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NAME

       debhelper - die Debhelper-Werkzeugsammlung

ÜBERSICHT

       dh_* [-v] [-a] [-i] [--no-act] [-pPaket] [-NPaket] [-Ptemporäres_Verzeichnis]

BESCHREIBUNG

       Debhelper wird benutzt, um Ihnen beim Bau eines Debian-Pakets zu helfen. Die Philosophie
       hinter Debhelper ist, eine kleine, einfach und leicht verständliche Werkzeugsammlung
       bereitzustellen, die in debian/rules verwandt wird, um verschiedene geläufige Aspekte der
       Paketerstellung zu automatisieren. Dies bedeutet für Sie als Paketierer weniger Arbeit.
       Außerdem heißt das zu einem gewissen Grad, dass diese Werkzeuge geändert werden können,
       wenn sich die Debian-Richtlinie ändert und Pakete, die sie heranziehen, nur neu gebaut
       werden müssen, um ihr zu entsprechen.

       Eine typische debian/rules-Datei, die Debhelper benutzt, wird mehrere Debhelper-Befehle
       hintereinander aufrufen oder dh(1) verwenden, um diesen Prozess zu automatisieren.
       Beispiele für Regeldateien, die Debhelper einsetzen, liegen in
       /usr/share/doc/debhelper/examples/.

       Um ein neues Debian-Paket unter Benutzung von Debhelper zu erstellen, können Sie einfach
       eine Beispielregeldatei kopieren und manuell bearbeiten. Oder Sie können das Paket dh-make
       ausprobieren, das einen dh_make-Befehl enthält, der den Prozess teilweise automatisiert.
       Für eine behutsamere Einführung enthält das Paket maint-guide ein Lernprogramm, wie Sie
       Ihr erstes Paket unter Verwendung von Debhelper erstellen.

       Wo das Werkzeug es nicht ausdrücklich anders kennzeichnet, gehen alle Debhelper-Werkzeuge
       davon aus, dass sie aus dem Wurzelverzeichnis eines entpackten Quellpakets ausgeführt
       werden. Dadurch können Sie dann, wenn notwendig, Dateien wie debian/control finden.

DEBHELPER-BEFEHLE

       Hier ist die Liste der Debhelper-Befehle, die Sie benutzen können. Zusätzliche
       Dokumentation finden Sie in deren Handbuchseiten.

       dh_auto_build(1)
           baut ein Paket automatisch

       dh_auto_clean(1)
           räumt nach dem Bauen automatisch auf

       dh_auto_configure(1)
           konfiguriert das Paket automatisch vor dem Bauen.

       dh_auto_install(1)
           führt »make install« oder Ähnliches aus

       dh_auto_test(1)
           führt automatisch die Test-Suites eines Programms aus

       dh_bugfiles(1)
           installiert Dateien zur Anpassung von Fehlerberichten in Bauverzeichnisse von Paketen.

       dh_builddeb(1)
           baut binäre Debian-Pakete

       dh_clean(1)
           räumt die Bauverzeichnisse des Pakets auf

       dh_compress(1)
           komprimiert Dateien und feste symbolische Links in Bauverzeichnissen von Paketen

       dh_dwz(1)
           optimiert DWARF-Fehlersuchinformationen in ELF-Binärdateien über dwz

       dh_fixperms(1)
           korrigiert Zugriffsrechte von Dateien in Bauverzeichnissen

       dh_gencontrol(1)
           erzeugt und installiert die Datei »control«

       dh_icons(1)
           aktualisiert die Zwischenspeicher von Freedesktop-Symbolen

       dh_install(1)
           installiert Dateien in Bauverzeichnisse von Paketen

       dh_installcatalogs(1)
           installiert und registriert SGML-Kataloge

       dh_installchangelogs(1)
           installiert Changelogs in die Paketbauverzeichnisse

       dh_installcron(1)
           installiert Cron-Skripte in etc/cron.*

       dh_installdeb(1)
           installiert Dateien in das Verzeichnis DEBIAN.

       dh_installdebconf(1)
           installiert Dateien, die von Debconf im Paketbauverzeichnis benutzt werden

       dh_installdirs(1)
           erstellt Unterverzeichnisse in den Paketbauverzeichnissen

       dh_installdocs(1)
           installiert Dokumentation in Paketbauverzeichnisse

       dh_installemacsen(1)
           registriert ein Emacs-Add-on-Paket

       dh_installexamples(1)
           installiert Beispieldateien in die Paketbauverzeichnisse.

       dh_installifupdown(1)
           installiert »if-up«- und »if-down«-Hooks.

       dh_installinfo(1)
           installiert Info-Dateien

       dh_installinit(1)
           installiert Dienstinitialisierungsdateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installinitramfs(1)
           installiert Initramfs-Hooks und Einrichtungsverwaltungsskripte

       dh_installlogcheck(1)
           installiert Regeldateien zur Protokollprüfung in etc/logcheck/

       dh_installlogrotate(1)
           installiert Konfigurationsdateien von Logrotate

       dh_installman(1)
           installiert Handbuchseiten in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmenu(1)
           installiert Debian-Menü-Dateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmime(1)
           installiert MIME-Dateien in Paketbauverzeichnisse

       dh_installmodules(1)
           registriert Kernel-Module

       dh_installpam(1)
           installiert PAM unterstützende Dateien

       dh_installppp(1)
           installiert PPP-ip-up- und -ip-down-Dateien

       dh_installudev(1)
           installiert udev-Regeldateien

       dh_installwm(1)
           registriert einen Fenstermanager

       dh_installxfonts(1)
           registriert X-Schriften

       dh_link(1)
           erzeugt symbolische Links in Paketbauverzeichnisse

       dh_lintian(1)
           installiert außer Kraft setzende Dateien für Lintian in Paketbauverzeichnisse

       dh_listpackages(1)
           listet Binärpakete auf, auf die Dephelper einwirken wird

       dh_makeshlibs(1)
           erstellt automatisch die Shlibs-Datei und ruft dpkg-gensymbols auf

       dh_md5sums(1)
           erzeugt die Datei DEBIAN/md5sums

       dh_movefiles(1)
           verschiebt Dateien aus debian/tmp in Unterpakete

       dh_perl(1)
           berechnet Perl-Abhängigkeiten und räumt nach MakeMaker auf

       dh_prep(1)
           führt Säuberungsaktionen als Vorbereitung des Baus von Binärpaketen durch

       dh_shlibdeps(1)
           berechnet Abhängigkeiten gemeinsam benutzter Bibliotheken

       dh_strip(1)
           entfernt Symbole aus Programmen, gemeinsam benutzten Bibliotheken und einigen
           statischen Bibliotheken

       dh_systemd_enable(1)
           aktiviert/deaktiviert Systemd-Unit-Dateien

       dh_systemd_start(1)
           startet/stoppt oder startet Systemd-Unit-Dateien erneut

       dh_testdir(1)
           Verzeichnis vor dem Bauen des Debian-Pakets testen

       dh_testroot(1)
           stellt sicher, dass ein Paket mit der notwendigen Stufe von Root-Rechten gebaut wird.

       dh_usrlocal(1)
           migriert usr/local-Verzeichnisse zu Betreuerskripten

   Missbilligte Befehle
       Ein paar Debhelper-Befehle sind veraltet und sollten nicht benutzt werden.

       dh_gconf(1)
           installiert Standard-GConf-Dateien und registriert Schemen (missbilligt)

       dh_installmanpages(1)
           Handbuchseiteninstallationsprogramm im alten Stil (veraltet)

   Weitere Befehle
       Falls ein Programmname mit dh_ beginnt und das Programm nicht auf obiger Liste steht, dann
       ist es nicht Teil des Debhelper-Pakets, sollte aber trotzdem wie die anderen auf dieser
       Seite beschriebenen Programme funktionieren.

DEBHELPER-KONFIGURATIONSDATEIEN

       Viele Debhelper-Befehle machen von den Dateien in debian/ Gebrauch, um zu steuern, was sie
       tun. Neben den üblichen debian/changelog und debian/control, die in allen Paketen
       enthalten sind, nicht nur in denen, die Debhelper benutzen, können einige zusätzliche
       Dateien verwandt werden, um das Verhalten bestimmter Debhelper-Befehle zu konfigurieren.
       Diese Dateien heißen üblicherweise debian/Paket.foo (wobei Paket natürlich durch das Paket
       ersetzt wird, auf das es sich auswirkt).

       dh_installdocs benutzt beispielsweise Dateien mit dem Namen debian/package.docs, um die
       Dokumentationsdateien aufzulisten, die es installieren wird. Lesen Sie die Handbuchseiten
       der einzelnen Befehle, um Einzelheiten über die Namen und Formate der Dateien zu erhalten,
       die sie verwenden. Im Allgemeinen werden diese Dateien Dateien auflisten, auf die sie
       einwirken, eine Datei pro Zeile. Einige Programme in Debhelper bedienen sich Paaren von
       Dateien und Zielen oder etwas kompiziertere Formate.

       Beachten Sie, dass Debhelper für das erste (oder einzige) in debian/control aufgeführte
       Binärpaket debian/foo benutzen wird, wenn es keine debian/Paket.foo-Datei gibt. Oft ist es
       jedoch eine gute Idee, das Präfix Paket. zu behalten, da es eindeutiger ist. Die
       Hauptausnahme davon bilden Dateien, die Debhelper standardmäßig in jedem Binärpaket
       installiert, wenn es kein Paketpräfix besitzt (wie debian/copyright oder
       debian/changelog).

