jammy (1) systemd-nspawn.1.gz

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BEZEICHNUNG

       systemd-nspawn - Erzeugt einen Befehl oder ein Betriebssystem in einem leichtgewichtigen Container

ÜBERSICHT

       systemd-nspawn [OPTIONEN…] [BEFEHL [ARG…]]

       systemd-nspawn --boot [OPTIONEN…] [ARG…]

BESCHREIBUNG

       systemd-nspawn kann zur Ausführung eines Befehls oder Betriebssystems (OS) in einem leichtgewichtigen
       Namensraum-Container verwandt werden. In vielerlei Art ist es zu chroot(1) ähnlich, aber
       leistungsfähiger, da es die Dateisystemhierarchie sowie den Prozessbaum, die verschiedenen
       IPC-Untersysteme und den Rechner- und Domain-Namen komplett virtualisiert.

       systemd-nspawn kann in jedem Verzeichnisbaum, der einen Betriebssystembaum enthält, mittels der
       Befehlszeilenoption --directory= aufgerufen werden. Durch Verwendung der Option --machine= wird der
       OS-Baum automatisch nach einer Reihe von Orten durchsucht, am wichtigsten dabei ist /var/lib/machines/,
       das bevorzugte Verzeichnis, um auf dem System installierte OS-Container-Abbilder abzulegen.

       Im Gegensatz zu chroot(1) kann systemd-nspawn zum Starten kompletter, Linux-basierter Betriebssysteme in
       einem Container verwandt werden.

       systemd-nspawn begrenzt den Zugriff auf verschiedene Kernelschnittstellen, wie /sys/, /proc/sys/ oder
       /sys/fs/selinux/, im Container auf nur-lesbar. Die Netzwerkschnittstelle des Wirts und die Systemuhr
       können aus dem Container heraus nicht geändert werden. Geräteknoten können nicht erstellt werden. Das
       Wirtssystem kann nicht neu gestartet werden und Kernelmodule dürfen von innerhalb des Containers nicht
       geladen werden.

       Verwenden Sie Werkzeuge wie dnf(8), debootstrap(8) oder pacman(8), um eine geeignete
       OS-Verzeichnisbaumhierarchie für systemd-nspawn einzurichten. Lesen Sie den nachfolgenden Abschnitt
       »Beispiele« für geeignete Aufrufe dieser Befehle.

       Als Sicherheitsprüfung wird systemd-nspawn die Existenz von /usr/lib/os-release oder /etc/os-release im
       Container-Baum überprüfen, bevor der Container gestartet wird (siehe os-release(5)). Es könnte notwendig
       sein, diese Datei manuell zum Container-Baum hinzuzufügen, falls das OS des Containers zu alt ist, um
       diese Datei bereits mitgeliefert zu haben.

       systemd-nspawn kann direkt von der interaktiven Befehlszeile aus oder als Systemdienst im Hintergrund
       aufgerufen werden. In diesem Modus betreibt jede Container-Instanz seine eigene Dienste-Instanz; eine
       Standard-Vorlagen-Unit-Datei systemd-nspawn@.service wird bereitgestellt, um dies leicht zu ermöglichen;
       sie akzeptiert den Container-Namen als Instanzen-Kennzeichner. Beachten Sie, dass andere Vorgabeoptionen
       gelten, wenn systemd-nspawn durch die Vorlagen-Unit-Datei als wenn es interaktiv auf der Befehlszeile
       aufgerufen wird. Der wichtigste Unterschied bei den Vorgaben ist, dass die Vorlagen-Unit-Datei --boot
       verwendet, während dies beim Aufruf von systemd-nspawn auf der Befehlszeile nicht der Fall ist. Weitere
       Unterschiede in den Vorgaben sind zusammen mit den verschiedenen unterstützten Optionen weiter unten
       dokumentiert.

       Das Werkzeug machinectl(1) kann zur Ausführung einer Reihe von Aktionen an Containern verwandt werden. Es
       stellt insbesondere leicht zu benutzende Befehle bereit, um Container als Systemdienste mittels der
       Vorlagen-Unit-Datei systemd-nspawn@.service auszuführen.

       Neben jedem Container kann eine Einstellungsdatei mit der Endung .nspawn existieren, die zusätzliche, bei
       der Ausführung des Containers anzuwendende Einstellungen enthält. Siehe systemd.nspawn(5) für Details.
       Einstellungsdateien setzen die von der Vorlagen-Unit-Datei systemd-nspawn@.service verwandten
       Vorgabeoptionen außer Kraft, wodurch es im Allgemeinen unnötig wird, diese Vorlagendatei direkt zu
       ändern.

       Beachten Sie, dass systemd-nspawn Dateisysteme privat für den Container nach /dev/, /run/ und ähnlichem
       einhängen wird. Diese werden außerhalb des Containers nicht sichtbar sein und ihre Inhalte gehen
       verloren, wenn sich der Container beendet.

       Beachten Sie, dass die Ausführung von zwei systemd-nspawn-Containern aus dem gleichen Verzeichnis nicht
       dazu führt, dass sich die Prozesse in beiden gegenseitig sehen. Die PID-Namensraumtrennung der zwei
       Container ist vollständig und die Container nutzen sehr wenige Laufzeitobjekte gemeinsam, außer das
       unterliegende Dateisystem. Verwenden Sie die Befehle login oder shell von machinectl(1), um zusätzliche
       Anmeldesitzungen in einem laufenden Container zu erbitten.

       systemd-nspawn implementiert die Spezifikation Container-Schnittstelle[1].

       Während des Betriebs werden mittels systemd-nspawn aufgerufene Container mit dem Dienst
       systemd-machined(8) registriert. Dieser verfolgt die laufenden Container nach und stellt
       Programmierschnittstellen bereit, um mit ihnen zu interagieren.

OPTIONEN

       Falls die Option -b angegeben ist, werden die Argumente als Argumente für das Init-Programm verwandt.
       Andernfalls gibt BEFEHL das zu startende Programm in dem Container an und die verbleibenden Argumente
       werden als Argumente für dieses Programm benutzt. Falls --boot nicht verwandt wird und keine Argumente
       angegeben sind, wird eine Shell in dem Container gestartet.

       Die folgenden Optionen werden verstanden:

       -q, --quiet
           Schaltet sämtliche Statusausgaben des Werkzeuges selbst aus. Wird dieser Schalter verwandt, wird die
           einzige Ausgabe von Nspawn die Ausgabe der Konsole des Container-Betriebssystems selbst sein.

       --settings=MODUS
           Steuert, ob systemd-nspawn nach Container-bezogenen Einstellungen aus .nspawn-Dateien suchen und
           diese verwenden soll. Akzeptiert einen logischen oder die besonderen Werte override oder trusted.

           Falls aktiviert (die Vorgabe), wird eine Einstellungsdatei, die nach der Maschine (wie mit der
           Einstellung --machine= angegeben oder aus dem Verzeichnis oder Abbildnamen abgeleitet) mit der
           Endung.nspawn benannt ist, in /etc/systemd/nspawn/ und /run/systemd/nspawn/ gesucht. Falls sie dort
           gefunden wird, werden deren Einstellungen gelesen und verwandt. Falls sie dort nicht gefunden wird,
           wird sie nachfolgend in dem gleichen Verzeichnis wie die Abbilddatei oder in dem Verzeichnis direkt
           über dem Wurzelverzeichnis des Containers gesucht. Falls die Datei in diesem Fall gefunden wird,
           werden ihre Einstellungen auch gelesen und verwandt, aber möglicherweise unsichere Einstellungen
           werden ignoriert. Beachten Sie, dass in beiden Fällen die Einstellungen auf der Befehlszeile Vorrang
           gegenüber den entsprechenden Einstellungen aus geladenen .nspawn-Dateien haben, falls beide angegeben
           sind. Alle Einstellungen, die die Privilegien des Containers erhöhen oder Zugriff auf zusätzliche
           Ressourcen wie Dateien oder Verzeichnissen auf der Wirtsmaschine geben können, werden als unsichere
           Einstellungen betrachtet. Für Details über das Format und die Inhalte von .nspawn-Dateien lesen Sie
           bitte systemd.nspawn(5).

           Falls diese Option auf override gesetzt ist, wird die Datei durchsucht, gelesen und auf die gleiche
           Art verwandt, allerdings ist die Vorrangreihenfolge umgedreht: Einstellungen aus den .nspawn-Dateien
           haben Vorrang vor den entsprechenden Einstellungen der Befehlszeilenoptionen, falls beide angegeben
           sind.

           Falls diese Option auf trusted gesetzt ist, wird die Datei durchsucht, gelesen und auf die gleiche
           Art verwandt, unabhängig davon, wo sie in /etc/systemd/nspawn/, /run/systemd/nspawn/ oder neben der
           Abbild-Datei oder dem Wurzelverzeichnis des Containers gefunden wurde, alle Einstellungen werden
           wirksam, allerdings haben Befehlszeilenoptionen weiterhin Vorrang vor den entsprechenden
           Einstellungen.

           Falls deaktiviert, werden keine .nspawn-Dateien gelesen und keine Einstellungen außer denen auf der
           Befehlszeile werden wirksam.

   Abbild-Optionen
       -D, --directory=
           Verzeichnis, das als Dateisystemwurzel für den Container verwandt werden soll.

           Falls weder --directory= noch --image= angegeben sind, wird das Verzeichnis ermittelt, indem nach
           einem Verzeichnis, dessen Namen mit einem mittels --machine= übergebenen Maschinennamen
           übereinstimmt, gesucht wird. Siehe den Abschnitt »Dateien und Verzeichnisse« in machinectl(1) für den
           genauen Suchpfad.

           Falls weder --directory=, --image= noch --machine= angegeben sind, wird das aktuelle Verzeichnis
           verwandt. Darf nicht zusammen mit --image= angegeben werden.

       --template=
           Verzeichnis oder »btrfs«-Teildatenträger, das/der als Vorlage für das Wurzelverzeichnis des
           Containers verwandt werden soll. Falls dies angegeben ist und das Wurzelverzeichnis des Containers
           (wie mit --directory= konfiguriert) noch nicht existiert, wird es als »btrfs«-Schnappschuss (falls
           unterstützt) oder als einfaches Verzeichnis (andernfalls) erstellt und von diesem Vorlagenbaum
           befüllt. Idealerweise bezieht sich der angegebene Vorlagenpfad auf das Wurzelverzeichnis eines
           »btrfs«-Teildatenträgers, wodurch in diesem Fall ein einfacher
           »Kopieren-beim-Schreiben«-Schnappschuss gemacht wird und das Befüllen des Wurzelverzeichnisses
           instantan erfolgt. Falls sich der angegebene Vorlagenpfad nicht auf die Wurzel eines
           »btrfs«-Teildatenträgers bezieht (oder noch nicht einmal auf einem »btrfs«-Dateisystem liegt), wird
           der Verzeichnisbaum kopiert (möglicherweise allerdings in einem
           »reflink«-»Kopieren-beim-Schreiben«-Schema — falls das Dateisystem dies unterstützt), was deutlich
           mehr Zeit benötigen kann. Beachten Sie, dass der Schnappschuss von dem angegebenen Verzeichnis oder
           Teildatenträger vorgenommen wird, einschließlich aller Unterverzeichnisse und Teildatenträger, aber
           ausschließlich aller Untereinhängungen. Darf nicht zusammen mit --image= oder --ephemeral angegeben
           werden.

           Beachten Sie, dass dieser Schalter den Rechnernamen, die Maschinenkennung und alle anderen
           Einstellungen, die die Instanz identifizieren könnten, unverändert lässt.

       -x, --ephemeral
           Führt den Container mit einem temporären Schnappschuss seines Dateisystems aus, falls angegeben.
           Dieser wird direkt nach Beenden des Containers entfernt. Darf nicht zusammen mit --template=
           angegeben werden.

           Beachten Sie, dass dieser Schalter den Rechnernamen, die Maschinenkennung und alle anderen
           Einstellungen, die die Instanz identifizieren könnten, unverändert lässt. Beachten Sie, dass wie bei
           --template= das Vornehmen eines temporären Schnappschusses auf Dateisystemen, die Teildatenträger
           oder nativ »reflinks« unterstützen (»btrfs« oder neues »xfs«), effizienter als auf traditionelleren
           Dateisystemen, die das nicht tun (»ext4«), ist. Beachten Sie, dass der aufgenommene Schnappschuss das
           gesamte angegebene Verzeichnis oder Teildatenträger umfasst, einschließlich aller Unterverzeichnisse
           und Teildatenträger darunter, aber ausschließlich aller Untereinhängungen.

