sortiert nach der Initialisierungszeitdauer, aus.
       Diese Informationen können zur Optimierung der Systemstartzeit verwandt werden. Beachten Sie, dass die
       Ausgabe irreführend sein kann, da die Initialisierung eines Dienstes einfach deshalb langsam sein kann,
       da sie auf den Abschluss der Initialisierung eines anderen Dienstes wartet. Beachten Sie auch:
       systemd-analyze blame zeigt keine Ergebnisse für Dienste mit Type=simple an, da Systemd solche Dienste
       als sofort gestartet betrachtet und daher keine Messungen der Initialisierungsverzögerungen erfolgen
       können. Beachten Sie auch, dass dieser Befehl nur die Zeit anzeigt, die die Units für das Hochfahren
       benötigten, er zeigt nicht an, wie lange sich die Units in der Ausführungswarteschlange befanden.
       Insbesondere zeigt er die Zeit, die die Units im Zustand »activating« verbrachten; dieser Zustand ist für
       Units wie Geräte-Units nicht definiert, die direkt von »inactive« nach »active« übergehen. Dieser Befehl
       gibt daher den Eindruck der Leistung von Programmcode, kann aber nicht die durch das Warten auf Hardware
       und ähnliche Ereignisse verursachte Latenz genau wiedergeben.

       Beispiel 2. Zeigt, welche Units beim Systemstart die meiste Zeit verbrauchten

           $ systemd-analyze blame
                    32.875s pmlogger.service
                    20.905s systemd-networkd-wait-online.service
                    13.299s dev-vda1.device
                    ...
                       23ms sysroot.mount
                       11ms initrd-udevadm-cleanup-db.service
                        3ms sys-kernel-config.mount

   systemd-analyze critical-chain [UNIT…]
       Dieser Befehl gibt einen Baum der zeitkritischen Unit-Kette (für jede der festgelegten UNITs oder
       andernfalls für das Standardziel) aus. Die Zeit, nach der die Unit aktiv oder gestartet ist, wird nach
       dem Zeichen »@« ausgegeben. Die Zeit, die die Unit zum Starten benötigt, wird nach dem Zeichen »+«
       ausgegeben. Beachten Sie, dass die Ausgabe irreführend sein kann, da die Initialisierung von Diensten
       abhängig von der Aktivierung eines Sockets sein kann und da die Units parallel ausgeführt werden. Dies
       berücksichtigt auch ähnlich zu dem Befehl blame nur die Zeit, die die Unit im Zustand »activating«
       verbringt und deckt daher Units nicht ab, die niemals durch den Zustand »inactive« laufen (wie
       beispielsweise Geräte-Units, die direkt von »inactive« zu »active« übergehen). Desweiteren zeigt es keine
       Informationen über Aufträge an (und insbesondere über Aufträge, die eine Zeitüberschreitung erlebten).

       Beispiel 3. systemd-analyze time

           $ systemd-analyze critical-chain
           multi-user.target @47.820s
           └─pmie.service @35.968s +548ms
             └─pmcd.service @33.715s +2.247s
               └─network-online.target @33.712s
                 └─systemd-networkd-wait-online.service @12.804s +20.905s
                   └─systemd-networkd.service @11.109s +1.690s
                     └─systemd-udevd.service @9.201s +1.904s
                       └─systemd-tmpfiles-setup-dev.service @7.306s +1.776s
                         └─kmod-static-nodes.service @6.976s +177ms
                           └─systemd-journald.socket
                             └─system.slice
                               └─-.slice

   systemd-analyze log-level [STUFE]
       systemd-analyze log-level gibt die aktuelle Protokollierstufe des systemd-Daemons aus. Falls ein
       optionales Argument STUFE bereitgestellt wird, dann wird die aktuelle Protokollierstufe des
       systemd-Daemons auf STUFE geändert (akzeptiert die gleichen Werte wie das in systemd(1) beschriebene
       --log-level=).

   systemd-analyze log-target [ZIEL]
       systemd-analyze log-target gibt das aktuelle Protokollierziel des Daemons systemd aus. Falls das
       optionale Argument ZIEL bereitgestellt wird, dann ändert der Befehl das aktuelle Protokollierziel des
       Daemons systemd auf ZIEL (akzeptiert die gleichen Werte wie das in systemd(1) beschriebene
       --log-target=).