       In einigen seltenen Fällen möchten Sie möglicherweise unterschiedliche Versionen dieser
       Dateien für unterschiedliche Architekturen oder Betriebssysteme haben. Falls Dateien mit
       den Namen debian/Paket.foo.ARCHITEKTUR oder debian/Paket.foo.BETRIEBSSYSTEM existieren,
       wobei ARCHITEKTUR und BETRIEBSSYSTEM der Ausgabe von »dpkg-architecture
       -qDEB_HOST_ARCH_OS« entsprechen, dann werden sie gegenüber anderen, allgemeineren Dateien,
       bevorzugt.

       Meist werden diese Konfigurationsdateien benutzt, um verschiedene Typen von Dateien
       anzugeben – zu installierende Dokumentations- oder Beispieldateien, Dateien zum
       Verschieben und so weiter. Wenn es in Fällen wie diesem zweckmäßig ist, können Sie die
       Standardplatzhalterzeichen der Shell in den Dateien verwenden (?, * und
       [..]-Zeichenklassen). Sie können außerdem Kommentare in diese Dateien einfügen; Zeilen,
       die mit # beginnen, werden ignoriert.

       Die Syntax dieser Dateien ist absichtlich sehr einfach gehalten, um sie leicht lesbar,
       verständlich und änderbar zu machen.

   Ersetzungen in Debhelper-Konfigurationsdateien
       In Kompatibilitätsstufe 13 und neuer ist es möglich, einfache Ersetzungen in einigen
       Debhelper-Konfigurationsdateien zu benutzen (insbesondere in Konfigurationsdateien für
       dh_install(1)).

       Alle Ersetzungsvariablen haben die Form ${foo} und die Klammern sind Pflicht.
       Variablennamen berücksichtigen Groß- und Kleinschreibung und bestehen aus alphanumerischen
       Zeichen (a-zA-Z0-9), Bindestrichen (-), Unterstrichen (_) sowie Doppelpunkten (:). Das
       erst Zeichen muss alphanumerisch sein.

       Falls Sie ein Dollarzeichen benötigen, das kein Ersetzen auslösen kann, können Sie
       entweder die ${Dollar}-Ersetzung oder die Sequenz ${} verwenden.

       Die folgenden Expandierungen sind verfügbar:

       DEB_HOST_*, DEB_BUILD_*, DEB_TARGET_*
           expandiert auf den passenden dpkg-architecture(1)-Wert (ähnlich dpkg-architecture
           -qVARIABLE_HIER).

           Im Zweifel ist die Variante DEB_HOST_* diejenige, die sowohl für natives als auch für
           Bauen für andere Architekturen funktioniert.

           Aus Leistungsgründen wird Debhelper versuchen, diese Namen aus der Umgebung
           aufzulösen, bevor es Rat bei dpkg-architecture(1) sucht. Dies ist hauptsächlich der
           Vollständigkeit halber erwähnt und hat in den meisten Fällen keine Bedeutung.

       Dollar
           expandiert auf ein einzelnes $-Symbol. Dieses Symbol wird niemals als Teil der
           Ersetzungsvariable angesehen. Dies bedeutet:

              # löst einen Fehler aus
              ${KEINE_DERARTIGE_MARKIERUNG}
              # expandiert auf den genauen Wert »${KEINE_DERARTIGE_MARKIERUNG}«
              ${Dollar}{KEINE_DERARTIGE_MARKIERUNG}

           Diese Variable entspricht der Sequenz ${} und beides kann synonym benutzt werden.

       Newline, Space, Tab
           expandiert auf einen einzelnen ASCII-Zeilenumbruch, Leerzeichen beziehungsweise
           Tabulator.

           Dies kann nützlich sein, wenn Sie ein Leerraumzeichen (z.B. Leerzeichen) einfügen
           möchten, wo es andernfalls entfernt oder als Trennzeichen benutzt würde.

       env:NAME
           expandiert die Umgebungsvariable NAME. Die Umgebungsvariable muss gesetzt sein (kann
           aber auf eine leere Zeichenkette gesetzt sein).

       Beachten Sie, dass alle Variablen auf einen definierten Wert expandiert werden müssen.
       Wenn Debhelper beispielsweise ${env:FOO} sieht, wird es darauf bestehen, dass die
       Umgebungsvariable FOO gesetzt ist (sie kann auf eine leere Zeichenkette gesetzt werden).

       Ersetzungsbeschränkungen

       Um Endlosschleifen und Ressourcenverschwendung zu vermeiden, wird Debhelper mit einer
       Fehlermeldung stoppen, falls der Text viele Ersetzungsvariablen (50) enthält oder sie über
       eine bestimmte Größe expandieren (4096 Zeichen oder die dreifache Länge des
       Originaleingabe - je nachdem, was größer ist).

   Ausführbare Debhelper-Konfigurationsdateien
       Falls Sie zusätzliche Flexibilität benötigen, unterstützen viele Debhelper-Werkzeuge (z.B.
       dh_install(1)) die Ausführung einer Konfigurationsdatei als Skript.

       Um diese Funktionalität zu benutzen, markieren Sie die Konfigurationsdatei einfach als
       ausführbar (z.B. chmod +x debian/Paket.install) und das Werkzeug wird versuchen, es
       auszuführen und die Ausgabe des Skripts zu verwenden. In vielen Fällen können Sie auch
       dh-exec(1) als Interpreter der Konfigurationsdatei verwenden, um das Meiste der
       Originalsyntax beizubehalten, obwohl Sie die zusätzliche Flexibilität wie gewünscht
       erhalten.

       Wenn Sie ausführbare Debhelper-Konfigurationsdateien verwenden, sollten Sie bitte
       Folgendes wissen:

       •   Die ausführbare Konfigurationsdatei muss erfolgreich enden (d.h. der Rückgabewert
           sollte einen Erfolg anzeigen).

       •   Auf Kompatibilitätsstufen über 13 unterliegt die Ausgabe Ersetzungen (siehe
           "Ersetzungen in Debhelper-Konfigurationsdateien"), wenn das Werkzeug diese
           unterstützt. Denken Sie daran, dass Sie vorsichtig sein müssen, falls Ihr Generator
           auch Ersetzungen bereitstellt, da dies zu unnötiger Verwirrung führen kann.

           Andernfalls wird die Ausgabe exakt so benutzt, wie sie ist. Insbesondere wird
           Debhelper Platzhalter nicht expandieren oder Kommentare und Leerzeichen aus der
           Ausgabe entfernen.

       Falls Sie das Paket auf einem Dateisystem bauen, auf dem Sie das Ausführungsbit nicht
       deaktivieren können, können Sie dh-exec(1) und sein Skript strip-output verwenden.

GEMEINSAM BENUTZTE DEBHELPER-OPTIONEN

       Die folgenden Befehlszeilenoptionen werden von allen Debhelper-Programmen unterstützt.

       -v, --verbose
           Detailreicher Modus: zeigt alle Befehle, die das Paketbauverzeichnis ändern

       --no-act
           tut nicht wirklich etwas. Falls es mit -v benutzt wird, wird als Ergebnis ausgegeben,
           was der Befehl getan hätte.

       -a, --arch
           wirkt sich auf architekturabhängige Pakete aus, die für die Architektur DEB_HOST_ARCH
           gebaut werden sollen.

       -i, --indep
           wirkt sich auf alle architekturunabhängigen Pakete aus.

       -pPaket, --package=Paket
           wirkt sich auf das Paket mit Namen Paket aus. Diese Option kann mehrfach angegeben
           werden, damit Debhelper mit einer Zusammenstellung von Paketen arbeitet.

       -s, --same-arch
           missbilligter Alias von -a.

           Die Option wurde in Kompatibilitätsstufe 12 entfernt.

       -NPaket, --no-package=Paket
           verhindert Auswirkungen auf das angegebene Paket, sogar wenn die Optionen -a, -i oder
           -p das Paket als zu verarbeiten auflisten.

       --remaining-packages
           wirkt sich nicht auf die Pakete aus, auf die sich dieser Debhelper-Befehl bereits
           ausgewirkt hat (d.h. falls der Befehl im Debhelper-Protokoll des Pakets auftaucht).
           Falls Sie zum Beispiel den Befehl mit speziellen Optionen für nur ein paar Binärakete
           aufrufen müssen, geben Sie diese Option beim letzten Aufruf des Befehls an, um die
           restlichen Pakete mit Standardeinstellungen zu verarbeiten.

       -Ptemporäres_Verzeichnis, --tmpdir=temporäres_Verzeichnis
           benutzt temporäres_Verzeichnis als Bauverzeichnis des Pakets. Voreinstellung ist
           debian/Paket.

       --mainpackage=Paket
           Diese selten benutzte Option ändert, welches Paket Debhelper als »Hauptpaket« ansieht,
           sprich das erste in debian/control aufgeführte und das, für das debian/foo-Dateien,
           statt der üblichen debian/Paket.foo-Dateien, verwandt werden können.

       -O=Option|Bündel
           Dies wird von dh(1) verwandt, wenn benutzerdefinierte Optionen an alle von ihm
           ausgeführten Befehle weitergereicht werden. Falls der Befehl die angegebene Option
           oder das Bündel von Optionen unterstützt, kommt er zum Tragen. Falls der Befehl (oder
           irgend ein Teil eines Optionenbündels) den Befehl nicht unterstützt, wird er
           ignoriert.