           Mit dieser Option werden keine Änderungen am Container-Abbild erhalten. Verwenden Sie (das
           nachfolgend beschriebene) --volatile= als weiteren Mechanismus, um die Dauerhaftigkeit von
           Container-Abbildern zur Laufzeit zu begrenzen.

       -i, --image=
           Plattenabbild, aus dem das Wurzelverzeichnis für den Container geladen werden soll. Akzeptiert einen
           Pfad zu einer regulären Datei oder zu einem Blockgeräteknoten. Die Datei oder das Blockgerät muss
           eines der Folgenden enthalten:

           •   Eine MBR-Partitionstabelle mit einer einzelnen Partition vom Typ 0x83, der startfähig markiert
               ist.

           •   Eine GUID-Partitionstablle (GPT) mit einer einzelnen Partition vom Typ
               0fc63daf-8483-4772-8e79-3d69d8477de4.

           •   Eine GUID-Partitionstabelle (GPT) mit einer markierten Wurzelpartition, die als Wurzelverzeichnis
               des Containers eingehängt ist. Optional dürfen GPT-Abbilder auch eine Home- oder
               Serverdatenpartition enthalten, die an den geeigneten Stellen im Container eingehängt sind. Alle
               diese Partitionen müssen durch die in Spezifikation auffindbarer Partitionen[2] definierten
               Partitionstypen identifiziert werden.

           •   Keine Partitionstabelle und eine einzelne Datei, die sich über das gesamte Abbild erstreckt.

           Falls eine EFI-Systempartition (ESP) auf GPT-Abbildern entdeckt wird, wird diese automatisch nach
           /efi (oder /boot als Rückfall) eingehängt, falls ein Verzeichnis dieses Namens existiert und leer
           ist.

           Mit LUKS verschlüsselte Partitionen werden automatisch entschlüsselt. Auf GPT-Abbildern prüft
           dm-verity auch, ob die Datenintegritäts-Hash-Partitionen eingerichtet sind, falls der Wurzel-Hash für
           sie mit der Option --root-hash= angegeben wurde.

           Einzelne Dateisystemabbilder (d.h. Dateisysteme ohne eine umgebende Partitionstabelle) können mittels
           Dm-verity geöffnet werden, falls die Integritätsdaten mittels der Optionen --root-hash= und
           --verity-data= (und optional --root-hash-sig=) übergeben werden.

           Alle anderen Partitionen, wie fremde Partitionen oder Auslagerungspartitionen, werden nicht
           eingehängt. Darf nicht zusammen mit --directory=, --template= angegeben werden.

       --oci-bundle=
           Akzeptiert einen Pfad zu einem aufzurufenden OCI-Laufzeitbündel, wie in der
           OCI-Laufzeit-Spezifikation[3] spezifiziert ist. In diesem Fall wird keine .nspawn-Datei geladen und
           das Wurzelverzeichnis und verschiedene Einstellungen werden aus den OCI-Laufzeit-JSON-Daten
           eingelesen (allerdings haben auf der Befehlszeile übergebene Daten Vorrang).

       --read-only
           Hängt das Wurzeldateisystem des Containers (und alle anderen Dateisysteme-Container in dem
           Container-Abbild) nur-lesbar ein. Dies hat für zusätzliche Einhängungen mit --bind=, --tmpfs= und
           ähnlichen Optionen keine Wirkung. Dieser Modus ist impliziert, falls das Container-Abbild oder
           Verzeichnis als nur-lesbar markiert wurde. Beim Einsatz von --volatile= wird dies auch impliziert. In
           diesem Fall ist das Container-Abbild auf Platte streng nur-lesbar, wobei Änderungen erlaubt sind,
           aber nur nicht dauerhaft im Arbeitsspeicher gehalten werden. Weitere Details finden Sie nachfolgend.

       --volatile, --volatile=MODUS
           Startet den Container im flüchtigen Mouds. Wird kein Modusparameter übergeben oder der Modus als yes
           angegeben, dann wird der vollständige flüchtige Modus aktiviert. Dies bedeutet, dass das
           Wurzelverzeichnis eine größtenteils leere »tmpfs«-Instanz ist und /usr/ aus dem Betriebssystembaum
           dort nur-lesbar hineingehängt ist (das System startet daher mit einem nur-lesbaren
           Betriebssystemabbild aber einem jungfräulichen Zustand und jungfräulicher Konfiguration und sämtliche
           Änderungen an Letzterem gehen beim Herunterfahren verloren). Falls der Modusparameter als overlay
           angegeben ist, wird das nur-lesbare Wurzeldateisystem mit einer schreibbaren Tmpfs-Instanz mittels
           »overlayfs« kombiniert, so dass es sich wie normalerweise verhält, aber sämtliche Änderungen nur an
           dem temporären Dateisystem vorgenommen werden und daher bei der Beendigung des Containers verloren
           gehen. Falls der Modusparameter als no angegeben ist (die Vorgabe), dann wird der gesamte
           Betriebssystembaum schreibbar zur Verfügung gestellt (außer --read-only ist angegeben, siehe oben).

           Beachten Sie, dass bei der Auswahl einer der flüchtigen Modi die Auswirkung auf das Wurzeldateisystem
           (oder im Falle von state /var/) begrenzt wird und jede andere, in der Hierarchie angeordnete
           Einhängung davon unbetroffen ist, unabhängig davon, ob sie automatisch (z.B. die EFI-Systempartition,
           die nach /efi/ oder /boot/ eingehängt sein könnte) oder explizit (z..B. durch eine zusätzliche
           Befehlszeilenoption wie --bind=, siehe unten) etabliert wurden. Dies bedeutet, dass Änderungen an
           /efi/ oder /boot/ verboten sind, selbst falls --volatile=overlay verwandt wurde und eine solche
           Partition im betroffenen Container-Abbild existiert und selbst falls --volatile=state verwandt wird,
           wird eine hypothetische Datei /etc/foobar möglicherweise schreibbar, falls --bind=/etc/foobar zum
           Einhängen von außerhalb des nur lesbaren Container-/etc/-Verzeichnisses verwnadt wird.

           Die Option --ephemeral hat einen engen Bezug zu dieser Einstellung und stellt ähnliches Verhalten
           bereit, bei dem eine temporäre und vergängliche Kopie des gesamten Betriebssystemabbildes erfolgt und
           diese dann ausgeführt wird. Weitere Details finden Sie weiter oben.

           Die Option --tmpfs= und --overlay= stellen ähnliche Funktionalität bereit, allerdings nur für
           bestimmte Unterverzeichnisse des Betriebssystemabbildes. Details finden Sie nachfolgend.

           Diese Option stellt ähnliche Funktionalität für Container bereit, wie der Befehlszeilenschalter
           »systemd.volatile=« dies für Rechner selbst darstellt. Siehe kernel-command-line(7) für Details.

           Beachten Sie, dass das Setzen dieser Option auf yes oder state nur funktioniert, falls das
           Betriebssystem des Containers einen Systemstart mit ausschließlich eingehängtem /usr/ durchführen und
           dann selbständig /var/ bevölkern (und im Falle von »--volatile=yes« auch /etc/) kann. Dies bedeutet
           insbesondere, dass Betriebssysteme, die der historischen Aufteilung von /bin/ und /lib/ (und
           zugehörigen Verzeichnissen) von /usr/ folgen (d.h. bei denen Erstere keine Symlinks in Letztere
           sind), bei »--volatile=yes« nicht als Container-Inhalt unterstützt werden. Die Option overlay
           verlangt keine besonderen Vorbereitungen von dem Betriebssystem, aber beachten Sie, dass sich das
           Verhalten von »overlayfs« von dem regulärer Dateisysteme in einer Reihe von Punkten unterscheidet und
           somit die Kompatibilität eingeschränkt ist.

       --root-hash=
           Akzeptiert einen hexadezimalen Dateiintegritäts-Wurzel-Hash (dm-verity). Diese Option aktiviert
           Datenintegritätsüberprüfungen mittels dm-verity, falls das verwandte Abbild die notwendigen
           Integritätsdaten enthält (siehe oben). Der angegebene Hash muss auf den Wurzel-Hash der
           Integritätsdaten passen und ist normalerweise mindestens 256 Bit (und damit 64 formatierte
           hexadezimale Zeichen) lang (im beispielhaften Fall von SHA256). Falls diese Option nicht angegeben
           ist, aber das Abbild das erweiterte Attribut »user.verity.roothash« trägt (siehe xattr(7)), dann wird
           der Wurzel-Hash und auch die formatierten hexadezimalen Zeichen daraus gelesen. Falls das erweiterte
           Dateiattribut nicht gefunden wird (oder von dem zugrundeliegenden Dateisystem nicht unterstützt
           wird), aber eine Datei mit der Endung .roothash neben dem Abbild gefunden wird, das ansonsten den
           gleichen Namen trägt (außer falls das Abbild die Endung .raw enthält, dann darf die Root-Hash-Datei
           dies nicht in ihrem Namen enthalten), dann wird der Wurzel-Hash und auch die formatierten
           hexadezimalen Zeichen daraus gelesen und automatisch verwandt.

           Beachten Sie, dass dies den Wurzel-Hash für das Wurzeldateisystem konfiguriert. Plattenabbilder
           können auch separate Dateiystem für die /usr/-Hierarchie enthalten, die auch Verity-geschützt sein
           kann. Der Wurzel-Hash für diesen Schutz kann mit dem erweiterten Dateiattribut »user.verity.usrhash«
           oder mittels einer .usrhash-Datei neben dem Plattenabbild konfiguriert werden. Dies folgt dem
           gleichen Format und der gleichen Logik wie für den hier beschriebenen Wurzel-Hash für das
           Wurzeldateisystem. Beachten Sie, dass es derzeit keinen Schalter gibt, um den Wurzel-Hash für /usr/
           von der Befehlszeile aus zu konfigurieren.

           Siehe auch die Option RootHash= in systemd.exec(5).

       --root-hash-sig=
           Akzeptiert eine PKCS7-Signatur der Option --root-hash=. Die Semantik ist zur Option
           RootHashSignature= identisch, siehe systemd.exec(5).

       --verity-data=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Datenintegritätsdatei (dm-verity). Diese Option aktiviert
           Datenintegritätsüberprüfungen mittels Dm-verity, falls ein Wurzel-Hash übergeben wird und falls das
           verwandte Abbild selbst keine Integritätsdaten enthält. Die Integritätsdaten müssen mit dem
           Wurzel-Hash übereinstimmen. Falls diese Option nicht angegeben ist, aber eine Datei mit der Endung
           ».verity« neben der Abbild-Datei gefunden wird, die ansonsten den gleichen Namen trägt (außer falls
           das Abbild die Endung ».raw« hat, in welchem Falle die Verity-Datendatei dies nicht in ihrem Namen
           haben darf), dann werden die Verity-Daten daraus gelesen und automatisch verwandt.

       --pivot-root=
           Schwenkt in das angegebene Verzeichnis als / innerhalb des Containers um und hängt entweder die alte
           Wurzel des Containers aus oder schwenkt sie auf ein anderes angegebenes Verzeichnis um. Akzeptiert
           entweder ein Pfadargument (in diesem Fall wird der angegebene Pfad zu / verschwenkt und die alte
           Wurzel ausgehängt) oder ein Doppelpunkt-getrenntes Paar aus neuem Wurzelpfad und Schwenkziel für die
           alte Wurzel. Der neue Wurzelpfad wird auf / verschwenkt und die alte / wird auf das andere
           Verzeichnis verschwenkt. Beide Pfade müssen absolut und im Dateisystemnamensraum des Containers
           auflösbar sein.

           Dies ist für Container, die mehrere startfähige Verzeichnisse enthalten, beispielweise mehrere
           OSTree[4]-Einsätze. Sie emuliert das Verhalten eines Systemstartprogrammes und einer anfänglichen
           RAM-Platte, die normalerweise auswählt, welches Verzeichnis als Wurzel eingehängt und darin PID 1 des
           Containers gestartet wird.