   systemd-analyze service-watchdogs [yes|no]
       systemd-analyze service-watchdogs gibt den aktuellen Zustand des Dienste-Laufzeit-Watchdogs des Daemons
       systemd aus. Falls ein optionales logisches Argument bereitgestellt wird, dann werden die
       Dienste-Laufzeit-Watchdogs (WatchdogSec=) und Notfallaktionen (z.B. OnFailure= oder StartLimitAction=)
       global aktiviert oder deaktiviert; siehe systemd.service(5). Der Hardware-Watchdog ist von dieser
       Einstellung nicht betroffen.

   systemd-analyze dump
       Dieser Befehl gibt eine (normalerweise sehr lange) menschenlesbare Serialisierung des kompletten
       Serverzustandes aus. Sein Format unterliegt ohne Ankündigungen Änderungen und sollte nicht durch
       Anwendungen ausgewertet werden.

       Beispiel 4. Den internen Zustand des Benutzerverwalters anzeigen

           $ systemd-analyze --user dump
           Timestamp userspace: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           Timestamp finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           Timestamp generators-start: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           Timestamp generators-finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           Timestamp units-load-start: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           Timestamp units-load-finish: Thu 2019-03-14 23:28:07 CET
           -> Unit proc-timer_list.mount:
                   Description: /proc/timer_list
                   ...
           -> Unit default.target:
                   Description: Main user target
           …

   systemd-analyze plot
       Dieser Befehl gibt eine SVG-Graphik aus, die detailliert, welche Systemdienste zu welcher Zeit gestartet
       wurden und hervorhebt, welche Zeit sie zur Initialisierung verbraucht haben.

       Beispiel 5. Eine Systemstartübersicht darstellen

           $ systemd-analyze plot >bootup.svg
           $ eog bootup.svg&

   systemd-analyze dot [Muster…]
       Dieser Befehl erstellt eine textuelle Abhängigkeitsgraphbeschreibung im Dot-Format zur weiteren
       Verarbeitung mit dem GraphViz-Werkzeug dot(1). Verwenden Sie eine Befehlszeile der Art systemd-analyze
       dot | dot -Tsvg >systemd.svg, um einen graphischen Abhängigkeitsbaum zu erstellen. Falls weder --order
       noch --require angegeben sind, wird der erstellte Graph sowohl Ordnungs- als auch
       Anforderungsabhängigkeiten darstellen. Optional können am Ende Muster-Festlegungen im Glob-Stil (z.B.
       *.target) angegeben werden. Eine Unit-Abhängigkeit ist im Graph enthalten, falls eines dieser Muster
       entweder auf den Quell- oder den Zielknoten passt.

       Beispiel 6. Zeichnet alle Abhängigkeiten von jeder Unit, deren Name mit »avahi-daemon« beginnt

           $ systemd-analyze dot 'avahi-daemon.*' | dot -Tsvg >avahi.svg
           $ eog avahi.svg

       Beispiel 7. Zeichnet alle Abhängigkeiten zwischen allen bekannten Ziel-Units

           $ systemd-analyze dot --to-pattern='*.target' --from-pattern='*.target' \
                 | dot -Tsvg >Ziele.svg
           $ eog Ziele.svg

   systemd-analyze unit-paths
       Dieser Befehl gibt eine Liste aller Verzeichnisse aus, aus denen Unit-Dateien, .d overrides- und .wants-,
       .requires-Symlinks geladen werden können. Kombinieren Sie dies mit --user, um die Liste für die
       Benutzerverwalterinstanz abzufragen und --global für die globale Konfiguration der
       Benutzerverwalterinstanzen.

       Beispiel 8. Alle Pfade für erstellte Units anzeigen

           $ systemd-analyze unit-paths | grep '^/run'
           /run/systemd/system.control
           /run/systemd/transient
           /run/systemd/generator.early
           /run/systemd/system
           /run/systemd/system.attached
           /run/systemd/generator
           /run/systemd/generator.late

       Beachten Sie, dass dieses Verb die Liste ausgibt, die in systemd-analyze selbst einkompiliert wurde und
       keine Kommunikation mit dem laufenden Verwalter stattfindet. Verwenden Sie

           systemctl [--user] [--global] show -p Unit-Pfad --value

       um die tatsächliche Liste, die der Verwalter benutzt, abzufragen, wobei alle leeren Verzeichnisse
       ausgelassen werden.

   systemd-analyze exit-status [STATUS…]
       Dieser Befehl gibt eine Liste von Exit-Status zusammen mit ihrer »Klasse« aus, d.h. der Quelle der
       Definition (entweder »glibc«, »systemd«, »LSB« oder »BSD«), siehe den Abschnitt PROZESS-EXIT-CODES in
       systemd.exec(5). Falls keine zusätzlichen Argumente festgelegt sind, werden alle bekannten Status
       angezeigt. Andernfalls werden nur die Definitionen für die festgelegten Codes angezeigt.