HÄUFIGE DEBHELPER-OPTIONEN

       Die folgende Befehlszeile wird von einigen Debhelper-Programmen unterstützt. Eine
       vollständige Erklärung, was jede Option tut, finden Sie in den Handbuchseiten jedes
       einzelnen Programms.

       -n  verändert keine postinst-, postrm- etc. Skripte

       -XElement, --exclude=Element
           schließt ein Element von der Verarbeitung aus. Diese Option kann mehrfach benutzt
           werden, um mehr als nur eins auszuschließen. Das <Element> ist üblicherweise Teil
           eines Dateinamens und jede Datei, die den angegebenen Text enthält, wird
           ausgeschlossen.

       -A, --all
           bewirkt, dass Dateien oder andere Elemente, die auf der Befehlszeile angegeben wurden,
           sich in ALLEN entsprechenden Paketen auswirken, nicht nur im ersten.

BAUSYSTEMOPTIONEN

       Die folgenden Befehlszeilenoptionen werden von allen dh_auto_*-Debhelper-Ptogrammen
       unterstützt. Diese Programme unterstützen eine Vielzahl von Bausystemen und bestimmen
       normalerweise heuristisch, welches benutzt werden soll und wie es verwendet wird. Sie
       können diese Befehlszeilenoptionen nutzen, um das Standardverhalten zu ändern.
       Typischerweise werden sie an dh(1) übergeben, das sie dann an all die dh_auto_*-Programme
       übergibt.

       -SBausystem, --buildsystem=Bausystem
           erzwingt die Benutzung des angegebenen Bausystems, anstatt zu versuchen, automatisch
           eins auszuwählen, das für das Paket geeignet sein könnte.

           übergibt none als Bausystem, um automatisches Auswählen zu deaktivieren.

       -DVerzeichnis, --sourcedir=Verzeichnis, --sourcedirectory=Verzeichnis
           geht davon aus, dass der Quellverzeichnisbaum des Originalpakets im angegebenen
           Verzeichnis, anstatt auf der obersten Verzeichnisebene des Debian-
           Quellpaketverzeichnisbaums, liegt.

       -B[Verzeichnis], --builddir[=Verzeichnis], --builddirectory=[Verzeichnis]
           aktiviert das Bauen aus dem Quelltext und benutzt das angegebene Verzeichnis] als
           Bauverzeichnis. Falls der Parameter Verzeichnis] weggelassen wurde, wird ein
           Vorgabebauverzeichnis ausgewählt.

           Falls diese Option nicht angegeben ist, wird standardmäßig in der Quelle gebaut, falls
           das Bausystem nicht das Bauen außerhalb des Quellverzeichnisbaums erfordert oder
           bevorzugt. In einem solchen Fall wird ein Standardbauverzeichnis benutzt, selbst wenn
           --builddirectory angegeben wurde.

           Falls das Bausystem das Bauen außerhalb des Quellverzeichnisbaums bevorzugt, aber das
           Bauen innerhalb der Quelle immer noch erlaubt, kann Letzteres wieder aktiviert werden,
           indem ein Bauverzeichnispfad übergeben wird, der dem Quellverzeichnispfad entspricht.

       --parallel, --no-parallel
           prüft, ob parallel gebaut werden soll, falls das zugrundeliegende Bausystem dies
           unterstützt. Die Anzahl paralleler Aufgaben wird zur Bauzeit durch die
           Umgebungsvariable DEB_BUILD_OPTIONS ("Debian-Richtlinie, Abschnitt 4.9.1") gesteuert,
           Sie könnte außerdem Gegenstand einer bausystemspezifischen Begrenzung sein.

           Falls keine der Optionen angegeben wurde, ist die Voreinstellung von Debhelper derzeit
           --parallel in Kompatibilitätsversion 10 (oder höher) und andernfalls --no-parallel.

           Als Optimierung wird Dh versuchen, die Übergabe dieser Optionen an Unterprozesse zu
           vermeiden, falls sie unnötig sind und als einzige Optionen übergeben werden. Dies
           geschieht insbesondere dann, wenn DEB_BUILD_OPTIONS keinen parallel-Parameter hat
           (oder dessen Wert 1 ist).

       --max-parallel=Maximum
           Diese Option impliziert --parallel und erlaubt die weitere Begrenzung der Anzahl von
           Aufgaben, die bei einem parallelen Bauen benutzt werden können. Falls bekannt ist,
           dass das Bauen des Pakets nur mit einer bestimmten Stufe der Gleichzeitigkeit
           funktioniert, können Sie diese auf die maximale Stufe setzen, von der bekannt ist,
           dass sie funktioniert oder auf die, von der Sie wünschen, dass sie unterstützt wird.

           Bemerkenswerterweise ist das Setzen des Maximums auf 1 tatsächlich dasselbe wie die
           Verwendung von --no-parallel.

       --reload-all-buildenv-variables
           Standardmäßig wird dh(1) mehrere Umgebungen berechnen (z.B. mittels
           dpkg-buildflags(1)) und sie zwischenspeichern, um zu verhindern, dass alle
           dh_auto_*-Werkzeuge sie erneut berechnen.

           Wenn diese Option übergeben wird, wird das konkrete dh_auto_*-Werkzeug den
           Zwischenspeicher von dh(1) ignorieren und das neue Erzeugen dieser Variablen auslösen.
           Dies ist in sehr seltenen Fällen nützlich, wenn das Paket mehrere Bauvorgänge mit
           unterschiedlichen …FLAGS-Optionen benötigt. Ein konkretes Beispiel wäre die
           Notwendigkeit der Änderung des Parameters -O in CFLAGS beim zweiten Bauen:

               export DEB_CFLAGS_MAINT_APPEND=-O3

               %:
                   dh $@

               override_dh_auto_configure:
                   dh_auto_configure -Bbuild-deb ...
                   DEB_CFLAGS_MAINT_APPEND=-Os dh_auto_configure \
                      --reload-all-buildenv-variables -Bbuild-udeb ...

           Ohne --reload-all-buildenv-variables im zweiten Aufruf von dh_auto_configure(1) würde
           die Änderung in DEB_CFLAGS_MAINT_APPEND ignoriert, da dh_auto_configure(1) den
           zwischengespeicherten Wert von CFLAGS, der durch dh(1) gesetzt wurde, benutzen.

           Diese Option ist nur mit debhelper (>= 12.7~) verfügbar, wenn das Paket
           Kompatibilitätsstufe 9 oder neuer verwendet.

       --list, -l
           listet alle Bausysteme auf, die auf diesem System von Debhelper unterstützt werden.
           Diese Liste enthält sowohl Standardbausysteme als auch Bausysteme Dritter (als solche
           gekennzeichnet). Außerdem zeigt es, welches Bausystem automatisch ausgewählt würde
           oder welches durch die Option --buildsystem manuell angegeben wird.

KOMPATIBILITÄTSSTUFEN

       Von Zeit zu Zeit müssen wesentliche, nicht rückwärtskompatible Änderungen an Debhelper
       vorgenommen werden, um es so ordentlich und gut entworfen wie nötig zu halten und weil
       sein Autor mehr Erfahrung gewinnt. Um zu verhindern, dass solche wesentlichen Änderungen
       existierende Pakete beschädigen, wurde das Konzept der Debhelper-Kompatibilitätsstufen
       eingeführt. Sie müssen Debhelper mitteilen, welche Kompatibilitätsstufe es nutzen soll und
       es ändert sein Verhalten auf verschiedene Arten.

       Im aktuellen Debhelper können Sie die Kompatibilitätsstufe in debian/control angeben,
       indem Sie ein Build-Depends für das Paket Debhelper-Compat hinzufügen. Um beispielsweise
       den Modus v12 zu benutzen, stellen Sie sicher, dass debian/control Folgendes enthält:

         Build-Depends: debhelper-compat (>= 12)

       Dies dient auch als eine geeignete versionierte Bauabhängigkeit zu einer ausreichenden
       Version des Debhelper-Pakets, so dass Sie keine separate versionierte Bauabhängigkeit zum
       Debhelper-Paket angeben müssen, es sei denn, Sie benötigen eine besondere
       Punktveröffentlichung von Debhelper (wie für die Veröffentlichung einer neuen
       Funktionalität oder einer Fehlerbehebung innerhalb einer Kompatibilitätsstufe).

       Beachten Sie, dass Debhelper Debhelper-Compat nicht für experimentelle oder
       Beta-Kompatibilitätsstufen bereitstellt. Pakete, die mit diesen Kompatibilitätsstufen
       experimentieren, sollten debian/compat oder DH_COMPAT verwenden.