   Ausführungsoptionen
       -a, --as-pid2
           Ruft die Shell oder das angegebene Programm als Prozesskennung (PID) 2 statt als PID 1 (Init) auf.
           Standardmäßig wird das ausgewählte Programm als Prozess mit PID 1 ausgeführt, falls weder diese noch
           die Option --boot verwandt wird. Dieser Modus ist nur für Programme geeignet, die sich der besonderen
           Semantik, die Prozesse mit der PID 1 unter UNIX haben, bewusst sind. Beispielsweise muss er alle
           (Zombie-)Prozesse beseitigen, deren Elternprozess er geworden ist, und sollte sysvinit-kompatible
           Signalhandhabung implementieren (insbesondere muss sie bei SIGINT das System neu starten, bei SIGTERM
           sich selbst neu ausführen, ihre Konfiguration bei SIGHUP neu einlesen und so weiter). Mit --as-pid2
           wird ein minimaler Init-Prozess als PID 1 und das ausgewählte Programm wird als PID 2 ausgeführt (und
           muss daher keine besonderen Semantiken implementieren). Der minimale Init-Prozess wird
           (Zombie-)Prozesse wie nötig beseitigen und geeignet auf Signale reagieren. Es wird empfohlen, diesen
           Modus zum Aufruf von beliebigen Befehlen in Containern zu verwenden, außer diese wurden zum Betrieb
           als PID 1 angepasst. Mit anderen Worten: dieser Schalter sollte für so ziemlich alle Befehle
           verwendet werden, außer der Befehl bezieht sich auf eine Init- oder Shell-Implementierung, da diese
           im Allgemeinen in der Lage sind, korrekt als PID 1 zu laufen. Diese Option darf nicht mit --boot
           kombiniert werden.

       -b, --boot
           Sucht automatisch nach einem Init-Programm und ruft es als PID 1 statt einer Shell oder eines
           benutzerdefinierten Programms auf. Falls diese Option verwandt wird, werden auf der Befehlszeile
           übergebene Argumente als Argumente für das Init-Programm verwandt. Diese Option darf nicht mit
           --as-pid2 kombiniert werden.

           Die nachfolgende Tabelle erklärt die verschiedenen Aufrufmodi und die Beziehung zu --as-pid2 (siehe
           oben):

           Tabelle 1. Aufrufmodus
           ┌──────────────────────────────────────┬──────────────────────────────────────┐
           │SchalterErklärung                            │
           ├──────────────────────────────────────┼──────────────────────────────────────┤
           │Weder --as-pid2 noch --boot angegeben │ Die übergebenen Parameter werden als │
           │                                      │ Befehlszeile interpretiert, die als  │
           │                                      │ PID 1 im Container ausgeführt wird.  │
           ├──────────────────────────────────────┼──────────────────────────────────────┤
           │--as-pid2 angegeben                   │ Die übergebenen Parameter werden als │
           │                                      │ Befehlszeile interpretiert, die als  │
           │                                      │ PID 2 im Container ausgeführt wird.  │
           │                                      │ Ein minimaler Init-Prozess wird als  │
           │                                      │ PID 1 ausgeführt.                    │
           ├──────────────────────────────────────┼──────────────────────────────────────┤
           │--boot angegeben                      │ Im Container wird automatisch nach   │
           │                                      │ einem Init-Programm gesucht und      │
           │                                      │ dieses als PID 1 ausgeführt. Die     │
           │                                      │ übergebenen Parameter werden als     │
           │                                      │ Aufrufparameter für diesen Prozess   │
           │                                      │ verwandt.                            │
           └──────────────────────────────────────┴──────────────────────────────────────┘
           Beachten Sie, dass --boot der Standardaktionsmodus ist, falls die Vorlagen-Unit-Datei
           systemd-nspawn@.service verwandt wird.

       --chdir=
           Wechselt vor Aufruf des Prozesses im Container zu dem angegebenen Arbeitsverzeichnis. Erwartet einen
           absoluten Pfad in dem Dateisystemnamensraum des Containers.

       -E NAME[=WERT], --setenv=NAME[=WERT]
           Gibt die Umgebungsvariablen an, die an den Init-Prozess im Container übergeben werden soll. Dies kann
           zum Außerkraftsetzen der Vorgabenvariablen oder zum Setzen zusätzlicher Variablen verwandt werden. Es
           kann mehr als einmal benutzt werden, um mehrere Variablen zu setzen. Wenn »=« und WERT nicht
           angegeben sind, dann wird der Wert der Variablen mit dem gleichen Namen in der Programmumgebung
           verwandt.

       -u, --user=
           Wechselt nach Übergang in den Container zu dem angegebenen Benutzer, wie er in der Benutzerdatenbank
           im Container definiert ist. Wie alle anderen Systemd-nspawn-Funktionalitäten ist dies keine
           Sicherheitsfunktionalität und stellt nur einen Schutz gegen versehentliche zerstörerische Aktionen
           dar.

       --kill-signal=
           Gibt das an PID 1 des Containers zu sendende Prozesssignal an, wenn Nspawn selbst SIGTERM empfängt,
           um ein geordnetes Herunterfahren des Containers auszulösen. Standardmäßig SIGRTMIN+3, falls --boot
           verwandt wird (auf Systemd-kompatiblen Init-Systemen löst SIGRTMIN+3 ein geordnetes Herunterfahren
           aus). Falls --boot nicht verwandt wird und diese Option nicht angegeben ist, dann werden die Prozesse
           im Container abrupt mit SIGKILL beendet. Siehe signal(7) für eine Liste gültiger Signale.

       --notify-ready=
           Konfiguriert Unterstützung für Benachrichtigungen von dem Init-Prozess des Containers.
           --notify-ready= akzeptiert einen logischen Wert (no und yes). Mit der Option no benachrichtigt
           Systemd-nspawn Systemd mit einer »READY=1«-Meldung, wenn der Init-Prozess erstellt wurde. Mit der
           Option yes wartet Systemd-nspawn auf die Meldung »READY=1« vom Init-Prozess im Container, bevor er
           seine eigene an Systemd sendet. Weitere Details über Benachrichtigungen finden Sie in sd_notify(3).

       --suppress-sync=
           Erwartet ein logisches Argument. Falls wahr, wird für den Inhalt des Containers jegliche Form von
           plattengebundener Dateisynchronisation ausgeschaltet. Das bedeutet, dass alle Dateisystemaufrufe wie
           sync(2), fsync(), syncfs(), … nichts ausführen werden und die Schalter O_SYNC/O_DSYNC von open(2) und
           verwandten Aufrufen nicht verfügbar sein werden. Dies ist möglicherweise gefährlich, da angenommene
           Datenintegritätsgarantien für den Inhalt des Containers nicht tatsächlich durchgesetzt werden (dh.
           Daten, von den Schreiben auf Platte angenommen wurden, könnten verlorengehen, falls das System
           ungewöhnlich heruntergefahren wird). Allerdings kann es die Laufzeitleistung des Containers massiv
           erhöhen – solange diese Garantien weder benötigt noch gewünscht werden, beispielsweise da sämtliche
           vom Container geschriebenen Daten temporärer, redundanter Art sind oder nur ein Zwischenartefakt, das
           weiterverarbeitet wird und in einem späteren Schritt in dem Verarbeitungssystem finalisiert wird.
           Standardmäßig falsch.

   Systemidentitätsoptionen
       -M, --machine=
           Setzt den Maschinennamen für diesen Container. Dieser Name kann zur Identifizierung des Containers
           während der Laufzeit verwandt werden (beispielsweise in Werkzeugen wie machinectl(1) und ähnlichen).
           Er wird zur Initialisierung des Rechnernamens des Containers verwandt (der im Container allerdings
           außer Kraft gesetzt werden kann). Falls nicht angegeben, wird die letzte Komponente des
           Wurzelverzeichnispfades des Containers verwandt, wobei möglicherweise eine zufällige Kennzeichnung
           angehängt wird, falls der Modus --ephemeral ausgewählt ist. Falls das ausgewählte Wurzelverzeichnis
           mit dem Wurzelverzeichnis des Rechners übereinstimmt, wird der eigene Rechnername stattdessen als
           Vorgabe im Container verwandt.

       --hostname=
           Steuert den innerhalb des Containers zu setzenden Rechnernamen, falls vom Maschinennamen verschieden.
           Erwartet einen gültigen Rechnernamen als Argument. Falls diese Option verwandt wird, wird der
           Kernel-Rechnername des Containers auf diesen Wert gesetzt, andernfalls wird dieser auf den
           Maschinennamen, wie mit der oben beschrieben Option --machine= gesteuert, gesetzt. Der Maschinenname
           wird für verschiedene Identifikationsaspekte des Containers von außerhalb verwandt, der mit dieser
           Option konfigurierbare Kernel-Rechnername ist für die Identifikation des Containers von innen
           nützlich. Normalerweise ist es eine gute Idee, beide Identifikationsformen synchronisiert zu halten,
           um Verwirrung zu vermeiden. Es wird daher empfohlen, die Verwendung dieser Option zu vermeiden und
           ausschließlich --machine= zu verwenden. Beachten Sie, dass der Container später seinen
           Kernel-Rechnernamen selbst frei außer Kraft setzen kann, unabhängig davon, ob der Name mit der Option
           --hostname= oder über die Option --machine= initialisiert wurde.

       --uuid=
           Setzt die angegebene UUID für den Container. Das Init-System wird /etc/machine-id daraus
           initialisieren, falls diese Datei noch nicht gesetzt ist. Beachten Sie, dass diese Option nur wirksam
           wird, falls /etc/machine-id im Container noch leer ist.

   Eigenschaftsoptionen
       -S, --slice=
           Fügt den Container als Teil der angegebenen Scheibe hinzu, statt der Vorgabe machine.slice. Dies gilt
           nur, falls die Maschine in ihrer eigenen Bereichs-Unit ausgeführt wird, d.h. falls --keep-unit nicht
           verwandt wird.

       --property=
           Setzt eine Unit-Eigenschaft der für diese Maschine zu registrierenden Bereichs-Unit. Dies gilt nur,
           falls die Maschine in ihrer eigenen Bereichs-Unit ausgeführt wird, d.h. falls --keep-unit nicht
           verwandt wird. Akzeptiert eine Unit-Eigenschaftszuweisung im gleichen Format wie systemctl
           set-property. Dies ist zum Setzen von Speicherbeschränkungen und Ähnlichem für Container nützlich.

       --register=
           Steuert, ob der Container mit systemd-machined(8) registriert wird. Akzeptiert ein logisches
           Argument, standardmäßig »yes«. Diese Option sollte aktiviert werden, wenn der Container ein
           vollständiges Betriebssystem ausführt (genauer: ein System- und Diensteverwalter als PID 1). Sie ist
           nützlich, um sicherzustellen, dass auf den Container mit machinectl(1) zugegriffen und dieser durch
           Werkzeuge wie ps(1) angezeigt werden kann. Falls der Container keinen Diensteverwalter ausführt, wird
           empfohlen, diese Option auf »no« zu setzen.

       --keep-unit
           Verwendet einfach die Dienste- oder Bereichs-Unit, in der systemd-nspawn aufgerufen wurde, anstatt
           eine flüchtige Bereichs-Unit, in der der Container ausgeführt wird, zu erstellen. Falls
           --register=yes gesetzt ist, wird diese Unit mit systemd-machined(8) registriert. Dieser Schalter
           sollte verwandt werden, falls systemd-nspawn aus einer Dienste-Unit heraus aufgerufen wurde und der
           einzige Zweck der Dienste-Unit die Ausführung eines einzelnen systemd-nspawn-Containers ist. Diese
           Option ist bei der Ausführung aus einer Benutzersitzung heraus nicht verfügbar.

           Beachten Sie, dass die Verwendung von --keep-unit die Wirkung von --slice= und --property=
           deaktiviert. Verwenden Sie --keep-unit und --register=no in Kombination, um jegliche Art von
           Unit-Zuweisung oder -Registrierung mit systemd-machined zu deaktivieren.

   Benutzernamensraum-Optionen
       --private-users=
           Steuert Benutzernamensräume. Falls aktiviert, wird der Container in seiner eigenen privaten Gruppe an
           UNIX-Benutzer- und Gruppenkennungen (UIDs und GIDs) ausgeführt. Dazu gehört die Abbildung der im
           Container verwandten privaten UIDs/GIDs (beginnend mit dem Benutzer root mit 0 und höher) auf den
           Bereich von UIDs/GIDs auf dem Rechner, die noch nicht für andere Zwecke verwandt sind (normalerweise
           im Bereich höher als UID/GID 65536 auf dem Rechner), abgebildet. Dieser Parameter kann wie folgt
           angegeben werden:

            1. Falls eine oder zwei Doppelpunkt-getrennte Zahlen angegeben sind, werden Benutzernamensräume
               eingeschaltet. Der erste Parameter gibt die erste UID/GID des Rechners an, die dem Container
               zugewiesen werden soll, der zweite Parameter gibt die Anzahl an UIDs/GIDs an, die dem Container
               zugewiesen werden soll. Falls der zweite Parameter fehlt, werden 65536 UIDs/GIDs zugewiesen.