       Beispiel 4. Ein paar Beispiel-Exit-Staus anzeigen

           $ systemd-analyze exit-status 0 1 {63..65}
           NAME    STATUS CLASS
           SUCCESS 0      glibc
           FAILURE 1      glibc
           -       63     -
           USAGE   64     BSD
           DATAERR 65     BSD

   systemd-analyze condition BEDINGUNG…
       Dieser Befehl wertet die Zuweisungen Condition*=… und Assert*=… aus und gibt ihre Werte und den daraus
       ergebenen Wert des kombinierten Bedingungssatzes aus. Siehe systemd.unit(5) für eine Liste der
       verfügbaren Bedingungen und Zusicherungen.

       Beispiel 10. Bedingungen auswerten, die Kernelversionen prüfen

           $ systemd-analyze condition 'ConditionKernelVersion = ! <4.0' \
                   'ConditionKernelVersion = >=5.1' \
                   'ConditionACPower=|false' \
                   'ConditionArchitecture=|!arm' \
                   'AssertPathExists=/etc/os-release'
           test.service: AssertPathExists=/etc/os-release succeeded.
           Asserts succeeded.
           test.service: ConditionArchitecture=|!arm succeeded.
           test.service: ConditionACPower=|false failed.
           test.service: ConditionKernelVersion=>=5.1 succeeded.
           test.service: ConditionKernelVersion=!<4.0 succeeded.
           Conditions succeeded.

   systemd-analyze syscall-filter [GRUPPE…]
       Dieser Befehl wird die in der festgelegten GRUPPE enthaltenen Systemaufrufe filtern oder alle bekannten
       Gruppen erlauben, falls keine Gruppen festgelegt sind. Das Argument GRUPPE muss das Präfix »@« enthalten.

   systemd-analyze calendar AUSDRUCK…
       Dieser Befehl wird wiederholende Kalenderzeitereignisse auswerten und normieren und berechnen, wann sie
       das nächste Mal ablaufen. Dies akzeptiert die gleiche Eingabe wie die Einstellung OnCalendar= in
       systemd.timer(5) und folgt der in systemd.time(7) beschriebenen Syntax. Standardmäßig wird nur der
       nächste Zeitpunkt angezeigt, zu dem der Kalenderausdruck abläuft; verwenden Sie --iterations=, um die
       festgelegte Anzahl der nächsten Male anzuzeigen, zu denen der Ausdruck abläuft. Jedes Mal, wenn der
       Ausdruck abläuft, wird ein Zeitstempel gebildet, siehe das Verb timestamp weiter unten.

       Beispiel 11. Schalttage in der näheren Zukunft anzeigen

           $ systemd-analyze calendar --iterations=5 '*-2-29 0:0:0'
             Original form: *-2-29 0:0:0
           Normalized form: *-02-29 00:00:00
               Next elapse: Sat 2020-02-29 00:00:00 UTC
                  From now: 11 months 15 days left
                  Iter. #2: Thu 2024-02-29 00:00:00 UTC
                  From now: 4 years 11 months left
                  Iter. #3: Tue 2028-02-29 00:00:00 UTC
                  From now: 8 years 11 months left
                  Iter. #4: Sun 2032-02-29 00:00:00 UTC
                  From now: 12 years 11 months left
                  Iter. #5: Fri 2036-02-29 00:00:00 UTC
                  From now: 16 years 11 months left

   systemd-analyze timestamp ZEITSTEMPEL…
       Dieser Befehl wertet den Zeitstempel (d.h. einen einzelnen Zeitpunkt) aus und gibt die normalisierte Form
       und den Unterschied zwischen diesem Zeitstempel und jetzt aus. Der Zeitstempel sollte daher der Syntax
       wie in systemd.time(7), Abschnitt »ZEITSTEMPEL AUSWERTEN« dokumentiert folgen.