       Frühere Versionen von Debhelper benötigten die Angabe der Kompatibilitätsstufe in der
       Datei debian/compat und das aktuelle Debhelper unterstützt dies immer noch aufgrund der
       Rückwärtskompatibilität, allerdings darf ein Paket eine Kompatibilitätsstufe nicht über
       mehrere Methoden gleichzeitig angeben. Um diese Methode zu verwenden, sollte debian/compat
       die Kompatibilitätsstufe als einzelne Zahl enthalten und keinen weiteren Inhalt. Falls Sie
       die Kompatibilitätsstufe mit dieser Methode angeben, wird Ihr Paket auch eine versionierte
       Bauabhängigkeit zum Debhelper-Paket benötigen, die gleich der (oder größer als die)
       Kompatibilitätsstufe ist, die Ihr Paket verwendet. Daher sollten Sie, falls Sie die
       Kompatibilitätsstufe 12 in debian/compat angeben, sicherstellen, dass debian/control
       Folgendes enthält:

         Build-Depends: debhelper (>= 12~)

       Wenn nicht anders angegeben, geht sämtliche Debhelper-Dokumentation davon aus, dass Sie
       die aktuellste Kompatibilitätsstufe nutzen und in den meisten Fällen wird nicht angezeigt,
       wenn sich dieses Verhalten von einer älteren Kompatibilitätsstufe unterscheidet. Wenn Sie
       also nicht die aktuellste Kompatibilitätsstufe benutzen, ist es eine gute Idee, folgende
       Hinweise zu den Unterschieden gegenüber älteren Kompatibilitätsstufen zu lesen.

   Unterstützte Kompatibilitätsstufen
       Folgende Kompatibilitätsstufen sind verfügbar:

       v5  Dies ist die unterste unterstützte Kompatibilitätsstufe.

           Falls Sie ein Upgrade von einer vorhergehenden Kompatibilitätsstufe durchführen,
           überprüfen Sie bitte debhelper-obsolete-compat(7).

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v6  Änderungen gegenüber v5 sind:

           -       Befehle, die Fragmente von Betreuerskripten erzeugen, werden die Fragmente für
                   die prerm- und postrm-Skripte in umgekehrter Reiherfolge anordnen.

           -       dh_installwm wird einen untergeordneten Handbuchseiten-Link für
                   x-window-manager.1.gz installieren. falls es die Handbuchseite in
                   usr/share/man/man1 im Bauverzeichnis des Pakets entdeckt.

           -       dh_builddeb löschte vorher nichts, was auf DH_ALWAYS_EXCLUDE passte, aber es
                   wurde auf eine Liste von Dingen gesetzt, die ausgeschlossen werden sollen, wie
                   CVS:.svn:.git. Nun tut es dies.

           -       dh_installman erlaubt das Überschreiben existierender Handbuchseiten im
                   Bauverzeichnis des Pakets. In vorhergehenden Kompatibilitätsstufen lehnte es
                   lautlos ab, dies zu tun.

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v7  Änderungen gegenüber v6 sind:

           -       dh_install wird darauf zurückgreifen, in debian/tmp nach Dateien zu suchen,
                   falls es sie nicht im aktuellen Verzeichnis findet (oder wo auch immer Sie es
                   unter Benutzung von --sourcedir vorgeben). Dies ermöglicht dh_install mit
                   dh_auto_install zusammenzuarbeiten, das nach debian/tmp installiert, ohne
                   irgendwelche besonderen Parameter zu benötigen.

           -       dh_clean wird debian/clean lesen und die dort aufgeführten Dateien löschen.

           -       <dh_clean> wird die *-stamp-Dateien der obersten Ebene löschen.

           -       dh_installchangelogs wird abschätzen, in welcher Datei das Changelog der
                   Originalautoren liegt, falls keines angegeben wurde.

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v8  Änderungen gegenüber v7 sind:

           -       Befehle werden fehlschlagen, anstatt zu warnen, wenn ihnen unbekannte Optionen
                   übergeben werden.

           -       dh_makeshlibs wird dpkg-gensymbols auf allen gemeinsam benutzten Bibliotheken
                   ausführen, für die es Shlib-Dateien erzeugt. Daher kann -X verwandt werden, um
                   Bibliotheken auszuschließen. Außerdem würden dpkg-gensymbols Bibliotheken an
                   unüblichen Orten übergeben, die es ansonsten nicht verarbeiten würde. Solche
                   Verhaltensänderung kann den Bau einiger Pakete zum Scheitern bringen.

           -       dh erfordert, dass die auszuführende Sequenz als erster Parameter angegeben
                   wird und sämtliche Schalter danach kommen. »dh $@ --foo« nicht »dh --foo $@«.

           -       dh_auto_* bevorzugt Perls Module::Build gegenüber Makefile.PL.

           Dieser Modus ist missbilligt.

       v9  Änderungen gegenüber v8 sind:

           -       Multiarch-Unterstützung. Insbesondere gibt dh_auto_configure Multiarch-
                   Verzeichnisse an Autoconf in --libdir and --libexecdir weiter.

           -       dh kennt die üblichen Abhängigkeiten zwischen Zielen in debian/rules. Daher
                   wird »dh binary« alle »build«-, »build-arch«-, »build-indep«-, »install«-Ziele
                   etc. ausführen, die in dieser Regeldatei stehen. Es ist nicht nötig, explizit
                   ein binäres Ziel mit expliziten Abhängigkeiten zu den anderen Zielen zu
                   definieren.

           -       dh_strip komprimiert Debug-Symboldateien, um die installierte Größe von
                   »-dbg«-Paketen zu verringern.

           -       dh_auto_configure enthält nicht den Quellpaketnamen in --libexecdir, wenn
                   Autoconf benutzt wird.

           -       Standardmäßig aktiviert dh nicht --with=python-support.

                   (hinfällig, da das Werkzeug dh_pysupport aus Debian Stretch entfernt wurde)
                   Seit Debhelper/10.3 aktiviert dh diese Sequenzerweiterung unabhängig von der
                   Kompatibilitätsstufe nicht mehr.

           -       Alle dh_auto_*-Debhelper-Programme und dh setzen Umgebungsvariablen, die durch
                   dpkg-buildflags aufgelistet werden, sofern sie nicht bereits gesetzt sind.

           -       dh_auto_configure übergibt CFLAGS, CPPFLAGS und LDFLAGS von dpkg-buildflags an
                   Perls Makefile.PL und Build.PL.

           -       dh_strip legt getrennte Fehlersuchsymbole an einer Stelle ab, die auf ihrer
                   Baukennzahl basiert.

           -       Ausführbare Debhelper-Konfigurationsdateien werden ausgeführt und ihre Ausgabe
                   wird als Konfiguration benutzt.

       v10 Änderungen gegenüber v9 sind:

           -       dh_installinit wird nicht mehr eine Datei namens debian/Paket als Init-Skript
                   installieren.

           -       dh_installdocs wird mit einem Fehler fehlschlagen, falls es Links entdeckt,
                   die mit --link-doc zwischen Paketen der Architektur »all« und nicht-»all«
                   erzeugt wurden, da es binNMUs beschädigt.

           -       dh_installdeb installiert keine vom Paketbetreuer bereitgestellte
                   debian/Paket.shlibs-Datei mehr. Dies wird stattdessen von dh_makeshlibs
                   erledigt.

           -       dh_installwm weigert sich, ein beschädigtes Paket zu erstellen, falls keine
                   Handbuchseite gefunden wird (erforderlich, um die Alternative zum X-Window-
                   Manager zu registrieren).

           -       --parallel ist Debhelpers Voreinstellung für alle Bausysteme, die paralleles
                   Bauen unterstützen. Dies kann entweder durch Verwendung von --no-parallel oder
                   durch Übergabe von --max-parallel mit einem Wert von 1 deaktiviert werden.

           -       Der Befehl dh wird keinen der veralteten Parameter zur »manuellen
                   Sequenzsteuerung« (--before, --after, etc.) akzeptieren. Bitte verwenden Sie
                   stattdessen Aufhebungsziele.

                   Nachträglich auf frühere Kompatibilitätsstufen angewandt:  dh akzeptiert seit
                   Debhelper/12.4 nichts davon mehr.

           -       Der Befehl dh wird zur Verfolgung, welche Befehle ausgeführt wurden, nicht
                   länger Protokolldateien benutzen. Der Befehl dh verfolgt weiterhin, ob die
                   »Bau«-Sequenz ausgeführt wurde und überspringt sie in diesem Fall.

                   Die wichtigsten Auswirkungen davon sind:

                   -   Hierdurch wird die Fehlersuche bei den Sequenzen install und/oder binary
                       einfacher, da sie nun einfach erneut ausgeführt werden können (ohne, dass
                       ein vollständiger »Aufräum- und Neubau«-Durchgang erforderlich ist).

                   -   Der Pferdefuss hier liegt darin, dass dh_* nun nur noch nachverfolgt, was
                       in einem einzelnen außer Kraft setzenden Ziel geschieht. Wenn alle Aufrufe
                       eines angegebenen dh_cmd-Befehls im selben außer Kraft setzenden Ziel
                       stattfinden, wird alles wie zuvor funktionieren.

                       Beispiel, bei dem es schiefgehen kann:

                         override_dh_foo:
                           dh_foo -pmein-Paket

                         override_dh_bar:
                           dh_bar
                           dh_foo --remaining

                       In diesem Fall wird der Aufruf von dh_foo --remaining außerdem mein-Paket
                       enthalten, da dh_foo -pmein-Paket in einem separaten außer Kraft setzenden
                       Ziel ausgeführt wird. Dieses Problem ist nicht auf --remaining begrenzt,
                       es umfasst außerdem -a, -i, etc.