            2. Falls der Parameter »yes« ist, werden Benutzernamensräume eingeschaltet. Der zu verwendende
               UID-/GID-Bereich wird automatisch aus der Dateieigentümerschaft des Wurzelverzeichnisses des
               Verzeichnisbaums des Containers bestimmt. Um diese Option zu verwenden, muss der Verzeichnisbaum
               vorher vorbereitet werden, um sicherzustellen, dass alle Dateien und Verzeichnisse UIDs/GIDs in
               dem von Ihnen gewünschten Bereich gehören. Auch müssen alle Datei-ACLs ausschließlich UIDs/GIDs
               im gewünschten Bereich referenzieren. In diesem Modus ist die Anzahl der dem Container
               zugewiesenen UIDs/GIDS 65536, und die Eigentümer-UID/GID des Wurzelverzeichnisses muss ein
               Vielfaches von 65536 sein.

            3. Falls der Parameter »no« ist, werden Benutzernamensräume ausgeschaltet. Dies ist die Vorgabe.

            4. Falls dieser Parameter »identity« ist, werden Benutzer-Namensräume mit einer identischen
               Abbildung für die ersten 65536 UIDs/GIDs eingesetzt. Dies ist größtenteils äquivalent zu
               --private-users=0:65536. Während es keine UID/GID-Isolierung bereitstellt, da alle Rechner- und
               Container-UIDs/GIDs identisch ausgewählt werden, bietet es dennoch Isolation der
               Prozess-Capabilitys und ist daher oft eine gute Wahl, falls ein ordentlicher Benutzernamensraum
               mit unterschiedlichen UID-Abbildungen nicht angemessen ist.

            5. Der besondere Wert »pick« schaltet Benutzernamensräume ein. In diesem Fall wird der
               UID/GID-Bereich automatisch ausgewählt. Im ersten Schritt wird die Eigentümer-UID/GID des
               Wurzelverzeichnisses des Verzeichnisbaums des Containers eingelesen und überprüft, dass ihn
               derzeit kein anderer Container verwendet. Falls die Überprüfung erfolgreich ist, wird der auf
               diesem Weg ermittelte UID/GID-Bereich verwandt, ähnlich wie bei der Angabe von »yes«. Falls die
               Überprüfung nicht erfolgreich ist (und daher der durch den Eigentümer des Wurzelverzeichnis
               angezeigte UID/GID-Bereich bereits woanders verwandt wird), wird ein neuer, derzeit nicht
               verwendeter, UID/GID-Bereich von 65536 UIDs/GIDs aus dem Bereich 524288 bis 1878982656 auf dem
               Rechner zufällig ausgewählt, wobei immer bei Vielfachen von 65536 begonnen und, falls möglich,
               konsistent vom Maschinennamen gehasht wird. Diese Einstellung impliziert
               --private-users-ownership=auto (siehe unten), was möglicherweise bewirkt, dass die Dateien und
               Verzeichnisse im Verzeichnisbaum des Containers den passenden Benutzern in dem ausgewählten
               Bereich gehören. Mit dieser Option wird das Verhalten von Benutzernamensräumen vollständig
               automatisiert. Beachten Sie, dass der erste Aufruf eines bisher nicht verwandten Containers zur
               Auswahl eines neuen UID/GID-Bereichs dafür führen könnte und daher eine (möglicherweise
               aufwändige) Anpassungsaktion für Dateieigentümerschaften erfolgen könnte. Der Aufwand für
               nachfolgende Ausführungen des Containers wird allerdings gering sein (außer natürlich der
               ausgewählte UID/GID-Bereich wird zu diesem Zeitpunkt anders verwandt).

           Es wird empfohlen, jedem Container mindestens 65536 UIDs/GIDs zuzuweisen, so dass der verwendbare
           Bereich an UIDs/GIDs im Container 16 Bit überdeckt. Für größtmögliche Sicherheit sollten sich die
           UID/GID-Bereiche je zweier Container nicht überlappen. Daher ist es eine gute Idee, die oberen 16 Bit
           der 32-Bit-UIDs/GIDs des Rechners als Container-Kennzeichner und die unteren 16-Bit zur Kodierung der
           im Container verwandten UID/GIDs zu verwenden. Dies ist tatsächlich das Verhalten, das die Option
           --private-users=pick erzwingt.

           Werden Benutzernamensräume verwandt, wird der jedem Container zugewiesene GID-Bereich immer identisch
           zu dem UID-Bereich ausgewählt.

           In den meisten Fällen ist --private-users=pick die empfohlene Option, da sie die Container-Sicherheit
           massiv erhöht und in den meisten Fällen vollautomatisch funktioniert.

           Beachten Sie, dass der ausgewählte UID/GID-Bereich nicht in /etc/passwd oder /etc/group geschrieben
           wird. Tatsächlich wird die Zuweisung des Bereiches nicht irgendwo dauerhaft gespeichert, außer in den
           Dateieigentümerschaften der Dateien und Verzeichnisse des Containers.

           Beachten Sie, dass sich dies bei der Verwendung von Benutzernamensräumen in den
           Dateieigentümerschaften auf der Platte widerspiegelt und alle Dateien und Verzeichnisse des
           Containers den effektiven Benutzer- und Gruppenkennungen des Containers gehören. Dies bedeutet, dass
           das Kopieren von Dateien in und aus dem Container heraus die Anpassung der numerischen UID/GID-Werte
           verlangt, je nach angewandter UID/GID-Verschiebung.

       --private-users-ownership=
           Steuert, wie die UIDs und GIDs des Containers angepasst werden, um auf den mit --private-users=
           gewählten UID/GID-Bereich zu passen, siehe oben. Akzeptiert entweder »off« (um das Abbild unverändert
           zu lassen), »chown« (um den Verzeichnisbaum des Containers nach Notwendigkeit rekursiv mit chown()
           anzupassen), »map« (um Einhängungen mit transparenter Abbildung der Kennungen zu verwenden) oder
           »auto«, um automatisch »map« wo verfügbar zu verwenden und »chown« wo nicht.

           Passt, falls »chown« ausgewählt ist, alle Dateien und Verzeichnisse im Verzeichnisbaum des Containers
           an, so dass sie den passenden, für den Container ausgewählten UIDs/GIDs gehören (siehe oben). Diese
           Aktion ist möglicherweise aufwändig, da sie den vollen Durchlauf durch den Verzeichnisbaum des
           Containers verlangt. Neben der eigentlichen Dateieigentümerschaft werden auch ACLs angepasst.

           Normalerweise ist »map« die beste Wahl, da es transparent die UIDs/GIDs im Speicher wie notwendig
           ohne Veränderung des Abbilds abbildet und auch keine teure rekursive Anpassungsaktion benötigt.
           Allerdings ist sie derzeit nicht für alle Dateisysteme verfügbar.

           Die Option --private-users-ownership=auto wird impliziert, falls --private-users=pick verwandt wird.
           Diese Option hat nur eine Auswirkung, falls Benutzernamensräume verwandt werden.

       -U
           Falls der Kernel die Benutzernamensraumfunktionalität unterstützt, ist dies äquivalent zu
           --private-users=pick --private-users-ownership=auto, ansonsten zu --private-users=no.

           Beachten Sie, dass -U die Vorgabe ist, falls die Vorlagendatei systemd-nspawn@.service verwandt wird.

           Hinweis: Das Ergebnis von --private-users-ownership=chown (oder -U) auf das Dateisystem kann
           rückgängig gemacht werden, indem die Aktion mit der ersten UID 0 erneut durchgeführt wird:

               systemd-nspawn … --private-users=0 --private-users-ownership=chown

   Vernetzungsoptionen
       --private-network
           Trennt die Vernetzung zwischen Containers und Rechner. Damit werden alle Netzwerkschnittstellen im
           Container nicht mehr verfügbar, Ausnahmen sind nur das Loopback-Gerät und die mit
           --network-interface= angegebenen und mit --network-veth konfigurierten Schnittstellen. Falls diese
           Option angegeben ist, wird die Capability CAP_NET_ADMIN zu der Gruppe der Capabilities hinzugefügt,
           die der Container behält. Letzteres kann mit --drop-capability= deaktiviert werden. Falls diese
           Option nicht angegeben (oder durch eine der nachfolgend aufgeführten Optionen impliziert) ist, hat
           der Container vollen Zugriff auf das Netzwerk des Rechners.

       --network-interface=
           Weist die angegebene Netzwerkschnittstelle dem Container zu. Dies entfernt die angegebene
           Schnittstelle aus dem Namensraum des Aufrufenden und legt sie in den Container. Wenn der Container
           sich beendet, wird diese zum aufrufenden Namensraum zurückverschoben. Beachten Sie, dass
           --network-interface= --private-network impliziert. Diese Option kann mehr als einmal verwandt werden,
           um mehrere Netzwerkschnittstellen in dem Container hinzuzufügen.

           Beachten Sie, dass alle auf diese Art festgelegten Schnittstellen zum Zeitpunkt des Startens des
           Containers bereits existieren müssen. Falls der Container automatisch beim Systemstart mittels der
           Unit-Dateiinstanz systemd-nspawn@.service gestartet werden soll, kann es daher sinnvoll sein, eine
           Unit-Dateiergänzung für die Diensteinstanz hinzuzufügen (z.B.
           /etc/systemd/system/systemd-nspawn@foobar.service.d/50-network.conf), die Inhalte folgender Art
           enthält:

               [Unit]
               Wants=sys-subsystem-net-devices-ens1.device
               After=sys-subsystem-net-devices-ens1.device

           Dies stellt sicher, dass die Aktivierung des Container-Dienstes verzögert wird, bis die
           Netzwerkschnittstelle »ens1« aufgetaucht ist. Dies ist notwendig, da Hardwareermittlung vollständig
           asynchron erfolgt und Netzwerkschnittstellen erst später während des Systemstartprozesses erkannt
           werden könnten, nachdem der Container normalerweise ohne diese expliziten Abhängigkeiten gestartet
           worden wäre.

       --network-macvlan=
           Erstellt eine »macvlan«-Schnittstelle auf der angegebenen Ethernet-Netzwerkschnittstelle und fügt sie
           dem Container hinzu. Eine »macvlan«-Schnittstelle ist eine virtuelle Schnittstelle, die eine zweite
           MAC-Adresse zu einer bestehenden physischen Ethernet-Verbindung hinzufügt. Die Adresse im Container
           wird nach der Schnittstelle auf dem Rechner benannt, wobei »mv-« vorangestellt wird. Beachten Sie,
           dass --network-ipvlan= --private-network impliziert. Diese Option kann mehr als einmal verwandt
           werden, um mehrere Netzwerkschnittstellen in dem Container hinzuzufügen.

           Wie bei --network-interface= muss die zugrundeliegende Ethernet-Netzwerkschnittstelle zum Zeitpunkt
           des Startens des Containers bereits existieren und daher könnten ähnliche Unit-Dateiergänzungen wie
           oben beschrieben nützlich sein.

       --network-ipvlan=
           Erstellt eine »ipvlan«-Schnittstelle auf der angegebenen Ethernet-Netzwerkschnittstelle und fügt sie
           dem Container hinzu. Eine »ipvlan«-Schnittstelle ist eine virtuelle Schnittstelle, ähnlich einer
           »macvlan«-Schnittstelle, die die gleiche MAC-Adresse wie die zugrundeliegende Schnittstelle auf dem
           Rechner verwendet. Die Adresse im Container wird nach der Schnittstelle auf dem Rechner benannt,
           wobei »iv-« vorangestellt wird. Beachten Sie, dass --network-ipvlan= --private-network impliziert.
           Diese Option kann mehr als einmal verwandt werden, um mehrere Netzwerkschnittstellen in dem Container
           hinzuzufügen.

           Wie bei --network-interface= muss die zugrundeliegende Ethernet-Netzwerkschnittstelle zum Zeitpunkt
           des Startens des Containers bereits existieren und daher könnten ähnliche Unit-Dateiergänzungen wie
           oben beschrieben nützlich sein.

       -n, --network-veth
           Erstellt eine virtuelle Ethernet-Verbindung (»veth«) zwischen dem Rechner und dem Container. Die
           Rechnerseite der Ethernet-Verbindung wird als Netzwerkschnittstelle verfügbar sein, die nach dem
           Namen der Maschine (wie mit --machine= angegeben) benannt ist, der »ve-« vorangestellt ist. Die
           Container-Seite der Ethernetverbindung wird »host0« heißen. Die Option --network-veth impliziert
           --private-network.