       Beispiel 12. Die Auswertung von Zeitstempeln anzeigen

           $ systemd-analyze timestamp yesterday now tomorrow
             Original form: yesterday
           Normalized form: Mon 2019-05-20 00:00:00 CEST
                  (in UTC): Sun 2019-05-19 22:00:00 UTC
              UNIX seconds: @15583032000
                  From now: 1 day 9h ago

             Original form: now
           Normalized form: Tue 2019-05-21 09:48:39 CEST
                  (in UTC): Tue 2019-05-21 07:48:39 UTC
              UNIX seconds: @1558424919.659757
                  From now: 43us ago

             Original form: tomorrow
           Normalized form: Wed 2019-05-22 00:00:00 CEST
                  (in UTC): Tue 2019-05-21 22:00:00 UTC
              UNIX seconds: @15584760000
                  From now: 14h left

   systemd-analyze timespan AUSDRUCK…
       Dieser Befehl wertet die Zeitspanne (d.h. die Differenz zwischen zwei Zeitstempeln) aus und gibt die
       normalisierte Form und das Äquivalent in Mikrosekunden aus. Die Zeitspanne sollte daher der Syntax wie in
       systemd.time(7), Abschnitt »ZEITSPANNEN AUSWERTEN« dokumentiert folgen. Werte ohne Einheit werden als
       Sekunden ausgewertet.

       Beispiel 13. Die Auswertung von Zeitspannen anzeigen

           $ systemd-analyze timespan 1s 300s '1year 0.000001s'
           Original: 1s
                 μs: 1000000
              Human: 1s

           Original: 300s
                 μs: 300000000
              Human: 5min

           Original: 1year 0.000001s
                 μs: 31557600000001
              Human: 1y 1us

   systemd-analyze cat-config NAME|PFAD…
       Dieser Befehl ist ähnlich zu systemctl cat, agiert aber auf Konfigurationsdateien. Es kopiert den Inhalt
       einer Konfigurationsdatei und aller Ergänzungsdateien in die Standardausgabe; dabei berücksichtigt es die
       normale Gruppe an Systemd-Verzeichnissen und Regeln bezüglich des Vorrangs. Jedes Argument muss entweder
       ein absoluter Pfad einschließlich des Präfixes (wie /etc/systemd/logind.conf oder
       /usr/lib/systemd/logind.conf) oder ein Name relativ zu dem Präfix (wie systemd/logind.conf) sein.

       Beispiel 14. Anzeige der Logind-Konfiguration

           $ systemd-analyze cat-config systemd/logind.conf
           # /etc/systemd/logind.conf
           ...
           [Login]
           NAutoVTs=8
           ...

           # /usr/lib/systemd/logind.conf.d/20-test.conf
           … und einiges aus einem anderen Paket, das außer Kraft setzt

           # /etc/systemd/logind.conf.d/50-override.conf
           … und was vom Administrator, das außer Kraft setzt

   systemd-analyze verify DATEI…
       Dieser Befehl wird Unit-Dateien laden und Warnungen ausgeben, falls irgendwelche Fehler erkannt werden.
       Auf der Befehlszeile festgelegte Dateien werden geladen, aber auch alle von diesen referenzierte Dateien.
       Der komplette Unit-Suchpfad wird durch Kombination der Verzeichnisse für alle Befehlzeilenargumente
       zusammengestellt und die normalen Unit-Ladepfade (Variable $SYSTEMD_UNIT_PATH) werden unterstützt und
       können zum Ersetzen oder Erweitern der einkompilierten Gruppe von Unit-Ladepfaden verwandt werden; siehe
       systemd.unit(5)). Alle Unit-Dateien, die in den in der Befehlszeile enthaltenen Verzeichnissen vorhanden
       sind, werden gegenüber den in anderen Pfaden vorgezogen.

       Derzeit werden die folgenden Fehler erkannt:

       •   unbekannte Abschnitte und Anweisungen,

       •   fehlende Abhängigkeiten, die zum Starten der übergegebenen Unit notwendig sind,

       •   in Documentation= aufgeführte Handbuchseiten, die im System nicht gefunden werden,

       •   in ExecStart= und ähnlichen aufgeführte Befehle, die nicht im System gefunden wurden oder nicht
           ausführbar sind.