           -       Der Befehl dh_installdeb maskiert nun die Zeilen in der Konfigurationsdatei
                   maintscript  für die Shell. Dies war der ursprüngliche Gedanke, aber es
                   funktionierte nicht, wie es sollte und die Pakete begannen, sich auf die
                   unvollständige Shell-Maskierung zu verlassen (z.B. Dateinamen in
                   Anführungszeichen setzen).

           -       Voreinstellung für den Befehl dh_installinit ist nun --restart-after-upgrade.
                   Verwenden Sie bitte für Pakete, die das vorhergehende Verhalten erfordern,
                   --no-restart-after-upgrade.

           -       Die autoreconf-Sequenz ist nun standardmäßig aktiviert. Bitte übergeben Sie
                   --without autoreconf an dh, falls dies für ein angegebenes Paket nicht
                   gewünscht wird.

           -       Die systemd-Sequenz ist nun standardmäßig aktiviert. Bitte übergeben Sie
                   --without systemd an dh, falls dies für ein angegebenes Paket nicht gewünscht
                   wird.

           -       Nachträglich entfernt: dh erstellt das Bauverzeichnis des Pakets nicht mehr,
                   wenn die Ausführung von Debhelper-Befehlen übersprungen wird. Dies hat keine
                   Auswirkungen auf Pakete, die nur mit Debhelper-Befehlen bauen, es könnte aber
                   Fehler in Befehlen offenlegen, die nicht in Debhelper enthalten sind.

                   Diese Kompatibilitätsfunktionalität hatte einen Fehler seit ihrer Aufnahme in
                   Debhelper/9.20130516, der sie im Kompatibilitätsmodus 9 und älter zum
                   Scheitern brachte. Da es keine Berichte zu Problemen gab, die dieser Fehler in
                   circa fünf Jahren verursachte, wurde er entfernt anstatt behoben.

       v11 Von diesem Modus wird abgeraten.

           Von der Kompatibilitätsstufe 11 wird für neue Pakete abgeraten, da sie unter
           Funktionalitätswechselwirkungen zwischen dh_installinit unddh_installsystemd leidet,
           die dazu führen, dass in manchen Fällen Dienste nicht korrekt laufen. Bitte erwägen
           Sie, stattdessen die Kompatibilitätsstufen 10 oder 12 zu benutzen. Weitere
           Einzelheiten über das Thema sind in Debian#887904 und
           <https://lists.debian.org/debian-release/2019/04/msg01442.html> verfügbar.

           Änderungen gegenüber v10 sind:

           -       dh_installinit installiert keine service- oder tmpfile-Dateien mehr. Es
                   erstellt auch keine Betreuerskripte dafür. Bitte verwenden Sie das neue
                   Hilfsprogramm dh_installsystemd.

           -       Die Hilfsprogramme dh_systemd_enable und dh_systemd_start wurden durch das
                   neue Hilfsprogramm dh_installsystemd ersetzt. Aus demselben Grund wurde auch
                   die systemd-Sequenz für dh entfernt. Wenn Sie das Hilfswerkzeug
                   dh_installsystemd deaktivieren möchten, verwenden Sie bitte ein leeres außer
                   Kraft setzendes Ziel.

                   Bitte beachten Sie, dass sich das Werkzeug dh_installsystemd in manchen Fällen
                   (z.B. bei der Verwendung des Parameters --name) geringfügig anders verhält.

           -       dh_installdirs erstellt keine debian/Paket-Verzeichnisse mehr, es sei denn,
                   dies wird ausdrücklich verlangt (oder es muss ein Unterverzeichnis darin
                   erstellt werden).

                   Die große Mehrheit aller Pakete wird von dieser Änderung nicht betroffen sein.

           -       Das makefile-Bausystem übergibt nun INSTALL="install --strip-program=true" an
                   make(1). Davon abgeleitete Bausysteme (z.B. configure oder cmake) sind von
                   dieser Änderung nicht betroffen.

           -       Das autoconf-Bausystem übergibt nun --runstatedir=/run an ./configure.

           -       Das cmake-Bausystem übergibt nun -DCMAKE_INSTALL_RUNSTATEDIR=/run an cmake(1).

           -       dh_installman wird nun vorzugsweise die Sprache anhand des Pfadnamens statt
                   der Erweiterung bestimmen.

           -       dh_auto_install wird nun nur das Zielverzeichnis erstellen, das es benötigt.
                   Vorher hätte es die Bauverzeichnisse für alle Pakete erstellt. Dies hat keine
                   Auswirkungen auf Pakete, die nur mit Debhelper-Befehlen bauen, es könnte aber
                   Fehler in Befehlen offenlegen, die nicht in Debhelper enthalten sind.

           -       Die Hilfsprogramme dh_installdocs, dh_installexamples, dh_installinfo und
                   dh_installman geben nun Fehlermeldungen aus, falls ihre Konfiguration ein
                   Muster aufweist, das zu nichts passt oder sich auf einen Pfad bezieht, den es
                   nicht gibt.

                   Bekannte Ausnahmen umfassen das Bauen mit dem Profil nodoc, wobei obige
                   Werkzeuge stillschweigend fehlschlagende Suchen erlauben, wobei die Suchmuster
                   zur Angabe von Dokumentation benutzt werden.

           -       Die Hilfsprogramme dh_installdocs, dh_installexamples, dh_installinfo und
                   dh_installman akzeptieren nun den Parameter --sourcedir mit derselben
                   Bedeutung wie für dh_install. Überdies fallen sie nun auch auf debian/tmp wie
                   dh_install zurück.

                   Migrationshinweis: Ein Fehler in Debhelper 11 bis 11.1.5 führte
                   fälschlicherweise dazu, dass dh_installinfo --sourcedir ingorierte.

           -       Die Bausysteme perl-makemaker und perl-build übergeben nicht mehr -I. an Perl.
                   Pakete, die dieses Verhalten immer noch benötigen, können es durch Verwendung
                   der Umgebungsvariable PERL5LIB emulieren, z.B. durch Hinzufügen von export
                   PERL5LIB=. in ihre »debian/rules«-Datei (oder dergleichen).

           -       Die Umgebungsvariable PERL_USE_UNSAFE_INC wird nicht mehr durch dh oder eins
                   der dh_auto_*-Werkzeuge gesetzt. Sie wurde vorübergehend als Behelfslösung
                   gesetzt, um zu verhindern, dass das gleichzeitige Bauen vieler Pakete
                   scheitert.

                   Beachten Sie, dass dieses Element eventuell hinfällig wird, da die
                   Ursprungsautoren beabsichtigen, die Unterstützung für die Umgebungsvariable
                   PERL_USE_UNSAFE_INC einzustellen. Wenn Perl die Unterstützung dafür einstellt,
                   wird diese Variable nachträglich auch aus bestehenden Kompatibilitätsstufen
                   entfernt.

           -       Das Hilfsprogramm dh_makeshlibs wird nun mit einer Fehlermeldung beendet,
                   falls Objdump einen Rückgabewert ungleich Null von der Auswertung einer
                   übergebenen Datei zurückgibt.

           -       Die Werkzeuge dh_installdocs und dh_installexamples installieren nun
                   möglicherweise die meiste Dokumentation in einem anderen Pfad, um die
                   Empfehlung der Debian-Richtlinien §12.3 (seit Version 3.9.7) zu erfüllen.

                   Beachten Sie, dass diese Änderung nicht für dieses Quellpaket relevant und Sie
                   zur nächsten Änderung springen können, falls ein angegebenes Quellpaket nur
                   ein einziges Binärpaket in debian/control enthält oder keine Pakete
                   -doc-Pakete sind.

                   Standardmäßig werden diese Werkzeuge nun versuchen, ein »Hauptpaket für die
                   Dokumentation« (ab hier Hauptdokumentationspaket genannt) für jedes -doc-Paket
                   zu bestimmen. Falls sie ein derartiges Hauptdokumentationspaket finden, werden
                   sie nun die Dokumentation in den Pfad /usr/share/doc/Hauptdokumentationspaket
                   im angegebenen Dokumentationspaket installieren. D.h. der Pfad kann sich
                   ändern, aber die Dokumentation wird immer noch im -doc-Paket mitgeliefert.

                   Die Option --doc-main-package kann benutzt werden, wenn die automatische
                   Erkennung unzureichend ist oder um den Pfad auf seinen vorherigen Wert
                   zurückzusetzen, falls es einen Grund gibt, von der Empfehlung der Debian-
                   Richlinien abzuweichen.

                   Manche Dokumentation wird von dieser Änderung nicht beeinflusst. Diese
                   Ausnahmen umfassen die Copyright-Dateien, README.Debian usw. Diese Dateien
                   werden weiterhin im Pfad /usr/share/doc/Paket installiert.

           -       Die Werkzeuge dh_strip und dh_shlibdeps verwenden keine Dateinamenmuster mehr,
                   um zu bestimmen, welche Dateien verarbeitet werden. Stattdessen öffnen sie die
                   Datei und schauen nach einem ELF-Header, um zu bestimmen, ob eine übergebene
                   Datei ein gemeinsam benutztes Objekt oder ein ausführbares binäres Programm
                   ist.

                   Diese Änderung kann dazu führen, dass mehr Dateien als vorher verarbeitet
                   werden.

       v12 Dies ist der empfohlene Betriebsmodus.

           Änderungen gegenüber v11 sind:

           -       Das Werkzeug dh_makeshlibs erzeugt nun standardmäßig Shlibs-Dateien mit
                   versionierter Abhängigkeit. Dies bedeutet, dass -VUpstream-Version (alias -V)
                   nun die Voreinstellung ist.