           Beachten Sie, dass systemd-networkd.service(8) eine Vorgabe-Netzwerkdatei
           /lib/systemd/network/80-container-ve.network enthält, die auf die auf diese Art erstellte
           Schnittstelle im Rechner passt und die Einstellungen enthält, um die automatische
           Adressbereitstellung auf der erstellten virtuellen Verbindung mittels DHCP sowie das automatische
           IP-Routen auf der externen Netzwerkschnittstelle des Rechners aktiviert. Sie enthält auch
           /lib/systemd/network/80-container-host0.network, die auf die auf diese Art erstellte Schnittstelle im
           Container passt und die Einstellung zur Aktivierung der Adresszuweisung mittels DHCP für den Client
           enthält. Wenn Systemd-networkd sowohl im Rechner als auch im Container läuft, ist daher automatische
           IP-Kommunikation vom Container zum Rechner verfügbar, mit weiterer Verbindung zum externen Netz.

           Beachten Sie, dass --network-veth die Vorgabe ist, falls die Vorlagen-Unit-Datei
           systemd-nspawn@.service verwandt wird.

           Beachten Sie, dass Netzwerkschnittstellennamen unter Linux eine maximale Länge von 15 Zeichen haben
           dürfen, während Container-Namen 64 Zeichen lang sein dürfen. Da diese Option den Schnittstellennamen
           auf der Rechnerseite vom Container-Namen ableitet, ist der Name möglicherweise abgeschnitten. Daher
           muss in diesem Falle aufgepasst werden, dass die Schnittstellennamen eindeutig bleiben; besser noch,
           Container-Namen sollten im Allgemeinen so ausgewählt werden, dass sie nicht länger als 12 Zeichen
           sind, um das Abschneiden zu vermeiden. Falls der Name abgeschnitten ist, wird systemd-nspawn
           automatisch einen 4-ziffrigen Hash-Wert an den Namen anhängen, um die Möglichkeit von Kollisionen zu
           verringern. Allerdings ist der Hash-Algorithmus nicht kollisionsfrei. (Siehe
           systemd.net-naming-scheme(7) für Details über ältere Benennungsalgorithmen für diese Schnittstelle).
           Alternativ kann die Option --network-veth-extra= verwandt werden. Sie erlaubt die freie Konfiguration
           des Schnittstellennamens auf der Rechnerseite unabhängig vom Container-Namen — könnte aber ein
           bisschen mehr an Konfiguration benötigen, falls Bridging im Stile von --network-bridge= erwünscht
           ist.

       --network-veth-extra=
           Fügt eine zusätzliche virtuelle Ethernet-Vebindung zwischen dem Rechner und dem Container hinzu.
           Akzeptiert ein Doppelpunkt-getrenntes Paar von Schnittstellennamen (auf dem Rechner und in dem
           Container). Letzerer kann entfallen; dann wird auf Seiten des Containers und des Rechners der gleiche
           Name zugewiesen. Dieser Schalter ist unabhängig von --network-veth und kann im Gegensatz zu diesem
           mehrfach verwandt werden und erlaubt die Konfiguration von Netzwerkschnittstellennamen. Beachten Sie,
           dass --network-bridge= auf mit --network-veth-extra= erstellten Schnittstellen keine Auswirkung hat.

       --network-bridge=
           Fügt die Rechnerseite der mit --network-veth erstellten Ethernet-Verbindung zu der angegebenen
           Ethernet-Bridge-Schnittstelle hinzu. Erwartet als Argument einen gültigen Netzwerkschnittstellennamen
           für das Bridge-Gerät. Beachten Sie, dass --network-bridge= --network-veth impliziert. Falls diese
           Option verwandt wird, verwendet die Rechnerseite des Ethernet-Links das Präfix »vb-« anstelle von
           »ve-«. Unabhängig vom verwandten Benennungschema gelten die gleichen Längenbeschränkungen von Linux
           für Netzwerkschnittstellennamen, zusammen mit den hierdurch entstehenden Komplikationen (siehe oben
           für Details).

           Wie bei --network-interface= muss die zugrundeliegende Bridge-Netzwerkschnittstelle zum Zeitpunkt des
           Startens des Containers bereits existieren und daher könnten ähnliche Unit-Dateiergänzungen wie oben
           beschrieben nützlich sein.

       --network-zone=
           Erstellt eine virtuelle Ethernet-Verbindung (»veth«) für den Container und fügt ihn zu den
           automatisch verwalteten Ethernet-Bridge-Schnittstellen hinzu. Die Bridge-Schnittstelle wird nach dem
           übergebenen Argument benannt, dem »vz-« vorangestellt wird. Die Bridge-Schnittstelle wird automatisch
           erstellt, wenn der erste für diesen Namen konfigurierte Container gestartet wird und automatisch
           entfernt, wenn der letzte für diesen Namen konfigurierte Container sich beendet. Daher existiert jede
           auf diese Art erstellte Bridge-Schnittstelle nur so lange mindestens ein Container läuft, der sie
           referenziert. Diese Option ist sehr ähnlich zu --network-bridge=, abgesehen von der automatischen
           Erstellung/Entfernung des Bridge-Gerätes.

           Diese Einstellung macht es leicht, mehrere zusammengehörige Container in eine gemeinsame, virtuelle,
           Ethernet-basierte Broadcast-Domäne zu legen, die hier »Zone« genannt wird. Jeder Container darf nur
           Teil einer Zone sein, aber jede Zone kann eine beliebige Anzahl an Containern enthalten. Auf jede
           Zone kann mit ihrem Namen Bezug genommen werden. Namen können frei ausgewählt werden (solange sie
           einen gültigen Netzwerkschnittstellenamen bilden, denen »vz-« vorangestellt ist) und es reicht aus,
           den gleichen Namen an den Schalter --network-zone= für die verschiedenen, gleichzeitig laufenden
           Container zu übergeben, um sie in eine Zone aufzunehmen.

           Beachten Sie, dass systemd-networkd.service(8) standardmäßig eine Netzwerkdatei
           /lib/systemd/network/80-container-vz.network enthält, die auf die auf diese Art erstellte
           Bridge-Schnittstelle passt und die Einstellungen enthält, die die automatische Bereitstellung von
           Adressen mittels DHCP im erstellten virtuellen Netzwerk sowie das automatische IP-Routen auf den
           externen Netzwerkschnittstellen des Rechners aktivieren. Die Verwendung von --network-zone= ist daher
           in den meisten Fällen vollautomatisch und ausreichend, um mehrere lokale Container in einer
           vereinigten Broadcast-Domain mit dem Rechner zu verbinden, einschließlich weiterer Verbindung zum
           externen Netzwerk.

       --network-namespace-path=
           Akzeptiert einen Pfad zu einer Datei, die einen Netzwerk-Namensraum darstellt, in dem der Container
           ausgeführt werden soll. Der angegebene Pfad sollte sich auf eine (möglicherweise »bind«-eingehängte)
           Netzwerk-Namensraum-Datei beziehen, wie diese durch den Kernel unterhalb von /proc/$PID/ns/net
           offengelegt wird. Dies führt dazu, dass der Container in den durch ip-netns(8) unter /run/netns
           erstellten angegebenen Netzwerk-Namensraum eintritt. Beispiel:
           --network-namespace-path=/run/netns/foo. Beachten Sie, dass diese Option nicht zusammen mit anderen
           Netzwerk-bezogenen Optionen verwandt werden kann, wie --private-network oder --network-interface=.

       -p, --port=
           Bildet einen IP-Port auf dem Rechner auf einen IP-Port im Container ab, falls private Netzwerke
           aktiviert sind. Akzeptiert einen Protokollkennzeichner (entweder »tcp« oder »udp«), getrennt durch
           einen Doppelpunkt von der Port-Nummer des Rechners im Bereich 1 bis 65535, getrennt durch einen
           Doppelpunkt von der Container-Port-Nummer im Bereich 1 bis 65535. Der Protokollkennzeichner und sein
           trennender Doppelpunkt kann entfallen, wodurch »tcp« angenommen wird. Die Container-Port-Nummer und
           ihr Doppelpunkt kann entfallen, wodurch der gleiche Port wie auf dem Rechner impliziert wird. Diese
           Option wird nur unterstützt, falls private Netzwerke verwandt werden, wie mit --network-veth,
           --network-zone= --network-bridge= ausgewählt.

   Sicherheitsoptionen
       --capability=
           Listet eine oder mehrere zusätzliche Capabilities auf, die dem Container gewährt werden sollen.
           Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Capability-Namen, siehe capabilities(7) für weitere
           Informationen. Beachten Sie, dass die folgenden Capabilities auf jeden Fall gewährt werden:
           CAP_AUDIT_CONTROL, CAP_AUDIT_WRITE, CAP_CHOWN, CAP_DAC_OVERRIDE, CAP_DAC_READ_SEARCH, CAP_FOWNER,
           CAP_FSETID, CAP_IPC_OWNER, CAP_KILL, CAP_LEASE, CAP_LINUX_IMMUTABLE, CAP_MKNOD, CAP_NET_BIND_SERVICE,
           CAP_NET_BROADCAST, CAP_NET_RAW, CAP_SETFCAP, CAP_SETGID, CAP_SETPCAP, CAP_SETUID, CAP_SYS_ADMIN,
           CAP_SYS_BOOT, CAP_SYS_CHROOT, CAP_SYS_NICE, CAP_SYS_PTRACE, CAP_SYS_RESOURCE, CAP_SYS_TTY_CONFIG.
           Auch wird CAP_NET_ADMIN behalten, falls --private-network angegeben ist. Falls der besondere Wert
           »all« übergeben wird, werden alle Capabilities behalten.

           Falls der besondere Wert »help« übergeben wird, wird das Programm die bekannten Capability-Namen
           ausgeben und sich beenden.

           Diese Option setzt die Begrenzungsmenge der Capabilities, die auch die Umgebungs-Capabilities, wie
           sie mit --ambient-capability= übergeben werden, begrenzt.

       --drop-capability=
           Gibt eine oder mehrere zusätzliche Capabilities an, die für den Container entfernt werden sollen.
           Dies erlaubt den Betrieb des Containers mit weniger als den Standard-Capabilities (siehe oben).

           Falls der besondere Wert »help« übergeben wird, wird das Programm die bekannten Capability-Namen
           ausgeben und sich beenden.

           Diese Option setzt die Begrenzungsmenge der Capabilities, die auch die Umgebungs-Capabilities, wie
           sie mit --ambient-capability= übergeben werden, begrenzt.

       --ambient-capability=
           Gibt eine oder mehrere zusätzliche Capabilities an, die an die vererbare und Umgebungsmenge von
           Programmen, die im Container gestartet werden, übergeben werden sollen. Der Wert »all« wird für diese
           Einstellung nicht unterstützt.

           Alle hier angegebenen Capabilities müssen in der mit den Optionen --capability= und
           --drop-capability= erlaubten Menge sein. Andernfalls wird eine Fehlermeldung angezeigt.

           Diese Option kann nicht mit dem Systemstartmodus des Containers (wie mit --boot erbeten) kombiniert
           werden.

           Falls der besondere Wert »help« übergeben wird, wird das Programm die bekannten Capability-Namen
           ausgeben und sich beenden.

       --no-new-privileges=
           Akzeptiert ein logisches Argument. Gibt den Wert des Schalters PR_SET_NO_NEW_PRIVS für den
           Container-Inhalt an. Standardmäßig »off«. Wenn eingeschaltet, kann der Inhaltscode des Containers
           keine neuen Privilegien erlangen, d.h. das Datei-Bit »setuid« und Dateisystem-Capabilities haben
           keine Wirkung mehr. Siehe prctl(2) für Details über diesen Schalter.

       --system-call-filter=
           Ändert den auf Container angewandten Systemaufruffilter. Akzeptiert eine Leerzeichen-getrennte Liste
           von Systemaufrufnamen oder -gruppennamen (Letzteren wird »@« vorangestellt, wie dies durch den Befehl
           syscall-filter von systemd-analyze(1) aufgeführt wird). Der Liste kann optional »~« vorangestellt
           werden, wodurch alle aufgeführten Systemaufrufe verboten sind. Falls diese Befehlszeilenoption
           mehrfach verwandt wird, werden die konfigurierten Listen kombiniert. Falls sowohl eine positive als
           auch eine negative Liste (das bedeutet, eine Liste ohne und eine Liste mit vorangestelltem »~«)
           konfiguriert werden, hat die negative Liste Vorrang vor der positiven Liste. Beachten Sie, dass
           systemd-nspawn immer eine Erlaubnisliste von Systemaufrufen implementiert (im Gegensatz zu einer
           Ausschlussliste), und dieser Befehl daher Einträge zu dieser Vorgabeerlaubnisliste hinzufügt oder aus
           ihr entfernt, abhängig, ob »~« vorangestellt ist. Beachten Sie, dass der angewandte
           Systemaufruffilter auch implizit geändert wird, falls mittels --capabilities= zusätzliche
           Capabilities übergeben werden.