       Beispiel 15. Falschgeschriebene Anweisung

           $ cat ./user.slice
           [Unit]
           WhatIsThis=11
           Documentation=man:nosuchfile(1)
           Requires=different.service

           [Service]
           Description=x

           $ systemd-analyze verify ./user.slice
           [./user.slice:9] Unknown lvalue 'WhatIsThis' in section 'Unit'
           [./user.slice:13] Unknown section 'Service'. Ignoring.
           Error: org.freedesktop.systemd1.LoadFailed:
              Unit different.service failed to load:
              No such file or directory.
           Failed to create user.slice/start: Invalid argument
           user.slice: man nosuchfile(1) command failed with code 16

       Beispiel 16. Fehlende Dienste-Units

           $ tail ./a.socket ./b.socket
           ==> ./a.socket <==
           [Socket]
           ListenStream=100

           ==> ./b.socket <==
           [Socket]
           ListenStream=100
           Accept=yes

           $ systemd-analyze verify ./a.socket ./b.socket
           Service a.service not loaded, a.socket cannot be started.
           Service b@0.service not loaded, b.socket cannot be started.

   systemd-analyze security [UNIT…]
       Dieser Befehl analysiert die Sicherheits- und Sandbox-Einstellungen einer oder mehrerer festgelegter
       Units. Falls mindestens ein Unit-Name festgelegt ist, werden die Sicherheitseinstellungen der
       festgelegten Dienste-Units untersucht und eine detaillierte Analyse angezeigt. Falls kein Unit-Name
       festgelegt ist, werden alle derzeit geladenen, langlaufenden Dienste-Units untersucht und eine knappe
       Tabelle mit den Ergebnissen angezeigt. Der Befehl prüft auf verschiedene sicherheitsbezogene
       Diensteeinstellungen, weist jeder einen »Gefährdungsstufen«-Wert zu, abhängig davon, wie wichtig die
       Einstellung ist. Dann berechnet es eine Gesamtgefährdungsstufe für die gesamte Unit, die eine Abschätzung
       im Bereich 0.0…10.0 ist und anzeigt, wie aus Sicherheitssicht ein Dienst gefährdet ist. Hohe
       Gefährdungsstufen deuten an, dass Sandboxing nur im geringen Umfang verwandt wird. Geringe
       Gefährdungsstufen deuten an, dass enges Sandboxing und stärkste Sicherheitsbeschränkungen angewandt
       werden. Beachten Sie, dass dies nur die Sicherheitsfunktionalitäten pro Dienst analysiert, die Systemd
       selbst implementiert. Das bedeutet, dass sämtliche zusätzlichen Sicherheitsmechanismen, die vom
       Dienste-Code selbst erbracht werden, nicht berücksichtigt werden. Die auf diese Art bestimmte
       Gefährdungsstufe sollte nicht missverstanden werden: eine hohe Gefährdungsstufe bedeutet weder, dass vom
       Dienste-Code selbst kein wirksames Sandboxing angewandt wird, noch dass der Dienst tatsächlich für lokale
       Angriffe oder solche aus der Ferne verwundbar ist. Hohe Gefährdungsstufen deuten allerdings an, dass der
       Dienst am wahrscheinlichsten von zusätzlichen Einstellungen für sie Nutzen ziehen würde.

       Bitte beachten Sie, dass viele der Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen jeweils einzeln umgangen
       werden können — außer sie werden mit anderen kombiniert. Falls ein Dienst beispielsweise das Privileg
       behält, Einhängepunkte zu etablieren oder rückgängig zu machen, können viele der Sandboxing-Optionen
       durch den System-Code selbst rückgängig gemacht werden. Daher ist es wesentlich, dass jeder Dienst die
       umfassendsten und strengsten Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen, die möglich sind, verwendet. Das
       Werkzeug wird einige dieser Kombinationen und Beziehungen zwischen den Einstellungen berücksichtigen,
       aber nicht alle. Beachten Sie auch, dass die Sicherheits- und Sandboxing-Einstellungen, die hier
       analysiert werden, nur für vom Dienste-Code selbst ausgeführte Aktionen greifen. Falls ein Dienst Zugriff
       auf ein IPC-System (wie D-Bus) hat, könnte er Aktionen von anderen Diensten erbitten, die nicht den
       gleichen Beschränkungen unterliegen. Daher ist jede umfassende Sicherheits- und Sandboxing-Analyse
       unvollständig, falls die IPC-Zugriffsregeln nicht auch gegengeprüft werden.