                   Falls ein nicht versionierte Abhängigkeit in der Shlibs-Datei gewünscht wird,
                   kann dies stattdessen durch Übergabe von -VNone erreicht werden. Siehe aber
                   auch dh_makeshlibs(1) für die Vorbehalte gegen nicht versionierte
                   Abhängigkeiten.

           -       Die Option -s (--same-arch) wurde entfernt. Bitte verwenden Sie stattdessen -a
                   (--arch).

           -       Der Aufruf von dh_clean -k verursacht jetzt einen Fehler statt einer Warnung,
                   es sei missbilligt.

           -       Die Option --no-restart-on-upgrade in dh_installinit wurde entfernt. Bitte
                   verwenden Sie den neuen Namen --no-stop-on-upgrade.

           -       Es gab einen Fehler in den doit-Funktionen (und ähnlichen) von
                   Debian::Debhelper::Dh_Lib, der unter einem bestimmten Umstand zum Öffnen einer
                   Shell führte. Dieser Fehler wurde nun entfernt, wodurch Hilfsprogramme, die
                   auf den Fehler setzen, mit der Meldung »command not found« fehlschlagen.

           -       --list-missing und --fail-missing in dh_install wurden entfernt. Bitte
                   verwenden Sie dh_missing und die zugehörigen Optionen, die die durch andere
                   Hilfsprogramme installierten Dateien ebenfalls sehen können.

           -       Das Hilfsprogramm dh_installinit installiert nicht mehr die Konfiguration für
                   das Init-System Upstart. Stattdessen bricht es das Bauen ab, wenn es eine alte
                   Upstart-Konfigurationsdatei findet. Der Fehler ist dort, um den Paketbetreuer
                   daran zu erinnern, dass er sicherstellt, die mit vorherigen Versionen des
                   Pakets mitgelieferten Conffiles (falls vorhanden) sauber zu entfernen.

           -       Das Werkzeug dh_installdeb wird die Grundprüfung einiger
                   dpkg-maintscript-helper(1)-Befehle durchführen und eine Fehlermeldung
                   ausgeben, falls die Befehle ungültig zu sein scheinen.

           -       Das Werkzeug dh_missing wird nun auf --list-missing voreingestellt.

           -       Das Werkzeug dh_makeshlibs wird nun nur Bibliotheken an dpkg-gensymbols(1)
                   übergeben, falls die ELF-Binärdatei einen SONAME hat (enthält ».so«).

           -       Das Werkzeug dh_compress komprimiert keine Beispiele mehr (d.h. alles was in
                   </usr/share/doc/Paket/examples> installiert ist.)

           -       Die Standardsequenz in dh enthält nun standardmäßig dh_dwz und
                   dh_installinitramfs. Dies macht die Sequenzen dwz und installinitramfs
                   überflüssig. Sie werden nun mit einem Fehler scheitern. Falls Sie diese Befehl
                   überspringen wollen, fügen Sie bitte ein leeres außer Kraft setzendes Ziel in
                   debian/rules ein (z.B. override_dh_dwz:).

           -       Die Bausysteme Meson und Autoconf setzen die Variable --libexecdir nicht mehr
                   explizit und verlassen sich daher auf die Voreinstellung des Bausystems, die
                   /usr/libexec sein sollte (per FHS 3.0, angenommen in der Debian-Richtlinie
                   4.1.5).

                   Falls ein spezielles Paket der Ursprungsautoren nicht die korrekte
                   Voreinstellung benutzt, kann der Parameter oft manuell per
                   dh_auto_configure(1) übergeben werden, z.B. wie im folgenden Beispiel:

                       override_dh_auto_configure:
                           dh_auto_configure -- --libexecdir=/usr/libexec

                   Beachten Sie das -- vor dem Parameter --libexecdir.

           -       Das Werkzeug dh_installdeb installiert nicht mehr die vom Paketbetreuer
                   bereitgestellte conffiles-Datei. Die Datei war seit Kompatibilitätsstufe 3
                   meist überflüssig, als dh_installdeb anfing, die resultierende
                   conffiles-Steuerdatei automatisch selbst zu berechnen.

           -       Das Werkzeug dh_installsystemd beruht nicht mehr auf dh_installinit, um
                   Systemd-Dienste zu handhaben, die über eine SysVinit-Alternative verfügen.
                   Beide Werkzeuge müssen nun in einem solchen Fall benutzt werden, um
                   sicherzustellen, dass der Dienst sowohl unter SysVinit als auch unter Systemd
                   sauber gestartet wird.

                   Falls Sie etwas haben, was dh_installinit außer Kraft setzt (z.B. um es mit
                   --no-start aufzurufen), dann werden Sie wahrscheinlich auch etwas für
                   dh_installsystemd benötigen.)

                   Diese Änderung lässt dh_installinit ein misc:Pre-Depends für init-system-
                   helpers (>= 1.54~) einspeisen. Bitte stellen Sie sicher, dass das Paket
                   ${misc:Pre-Depends} in seinem Feld Pre-Depends aufführt, bevor Sie ein Upgrade
                   auf Kompatibilitätsstufe 12 durchführen.

           -       Das Drittherstellerwerkzeug dh_golang (aus dem Paket dh-golang) akzeptiert nun
                   standardmäßig die Variable DH_GOLANG_EXCLUDES für die Quelleninstallation in
                   -dev-Paketen und nicht nur während des Bauprozesses. Bitte setzen Sie
                   DH_GOLANG_EXCLUDES_ALL auf »false«, um zum vorherigen Verhalten
                   zurückzukehren. Einzelheiten und Beispiele finden Sie unter
                   Debian::Debhelper::Buildsystem::golang(3pm).

           -       dh_installsystemduser ist nun per Voreinstellung in der Standard-dh-Sequenz
                   enthalten.

           -       Das Bausystem python-distutils wurde nun entfernt. Bitte verwenden Sie
                   stattdessen das Drittanbieterbausystem pybuild.

       v13 Diese Kompatibilitätsstufe ist immer noch für die Entwicklung offen. Verwenden Sie sie
           mit Vorsicht.

           Änderungen gegenüber v12 sind:

           -       Das Bausystem meson+ninja benutzt nun meson test anstelle von ninja test, wenn
                   die Testsuite ausgeführt wird. Alles, was dh_auto_test außer Kraft setzt und
                   zusätzliche Parameter an das Testausführungsprogramm der Ursprungsautoren
                   übergibt, sollte überprüft werden, da meson test auf der Befehlszeile nicht
                   mit ninja test kompatibel ist.

           -       Alle Debhelper-ähnlichen Werkzeuge, die auf der offiziellen Debhelper-
                   Bibliothek basieren (einschließlich dh und den offiziellen dh_*-Werkzeugen)
                   akzeptieren keine abgekürzten Befehlsparameter mehr. Gleichzeitig sortiert dh
                   nun Aufrufe zu überflüssigen dh_*-Hilfsprogrammen sogar dann aus, wenn lange
                   Befehlszeilenoptionen angegeben werden.

           -       Die ELF-bezogenen Debhelper-Werkzeuge (dh_dwz, dh_strip, dh_makeshlibs,
                   dh_shlibdeps) werden nun standardmäßig nur noch für architekturabhängige
                   Pakete ausgeführt (d.h. sie werden von *-indep-Zielen ausgeschlossen und
                   standardmäßig mit -a übergeben). Falls Sie sie für *-indep-Ziele benötigen,
                   können Sie eine explizite Build-Depends in dh-sequence-elf-tools hinzufügen.

           -       Das Drittanbieterbausystem gradle (aus dem Paket gradle-debian-helper) führt
                   nun automatisch eine von den Ursprungsautoren bereitgestellte Testsuite aus.
                   Setzen Sie dh_auto_test außer Kraft, um dieses Verhalten zu unterbinden.

           -       Das Werkzeug dh_installman beendet sich vorzeitig, falls es sich
                   widersprechende Definitionen einer Handbuchseite entdeckt. Dies geschieht
                   normalerweise, falls das Bausystem der Ursprungsautoren eine komprimierte
                   Version installiert und das Paket eine nicht komprimierte Version der
                   Handbuchseite in debian/package.manpages auflistet. Meist ist die einfachste
                   Lösung, die Handbuchseite aus debian/package.manpages zu entfernen (davon
                   ausgehend, dass beide Versionen identisch sind).

           -       Die dh_auto_*-Hilfsprogramme setzen nun die Umgebungsvariablen HOME und
                   gebräuchliche XDG_*-Variablen zurück. HOME und XDG_RUNTIME_DIR sind jeweils
                   auf ein separates, schreibbares Verzeichnis gesetzt. Die restlichen
                   Umgebungsvariablen werden geleert.

           -       Der Befehl dh wird nun einen Fehler ausgeben, falls ein außer Kraft setzendes
                   oder Hook-Ziel für einen veralteten Befehl in debian/rules (z.B.
                   override_dh_systemd_enable:) vorhanden ist.

           -       Der Befehl dh_missing wird nun auf --fail-missing voreingestellt. Dies kann zu
                   einer nicht fatalen Warnung zurück geändert werden, indem explizit
                   --list-missing übergeben wird, wie es in Kompatibilitätsstufe 12 war.