       -Z, --selinux-context=
           Setzt den für die Markierung von Prozessen in dem Container zu verwendenden Sicherheitskontext.

       -L, --selinux-apifs-context=
           Setzt den für die Markierung von Dateien in dem virtuellen API-Dateisystem im Container zu
           verwendenden Sicherheitskontext.

   Ressourcenoptionen
       --rlimit=
           Setzt die angegebene POSIX-Ressourcenbeschränkung für den Container-Inhalt. Erwartet eine Zuweisung
           der Form »BESCHRÄNKUNG=WEICH:HART« oder »BESCHRÄNKUNG=WERT«, wobei sich BESCHRÄNKUNG auf einen
           Ressourcenbeschränkungstyp wie RLIMIT_NOFILE oder RLIMIT_NICE beziehen sollte. Die Felder WEICH und
           HART sollten sich auf die numerischen weichen und harten Ressourcenbeschränkungswerte beziehen. Falls
           die zweite Form verwandt wird, kann WERT einen Wert angeben, der sowohl als weiche als auch als harte
           Beschränkung verwandt wird. Anstelle eines numerischen Wertes kann die besondere Zeichenkette
           »infinity« verwandt werden, die zum Abschalten der Beschränkung für den angegebenen Ressourcentyp
           eingesetzt werden kann. Diese Befehlszeilenoption kann mehrfach verwandt werden, um die
           Beschränkungen für mehrere Beschränkungstypen zu steuern. Falls sie mehrfach für den gleichen
           Beschränkungstyp verwandt wird, gewinnt die letzte Verwendung. Für Details über
           Ressourcenbeschränkungen siehe setrlimit(2). Standardmäßig werden Ressourcenbeschränkungen für den
           Init-Prozess (PID 1) des Containers auf die gleichen Werte gesetzt, die der Linux-Kernel ursprünglich
           an das Init-System des Rechners übergeben hat. Beachten Sie, dass einige Ressourcenbeschränkungen
           benutzerbezogen erzwungen werden, insbesondere RLIMIT_NPROC. Dies bedeutet, dass sämtliche
           Beschränkungen auf die Ressourcenverwendung des gleichen Benutzers auf allen lokalen Containern sowie
           dem Rechner angewandt werden, außer es werden Benutzer-Namensräume eingesetzt (d.h. --private-users=
           verwandt wird, siehe oben). Dies bedeutet, dass besondere Vorsicht mit diesen Beschränkungen walten
           gelassen werden muss, da sie von möglicherweise weniger vertrauenswürdigem Code ausgelöst werden
           könnten. Beispiel: »--rlimit=RLIMIT_NOFILE=8192:16384«.

       --oom-score-adjust=
           Ändert den OOM (»Speichererknappheits«)-Anpassungsbewertungswert für den Container-Inhalt. Dies
           steuert /proc/self/oom_score_adj, das die Rangfolge beeinflusst, mit dem einzelne Container beendet
           werden, wenn der Speicher rar wird. Für Details siehe proc(5). Akzeptiert eine Ganzzahl im Bereich
           -1000…1000.

       --cpu-affinity=
           Steuert die CPU-Affinität für den Inhalt des Containers. Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von
           CPU-Nummern oder Nummern-Bereichen (bei diesen trennen Sie Start- und Endwert durch Bindestriche).
           Siehe sched_setaffinity(2) für Details.

       --personality=
           Steuert die durch uname(2) im Container gemeldete Architektur (»Personalität«). Derzeit werden nur
           »x86« und »x86-64« unterstützt. Dies ist zum Betrieb von 32-Bit-Containern auf 64-Bit-Rechnern
           nützlich. Falls diese Einstellung nicht verwandt wird, ist die im Container gemeldete Personalität
           identisch zu der auf dem Rechner gemeldeten.

   Integrationsoptionen
       --resolv-conf=
           Konfiguriert, wie /etc/resolv.conf innerhalb des Containers gehandhabt werden soll (d.h. die
           DNS-Synchronisierung vom Rechner zum Container). Akzeptiert entweder »off«, »copy-host«,
           »copy-static«, »copy-uplink«, »copy-stub«, »replace-host«, »replace-static«, »replace-uplink«,
           »replace-stub«, »bind-host«, »bind-static«, »bind-uplink«, »bind-stub«, »delete« oder »auto«.

           Falls auf »off« gesetzt, dann wird die Datei /etc/resolv.conf im Container so belassen, wie sie im
           Abbild enthalten ist und weder verändert noch eine Bind-Einhängung darüber durchgeführt.

           Falls auf »copy-host« gesetzt, wird die Datei /etc/resolv.conf vom Rechner in den Container kopiert,
           außer die Datei existiert bereits und ist keine reguläre Datei (z.B. ein Symlink). Ähnlich wird beim
           Einsatz von »replace-host« die Datei kopiert und jede existierende Inode ersetzt, einschließlich
           Symlinks. Ähnlich wird beim Einsatz von »bind-host« die Datei vom Rechner in den Container
           Bind-eingehängt.

           Falls auf »copy-static«, »replace-static« oder »bind-static« gesetzt, wird die durch
           systemd-resolved.service(8) bereitgestellte statische resolv.conf-Datei (konkret:
           /usr/lib/systemd/resolv.conf) in den Container kopiert oder Bind-eingehängt.

           Falls auf »copy-uplink«, »replace-uplink« oder »bind-uplink« gesetzt, wird die durch
           Systemd-resolved.service verwaltete Uplink-resolv.conf-Datei (konkret:
           /run/systemd/resolve/resolv.conf) in den Container kopiert oder Bind-eingehängt.

           Falls auf »copy-stub«, »replace-stub« oder »bind-stub« gesetzt, wird die durch
           Systemd-resolved.service verwaltete Rumpf-resolv.conf-Datei (konkret:
           /run/systemd/resolve/stub-resolv.conf) in den Container kopiert oder Bind-eingehängt.

           Falls auf »delete« gesetzt, wird die Datei /etc/resolv.conf gelöscht, falls sie existiert.

           Falls schließlich auf »auto« gesetzt, wird die Datei so belassen, wie sie ist, falls privates
           Netzwerken aktiviert ist (siehe --private-network). Falls andernfalls Systemd-resolved.service läuft,
           wird dessen Rumpf-resolv.conf-Datei verwandt und falls nicht, die Datei /etc/resolv.conf des
           Rechners. In letzterem Fall wird die Datei kopiert, falls das Abbild beschreibbar ist und andernfalls
           Bind-eingehängt.

           Es wird empfohlen, »copy-…« oder »replace-…« zu verwenden, falls der Container in der Lage sein soll,
           selbst an seiner DNS-Einstellung Änderungen vorzunehmen, die sich von denen des Rechners
           unterscheiden. Andernfalls ist »bind« zu bevorzugen, da dies bedeutet, dass direkte Änderungen an
           /etc/resolv.conf im Container nicht erlaubt sind, da es eine schreibgeschützte Bind-Einhängung ist
           (beachten Sie aber, dass der Container einfach die Bind-Einhängung aushängen könnte, falls er über
           genug Privilegien verfügt). Beachten Sie, dass in beiden Fällen (Bind-Einhängen und Kopieren der
           Datei) im Allgemeinen keine weitere Weitergabe der Konfiguration nach dieser einmaligen
           Initialisierung erfolgt (dies kommt daher, da die Datei normalerweise durch Kopieren und Umbenennen
           aktualisiert wird). Standardmäßig »auto«.

       --timezone=
           Steuert, wie mit /etc/localtime innerhalb des Containers (d.h. der Zeitsynchronisation vom Rechner
           zum Container) umgegangen werden soll. Akzeptiert entweder »off«, »copy«, »bind«, »symlink«, »delete«
           oder »auto«. Falls auf »off« gesetzt, verbleibt die Datei /etc/localtime im Container, wie sie im
           Abbild enthalten ist; sie wird weder verändert noch erfolgt darüber eine bind-Einhängung. Falls auf
           »copy« gesetzt, wird die Datei /etc/localtime vom Rechner in den Container kopiert. Ähnlich wird bei
           der Verwendung von »bind« die Datei vom Rechner in den Container bind-eingehängt. Falls auf »symlink«
           gesetzt, wird ein Symlink erstellt, der von /etc/localtime im Container auf die Zeitzonendatei im
           Container, die auf die Zeitzoneneinstellung im Rechner passt, zeigt. Falls auf »delete« gesetzt, wird
           die Datei im Container gelöscht, falls sie existiert. Falls auf »auto« gesetzt und die Datei
           /etc/localtime des Rechners ein Symlink ist, dann wird der »symlink«-Modus verwandt, ansonsten
           »copy«, falls das Abbild schreibbar ist und andernfalls »bind«. Standardmäßig »auto«.

       --link-journal=
           Steuert, ob das Journal des Containers für den Rechner sichtbar sein soll. Falls aktiviert, erlaubt
           dies das Betrachten der Journal-Dateien des Containers vom Rechner aus (aber nicht andersherum).
           Akzeptiert entweder »no«, »host«, »try-host«, »guest«, »try-guest« oder »auto«. Falls »no«, wird das
           Journal nicht verlinkt. Falls »host«, werden die Journal-Dateien auf dem Dateisystem des Rechners
           gespeichert (unterhalb von /var/log/journal/Maschinenkennung) und das Unterverzeichnis wird im
           Container am gleichen Ort bind-eingehängt. Falls »guest«, werden die Journal-Dateien im
           Gast-Dateisystem (unterhalb von /var/log/journal/Maschinenkennung) gespeichert und das
           Unterverzeichnis wird im Rechner am gleichen Ort verlinkt. »try-host« und »try-guest« machen das
           gleiche, schlagen aber nicht fehl, falls der Rechner kein dauerhaftes Journal aktiviert hat. Falls
           »auto« (die Vorgabe) und das richtige Unterverzeichnis von /var/log/journal existiert, wird es in den
           Container bind-eingehängt. Falls das Unterverzeichnis nicht existiert, erfolgt keine Verlinkung.
           Effektiv führt einmaliges Starten eines Containers mit »guest« oder »host« dazu, dass das Journal
           dauerhaft verlinkt wird, falls zukünftig die Vorgabe »auto« verwandt wird.

           Beachten Sie, dass --link-journal=try-guest die Vorgabe ist, falls die Unit-Vorlagendatei
           systemd-nspawn@.service verwandt wird.

       -j
           Äquivalent zu --link-journal=try-guest.

   Einhängeoptionen
       --bind=, --bind-ro=
           Hängt eine Datei oder ein Verzeichnis vom Rechner in den Container mit bind ein. Akzeptiert entweder
           ein Pfad-Argument (dann wird der angegebene Pfad vom Rechner zum gleichen Pfad im Container
           eingehängt), ein durch Doppelpunkt getrenntes Paar von Pfaden (dann wird der zuerst angegebene Pfad
           als Quelle auf dem Rechner und der zweite Pfad als Ziel im Container verwandt) oder ein
           Doppelpunkt-getrenntes Tripel von Quellpfad, Zielpfad und Einhängeoptionen. Dem Quellpfad darf
           optional ein »+«-Zeichen vorangestellt werden. In diesem Fall wird der Quellpfad relativ zum
           Wurzelverzeichnis des Containers betrachtet. Damit wird die Einrichtung von bind-Einhängungen
           innerhalb des Container-Abbildes ermöglicht. Der Quellpfad kann als leere Zeichenkette angegeben
           werden. Dann wird ein temporäres Verzeichnis unterhalb von /var/tmp/ im Rechner verwandt. Dieses wird
           beim Herunterfahren des Containers automatisch entfernt. Die Option --bind-ro= erstellt nur-lesbare
           Bind-Einhängungen. Maskierungen durch Rückwärtsschrägstriche werden interpretiert, so kann »\:«
           verwandt werden, um Doppelpunkte in Pfade einzubetten. Diese Option kann mehrfach verwandt werden, um
           mehrere unabhängige bind-Einhängepunkte zu erzeugen.

           Einhängeoptionen werden durch Kommata getrennt. rbind und norbind steuern, ob eine rekursive oder
           eine reguläre Bind-Einhängung erstellt wird. Standardmäßig »rbind«. idmap und noidmap steuern, ob die
           Bind-Einhängung die Dateisystemkennungsabbildungen verwenden soll. Um diese Option zu verwenden, wird
           die Unterstützung durch das Quelldateisystem für Kennungsabbildungen benötigt. Standardmäßig
           »noidmap«.