       Beispiel 17. systemd-logind.service analysieren

           $ systemd-analyze security --no-pager systemd-logind.service
             NAME                DESCRIPTION                              EXPOSURE
           ✗ PrivateNetwork=     Service has access to the host's network      0.5
           ✗ User=/DynamicUser=  Service runs as root user                     0.4
           ✗ DeviceAllow=        Service has no device ACL                     0.2
           ✓ IPAddressDeny=      Service blocks all IP address ranges
           ...
           → Overall exposure level for systemd-logind.service: 4.1 OK 🙂

OPTIONEN

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       --system
           Agiert auf der System-Systemd-Instanz. Dies ist die implizierte Vorgabe.

       --user
           Agiert auf der Benutzer-Systemd-Instanz.

       --global
           Agiert auf der systemweiten Konfiguration für Benutzer-Systemd-Instanzen.

       --order, --require
           Wählt bei der Verwendung mit dem Befehl dot (siehe oben) die im Abhängigkeitsgraph zu zeigenden
           Abhängigkeiten aus. Falls --order übergeben wird, werden nur Abhängigkeiten vom Typ After= oder
           Before= gezeigt. Falls --require übergeben wird, werden nur Abhängigkeiten vom Typ Requires=,
           Requisite=, Wants= und Conflicts= gezeigt. Falls keines davon übergeben wird, werden die
           Abhängigkeiten aller dieser Typen gezeigt.

       --from-pattern=, --to-pattern=
           Wählt bei der Verwendung mit dem Befehl dot (siehe oben) aus, welche Beziehungen im
           Abhängigkeitsgraph gezeigt werden. Beide Optionen benötigen ein glob(7)-Muster als Argument, das mit
           den Knoten auf der rechten bzw. linken Seite einer Beziehung übereinstimmen muss.

           Jeder davon kann mehr als einmal verwandt werden, dann müssen die Unit-Namen auf jeden der Werte
           passen. Falls Tests für beide Seiten der Relation vorhanden sind, muss eine Relation beide Tests
           bestehen, um angezeigt zu werden. Wenn Muster zudem als positionsabhängige Argumente festgelegt
           werden, müssen sie auf mindestens einer Seite der Relation passen. Mit anderen Worten, Muster, die
           mit diesen zwei Optionen festgelegt werden, verkürzen die Liste der Kanten, auf die die
           positionsabhängigen Argumente passen, falls welche angegeben werden, und zeigen die komplette Liste
           der Kanten andernfalls.

       --fuzz=Zeitspanne
           Zeigt bei der Verwendung mit dem Befehl critical-chain (siehe oben) auch Units, die sich eine
           Zeitspanne früher beendeten, als die letzte Unit auf der gleichen Stufe. Die Einheit von Zeitspanne
           ist Sekunden, außer es wird eine andere Einheit festgelegt, z.B. »50ms«.

       --man=no
           Ruft man(1) nicht auf, um die Existenz von in Documentation= aufgeführten Handbuchseiten zu
           überprüfen.

       --generators
           Ruft Unit-Generatoren auf, siehe systemd.generator(7). Einige Generatoren benötigen Root-Rechte. Beim
           Betrieb mit aktivierten Generatoren kommt es als normaler Benutzer im Allgemeinen zu einigen
           Warnmeldungen.

       --root=PFAD
           Zeigt mit cat-files Konfigurationsdateien unterhalb des festgelegten Wurzelpfades PFAD an.

       --iterations=ANZAHL
           Zeigt bei der Verwendung zusammen mit dem Befehl calendar die festgelegte Anzahl an Iterationen, zu
           denen die festgelegten Kalenderausdrücke das nächste Mal ablaufen. Standardmäßig 1.

       -H, --host=
           Führt die Aktion aus der Ferne aus. Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und
           Rechnernamen (getrennt durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen darf optional
           ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch »:« und dann ein Container auf dem
           festgelegten Host angehängt werden, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem angegebenen
           Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in
           der Ferne zu kommunizieren. Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER aufgezählt werden.
           Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.

       -M, --machine=
           Führt die Aktion in einem lokalen Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem
           verbunden werden soll.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

       --no-pager
           Die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiterleiten.

EXIT-STATUS

       Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist, setzt $PAGER außer Kraft.
           Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter
           Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1),
           bis eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines
           aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist den Seitenbetrachter an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less
               die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben, setzen
               Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
               ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
               gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist den Seitenbetrachter an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
               die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Seitenanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
               Allerdings verhindert dies, dass ein Teil der Funktionalität des Seitenbetrachtungsprogramms
               funktioniert, insbesondere kann die Ausgabe des Seitenbetrachtungsprogramms nicht mit der Maus
               durchlaufen werden.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less übergebenen Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal als
           UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemctl(1)

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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