                   Falls Sie die Warnung gar nicht wollen, lassen Sie bitte den Aufruf von
                   dh_missing weg. Falls Sie den Befehlssequenzer dh benutzen, dann können Sie
                   dies mit einem leeren außer Kraft setzenden Ziel in der Datei debian/rules
                   oder dem passenden Paket erledigen. Zum Beispiel:

                       # Disable dh_missing
                       override_dh_missing:

           -       Der Befehlssequenzer dh führt nun in der Standardsequenz dh_installtmpfiles
                   aus. dh_installtmpfiles übernimmt die Handhabung von
                   tmpfiles.d-Konfigurationsdateien. Diesbezügliche Funktionalität in
                   dh_installsystemd ist nun deaktiviert.

                   Note that dh_installtmpfiles responds to debian/package.tmpfiles where
                   dh_installsystemd used a name without the trailing "s".

           -       Viele dh_*-Werkzeuge unterstützen nun eingeschränkte Variablenexpandierung per
                   ${foo}-Syntax. In vielen Fällen kann dies benutzt werden, um Pfade zu
                   referenzieren, die entweder Leerzeichen oder dpkg-architecture(1)-Werte
                   enthalten. Obwohl es den Bedarf an dh-exec(1) in einigen Fällen vermindern
                   kann, ist es im Allgemeinen kein Ersatz für dh-exec(1). Falls Sie filtern,
                   umbenennen usw. möchten, wird das Paket weiterhin dh-exec(1) benötigt.

                   Bitte lesen Sie "Ersetzungen in Debhelper-Konfigurationsdateien", um mehr über
                   die Syntax und verfügbare Ersetzungsvariablen zu erfahren. An Verfasser von
                   dh_*-Werkzeugen: Die Ersetzung und Expandierung erfolgt als Teil der
                   Funktionen filearray und filedoublearray.

           -       Der Befehlssequenzer dh wird nun alle Hooks und außer Kraft setzenden Ziele
                   für dh_auto_test, dh_dwz und dh_strip überspringen, wenn DEB_BUILD_OPTIONS die
                   maßgeblichen nocheck-/nostrip-Optionen aufführt.

                   Alle Pakete, die sich darauf verlassen, dass diese Ziele immer ausgeführt
                   werden, sollten maßgebliche Logik aus diesen Zielen heraus verschieben. Z.B.
                   müsste nicht testbezogener Paketierungscode von override_dh_auto_test nach
                   execute_after_dh_auto_build oder execute_before_dh_auto_install verschoben
                   werden.

           -       The cmake buildsystem now passes -DCMAKE_SKIP_INSTALL_ALL_DEPENDENCY=ON to
                   cmake(1) to speed up automatic installation process. If for some reason you
                   need previous behavior, override the flag:

                       dh_auto_configure -- -DCMAKE_SKIP_INSTALL_ALL_DEPENDENCY=OFF ...

ANMERKUNGEN

   Unterstützung mehrerer Binärpakete
       Falls Ihr Quellpaket mehr als ein Binärpaket erzeugt, werden Debhelper-Programme
       standardmäßig bei der Ausführung auf alle Paketen einwirken. Falls es vorkommt, dass Ihr
       Quellpaket ein architekturabhängiges Paket und ein anderes architekturunabhängiges Paket
       erzeugt, ist dies nicht das korrekte Verhalten, da Sie die architekturabhängigen Pakete im
       debian/rules-Ziel »binary-arch« erzeugen müssen und die unabhängigen Pakete im
       debian/rules-Ziel »binary-indep«.

       Um dies zu erleichtern sowie Ihnen mehr Kontrolle darüber zu geben, auf welche Pakete
       Debhelper-Programme einwirken, akzeptieren alle Debhelper-Programme die Parameter -a, -i,
       -p und -s. Diese Parameter sind kumulativ. Falls keiner angegeben wurde, wirken Debhelper-
       Programme standardmäßig auf alle Paketen ein, die in der Datei »control« aufgeführt sind,
       mit nachfolgenden Ausnahmen.

       Zuerst werden alle Pakete, deren Architecture-Feld in debian/control nicht mit der
       DEB_HOST_ARCH-Architektur übereinstimmt, ausgeschlossen ("Debian Policy, Abschnitt
       5.6.8").

       Außerdem können einige zusätzliche Paket basierend auf dem Inhalt der Umgebungsvariable
       DEB_BUILD_PROFILES und den Feldern Build-Profiles in den Absätzen für binäre Pakete in
       debian/control ausgeschlossen werden. Dies geschieht gemäß der Entwurfrichtlinie unter
       <https://wiki.debian.org/BuildProfileSpec>.

       Zusammenspiel zwischen Paketauswahl und Bauprofilen

       Bauprofile beeinflussen, welche Pakete im Paketauswahlmechanismus von Debhelper enthalten
       sind. Im Allgemeinen wird die Paketauswahl unter der Annahme beschrieben, dass alle Pakete
       aktiviert sind. Dieser Abschnitt beschreibt wie die Auswahl reagiert, wenn ein Paket
       aufgrund des aktiven Bauprofils (oder das Fehlen des aktiven Bauprofils) deaktiviert wird.

       -a/--arch, -i/--indep ODER keine Auswahloptionen (ein roher »dh_X«-Aufruf)
           Das durch Bauprofile deaktivierte Paket wird stillschweigend aus der Auswahl
           ausgeschlossen.

           Beachten Sie, dass Sie eine Warnung bekommen, falls alle zu dieser Auswahl gehörenden
           Pakete deaktiviert werden. In diesem Fall ist der Bau im Allgemeinen überhaupt
           sinnlos.

       -N Paket / --no-package Paket
           Die Option wird akzeptiert und hat keine Wirkung.

       -p Paket / --package Paket
           Die Option wird akzeptiert, aber Debhelper wird nichts an dem Paket vornehmen.

       Beachten Sie, dass es keine Rolle spielt, ob das Paket standardmäßig aktiviert oder
       deaktiviert ist.

   Automatisches Erzeugen von Debian-Installationsskripten
       Einige Debhelper-Befehle werden automatisch Teile der Debian-Betreuerskripte erzeugen.
       Falls Sie diese automatisch erzeugten Dinge in Ihre existierenden Debian-Betreuerskripte
       einfügen möchten, dann müssen Sie Ihren Skripten #DEBHELPER# an der Stelle hinzufügen, an
       die der Kode hinzugefügt werden soll. #DEBHELPER# wird bei der Ausführung durch
       irgendeinen automatisch erzeugten Kode ersetzt.

       Falls ein Skript überhaupt noch nicht existiert und Debhelper etwas darin hinzufügen muss,
       dann wird Debhelper das komplette Skript erstellen.

       Alle Debhelper-Befehle, die auf diese Art automatisch Kode erzeugen, lassen dies durch den
       Parameter -n deaktiviert (siehe oben).

       Beachten Sie, dass der eingefügte Kode Shell-Kode sein wird. Sie können ihn daher nicht
       direkt in einem Perl-Skript verwenden. Falls Sie ihn in ein Perl-Skript einbetten wollen,
       wird hier eine Möglichkeit beschrieben, dies zu tun (beachten Sie, dass über den Befehl
       »set« sichergestellt wird, dass $1, $2, etc. gesetzt sind):

         my $temp="set -e\nset -- @ARGV\n" . << 'EOF';
         #DEBHELPER#
         EOF
         if (system($temp)) {
            my $exit_code = ($? >> 8) & 0xff;
            my $signal = $? & 0x7f;
            if ($exit_code) {
                die("Das Debhelper-Skript scheiterte mit folgendem Fehlercode: ${exit_code}");
            } else {
                die("Das Debhelper-Skript wurde per Signal abgebrochen: ${signal}");
            }
         }

   Automatisches Erzeugen verschiedener Abhängigkeiten
       Einige Debhelper-Befehle könnten dazu führen, dass das erzeugte Paket von einigen anderen
       Paketen abhängt. Falls Sie beispielsweise dh_installdebconf(1) benutzen, wird Ihr Paket
       von Debconf abhängen müssen. Oder, falls Sie dh_installxfonts(1) verwenden, wird ihr Paket
       generell von einer bestimmten Version der Xutils abhängen. Den Überblick über diese
       verschiedenen Abhängigkeiten zu behalten kann lästig sein, da sie davon abhängen, wie
       Debhelper Dinge tut, weswegen Debhelper eine Möglichkeit bietet, sie zu automatisieren.

       Für jeden Befehl werden die benötigten Abhängigkeiten in den Handbuchseiten dokumentiert.
       Daneben wird automatisch eine »substvar« erzeugt, die ${misc:Depends} genannt wird. Falls
       Sie eine Markierung in Ihre debian/control-Datei schreiben, wird es sie zu den
       Abhängigkeiten expandieren, von denen Debhelper findet, dass Sie sie benötigen.

       Dies ist gänzlich unabhängig von dem vorgegebenen ${shlibs:Depends}, das durch
       dh_makeshlibs(1) erzeugt wurde und den durch dh_perl(1) erzeugten ${perl:Depends}. Sie
       können auswählen, keines davon zu benutzen, falls die Einschätzung von Debhelper nicht der
       Wirklichkeit entspricht.

   Paketbauverzeichnisse
       Standardmäßig gehen alle Debhelper-Programme davon aus, dass das temporäre Verzeichnis,
       das zum Zusammenbau des Dateibaums in einem Paket benutzt wird, debian/Paket ist.