           Beachten Sie, dass die entstehenden Einhängepunkte dem Benutzer nobody gehören werden, falls dies in
           Kombination mit --private-users verwandt wird. Dies ist der Fall, da die Einhängung und deren Dateien
           und Verzeichnisse weiterhin dem relevanten Benutzer und der relevanten Gruppe des Rechners gehören,
           die im Container nicht existieren, und daher unter der Joker-UID 65534 (nobody) erscheinen. Falls
           solche bind-Einhängungen erstellt werden, wird empfohlen, diese mit --bind-ro= nur-lesbar zu machen.
           Alternativ können Sie die Einhängeoption »idmap« verwenden, um die Dateisystemkennungen abzubilden.

       --bind-user=
           Bindet das Home-Verzeichnis des angegebenen Benutzers auf dem Rechner in den Container. Akzeptiert
           den Namen eines bestehenden Benutzers auf dem Rechner als Argument. Kann mehrfach verwandt werden, um
           mehrere Benutzer in den Container zu binden. Dies macht drei Dinge:

            1. Das Home-Verzeichnis des Benutzers wird vom Rechner in /run/hosts/home/ bind-eingehängt.

            2. Eine zusätzliche UID/GID-Abbildung wird hinzugefügt, die die UID/GID des Benutzers des Rechners
               auf die UID/GID des Containers abbildet, ausgewählt aus dem Bereich 60514…...60577.

            3. Ein JSON-Benutzer- und -Gruppendatensatz wird in /run/userdb/ erstellt, der die abgebildeten
               Benutzer beschreibt. Er enthält eine minimale Darstellung des Benutzerdatensatzes des Rechners,
               angepasst auf die UID/GID und den Home-Verzeichnispfad, der dem Benutzer in dem Container
               zugeordnet ist. Das Glibc-NSS-Modul nss-systemd(8) wird diese Datensätze dort aufnehmen und sie
               in den Benutzer-/Gruppendatenbanken des Containers zur Verfügung stellen.

           Die Kombination der obigen drei Aktionen stellt sicher, dass es möglich ist, sich an dem Container
           mit den gleichen Konto-Informationen wie auf dem Rechner anzumelden. Der Benutzer wird nur flüchtig
           während der Container betrieben wird abgebildet und die Abbildung selbst führt nicht zu dauerhaften
           Änderungen im Container (außer vielleicht für erstellte Protokollmeldungen zum Anmeldezeitpunkt und
           ähnlichem). Beachten Sie, dass insbesondere die UID/GID-Zuweisung im Container nicht dauerhaft
           erfolgt. Falls der Benutzer flüchtig abgebildet wird, ist es am besten, dem Benutzer keine Änderungen
           an dem Container zu erlauben. Falls der Benutzer Dateien oder Verzeichnisse, die ihm gehören, in dem
           Container zurücklässt und diese UIDs/GIDs während späterer Container-Aufrufe erneut verwandt werden
           (möglicherweise mit einer anderen --bind-user=-Abbildung), dann kann der »neu« Benutzer nicht auf
           diese Dateien und Verzeichnisse zugreifen.

           Die Benutzer-/Gruppen-Datensatz-Zuordnung funktioniert nur, falls der Container Systemd 249 oder
           neuer enthält und nss-systemd korrekt in nsswitch.conf konfiguriert ist. Siehe nss-systemd(8) für
           Details.

           Beachten Sie, dass der vom Rechner in den Container ausgebreitete Benutzerdatensatz den
           UNIX-Passwort-Hash des Benutzers enthalten wird, so dass nahtlose Anmeldungen in dem Container
           möglich sind. Falls dem Container weniger als dem Rechner vertraut wird, ist es daher wichtig, eine
           starke UNIX-Passwort-Hash-Funktion zu verwenden (z.B. yescrypt oder ähnlich, mit dem Hash
           vorangestelltem »$y$«).

           Beim Anbinden eines Benutzers vom Rechner in den Container werden Überprüfungen ausgeführt, um
           sicherzustellen, dass der Benutzername im Container noch nicht bekannt ist. Desweiteren wird
           überprüft, dass die zugewiesenen UID/GID derzeit in der Benutzer-/Gruppendatenbank des Containers
           nicht definiert ist. Beide Überprüfungen greifen direkt auf die /etc/passwd und /etc/group im
           Container zu und könnten daher bestehende Konten in anderen Datenbanken nicht erkennen.

           Diese Aktion wird nur in Kombination mit --private-users=/-U unterstützt.

       --inaccessible=
           Macht den angegebenen Pfad im Container nicht zugreifbar. Damit wird über den angegebenen Pfad (der
           im Container existieren muss) ein leerer Dateiknoten des gleichen Typs eingehängt, der so restriktive
           Zugriffsmodi wie möglich hat. Dies ist eine wirksame Methode, Dateien, Verzeichnisse und andere
           Dateisystemobjekte vom Container-Inhalt zu maskieren. Diese Option kann mehr als einmal verwandt
           werden, wodurch alle angegebenen Pfade maskiert werden.

       --tmpfs=
           Hängt ein Tmpfs-Dateisystem in den Container ein. Akzeptiert ein einzelnes, absolutes Pfadargument,
           das angibt, wohin die Tmpfs-Instanz eingehängt wird (in diesem Fall ist der Verzeichniszugriffsmodus
           als 0755 und der Eigentümer root/root ausgewählt) oder optional ein Doppelpunkt-getrenntes Paar von
           Pfad- und Einhängeoptionszeichenkette, die zum Einhängen verwandt wird (in diesem Fall werden die
           Kernelvorgaben für Zugriffsmodus und Eigentümer ausgewählt, falls nicht anderweitig angegeben).
           Maskierungen durch Rückwärtsschrägstriche werden im Pfad interpretiert, so kann »\:« verwandt werden,
           um Doppelpunkte in Pfade einzubetten.

           Beachten Sie, dass diese Option nicht zur Ersetzung des Wurzeldateisystems des Containers durch ein
           temporäres Dateisystem verwandt werden kann. Die nachfolgend beschriebene Option --volatile= stellt
           allerdings eine ähnliche Funktionalität bereit, wobei der Fokus auf zustandslosen
           Betriebssystemabbildern liegt.

       --overlay=, --overlay-ro=
           Kombiniert mehrere Verzeichnisbäume in ein Überlagerungsdateisystem und hängt es im Container ein.
           Akzeptiert eine Liste von Doppelpunkt-getrennten Pfaden zu den zu kombinierenden Verzeichnisbäumen
           und dem Zieleinhängepunkt.

           Maskierungen durch Rückwärtsschrägstriche werden im Pfad interpretiert; so kann »\:« verwandt werden,
           um Doppelpunkte in Pfade einzubetten.

           Falls drei oder mehr Pfade angegeben werden, dann ist der letzte angegebene Pfad der
           Zieleinhängepunkt im Container; alle vorher angegebenen Pfade beziehen sich auf Verzeichnisbäume im
           Rechner und werden in der angegebenen Reihenfolge in das Überlagerungsdateisystem kombiniert. Der am
           weitesten links stehende Pfad ist daher der niedrigste Verzeichnisbaum, der vorletzte Pfad der
           höchste Verzeichnisbaum in der Stapelreihenfolge. Falls --overlay-ro= anstelle von --overlay=
           verwandt wird, dann wird ein nur-lesbares Überlagerungsdateisystem erstellt. Falls ein schreibbares
           Überlagerungsdateisystem erstellt wird, werden alle an ihm vorgenommenen Änderungen zum höchsten
           Verzeichnisbaum in der Stapelreihenfolge geschrieben, d.h. im vorletzten angegebenen.

           Falls nur zwei Pfade angegeben werden, dann wird der zweite angegebene Pfad sowohl als oberstes
           Verzeichnis in der Stapelreihenfolge (wie vom Rechner gesehen) betrachtet, sowie auch als
           Einhängepunkt für das Überlagerungsdateisystem im Container. Es müssen mindestens zwei Pfade
           angegeben werden.

           Den Quellpfaden darf optional das Zeichen »+« vorangestellt werden. In diesem Falle werden die Pfade
           relativ zum Wurzelverzeichnis des Abbildes behandelt. Der oberste Quellpfad kann auch als eine leere
           Zeichenkette angegeben werden, dann wird ein temporäres Verzeichnis unterhalb von /var/tmp/ auf dem
           Rechner verwandt. Das Verzeichnis wird automatisch entfernt, wenn der Container heruntergefahren
           wird. Dieses Verhalten ist nützlich, um nur-lesbare Container-Verzeichnisse schreibbar zu machen,
           während der Container läuft. Verwenden Sie beispielweise »--overlay=+/var::/var«, um automatisch ein
           temporäres schreibbares Verzeichnis über ein nur-lesbares /var/-Verzeichnis zu legen.

           Für Details zu Überlagerungsdateisystemen, siehe overlayfs.txt[5]. Beachten Sie, dass sich die
           Semantiken eines Überlagerungsdateisystems deutlich von denen normaler Dateisysteme unterscheiden,
           insbesondere im Hinblick auf die gemeldeten Geräte- und Inode-Informationen. Geräte- und
           Inode-Informationen einer Datei können sich während des Hineinschreibens ändern und zeitweilig
           könnten Prozesse veraltete Versionen von Dateien sehen. Beachten Sie, dass dieser Schalter
           automatisch die Einhängeoption »workdir=« für das Überlagerungsdateisystem vom obersten
           Verzeichnisbaum ableitet und damit zum Geschwisterverzeichnis wird. Es ist damit wesentlich, dass das
           Verzeichnis oberster Ebene selbst kein Einhängepunkt ist (da das Arbeitsverzeichnis auf dem gleichen
           Dateisystem wie der oberste Verzeichnisbaum sein muss). Beachten Sie auch, dass die Einhängeoption
           »lowerdir=« die zu stapelnden Pfade in der umgekehrten Reihenfolge wie bei diesem Schalter erhält.

           Beachten Sie, dass diese Option nicht zur Ersetzung des Wurzeldateisystems eines Containers durch ein
           Überlagerungsdateisystem verwandt werden kann. Allerdings stellt die oben beschriebene Option
           --volatile= eine ähnliche Funktionalität bereit, wobei der Fokus auf zustandslosen
           Betriebssystemabbildern liegt.

   Ein-/Ausgabeoptionen
       --console=MODUS
           Konfiguriert, wie die Standardeingabe, -ausgabe und die Fehlerausgabe für den Container-Inhalt
           konfiguriert wird, sowie /dev/console-Geräte für den Container. Akzeptiert entweder interactive,
           read-only, passive, pipe oder autopipe. Falls interactive, wird ein Pseudo-TTY reserviert und als
           /dev/console im Container verfügbar gemacht. Es wird dann bidirektional mit der Standardeingabe
           verbunden; die Standardausgabe wird an systemd-nspawn übergeben. read-only ist ähnlich, aber nur die
           Ausgabe des Containers wird weitergeleitet und keine Eingaben vom Aufrufenden werden gelesen. Falls
           passive, wird ein Pseudo-TTY-Gerät reserviert, aber es wird mit nichts verbunden. Im pipe-Modus wird
           kein Pseudo-TTY reserviert, aber die an systemd-nspawn übergebenen Standardeingabedeskriptoren,
           -ausgabedeskriptoren und die Fehlerausgabedeskriptoren werden — so wie sie sind — an den
           Container-Inhalt weitergegeben, siehe dazu den nächsten Absatz. autopipe agiert schießlich wie
           interactive wenn systemd-nspawn auf einem Terminal gestartet wird und andernfalls wie pipe.
           Standardmäßig interactive, falls systemd-nspawn von einem Terminal aus aufgerufen wird, und ansonsten
           read-only.

           Im Modus pipe existiert /dev/console im Container nicht. Das bedeutet, dass der Container-Inhalt im
           Allgemeinen kein vollständiges Init-System sein kann, da Init-Systeme dazu neigen, /dev/console zu
           benötigen. Auf der anderen Seite können in diesem Modus Container-Aufrufe innerhalb von
           Shell-Weiterleitungen verwandt werden. Dies liegt daran, dass zwischengeschaltete Pseudo-TTYs keine
           unabhängige, bidirektionale Weiterleitung der Dateiendebedingung (EOF) erlauben, was allerdings für
           den korrekten Betrieb von Shell-Weiterleitungen benötigt wird. Beachten Sie, dass der Modus pipe
           vorsichtig verwandt werden sollte, da die Übergabe beliebiger Dateideskriptoren an weniger
           vertrauenswürdige Container-Inhalte unerwünschte Schnittstellen für Zugriffe des Container-Inhaltes
           öffnen könnten. Falls sich ein übergebener Dateideskriptor beispielsweise auf ein TTY in irgendeiner
           Weise bezieht, können APIs wie TIOCSTI dazu verwandt werden, Eingaben künstlich zu erzeugen, die zum
           Ausbruch aus dem Container verwandt werden können. Daher sollte der Modus pipe nur verwandt werden,
           wenn dem Inhalt hinreichend vertraut wird oder wenn die Dateideskriptoren der Standardeingabe,
           -ausgabe und Fehlerausgabe bekanntermaßen sicher sind, zum Beispiel Pipes.