       Manchmal wollen Sie möglicherweise ein anderes temporäres Vezeichnis benutzen. Dies wird
       durch den Schalters -P unterstützt. »dh_installdocs -Pdebian/tmp« wird zum Beispiel
       debian/tmp als temporäres Verzeichnis nutzen. Beachten Sie, falls Sie -P verwenden, dass
       die Debhelper-Programme nur auf ein einzelnes Paket auf einmal einwirken kann. Falls Sie
       also ein Paket haben, das mehrere Binärpakete baut, müssen Sie außerdem den Schalter -p
       einsetzen, um anzugeben, auf welches Binärpaket sich das Debhelper-Programm auswirkt.

   Udebs
       Debhelper beinhaltet Unterstützung für Udebs. Um ein Udeb mit Debhelper zu erstellen,
       fügen Sie dem Absatz des Pakets in debian/control »Package-Type: udeb« hinzu. Debhelper
       wird versuchen, Udebs zu erstellen, die der Debian-Installer-Richtlinie entsprechen, indem
       die erzeugten Paketdateien mit .udeb enden, indem keine Dokumentation in ein Udeb
       installiert wird und indem preinst-, postrm-, prerm- und config-Skripte etc. übersprungen
       werden.

UMGEBUNGSVARIABLEN

       Die folgenden Umgebungsvariablen können das Verhalten von Debhelper beeinflussen. Es ist
       wichtig, darauf hinzuweisen, dass dies tatsächlich Umgebungsvariablen (nicht nur einfache
       Makefile-Variablen) sein müssen, damit dies korrekt funktioniert. Um sie ordnungsgemäß in
       debian/rules anzugeben, müssen sie sicherstellen, dass sie »export«iert werden, zum
       Beispiel »export DH_VERBOSE«.

       DH_VERBOSE
           auf 1 gesetzt, um den Modus mit detailreicher Ausgabe zu aktivieren. Debhelper wird
           jeden von ihm ausgeführten Befehl ausgeben. Außerdem wird die detailreiche Ausgabe von
           Bauprotokollen für einige Bausysteme wie Autoconf aktiviert.

       DH_QUIET
           auf 1 gesetzt, um den detailarmen Modus zu aktivieren. Debhelper wird weder Befehle
           ausgeben, die das Bausystem der Ursprungsautoren aufrufen, noch wird Dh ausgeben,
           welche Unterbefehle aufgerufen werden. Abhängig vom benutzten Bausystem wird auch
           dieses weniger Details ausgeben. Dadurch wird es einfacher, wichtige Nachrichten zu
           erkennen, die Ausgabe wird jedoch als Buildd-Protokoll ziemlich nutzlos. Falls
           DH_VERBOSE ebenfalls gesetzt ist, wird diese Einstellung ignoriert.

       DH_COMPAT
           gibt vorübergehend an, auf welcher Kompatibilitätsstufe Debhelper ausgeführt werden
           sollte und setzt dabei jeden Wert außer Kraft, der über Build-Depends in Debhelper-
           compat oder über die Datei debian/compat angegeben wurde.

       DH_NO_ACT
           auf 1 gesetzt, um Modus ohne Aktion zu aktivieren.

       DH_OPTIONS
           Alle Debhelper-Werkzeuge werden die in dieser Variable aufgeführten Argumente vor
           irgendwelchen Befehlszeilenargumenten auswerten (als ob sie den
           Befehlszeilenargumenten vorangestellt worden wären). Leider unterstützen einige von
           Dritten bereitgestellte Werkzeuge diese Variable möglicherweise nicht und werden diese
           Befehlszeilenargumente ignorieren.

           Wenn dh(1) benutzt wird, können ihm Optionen übergeben werden, die es an jeden
           Debhelper-Befehl weitergibt, was im Allgemeinen besser ist, als DH_OPTIONS zu
           verwenden.

       DH_ALWAYS_EXCLUDE
           Falls gesetzt, fügt dies den Wert, auf den die Variable gesetzt ist, den -X-Optionen
           aller Befehle hinzu, die die Option -X unterstützen. Außerdem wird dh_builddeb für
           alles, das dem Wert in Ihrem Paketbaubaum entspricht, rm -rf ausführen.

           Dies kann nützlich sein, falls Sie aus einem CVS-Quellverzeichnisbaum bauen. In diesem
           Fall verhindert das Setzen von DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS, dass irgendwelche CVS-
           Verzeichnisse sich in das Paket einschleichen, das Sie bauen. Oder, falls ein Paket
           einen Quell-Tarball hat, der (unklugerweise) CVS-Verzeichnisse enthält, möchten Sie
           möglicherweise DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS in debian/rules exportieren, damit es wirksam
           ist, wo auch immer Ihr Paket gebaut wird.

           Mehrere Dinge, die ausgeschlossen werden sollen, können mit Doppelpunkten getrennt
           werden, wie in DH_ALWAYS_EXCLUDE=CVS:.svn.

       DH_EXTRA_ADDONS
           Falls gesetzt, fügt dies die angegebenen Dh-Erweiterungen hinzu, die an den
           entsprechenden Stellen in den Sequenzen von Befehlen ausgeführt werden. Dies
           entspricht der Angabe der auszuführenden Erweiterung mit dem Schalter --with in der
           Datei »debian/rules«. Alle --without-Aufrufe, die in dieser Umgebungsvariable eine
           Erweiterung festlegen, werden nicht ausgeführt.

           Dies ist für die Benutzung durch nachgeschaltete Distributionen oder spezielle lokale
           Konfigurationen gedacht, die eine Debhelper-Erweiterung benötigen, während mehrfachem
           Bauen ausgeführt werden, ohne ein große Anzahl von Dateien ausbessern zu müssen. Falls
           überhaupt möglich, sollte dies zugunsten eines --with-Schalters in der Datei »rules«
           vermieden werden.

       DH_COLORS, DPKG_COLORS
           Diese Variablen können benutzt werden, um zu steuern, ob Debhelper-Befehle in ihrer
           Textausgabe Farben benutzen sollen. Sie können auf »always«, »auto« (die
           Voreinstellung) oder »never« gesetzt werden.

           Beachten Sie, dass DPKG_COLOR auch mehrere mit Dpkg verbunden Werkzeuge beeinflusst
           und Debhelper es unter der Annahme benutzt, dass Sie dieselben Farbeinstellungen für
           Dpkg und Debhelper benutzen wollen. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass Sie für
           Debhelper andere Farbeinstellungen möchten, können Sie DH_COLORS statt oder zusätzlich
           zu DPKG_COLORS verwenden.

       NO_COLOR
           Falls nicht explizit um Farbe gebeten wurde (z.B. sowohl DH_COLORS als auch
           DPKG_COLORS sind nicht gesetzt), führt das Vorliegen dieser Umgebungsvariablen dazu,
           dass die Standardfarbeinstellung auf »never« gesetzt wird.

           Die Variable ist gemäß <https://no-color.org/> definiert. In diesem Projekt werden die
           Umgebungsvariablen (wie DH_COLORS) als explizite Farbanfrage betrachtet.

       CFLAGS, CPPFLAGS, CXXFLAGS, OBJCFLAGS, OBJCXXFLAGS, GCJFLAGS, FFLAGS, FCFLAGS, LDFLAGS
           Standardmäßig (in jeder nicht missbilligten Kompatibilitätsstufe) wird Debhelper diese
           Schalter automatisch mittels dpkg-buildflags(1) setzen, wenn sie nicht gesetzt sind.
           Falls Sie die voreingestellten Schalter ändern wollen, benutzen Sie die Funktionalität
           von dpkg-buildflags(1), um dies zu tun (z.B. DEB_BUILD_MAINT_OPTIONS=hardening=all
           oder DEB_CPPFLAGS_MAINT_APPEND=-DCUSTOM_MACRO=true), anstatt die konkrete Variable
           direkt zu setzen.

       HOME, XDG_*
           In Kompatibilitätsstufe 13 und neuer werden diese Umgebungsvariable zurückgesetzt,
           bevor das Baussystem der Ursprungsautoren über die dh_auto_*-Hilfsprogramme aufgerufen
           wird. Die Variablen HOME und XDG_RUNTIME_DIR werden auf ein beschreibbares Verzeichnis
           gesetzt. Die verbleibenden Variablen werden geleert.

           Die Verzeichnisse werden leer erzeugt, sie werden allerdings zwischen den
           dh_auto_*-Aufrufen weiter benutzt. Jeglicher Inhalt wird weiter bestehen, bis er
           explizit gelöscht oder dh_clean aufgerufen wird.

SIEHE AUCH

       /usr/share/doc/debhelper/examples/
           eine Zusammenstellung von debian/rules-Beispieldateien, die Debhelper benutzen

       <http://joeyh.name/code/debhelper/>
           Debhelper-Website

ÜBERSETZUNG

       Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug po4a <http://po4a.alioth.debian.org/> durch Chris
       Leick c.leick@vollbio.de und das deutsche Debian-Übersetzer-Team im Dezember 2011
       erstellt.

       Bitte melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an debian-l10n-german@lists.debian.org
       oder als Fehlerbericht an das Paket debhelper.

       Sie können mit dem folgenden Befehl das englische Original anzeigen
       man -L en Abschnitt Handbuchseite

AUTOR

       Joey Hess <joeyh@debian.org>