       --pipe, -P
           Äquivalent zu --console=pipe.

   Zugangsdaten
       --load-credential=KENNUNG:PFAD, --set-credential=KENNUNG:WERTE
           Gibt ein Zugangsdatum an den Container weiter. Diese zwei Optionen entsprechen den Einstellungen
           LoadCredential= und SetCredential= in Unit-Dateien. Siehe systemd.exec(5) für Details über diese
           Konzepte, sowie die Syntax der Argumente der Option.

           Beachten Sie: Wenn systemd-nspawn als Systemd-Systemdienst ausgeführt wird, kann es die mittels
           LoadCredential=/SetCredential= empfangenen Zugangsdaten an den Nutzinhalt des Containers
           weiterleiten. Ein Systemd-Diensteverwalter, der als PID 1 im Container ausgeführt wird, kann sie noch
           weiter zu den Diensten, die er selber startet, weiterleiten. Es ist daher möglich, Zugangsdaten
           leicht vom übergeordneten Diensteverwalter zu einem Container-Verwalterdienst und von dort in seine
           Nutzlast weiterzuleiten. Das kann sogar rekursiv erfolgen.

           Um Binärdaten in die Zugangsdaten für --set-credential= einzubetten, verwenden Sie C-artige
           Maskierung (d.h. »\n«, um einen Zeilenumbruch einzubetten oder »\x00«, um ein NUL-Byte einzubetten.
           Beachten Sie, dass die aufrufende Shell die Maskierung bereits einmal entfernt haben könnte, daher
           könnte dieses doppelte Maskierung benötigen!).

           Die Dienste systemd-sysusers.service(8) und systemd-firstboot(1) lesen die auf diese Art
           konfigurierten Anmeldedaten zum Zweck der Konfiguration des Passworts und der Shell des Benutzers
           root des Containers, sowie der Locale, der Tastaturzuordnung und der Zeitzone des Systems während des
           ersten Systemstartprozesses des Containers. Dies ist insbesondere in Kombination mit --volatile=yes
           nützlich, wo jeder einzelne Systemstart wie der erste Systemstart aussieht, da die in /etc/
           angewandte Konfiguration verloren geht, wenn der Container einen Neustart durchführt. Siehe die
           entsprechenden Handbuchseiten für Details. Beispiel:

               # systemd-nspawn -i image.raw \
                       --volatile=yes \
                       --set-credential=firstboot.locale:de_DE.UTF-8 \
                       --set-credential=passwd.hashed-password.root:'$y$j9T$yAuRJu1o5HioZAGDYPU5d.$F64ni6J2y2nNQve90M/p0ZP0ECP/qqzipNyaY9fjGpC' \
                       -b

           Der obige Befehl wird die angegebene Abbilddatei image.raw im flüchtigen Modus aufrufen, d.h. mit
           leerem /etc/ und /var/. Die Nutzlast des Containers wird dies als ersten Systemstart erkennen und den
           Dienst systemd-firstboot.service startet, der dann die zwei übergebenen Anmeldedaten einliest, um die
           anfängliche Locale und das Passwort von Root des Systems zu konfigurieren.

   Weitere
       --no-pager
           Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.

       -h, --help
           Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

       --version
           Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und beendet das Programm.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       $SYSTEMD_LOG_LEVEL
           Die maximale Protokollierstufe ausgesandter Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren
           Protokollierstufe, d.h. weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in absteigender Reihenfolge)
           entweder alert, crit, err, warning, notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich 0…7 sein. Siehe
           syslog(3) für weitere Informationen.

       $SYSTEMD_LOG_COLOR
           Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
           eingefärbt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal geschrieben werden,
           da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
           Protokollierungsstufe einfärben.

       $SYSTEMD_LOG_TIME
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel
           vorangestellt.

           Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das Terminal oder in eine Datei
           geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig
           Zeitstempel basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen werden.

       $SYSTEMD_LOG_LOCATION
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine Zeilenummer in
           dem Quellcode, aus dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.

           Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den Journal-Einträgen angehängt
           ist. Die Aufnahme in den Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TID
           Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID)
           vorangestellt.

           Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an Journal-Einträge angehängt wird. Die
           Aufnahme direkt im Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch
           sein.

       $SYSTEMD_LOG_TARGET
           Das Ziel für Protokolliernachrichten. Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
           console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber die Protokollierstufe und »Einrichtung«
           voranstellen, siehe syslog(3)), kmsg (in den zirkulären Kernel-Protokollpuffer protokollieren),
           journal (in das Journal protokollieren (journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
           verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete Protokollierziel automatisch ermitteln,
           die Vorgabe) oder null (die Protokollierung deaktivieren).

       $SYSTEMD_PAGER
           Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn --no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
           Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine Reihe wohlbekannter
           Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1),
           bis eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden wird, wird keines
           aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere Zeichenkette oder den Wert »cat« ist
           äquivalent zur Übergabe von --no-pager.

       $SYSTEMD_LESS
           Setzt die an less übergebenen Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer Kraft.

           Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:

           K
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um
               less die Handhabung von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
               setzen Sie diese Option zurück.

               Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm
               ist, wird Strg+C durch das Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst
               gehandhabt werden.

           X
               Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an, keine Termcap-Initialisierungs- und
               -Deinitalisierungszeichenketten an das Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit
               die Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms sichtbar bleibt.
               Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung;
               insbesondere ist das Scrollen in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.

           Siehe less(1) für weitere Ausführungen.

       $SYSTEMD_LESSCHARSET
           Setzt den an less zu übergebenden Zeichensatz (standardmäßig »utf-8«, falls das aufrufende Terminal
           als UTF-8-kompatibel erkannt wurde) außer Kraft.

       $SYSTEMD_PAGERSECURE
           Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr, wird der »sichere« Modus des Seitenanzeigeprogramms
           verwandt, falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt
           ist, dann wird der sichere Modus aktiviert, falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem
           Eigentümer der Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus
           wird LESSSECURE=1 beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das Seitenanzeigeprogramm muss
           Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder die einen neuen Unterprozess
           starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei
           denen unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt. (Derzeit
           implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)

           Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden, beispielsweise mittels sudo(8) oder
           pkexec(1), muss Vorsicht walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
           interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der »sichere« Modus für das Seitenanzeigeprogramm
           kann wie oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder
           durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht,
           beliebige Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch $SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss,
           falls die Variablen $SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen. Es kann sinnvoll sein,
           stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit --no-pager zu deaktivieren.

       $SYSTEMD_COLORS
           Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr, werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in
           ihrer Ausgabe verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann die Variable
           eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«, »256«, um die Verwendung von Farbe auf die
           grundlegenden 16 bzw. 256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf $TERM
           und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende automatische Entscheidung außer Kraft zu
           setzen.

       $SYSTEMD_URLIFY
           Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert, ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
           unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um die Entscheidung, die systemd
           basierend auf $TERM und anderen Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.

BEISPIELE

       Beispiel 1. Herunterladen eines Fedora-Abbildes und starten einer Shell darin

           # machinectl pull-raw --verify=no \
                 https://download.fedoraproject.org/pub/fedora/linux/releases/35/Cloud/x86_64/images/Fedora-Cloud-Base-35-1.2.x86_64.raw.xz \
                 Fedora-Cloud-Base-35-1.2.x86-64
           # systemd-nspawn -M Fedora-Cloud-Base-35-1.2.x86-64

       Damit wird ein Abbild mittels machinectl(1) heruntergeladen und eine Shell darin geöffnet.

       Beispiel 2. Bauen und Starten einer minimalen Fedora-Distribution in einem Container

           # dnf -y --releasever=35 --installroot=/var/lib/machines/f35 \
                 --disablerepo='*' --enablerepo=fedora --enablerepo=updates install \
                 systemd passwd dnf fedora-release vim-minimal glibc-minimal-langpack
           # systemd-nspawn -bD /var/lib/machines/f35

       Dies installiert eine minimale Fedora-Distribution in das Verzeichnis /var/lib/machines/f35 und startet
       dann dies Betriebssystem in einem Namensraum-Container. Da sich die Installation unterhalb des
       Standard-/var/lib/machines/-Verzeichnisses befindet, ist es möglich, die Maschine mittels systemd-nspawn
       -M f35 zu starten.

       Beispiel 3. Erzeugen einer Shell in einem Container einer minimalen Debian-Unstable-Distribution

           # debootstrap unstable ~/debian-tree/
           # systemd-nspawn -D ~/debian-tree/

       Dies installiert eine minimale Debian-Unstable-Distribution in ein Verzeichnis ~/debian-tree/ und erzeugt
       dann eine Shell aus diesem Abbild in einem Namensraum-Container.

       debootstrap unterstützt Debian[7], Ubuntu[8] und Tanglu[9] von Haus aus, daher kann der gleiche Befehl
       zur Installation von allen drei verwandt werden. Für andere Distributionen der Debian-Familie muss ein
       Spiegel angegeben werden, siehe debootstrap(8).

       Beispiel 4. Starten einer minimalen Arch-Linux-Distribution in einem Container

           # pacstrap -c ~/arch-tree/ base
           # systemd-nspawn -bD ~/arch-tree/

       Dies installiert eine minimale Arch-Linux-Distribution in das Verzeichnis ~/arch-tree/ und startet dann
       ein Betriebssystem in einem Namensraum-Container darin.

       Beispiel 5. Installion der OpenSUSE-Tumbleweed-Rolling-Distribution

           # zypper --root=/var/lib/machines/tumbleweed ar -c \
                 https://download.opensuse.org/tumbleweed/repo/oss tumbleweed
           # zypper --root=/var/lib/machines/tumbleweed refresh
           # zypper --root=/var/lib/machines/tumbleweed install --no-recommends \
                 systemd shadow zypper openSUSE-release vim
           # systemd-nspawn -M tumbleweed passwd root
           # systemd-nspawn -M tumbleweed -b

       Beispiel 6. Starten eines flüchtigen Schnappschusses des Systems

           # systemd-nspawn -D / -xb

       Dies führt eine Kopie des Systems in einem Schnappschuss aus, der sofort wieder entfernt wird, wenn sich
       der Container beendet. Alle zur Laufzeit erfolgten Dateiänderungen gehen daher beim Herunterfahren
       verloren.

       Beispiel 7. Ausführen eines Containers mit SELinux-Sandbox-Sicherheitskontext

           # chcon system_u:object_r:svirt_sandbox_file_t:s0:c0,c1 -R /srv/container
           # systemd-nspawn -L system_u:object_r:svirt_sandbox_file_t:s0:c0,c1 \
                 -Z system_u:system_r:svirt_lxc_net_t:s0:c0,c1 -D /srv/container /bin/sh

       Beispiel 8. Ausführen eines Containers mit einer OSTree-Verwendung

           # systemd-nspawn -b -i ~/image.raw \
                 --pivot-root=/ostree/deploy/$OS/deploy/$CHECKSUM:/sysroot \
                 --bind=+/sysroot/ostree/deploy/$OS/var:/var

EXIT-STATUS

       Es wird der Exit-Code des im Container ausgeführten Programms zurückgeliefert.

SIEHE AUCH

       systemd(1), systemd.nspawn(5), chroot(1), dnf(8), debootstrap(8), pacman(8), zypper(8), systemd.slice(5),
       machinectl(1), btrfs(8)

ANMERKUNGEN

        1. Container-Schnittstelle
           https://systemd.io/CONTAINER_INTERFACE

        2. Spezifikation für auffindbare Partitionen
           https://systemd.io/DISCOVERABLE_PARTITIONS

        3. OCI-Laufzeit-Spezifikation
           https://github.com/opencontainers/runtime-spec/blob/master/spec.md

        4. OSTree
           https://ostree.readthedocs.io/en/latest/

        5. overlayfs.txt
           https://www.kernel.org/doc/Documentation/filesystems/overlayfs.txt

        6. Fedora
           https://getfedora.org

        7. Debian
           https://www.debian.org

        8. Ubuntu
           https://www.ubuntu.com

        9. Tanglu
           https://www.tanglu.org

       10. Arch Linux
           https://www.archlinux.org

       11. OpenSUSE Tumbleweed
           https://software.opensuse.org/distributions/tumbleweed

ÜBERSETZUNG

       Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <debian@helgefjell.de> erstellt.

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